Faksimile 0148 | Seite 970
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Schmalz schmalzen schmalzig Schmalzling
Schmálz, n. (m.), –es; (e–); -:
schmierweiches Thierfett:
a) durch Ausbraten (Ausschmelzen) gewonnenes oder zu gewinnendes, nam. zum Kochen dienend oder aufs Brot zu streichen (schmieren), bes.: Schweine- und Gänse-Sch. (vgl. Enten-Sch. etc.), dazu z. B.: Brat- (vrsch. c), Flaum- (s. Flaum, Anm.) oder Flohm-; Grieben-; Sauer-Sch. (vom Weißsauer) etc.
b) obrd. allgemeiner, z. B. = Thran: Von beiden Fischen hat man 9 Tonnen Sch. gemachet. Stumpf 134a etc. oder vom Fett des lebendigen Thiers (s. g): So will ich wie der Bär in meinem eignen Sch. wühlen. Klinger Seid. 39 etc.
c) (s. a) Butter, durch Abschäumen von allem Käsestoff gereinigt, in welchem Zustande man sie Sch. [best., vgl. d: gelaßnes, lichtes Sch. Schm.] zu nennen pflegt. Rumohr K. 45 etc. und übrh.: Kochfett, Schm.; Eine Brotsuppe, an der das Sch. nicht gespart war. Hausbl. (56) 1, 468; 465; Karschin 249 etc., dazu, eig. und übrtr.: Salz (s. d. 1g) und Sch. Zsstzg. z. B.: Back-, Brat- [vrsch. a], Koch-Sch., zum Backen etc.; Brand-Sch., schon einmal zum Backen benutzt etc.
d) (s. c) obrd. auch verallgemeint von ungeschmolzner Butter. Schm.; Stalder, best. zum Untersch. von a —: Milch-Sch. und von c —: Butter-Sch., auch (s. Zsstzg. v. Butter) z. B. Maien- Sch. etc.
e) sprchw.: Ich saß im Sch. bis über die Ohren. LPHahn Hohn. 75, im Wohlstand, in reicher Fülle, s. Sch.-Grube etc.
f) obrd.: Ol, Fett zum Einschmieren, z.B. der Glockenzapfen (Glocken-Sch.), der Pfännlein der Kammräder (Pfännlein-Sch.) etc. Schm.
g) Ohren-Sch., die fettige Hautabsondrung Hautschmiere (s. d.) im äußern Gehörgang, s. Bock An. 680, vgl. Butter 2a.
h) von Surrogaten für a und c, z. B.: Sch. von Kartoffeln zu machen .. Der Sch. soll viel Āhnliches mit dem Gänse-Sch. haben. Strals. Kochb. 2, 151 etc., so nam. auch = Leindotter (s. d.).
i) in Zsstzgn. sprchw., z. B.: Sich mit Affen- (Brant N. 4⁵), Esels- (14¹, vgl. 7258) Sch. schmieren, affen-, eselhaft sein etc.; Es hat Arm-Sch. gekostet. Auerbach D. 1, 251; So ein Gut braucht Händ- und Arm-Sch. Bräcker Tock. 14; Eine bequeme Arbeit, die wenig Hirn-Sch. kostet. Brachvogel Narc. 39 etc. = Anstrengung etc.; ferner (vgl. Fischbier etc.): Bach-Sch., scherzh. statt Wasser zum Trinken. Uhland V. 722; Káspar-Sch., Flausen etc. Schm. etc. k) Glas-Sch. Glasgalle (s. Galle 7); ferner die Pflanzengattung Salicornia, nam. S. herbacea (Oken 3, 1457), auch Glasschmelz. Zsstzg.: Áffen- (e); Arm- (i); Bäch- (i); Báck- (a; c); Bütter- (d); Enten- (a); Ēsels- (i); Flāūm- (a); Flīēgen- (s. Schmutz 2b); Flöhm-, Gänse- (a); Glās- (k);Glöcken- (f); Grīēben- (a); Hände-, Hirn-, Käspar- (i); Köch- (c); Māīen-, Milch- (d); Ohren- (g); Pfännlein- (f); Sāūer-,Schwēīne- (a) Sch. etc.
~en, tr.:
1) fetten, z. B.: Gärb.: Felle sch., ein-sch. Knapp Techn. 2, 585 etc. ,.nam. Kochk. (und übrtr.): Salzen (s. d.) und sch.; Kartoffelrinde .. ungesalzen und geschmalzt mit Liebe. Gotthelf G. 356; Geschmalzen. Adelung etc.; oft mit Uml.: Der geriebene Käse schm älzt und würzt zugleich die Schüssel. G. 24, 27; Den magergeschmälzten Kohl. Musäus M. 5, 125; Geschm elzt. Hackländer St. 1, 155 etc.; Schmelzen, Schmelzung. CFBahrdt 3, 320; übrtr.: Mit ungesalzenen und ungeschmälzten Allegationibus. Garzoni 117a; Forster Br. 1, 665 etc.; Der ist ein Feind des R. und weiß Alles geschmälzt anzubringen. Auerbach Barf. 185 (gewürzt; aus dem Ffetc.); Gehörig zu „schmälzen“ [verdienen]. Rank Haus 93 etc. Zsstzg. z. B.: [Sie] verschmelzen mehr in Supp’ und Brei. B. 40a, verbrauchen es sch–d etc.
2) s. schnalzen.
~ig, a.:
voll Schmalz, fett (s. d): Es rieche so sch. Auerbach Jos. 87; Der sch–e Samstag [vor Fastnacht]; Das dickfelligste und sch–ste Ohr. Goltz 1, 312 (s. Ohrenschmalz); Sch–e Laute. Alexis Neap. 92 (s. fett 5), vgl. Malz, Anm.
~ling, m., –(e)s; –e:
Art Pilz (Butterpilz). Oken 3, 141; Art Apfel. Schm.