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schmelzen Steuren Um-Schmelzen um-schmelzen Sie Sätze
Schmélzen: 1) intr. (sein) schmolz, schmölze; geschmolzen; schmilzt (schmelzest, schmelzt), schmilz! (schmelz):
a) eig.: durch Einfluß der Wärme aus dem festen in den flüssigen Zustand übergehn, s. Pouillet 1, 245; Schnee, Wachs, Metall etc. schmilzt; Sobald das Eis schmölze. Forster R. 1, 82; Gold und Silber schmilzt aus den alten, heiligen Formen. G. 5, 91 [die Gold- und Silbergeräthe werden eingeschmelzt] etc.; In diesen geschmolzensten Massen. Volger EE. 279; (dichterisch) Geschmolzenes Fleisch für das unedle: verfaultes. V. Ländl. 4, 918etc. Bsp. von schwacher Abwandl. des Präs.: Wann das Eis .. schmelzet. Creuz 1, 88; Jris 7, 695; Reithard 83 etc. Oft übrtr. in theilw. ineinandergreifenden Nüancen, z. B.:
b) von dem Aufgehn in weiche Gefühle, dann auch von der Kundgebung solcher Gefühle (s. 2i): Wo manch fühlendes Herz deinem Geseufze schmilzt. Denis (Kurz 2, 540b); Es schmilzt mein Herz in wonnig weiches Sehnen. Kinkel 213; Matthisson 104; Platen 4, 288; 1, 183; Schmilz ohn’ Erröthen | beim Tone der Flöten! Rückert Mak. 1, 100; Ihre Züge waren geschmolzen in eine düstere Wehmuth. LSchefer Rom. 5, 242; Der Hörenden floß die sch–de Thrän’ auf die Wang’ hin. | . . Also schmolz in Thränen der Gattin .. Antlitz. V. Od. 19, 204 etc.; W. 10, 81; 20, 153; 12, 268; Wie sanft ihr Auge schmilzt! [schmachtet, von weicher Empfindung zeugend]. 11, 243 etc.; Geschmolzner stürzt er als Jkar | sich in den Strudel dieser Wellen. Thümmel 8, 148; Sein gramgeschmolzenes Gerippe. Sch. 1b (s. d).
c) hergenommen von der Gießerei: Einen .. Geist, weich und bildsam genug in alle Formen zu sch. Sch. 793b; Der Marmor [soll] sch. unter Hammers Schlägen. 555b, Form und Gestalt annehmen etc.; auch: Du bist aus einem Tiegel mit ihr geschmolzen. Gutzkow’ R. 1, 245, ihr gleich etc.
d) hinschwinden (wie sch–des Eis etc.), s. hin-sch. etc.: Da schmolz das harte Eis des Stolzes. Grimm M. 11; Platen 4, 107; Wahn und Thorheit schmelzt vor ihrem Blicke. CRudolphi NGd. 162; Was [ist] Männertreue, wenn in einer lauen | Minute eine 60jähr’ge Regel | wie eines Weibes Laune schmilzt? Sch. 307a; Im Tode schmilzt auch der Sakramente eisernes Band. 206b; Schlegel Haml. 1, 2 etc.; auch von allmählicher Abnahme und Verringrung: Mein Geld fing an, bei dieser Gelegenheit zu sch. G. 19, 60; Wisst ihr, daß wir schon um 100 geschmolzen sind? 9, 79; Der Bund des Adels war allmählich bis auf den 3ten Theil geschmolzen. Sch. 841b; Der großen, zur kleinen geschmolzenen Armee. Forster Br. 2, 283 etc., s. ein-, zusammen-sch.
e) Schon schmilzt im Ocean | der Sonnenrand zu Gold. W. 20, 192, verschwindet, die Fluth vergoldend (s. d) etc. 2) faktitiv zu 1) eig. nam. Hüttenw., s. Karmarsch 2, 654; Scheuchenstuel 214 etc. und übrtr., schwankend zw. der (korrektern) schwachen und (s. 1) starken Abwandlung (so bes. in techn. Werken etc.), z. B.:
a) im (verbalen) Infin.: Erze sch. (1a); Die Märtyrer konnten mit ihrem eignen Abglanz alle Ketten sch. (s. 1d) und wandelten frei. Gutzkow R. 9, 306; Was Löw’ und Tiger sch. (s. 1b) kann. Sch. 5a; Könnt ich | .. durch meine Rede | der Menschen Herzen, wie ich wollte, sch. (s. 1c). 229b; Nicht .. die stärkste Lockung| soll meine Ehre je in Wollust sch. (s. 1b). Schlegel Sh. 3, 99; Den Haß zur Liebe [um-]sch. Tiedge Ep. 1, 246; In süße Gefühle und unbekanntes Entzücken die holden Seelen zu sch. (1b). W. 15, 207; 18, 73; 26, 284 etc.
b) im subst. Infin., nam. eig. auch in Zsstzg., z. B.: Das Anreich-Sch. Scheuchenstuel 11 (s. anreichern); Beim Blei-Sch. Mitscherlich 2, 2, 213 etc.; Das Rösten der [Kupfer-]Erze geschieht in Haufen, worauf das Rohstein- Sch. (Sulu-Sch.) folgt. . . Die Schmelzung etc. Karmarsch 2, 524 etc. c) schwache Abwandl. des Präs., z. B.: Du schmelzest es mit Regenguß. Mendelssohn Ps. 65, 11 [Mit Regen machst du es weich. Luther] etc.; Schmelze den Schnee! Baggesen 1, 160 etc. und nam.: Aus den Steinen schmelzt man Erz. Hiob 28, 2; 1 etc.; Alxinger D. 195; Daumer 1, 73; Falk M. 119; Haller 47; H. R. 7, 208; Karmarsch 2, 123; Daß keine Reue sie schmelzt (1b). Kl. M. 9, 226; Kosegarten Rh. 3, 8; Die
Steuren einer Welt .. schmelzt ein einz’ger Abendschmaus (1d). Lichtwer 211; Opitz 2, 263; IP. 2, 56; Rabner 2, 4; Mitleid schmelzt zur Lieb’ ein Herz (1b). Ramler 310; 207; Sch. 408a; Die Zärtlichkeit .. schmelzt den Grimm in wehmuthsvolle Zähren (1b). W. 10, 84; 26, 183; 28, 88 etc. d) (vgl. c) Der Rauch schmilzt es [das Weiße, den Schnee] da am Schlott. Alexis H. 1, 2, 319; Da schmilzt die eine den Frost des andern. Börne 3, 98; Cham. 3, 324; Mitscherlich 2, 2, 226; 251 etc.; Waldau N. 3, 6 etc. e) schwaches Impf.:
Bronner 1, 171; Er schmelzte 2 Stücke in eins. L. 7, 391; Schmelzten sie Eis und Schnee. JvMüller 14, 89; Rückert Mak. 2, 238; Bes. schmelzte das letzte Lied das Herz zu der tiefsten Rührung (1b). Sch. G. 2, 84; V. Ar. 1, 208; Da die Harmonie .. die Seelen bald in Liebeswehmuth schmelzte (1b). W. 12, 138; 2, 122; 6, 186 etc. f) (s. e) Das Thauwetter .. schmolz das Eis. Börne 2, 81; Kretschmann 2, 175; Pfeffel Po. 3, 22; Seine Jugend .. | schmolz der Königin bewegten Busen (1b). Platen 4, 339; Prutz Mus. 1, 89; Pyrker 87 etc. g) schwaches Partic. pass.: Geschmelztes Blei. Alxinger D. 265; Du hast .. der Schachten Erz aus Sand geschmelzt. Haller 3; WHumboldt 1, 345; Luther 8, 230a; Schwab 256; Stumpf 642b; Weichmann 1, 14 etc. h) (s. g) Die Gebirgsart, aus welcher er in seine jetzige Form und Beschaffenheit geschmolzen ward. Forster A. 1, 51; Karmarsch 2, 654 etc.; Dort hatte der Wein und der Tanz .. die Gemüther geschmolzen. Meißner Stein 162; Rückert Erb. 2, 4 etc. (vgl. 1a). i) im adjekt. Partic. Präs., z. B.: Seelen-sch–d (s. 1c). Heine Lied. 331; Kolbe Bel. 137; W. 12, 263 etc. u. o. Obj. wo es oft auch zu 1b gehört —: Lockte sie sch–de (1b) Töne aus den Saiten. G. 19, 335; Es lag in diesen Worten eine so sch–de Überredung. Gutzkow R. 9, 448; Stellen von einer recht sch–den (1b) Zärtlichkeit. L. 4, 327; Wird dieses Auge .. sch–d (1b) funkeln. Sch. 197b; Die sch–den (1b) Affekte. . . Eine sch–de Passage. 1127a; W. 29, 27 etc. 3) tr.: Mal.: den Schmelz (s. d. 5 und 4) der Farben bewirken: Kunst, die Farben in einander zu sch. W. 23, 189; So unvergleichlich schöne Farben weiß er | zu sch. Schefer Br. 508; Thümmel 5, 201 etc.; Schlangen, schön geschmelzt. Alxinger D. 6, 32 etc.; ugw.: Jene in bunten Farben geschmolzenen Wiesen. Pfeffel Pr. 10, 145. 4) tr. emaillieren (s. Schmelz 1): In blaugeschmelzten Waffen. W. 15, 65; 104; 33, 90 etc. 5) tr. s. schmalzen. 6) Schmelzung, z. B. (3) Farben-Schmelzung oder -Schmelz; nam. zu 2, eig.: Nach 3 Schmelzungen [des Stahls]. Karmarsch 3, 348 etc. 7) Schmelzer, s. u.
Anm. In Bed. 1 ahd. smëlzan, mhd. smëlzen; faktit. (2) ahd. smelzan, mhd. smelzen, s. ags. mëltan, engl. melt, Malz, Anm. Dazu Schmalz. Abwandl. s. o.; Zsstzg., vgl. auellen I; (selten) intr.: Weg- (Musäus Ph. 1, 122), zer- (4, 214) schmilzen, s. Radlof Tr. 72. Zstzg. s. [5 und 2b], ferner, z. B.: Áb-:
1) [1] Durch die milde Sommerluft war das [Schnee-]Gewölbe immer mehr abgeschmolzen. G. 22, 361; Kohl A. 1, 258; 251 etc. (Abschmelzungen. E. 1, 109 etc.); L. 11, 497 etc.
2) [2] Wie sie . . die Schlacken | 7mal abschmelzt. Kosegarten Po. 1, 22 etc., vgl. abtreiben. An- [1; 2] durch Schmelzen anhaften oder haften machen, z. B.:
1) [1] Das A. von Sandkörnern an das Eisen zu verhindern. Karmarsch 2, 108; 3, 520 etc.
2) [2] Wor- auf ein Arbeiter das Nabeleisen .. an die Mitte des [Flaschen-]Bodens anschmelzt. 2, 143; Wird der Überzug .. angeschmolzen. 3, 554 etc.; Den östreich. Erblanden angeschmolzen zu werden. Kohl A. 2, 174. Āūf- [1; 2]:
1) durch Schmelzen auf Etwas befestigen (Karmarsch 1, 719) oder: darauf haften. 2):
a) [1] schmelzend sich auflösen: Die letzten Eisgebirge schienen in einem leichten Feuerdampf auf-zu-sch. G. 14, 188; Nun weinst du! Schmilzt die Wuth in Mitleid auf? 35, 231 etc.
b) faktit. zu a: [2] Das Allerstarrste freudig auf-zu-sch., | muß Liebesfeuer allgewaltig glühen. G. 2, 13; Zelt. 1, 377; Du schmelzest meines Grimms | starres Eis in Thränen auf. Rückert 1, 27 etc. 3) durch Schmelzen öffnen etc.: Eine Glasröhre zu-, a.
Aūs-:
1) [2] Enthält es Gold, so schmelzt es oft schon der Sohn aus. B. 184a; Das Gold aus den Tressen, die Tressen a.; Durch A. (Ausseigern) des leichtflüssigern Metalls. Karmarsch 2, 654 etc.; Indem man die Lebern .. ausschmelzt. 777; Wann er [der Kessel] das Fett ausschmelzet. V. Il. 21, 363 etc.; Das Wasser schmilzt [höhlt schmelzend] weite Gewölbe aus. Kohl A. 3, 99 etc.
2) [1], vgl. 1. Dahin-:
1) [1d] Welcher Trotz .. schmolz an Weibesmilde nicht dahin | wie Alpenschnee am Maiensonnenblick? CRudolphi NGd. 80; Dahingeschmolzen vor | der schwedischen Stärke waren eure Heere. Sch. 380b etc.
2) [2] Diese Weichheit des Gefühls, die ihn bei jedem Leiden in weinende Sympathie dahinschmelzt. Sch. 104a [d. macht]. I. Dúrch-, z. B.:
1) [1] Da bleierne Behälter leicht d. Karmarsch 1, 23, beim Schmelzen Löcher bekommen (vgl. II). 2) [2]:
a) durchdringend schmelzen etc.: Schlacke, welche völlig durchgeschmolzen ist. G. 40, 191; 198; [Das Wort etc.] hat mich ganz durchgeschmolzen. Zelter 5, 407, tief rührend durchdrungen etc.
b) nieder-sch.: Außerdem schmilzt man mit den Schiefern die Schlacke . . mit durch. Mitscherlich 2, 2, 213 etc. II. Durch- [2]: Als hätte die Sonne die Rinde durchschmolzen. IP. Fat. 1, 32, vgl. I.
Ēīn-:
1) [1d] schmelzend einschwinden (vgl. zusammen-sch.; ein-schrumpfen etc.): Eine ganze alte Bibliothek schmilzt zu einem Buche ein. IP. 39, 67; Von der Sonne Feuerkräften | schmilzet ein der Bäche Naß. OLBWolf Lit. Eur. 602 etc., nam.: im Partic.: Eingeschmolzen. Nicolai 6, 147; Schütze Hamb. 167 etc.
2) [2]:
a) in den Schmelztiegel als Metallmasse hineinwerfen, eig. und übrtr.: Cham. 4, 141; Die Götterbilder . ., längst sind sie wieder eingeschmolzen. G. 12, 155; Mitscherlich 2, 2, 226; Der dich einschmelzt und läutert und umbildet. Heine Reis. 1, 117; Einschmelzt. Rückert 2, 6; Eingeschmelzt. Thümmel 4, 107 etc.; Die Einschmelzer von des Königs Münze. Oppenheim 1, 84 etc.
b) in einem Behältnis etc. schmelzen, z. B. Talg. Karmarsch 2, 412 etc.
c) Etwas durch Schmelzen in einen Ggstd hineinbringen: Das Klairobskur ist an der vordern Seite [des Glases] .. eingeschmolzen. .. Ob sie nun diesen Grund zuerst einschmolzen. G. 26, 80; Auf der innern Seite .. standen Lettern gegraben und eingeschmolzen. 5, 249 etc. intr. (sein) schmelzend entströmen [1]: Gewässer . ., die den Gletschern e. Matthisson 172; V. Georg. 2, 187 etc.; tr. [2] e. machen. Fórt-: hin-sch., z. B. [1]: Aufthaut und schmilzt es fort. Freiligrath Ven. 48. Hin- etc.: z. B.: So wie der Schnee hinschmilzt [1] .., | welchen der Ost hinschmelzte [2]. V. Od. 19, 206; Vom h–den [1b; 2i] Halle gesänftiget. Gd. 1, 46; Th. 23, 31; Er schmolz in den Armen einer Sirene hin [1b]. W. 16, 177; 12, 5 etc.; Der herab-sch–de Schnee [1]. G. 22, 365; Daß ihm das Fett vom Leib herabschmalz. Hammer RH. 423 etc.; Die Kunst schmelzt das Geistige .. in die sichtbaren Gestalten hinein [2]. Wackenroder Kl. 136 etc.; Die jeden Verdruß verscheucht und jede Sorge hinwegschmelzt [2]. Engel 1, 14; Sch. 127a etc.
Ent-: Nīēder-:
1) [1] Sch. 539betc.
2) [2] nam. (Hüttenw.) Erz etc. in dem Schacht (s. d. 1b) eines Ofens n., gw. mit starker Abwandl., z. B. Karmarsch 1, 587; 2, 519; Mitscherlich 2, 2, 101; 122; 253 etc. Über- tr.: schmelzend überdecken: Die Metallplatte damit überschmolzen. G. 29, 147; Rumohr Kochk. 91 etc.; übrtr.: Keinem fehlte es .. an Humor, um das rohe Treiben zu ü. König Will. 1, 106. I.
Um- [2] schmelzend umformen, eig. und übrtr., z. B.:
a) [2a] Silberzeug in Geld um-sch. Platen 4, 223; [Ein Gedicht] in Stanzen umsch. W. 15, XII; HB. 1, 11 etc.
b) [2b] Zum U. des Roheisens. Karmarsch 2, 103 etc.
c) [2c] Schmelzt man es um. 3, 314; Daß er Ihre Recension umschmelzt. Mendelssohn 5, 247; IP. 36, 71; V. Sh. 1, 385; Wackenroder Kl. 167 etc.
d) [2d] Ausgebildete Völker schmilzt auch kein Moses um. Börne 2, 166 etc.
e) [2e] Er schmelzte sie in eine Zunft .. von Musikanten um. Augsb. Z. (1844) S. 1969a.
f) [2f] Der die kindl. Stellung umschmolz [in eine andre]. JP. 21, 113.
g) [2g] Eh ihn zum Amadis die Feeen umgeschmelzt. W. 12, 31 etc.
h) [2h] Wie Metall haben sie ihre Völker umgeschmolzen. Börne 2, 166; Karmarsch 1, 55; L. 3, 236 etc.
i) Umschmelzung. H. R. 7, 50 etc. I.
Um- tr.:
1) mit Geschmolznem umgeben: Sie umschmolz ihn drauf mit schwerem Bleie. Gerhard W. 1, 226.
2) ugw. st. I. Falk M. 92. Ver-:
1) tr.:
a) Etwas schmelzend verwandeln, s. 3a; nam.: Erz etc. v., verhütten, z. B. mit starker Abwandl. Mitscherlich 2, 2, 252; 254 etc.; Verschmelzung des Weißbleierzes. Karmarsch 1, 256 etc.
b) Etwas zu oder in Etwas v., darein unmerklich übergehn machen; Etwas mit Etwas; Theile zu einem Ganzen v., innig verbinden; Etwas in, mit einander v., z. B.: [2a] Wenn sie die Kunst versteht, die Vernunft zu Kunsttrieben zu v. Lichtenberg 5, 266; Das Lachen .. in ein holdes Lächeln zu v. W. 23, 231 etc.; [2c] Die du der Töne wildes Geschrille zu lieblichem Wohllaūt, | zu gefälligem Einklang den Schrei der Farben verschmelzest. Kosegarten Po. 1, 3 etc.; Wie er diese Lehre mit dem Salomonischen etc. . . verschmelzt. Danzel 39; Duft, der Alles lieblich verschmelzt. Schlegel (Wackern. 4, 1104³⁵); Strauß Jes. 1, 714 etc.; [2d] Gemeine Noth | verschmilzt des Einzeln festgegoßne Formen. Werner Osts. 123; Verschmilz auch Gram und Leiden | in süßes Nachgefühl [o Wehmuth]. Salis 18 etc.; [2e] Schönheit, deren Roth und Weiß | Natur mit zarter, schlauer Hand verschmelzte. Schlegel Sh. 2, 189; Thümmel 4, 127 etc.; [2g] Die Farben . ., schön ver- schmelzt. Forster A. 1, 227; Seht ihre Melodie zur Zauber-Arie für das Auge verschmelzt. It. 1, 107; [Wodurch] die Nacht mit einem Theil des Morgens so verschmelzt wurde. Thümmel 5, 229; V. Ar. 3, 302; W. 17, 126; [Wo] jeder Pinselstrich so sanft in den andern verschmelzt ist. HB. 2, 257 etc., vgl. s. 3b und [2h] —: Ein lächerlicher Zug war in diese Gefühle verschmolzen. G. 29, 289; Kosegarten Po. 1, 41; Platen 6, 9; Alle diese Gegensätze sind in dem harmonischen Wunderwerke so zur Einheit des Gesammteindrucks verschmolzen. Schlegel Dr. 2, 2, 139; W. 32, 150 etc.; Jene reizende Verschmelzung von Farben und Formen. Forster Jt. 1, 227 und Doppelzsstzg.: Ich verschmelzte mehrere Elegieen in eine zusammen. 2, 57; Das Göttliche dergestalt hineinv. Ans. 1, 241 etc.
c) schmelzend vergehn machen (s. 3c): Eh es die Sonne wieder verschmilzt. Büchner Leb. 205.
2) refl. zu 1b: In dem Tempel der Dichtkunst verschmelzt sich diese Tendenz mit einer andern. Danzel 243; Da und dort verschmelzten sich die alten .. Formen zu neuen Erfindungen. Keller gH. 1, 84 etc.
3) intr.:
a) s. 1a: Durch vulkanische Wirkung verändert und verschmolzen. G. 40, 197; Da ist der Grapen gar zu Schaum verschmelzt. Luther SW. 63, 362 etc.
b) s. 2b: Wenn wir in heißer Umarmung in einander verschmolzen. Kretschmann 5, 224; Mit diesem Übergange mag denn der Ton des ernsthafteren Prologs in den Ton des Nachspiels v. L. 7, 455; FSchlegel Luc. 33 etc., s. das Partic.: 2b.
c) s. 2c: hin-sch.: Schnee und Schlos sen verschmolzen nicht. Weish. 16, 22; Das [Manna] ward .. warm und verschmelzet’. 27; 2. Mos. 16, 21; Mich. 1, 4; Bis zum V. und Verduften. Gervinus Lit. 5, 645; Wie leicht Gewölk verschmilzt ihr Gruß. G. 4, 26; Gryphius Fr. 668; vHorn Gemsj. 11; Daß all sein Zorn davon verschmolz. Mügge NLeb. 1, 134; Zu ärmlichen Flocken | verschmolz der gehügelte Schnee. V. 4, 103 etc.
Wég-:
1) [1] Schnee .. wäre weggeschmolzen. G. 1, 205; So schmolzen jene Werke der Kindheit weg. Lichtenberg 4, 263; W. 28, 44 etc.
2) [2] Der Bach hat allen .. Schneeabfall weggeschmelzt. Kohl A. 3, 391; Tschudi Th. 21 etc.; Wird der Firnis weggeschmolzen. Sulzer 1, 64a; Wie der Morgen .. | wegschmelzt das Dunkel. V. Sh. 1, 92 etc. Zer-:
1) [1] schmelzend zergehn:
a) Der Schnee, das Wachs zerschmilzt; Mir selbst zerschmolzen die Nieren davon. W. 11, 40 etc.; vereinzelt: [Der Prahler] zerschmelzt voll heißer Angst. Gryphius Fr. 10; Der Reif zerschmelzt. Lichtwer 259; Pfeffel Po. 3, 171 etc.
b) In Etwas z., z. B.: Dein höchster Haß würde in Mitleid und Jammer z. G. 35, 139; Wie Thau in Thau zerschmilzt. Kosegarten Po. 2, 87; Das „sei ein Mann!“ zerschmolz wieder in einen Seufzer. Leisewitz Jul. 7; Sch. 110b; ESchulze 3, 230; Ein Silberlicht zerschmilzt in blasses Roth. W. 20, 313 etc.; Zärtlichkeit, welche leicht in weiches Wesen zerschm elzt. Jris 7, 671.
2) [2]:
a) faktit. zu 1a: Sonne . ., die Eis und Schnee zerschmelzt. Brockes 1, 9;
Sie zerschmelzte mir ganz mein Herz damit. Heinse A. 1, 159; L. 4, 40; 7, 28; Zerschmelztes Salz. Olearius Reis. 392b; Schaidenreißer 81b etc.; Wenn ihn die Sonne zerschm ilzt. Forster Br. 2, 298. b) zu 1b:
Der Brief war so zärtlich, daß er mich in Thränen zerschmelzte. Bode Empf. 4, 77; V. Sh. 3, 573 etc.; Bindewörter, die die kurzen
Sätze angenehm in einander fügen und z. [gw.:
ver-sch.]. Sch. Lengf. 205. Zū-: [2]:
1) schmelzend schließen. G. 29, 148, s. auf-sch. 3.
2) schmelzend zufügen, mit Dat. König Leb. 2, 164. Zusámmen-:
1) [1]:
a) schmelzend sich vereinigen: [So] schmolz mit Freundschaft Liebe fest zusammen. WHumboldt 1, 347; Wie 7 dunkle Strahlen in einen hellen Lichtstreif wieder z. Sch. 756b; 1a etc.; auch: Als schmelzten die Dinge der Erde wie Gold in meinem Feuer zusammen. Hölderlin H. 1, 114.
b) [1d] Deren Kasse bis auf wenige Geldstücke zusammengeschmolzen war. G. 25, 10; Stilling 4, 7 etc.
2) tr., fakt. zu 1a, z. B. [2a]. Luther 6, 7a; 508a; Sch. 173a etc.; [2c] Indem man die Schlacken .. zu einer Masse zusammen schmelzt. Karmarsch 1, 248a; Luther 6, 395a etc.; Schmelze die Silben zusammen in einen plötzlichen Schall. Sch. 162b; W. 15, 41 etc.; [2d] Die Kunst . ., die .. Menschen schmilzt zusammen. H. 11, 222; Kohl A. 3, 11; Mitscherlich 2, 2, 419 etc.; [2e] Daß der erste glühende Kuß sie auf ewig zusammen schmelzte. Novalis 1, 36; Heinse A. 1, 296 etc.; [2f] Sie schmolzen die gefundenen Schätze zusammen. Kohl Pet. 1, 252 etc.; [2g] In ein Ganzes zusammengeschmelzt. W. 18, 52; 23, 51 etc.; Wo .. Unwahrscheinliches .. mit Wahrscheinlichem zusammengeschmolzen wird. G. 32, 267; 27, 143 etc.; Zusammenschmelzung. W. 34, 141 etc.