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Schnieben Schniede Schniegel schniegeln Schniepel schniepeln Schniffeln Schnigge Schnipfel Schnieeln
Schnīē~ben: s. schnauben. ~de, f., –n:
(mund- artl.) Schnittchen, Schnitzchen. Rückert Mak. 1, 116, vgl. Schniedel, m., kleinre Scheite des Kohlenmeilers.
~gel, m., –s; uv.:
1) Schnecke (?): Krümmet er sich wie ein Jgel, | kroch in einander wie ein Sch. Rollenhagen Fr. 352.
2) Gimpel, Dompfaff. Döbel 1, 56.
3) Putz, s. schniegeln.
~geln, tr.:
mit peinlicher Sorgfalt für die Toilette putzen: Du, Suhle, | hast dich geschniegelt. Droysen A. 3, 372, bes. im Partic. pass.: Geschniegelte Herr(ch)en, Fräulein etc. 353; Benedir 8, 103; König Kl. 2, 9; Reithard 378 etc.; Er ist gar zu geschniegelt, zu staatisch, zu geziert. V. Sh. 2, 492; So glatt geschniegelt wie seine Handschrift. Gutzkow R. 8, 17; Seine sorgfältige Toilette und sein geschniegeltes Wesen. Heine Sal. 1, 26; In seiner geschniegelten Schreibart. B. 163; Das Geschniegelte und Gezwängte. König Mar. 1, 41; Prutz DMus. 1, 2, 296 etc., ugw.: Das blanke und geschniegelte Hausgeräth. Spindler V. 2, 324. Oft verbunden, z. B.: Geschniegelt und geschniepelt (IKohl Par. 2, 292 etc.); gewichst (König Kl. 1, 105) etc. und nam.: gebügelt (s. d., Anm.). Mundt Rob. 2, 14; IP. Lev. 298 etc. Auch: Er ist zu verschniegelt, zu zierhaft. Tieck Lieb. Leid. 4, 2.
~pel, m., –s; uv.:
(bursch.) Frack (s. d.), auch „Schnippel“ (s. d.). Schm.; Vollmann; dann auch: Jemand im Frack; Stutzer, Zierbengel, vgl.: Schnippulant, ., –en; –en: Klencke Par. 1, 14; 40 etc.
~peln, tr., refl.:
in einen Schniepel kleiden (s. befracken und schniegeln): Um die junge Baronesse her- umschnippeln. Scherr Gr. 1, 181, zierbengelhaft sich bemühn etc.
Schniffeln: s. schnüffeln. Schnigge: s. Schnecke 3. Schnipf~el, ~eln: s. Schnipp-el, -eln.