Faksimile 0162 | Seite 984
Faksimile 0162 | Seite 984
Schnalz Schnalze schnalzzen
Schnálz: 1) m., –es; –e:
a) Schnall (s. d.), ein schnalzender (s. d.) Ton: So oft er mit den Fingern knackte. .. Durch einen Finger-Sch. Garve Pfl. 1, 215; Ein Sch. mit den Lippen [zum Antreiben der Pferde]. Rank Achtsp. 1, 2; Der Alte thut ihm ein Schnälzlein nach [schlägt ein Schnippchen]. HSachs G. 1, 203; Wenn die balzenden Auerhähne nach dem Sch. eifriger laut werden. .. Bis der Schluß-Sch. ertönt. Winkell 1, 348; 344 etc.
b) s. Schneller 2f. 2) n., –es; 0: in Zsstzg.: Ge-: das Schnalzen, z. B.: Peitschen-G. Campe etc.
~e, f.; –n:
Knalle. Schm., s. auch Schnalle 1.
~zen, intr. (haben), zuw. tr.:
einen Schnalz hören lassen, z. B.:
1) von balzenden Vögeln, z. B.: vom Auerhahn. Döbel 2, 171b (Drckf. sch malzen); Der falzende Fasan schnalzt immer kurz ab. 1, 47a etc., auch knappen (s. d. 1), schnappen.
2) von schnappenden Fischen: Da schnalzte mein Fisch. . . Die Frau, die mein Goldfisch auf das niedliche Fingerchen geschnalzt. Bronner 1, 203 ff.; Wackern. 2, 407¹³ etc.; Der Fisch erschnalzet. Philander 1, 437 etc.; (s. 3b) Er schnalzte mit der Zunge wie ein Hecht, der vom Trockenen in frisches Wasser kommt. Gutzkow R. 6, 304; Die ganze Natur Rafflard’s war die Sinnlichkeit. .. Sein Wesen war wie das Sch. eines Fisches. 8 etc.
3) von Tönen des menschl. Munds, nam. der an den Gaumen geschlagnen Zunge (s. Zungenschlag), z. B.:
a) zum Antreiben der Pferde: Mit der Zunge sch. Brentano Fr. 1, 297; Grimm M. 218; Spielhagen Pr. 7, 401 etc., auch bloß: Sch. Nicolai 6, 63 etc.; Er schnalzte den Pferden ermunternd zu. Bodenstedt 2, 38 etc., vgl. 5 und: Schlägt die Beine sch–d [klatschend] an die Weichen des Rosses. TschudiTh. 1, 269 etc.
b) (s. 2 am Schluß) als Ausdr. versch. Empfindungen etc.: Der Mund verzerrt sich unter sch–den Tönen. Burmeister gB. 2, 147; Gelacht und mit der Zunge geschnalzt, als ging’ es zum Tanz. Gutzkow R. 5, 531; Schnalzte mit der Zunge am Gaumen vor andächtiger Bewunderung. Heine Reis. 3, 251; 129; Ein leichtgeschnalzter Fluch. IP. (Kurz 3, 577a); Sch–d . . der Mund | giebt eine Welt von Wohlsein kund. Roquette W. 79; Ein sch–d Seufzerlein an deine Buhle. Uhland 177; Machte eine höchst verächtliche Miene, schnalzte mit der Zunge. Vogt Oc. 2, 75; Sch. (oder 4?) den Takt dazu. W. 20, 122; Indem er das Kind streichelte und mit der Zunge anschnalzte. König Jer. 3, 302; Ihnen unsre Dankbarkeit dafür zu-zu-sch. [sch–d zurufen etc.]. Merck’s Br. 1, 271.
c) Ein Kuß schnalzt [schmatzt], vgl.: Das helle Schn elzen eines Kusses. Musäus Ph. 4, 222.
4) Mit den Fingern sch. [knipsen etc.]. Auerbach Ab. 201; Ed. 329; Börne 2, 76; G. 30, 461 etc.; Der in der Stube mit den zehn Fingern herumschnalzet. IP. 1, 16 etc.
5) (vgl. 3a) Mit der Peitsche sch. [knallen]. Kompert Pfl. 1, 1; W. Luc. 1, 75 etc.
6) minder gw.: Auf dem Herde schnalzte und prasselte das Feuer. Rank Arm. 132; Die Adern des Augs schnalzten [,,prasselten“] . ., also thät auch das Aug ein lautes Sch. [,zischte“]. Schaidenreißer 38b [9, 390 ff.]; Die Weise, die so recht sch–d [schallend] von den Bergen widergellt. Waldau N. 1, 6 etc.