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Schmelz schmelzbar Schmelze
Schmélz, m., –es; –e; -:
Etwas von glänzendglatter (eig. und zunächst so durch Schmelzen hervorgebrachter) Oberfläche und: solche Fläche (s. Email, vgl. Smalte), z. B.:
1) Schmelzglas oder Email als Überzug von Metall, wie es z. B. bei der Sch.-Malerei (s. d.) vorkommt, auch diese selbst (z. B. Sulzer 4, 302): Kästchen .. von Gold .. mit Sch. geziert. G. 18, 46; Ein goldnes Herz mit ihrer Mutter Namen | in Sch. W. 11, 272 etc.
2) (s. 1) perlartige Röhrchen aus Sch.-Glas, zu Stickereien, Verzierungen etc.: Mit jenen .. Fransen, Sch–en, Quasten. G. 15, 176 etc.
3) (s. 1) Anat.: Die andere Masse überzieht die Kronen der Zähne und giebt ihnen das eigenthümliche porcellanartige, polierte Aussehen; es ist die substantia vitrea, Zahn-Sch. etc. Bock An. 105; Sch. Falk Th. 2, 287 etc.
4) oft übrtr.: frischer, lebhafter Glanz etc.: Der duftige Sch. weggewischt. Auerbach Ab. 130; Sch. und Duft. Gervinus Lit. 5, 645; Keller gH. 3, 18 etc.; Du Sch. der bunten Wiesen. Hagedorn 2, 87; 1, 104; Auf dem grünen Sch–e [den Wiesen etc.]. Heinse Hild. 1, 9; Der Kolibri Sch. Matthisson 153; Sch. der Farben (s. 5). Rückert BrE. 59; Vischer Ästh. 2, 123; W. 12, 301; Daß ihre zarte Haut den schönen Sch. verliere. 20, 227 etc.; Jedes Ufer .. mit Blu- men-Sch–e gezieret. Zachariä 2, 67; Der Wiesen Matten | imSonnen-Sch. KMayer 245 etc.
5) (vgl. 4) Mal.: das Ineinanderverschmelzen der Farben: Den milden Ton und Farben-Sch. als die Haupteigenschaften des Kolorits. G. 30, 250 etc.
6) in Zsstzg.: Glas-Sch., s. Schmalz k.
~bar, a.:
was zu schmelzen (s. d. und Zsstzg.) ist: Leicht (s. d. 12a); leichter, schwerer (Volger EE. 287) sch.; Die schwer-sch–sten Quarze. ebd.; Schwersch–er als diese. Mitscherlich 2, 2, 211; Sch–keit. Karmarsch 2, 147; Schwer-Sch–keit. 97; Un-sch. G. 26, 106; Un-Sch–keit. 81 etc.; Un-ein-sch. Jahn M. 93; Zer-sch. JKohl Par. 2, 305 etc.
~e, f., –n:
1) das Schmelzen (s. d.):
a) intr., z. B.: Die Schnee-Sch., die Zeit, wenn der Schnee schmilzt und: die dadurch entstehnde Wasserfülle. Kohl A. 1, 354; 362; 3, 16; Mügge Bild. 53; Tschudi Th. 15 etc.
b) tr., nam.: das Erzschmelzen; die mit einmal zum Schmelzen kommende Masse und: die dazu dienende Anstalt nebst Baulichkeiten: Soll morgen Viel in die Sch.? Gutzkow R. 4, 313; Die Körbe .., in welchen die Krätze bis zu einer völligen Sch. aufgehoben wird. L. 11, 456 etc.; Die Eisen- Sch–n. Fallmerayer Or. 1, 169; Die Mühle .. | und auch die Silber-Sch. Freiligrath SW. 6, 202 etc.
2) Email-, Glassatz, z. B. Karmarsch 2, 163.