Faksimile 0161 | Seite 983
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Schnack Schnacke schnacken Schnacker Schnackerei schnackhaft Schnackig schnacks
Schnáck: 1) m., –(e)s; (–e); -:
a) Geplauder etc.: Die Gelegenheit zu einem Sch. benutzend. Gutzkow R. 5, 330; Ein kluggesprächig Weib, | .. sie soll mit ihrem Sch. mich müde plaudern. Immermann Card. 43; Den Sch. [das Gerede] der Gevattern. Kühne Char. 1, 195; Nach der Taufhandlung gab’s allerlei Sch. und Kurzweil. Musäus Ph. 1, 102; M. 5, 101; Seume Sp. 283; Wo doch ersannt ihr all den hübschen Sch.? (vgl.
b) V. Sh. 3, 376; So ein angenehm-seltsamster Sch. (s. b) W. 34, 16 etc.; auch: Etwas ist oder: es ist mit Etwas, z. B. Höfer Bar. 1, 26 etc. ein ganz anderer Sch., ein ganz andres Ding, unvergleichlich besser etc.; nam. oft aber: Alberner (Ense T. 2, 65 etc.), einfältiger (Kohl A. 3, 312 etc.) und bes.: dummer (Gutzkow Z. 1, 297 etc.) Sch. und so auch bloß: Ach, Sch.! [Unsinn, dummes Zeug etc.]. Gutzkow 11, 186; Höfer Leb. 281 etc.; G. 12, 88; All euer Schnick und Sch. Langbein 2, 224; 1, 81; Das ist nur Sch.! Lied. 409; Was in aller Welt geht mich dieser Sch. an? Thümmel 2, 106; V. Sh. 2, 487; Sch. hin, Sch. her! Ar. 3, 334 etc. Zsstzg. z. B.: Elfen- (Freiligrath 2, 241), Gevatter- (IKohl Par. 3, 197; 201; Wackern. 3, 720¹), Weiber- (Rockenphil. 2, 384) Sch. etc. und bes.: Mit Ihnen hier .. einen elenden Schnick-Sch. zu halten. L. Gal. 4, 3; Hat dir mit seinem honigsüßen Schnick-Sch. .. das Herz verrückt. Pfeffel Pr. 1, 11; Einen kleinen freundschaftlichen Schnick-Sch. mit Jhnen zu haben. W. Denkw. 1, 157 etc.; ferner = Klatsch etc. L. 13, 416 etc. (vgl.: Frau Schnick und .. Herr Sch. B. 64b) und nam. oft = dummes Zeug, Unsinn, Possen etc.: Hamb. Th. 1, 4, 50; H. 11, 377; Klinger F. 67; Mügge Ad. 8; Schnick- Sch. und Wischewasche. Schlegel Sh. 7, 112; Thümmel 1, 81; Der schnackt nur Schnick-Sch. V. Ar. 3, 68; 1, 226etc., ferner = Krimskrams, Zeugs etc.: Börne 3, 300; Eingelegte Arbeit mit ihrem chinesischen Schnick-Sch. auf Theebrettern etc. G. 32, 49; Sealsfield Leg. 2, 244 etc.; ferner: Hörtden Schneckeschnicke-Sch. G. 11, 188.— b) s. Schnak. 2) n., –(e)s; 0: in Zsstzg.: Ich versteh das Ge- Sch. nicht. Droysen A. 3, 367 etc. = 1a.
~e, f.:
s. Schnake.
~en, intr. (haben); tr.:
einen Schnack (s. d.) halten, machen etc.; plaudern, schwatzen etc., z. B.: Was schnackst du? Droysen A. 2, 141; L. 11, 526; V. Ar. 1, 236; 372 etc. = Schnack!, dummes Zeug! etc.; Alles schnackte durch einander. Dyk Th. 130; Wir können noch Tage lang mit einander sch. G. 19, 49; Gutzkow R. 7, 419; Schnackte vom Hundertsten ins Tausendste. Z. 1, 298; Die Gevatterinnen sch. Heine Reis. 2, 78; Plauderten oder, wie man es dort zu Lande heißt, schnackten weiter. Höfer Hausbl. (56) 1, 22; Ich schnackte klug mit ihr über Alles und Jedes. Leb. 40; Rahel 2, 232; Rückert 1, 169; V. Ar. 3, 68; Werner Lthr. 78 etc. Zsstzg. s. Brem. W. 4, 876, z. B.: Einem Etwas ab-, Ggstz. an-, auf-sch. (oder -schwatzen); Ich hab ihn mit Fleiß aus-sch. lassen. JGMüller Lind. 4, 201; Als er schon so gut als im Halseisen war und wipps! sich heraus geschnackt. 2, 355; Er verschnackt uns den heilen Vormittag. 4, 328 etc.; Noch schnackt der Mönch .. stets fort. Nicolai 5, 155 etc.; nam. auch: Ich bin des Schnicke-Sch–s müde. Möricke N. 169 etc. und: Etwas be-schnick-sch. B. 65a, zum Ggstd. des Schnickschnacks machen etc.
~er, m., –s; uv.:
Einer, der schnackt, z. B. auch: Klug-Sch., s. Klugschnabel etc.
~erēī, f.; –en:
das Geschnack; Geklatsch etc.: Klug- Sch. etc.
~haft, ~ig, a.:
1) gern schnackend; geschwätzig. 2) s. schnakig.
~s, adv.:
(rhein.) gradaus. vHorn rhD. 2, 13 (snack. DMus. 1, 2, 264).
Anm. Das niederd. Schnáck etc. (viell. vrwdt. mit schnappeln, schnattern etc., s. auch schnicken und Schm. 3, 482) ist versch. von Schnāk etc., obgleich in der Schreibw. Schwankungen nicht selten sind, vergl. schles.: „Schnate zu schnattern, wie Schnake (2) zu schnacke(r)n.“ Weinhold 87.