schnapp
Schnappe
Schnappeln
schnappen
Sprachen
Schnapper
schnapperhast
schnappern
Schnappisch
Schnápp: 1) interj.:
im Hui; im raschen Zug wie beim gierigen Zuhappen nach Etwas (s. 2 und schnaps), auch: Schnipp (s. d. 1), Sch., Schnurr! z. B. Name eines Kartenspiels. — 2) m., –s; –e: eine kurze schnell zufahrende Bewegung; Etwas mit dem durch die Interj. (1) bez. raschen Zug und Laut, z. B.:
~e, f.; –n: a) Happ: Sie muß gleich den letzten Sch. thun [sterbend]. Volksl. 2, 151 etc.; Die Guillotine .Mit einem Sch. sind Hundert abgethan. Sch. 129 etc. —
b) Einschnitt mit raschem Zug der schnippenden (schnappenden) Schere etc.: Gekerbt wie Apfelkuchen | mit Flippen, Schnipp und Sch., gezickt, gezackt. 5, 312 = Geschnippt, geschnappt, gezähnelt, Zick und Zack. Sh. 3, 424 (vergl. Schneppe). —
c) Schneller, z. B.: Nasen-Sch. (Nasenschnappe f), Nasenstüber etc. und nam. bei Altern übertr.: Einen (guten) Sch. nehmen, z. B. 175; SW. 60, 348; 61, 351 etc. = eine gute Schnappen kriegen. Fr. 646 etc. = Schlappe (s. d., vgl. Schnalle, Schnalke. 2, 111). —
1) s. Schnapp 2c. —
2) Peitschenschmicke (s. d.): Flocht sich eine neue Sch. an der Peitsche. Nov. 293. —
3) weidm.: Falltuch (s. d.). Br. 283. —
4) das schnappende Maul. vgl. Schnabel 3 und Anm. —
~eln: s. schnabeln 1; schnäbeln 3. — ~en, intr. und zuw. (s. 3b; c) tr.: einen Schnapp hören lassen; Etwas oder sich im Schnapp bewegen (vergl. Schnabel, Anm.), z. B.:
1) (mit haben) Der Auerhahn schnappt oder schnalzt, s. d. 1 und 4: Ich schnappe [häufiger: schnippe] mit den Fingern. Reis. 2, 206 etc. —
2) (mit sein; haben) Ein Brett schnappt [schnellt, fährt] — in die Höhe. vgl.: Den Deckel am Bierkrug auf-, nieder-, zu-sch. lassen. etc.; Da schnappten sie wieder hinter sich. 152, fuhren retirierend zurück; Eh sie vom Schemmel schnappte. 2, 78; Wie ein Taschenmesser schnappt. 1, 27, zufallend sich schließt, im Schnapp (s. Sch.-Messer) etc., vgl. veralt. refl.: Werfen das Fleisch in die Schalen, daß sich das Gewicht über sich schnapfet. 177a etc. —
3) (mit haben) Nach Etwas sch., gierig zufahrend greifen, z. B.:
a) zuw. von der Hand: Wenn die Hand zornig nach uns [Fliegen] schnappt. BrM. 40; Nahm er Abschied und schnappte nach dem Zipfel des Schlafrocks. 7, 160 etc. —
b) zumeist vom Mund etc., eig. und — übertr.: Nach einem Bissen etc. sch.; Ewig nach Jdealen zu sch. Ab. 147; Das Jappen | der Rachen, welche nach ihm sch. 71b; [Der Hengst] schnappt nach den Fliegen. Ven. 24; Die Ehrsucht .. schnappt nach Wind und Rauche. 421; Deutsche Fürsten standen jagdhundisch umher und schnappten bei Fremden nach ausgeworfenen Länderbrocken. M. 67; 5, 271a; Stachelschriften, die nach uns Menschen beißen und sch. Fat. 2, 6; 333a; Sh. 6, 297; 13, 242; 34, 42 etc. Auch zuw. ohne nach, z. B.: Ein Fischlein .schnappt [nach dem Angel]. 1, 27; Sch–der Strauchhahn. 1, 47 (s. Schnapphahn); Skylla .. schnappet umher und fischt sich .. | Meerhund’ etc. Od. 12, 95; Mit weitoffnen Schnäbeln in die leere Luft sch. 23, 260 etc. und tr. = er-sch.: Reineke .. lief nach Hühnern .. und schnappte sich eins. 5, 142; Einen Haifisch, der dich schnappt. 4, 114 etc. —
c) (s. b) Nach Luft 14, 66; 10, 37; 79; 11, 187 u. v.), nach Odem (14, 184) sch., beklemmt im Gefühl der knappen Luft den Mund Athem schöpfend weit und hörbar öffnen etc., ähnl.: Er schnappte wieder nach dem Tone, | sein Schimpfslied vollends auszuschrein. 66 etc.; Luft sch. etc.; [Der Geier,] der noch immer schnappte und jappte. M. 2, 119 etc., auch nam. von Sterbenden, z. B. Kl. 1, 369, ähnl.: auf-sch. (auch: „gantmäßig bankerott werden“). —
4) Schnapper, s. u. — Zsstzg. s. etc., z. B.: Áb-: (s. zu-sch.) 1) intr.:
a) [2] Die Feder z. B. an einem Schloß, das Schloß, z. B. am Gewehr V. 2, 72), an der Thür, die Thür, der Hahn des Gewehrs, das Gewehr schnappt ab, geht schnappend ab oder los, s. 2 und: Das Schloß war doch nicht abgeschnappt. 5, 62. —
b) plötzlich abbrechen, aufhören: In einem Nu schnappten die [springenden] Wasser ab. 20, 71; Daß ihm plötzlich die Rede abschnappte. Th. 3, 506; 2, 18 etc. und mit pers. Subj.: im Reden oder Schreiben abbrechen. 3, 41; Lev. 289; HVoß 2, 48 etc. — 2) tr.: (s. 1a) Ein Schloß a. D. 2, 418; 8, 69 etc., schnappend abschließen. —
Āūf-: 1) tr. [3b]: Etwas schnappend auffangen, z. B.: Ein Wort 18, 115; HB. 1, 257; 39, 377 etc.), eine Überzeugung (38, 17) a. etc.; Schnapp auf! R. 2, 286 etc.; Aufpasser und Aufschnapper. Zelt. 4, 341 etc. —
2) [2]. —
3) [3c]. — Eīn-: vgl. ab-sch.: 1) [2]
a) Drückte die Thüre zu, die so leise einschnappte [schnappend sich schloß etc.]. 20, 61; Die Feder gedrückt und das Schloß e. lassen. N. 1, 199 etc. —
b) Messer zum E. R. 6, 92, s. Schnappmesser; Seine Kniee .., im Begriff ein-zusch. [einzuknicken]. Tag. 2, 30 etc. — 2) tr.:
a) (s. 1a) Das Schloß e. etc. —
b) [3b] schnappend einschlingen etc.: Luft e. — Er- [3b etc.]: Daß dieser Fisch die Menschen lebendig erschnappt. 49a; 22a; Ehr und Ruhm e. EfA. 1, 167; Die Schergen ihn e. G. 1, 161; Einzelne Worte e. 27, 162; 35, 147 etc.; Erschnapfen. Fr. 324. — Fórt- [3b etc.]. — Hêr- etc.: z. B.:
1) intr.: Und wutsch dich! schnappt [2: fahrt sch–d etc.] ihr hinüber in die Ewigkeit. Nem. 1, 35; Der Haifisch und der Roche, | die sch. hervor [3c] aus der See. Sal. 1, 155 etc. —
2) tr. [3b] Etwas zu sich hinein- 1, 94); hinweg- 643a) sch. etc. — I. Ǖber- [2]: schnappend über das Ziel, die best. Grenze etc. hinausfahren: Der Riegel des Schlosses, das Schloß schnappt über, über die Zuhaltung; Die Stimme schnappt über, ins Falsett etc.; Die ü–den Tenore. Unt. 54; Ü. = überköten. Th. 2, 384 (s. Köte 2); Einem schnappt der Sinn 11, 196), der Witz 10, 196), die Weisheit Dian. 3, 1) über, ins Gebiet des Wahnsinns, so auch: Jemand schnappt über M. 1, 70; 4, 1142¹³ etc.), ist übergeschnappt N. 58; 4, 186; 5, 518 etc.); es hat bei 8, 391 etc.) oder mit Ph. 1, 175 etc.) ihm übergeschnappt, vgl. scherzh. von einem Hofnarren: Daß ich .. | schon fast zur Weisheit überschnappe. W. 19; ferner:
Sprachen, die keiner Volksfaßlichkeit fähig sind, haben übergeschnappt. Jahn V. 385; Auerbach Tag. 50 etc. — II. Über-: vereinzelt statt I: Seine Stimme überschnappte. Sonn. 257; Er überschnappt. Leg. 3, 90; „Der Kerl ist überschnappt.“ Und ihr überschnapst [besoffen]. DrW. 2, 49. — Ver-:
1) tr. [3b]: schnappend verzehren: Der Schnabel .. verschnappte .. die Fliege. 2, 503 etc., dagegen wohl nur Drckf. statt er-sch. 2, 33³, vgl. V. 617. —
2) refl.:
a) [3b] Sich in Etwas mit den Zähnen v. (s. verbeißen 2), hinein-sch., so daß man nicht loskann. 83 etc. —
b) bes. oft: in über- eilten Reden Etwas sagen, was man verschweigen wollte oder sollte: 156; M. 1, 431; 4, 406; 12, 196; 547 etc. — Wég- [3b]: Hunde 26, 219; Mas. 28), Vögel 5, 1469; Th. 103 etc.) schnappen Etwas weg; Einem Etwas 22, 190; 196b), vor der Nase 8, 235), vor dem Munde GschTh. 293), vor dem Maul Kom. Op. 3, 299) w. etc. — s. ab-sch.: 1) [2] sich schnappend schließen: Es schnappt das Schloß 15, 291; 7, 45), der Riegel NLeb. 1, 212) etc., übertr.: der Dialog beim ersten Nein und Ja 3, 176) zu etc. — 2) [3b] Dem z–den Lindwurm. Rh. 2, 58; 13, 173 etc. —
Zū-: 3) tr.: (s. 1) Den Kasten 2, 317), die Dose 1, 177) z. etc. und ohne Obj.: Mit der Lichtschere über den Wachslichtern z. 22, 169. — Zurück- [2]: Zurückeschnappt der Riegel. D. 102; [Da] schnappten .. die .. schon ausgestreckten Finger zurück. 10, 219 etc. —
~er, m., –s; uv.: 1) ein lebendes Wesen, das — und insofern es — schnappt (s. d. 3b und Zsstzg.), z. B.:
a) von Pers.: Ämter-Sch. Gr. 1, 21 etc. Dazu: Schnapperei. —
b) von Thieren, vgl. (scherzh.): Schnabber, der Hecht. Fr. 88 etc. und nam.: eine Zunft Vögel: Die Mückenfresser, Sch. 7, 18; 70, auch mit Uml., und dazu z. B.: Fliegen- (Muscicapa. 71), Gabel- (M. tyrannus. 78), Raupen- (Ceblepyris. ebd.), Vogel- (Iyrannus. 76) Schnäpper. —
2) schnappender Laut: Daß das Gebrüll .. sich mit einem langen Sch. endigte. 274; Wie das Schloß .. mit einem lauten Sch. aufging. V. 1, 206 etc. —
3) gw. mit Uml.: schnappende Federn, Werkzeuge etc., z. B.:
~erhast, a., ~ern, intr.: a) zum Aderlassen, wobei die Fliete durch eine Feder bewegt wird: Schnepper und Lancette. 1, 162; Kl. 2, 202 etc.; Aderlaß-, Schröpf- schnäpper. —
b) kleine Armbrust, z. B.: Froschschnepper [zum Frösche schießen]. 7, 266; Fat. 2, 263 etc., s. schießen 9. —
c) Hüttenw.: Schnepper, beim Treibherd ein vor der Blaseform aufgehängtes Blech (s. Schneppe). 1, 259 u. ä. m. —
s. schnabeln 1. —
~isch: s. schnippisch. Work in progress
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