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Schmählich Schmählichkeit
Schmǟhlich (vralt.:
schmächlich. Schaidenreißer 62a etc.), a.: schmachvoll, schändlich (s. d.) etc.: Hiob 16, 10; Ergriffen | hat ihn sch. Leid, ihn hat der Aussatz | heimgesucht. Cham. 6, 246: Sch–e [schmähende] Lieder. Freytag B. 1, 318; Wir würden es Alle gar sch. empfinden [hart büßen etc.]. G. 5, 170; Ein sch–es Grab. 14, 62; Sein Vergnügen so sch. vereitelt. 22, 13; Er behandelt die Frauen aufs sch–ste. 33, 44 etc.; Die sch. vernachlässigte Landwirthschaft. Kinkel E. 236; So hoch er stand, so tief und sch. sei | sein Sturz! Sch. 434a; Etwas Sch–es zu thun oder zu leiden. W. Luc. 6, 173 etc.; auch = ungemein etc.: Es ist sch. heiß, eine sch–e Hitze; Die Gäste haben sch. Geld. Houwald 2, 64 etc. Vralt. Zsstzg.: Ver-sch–e Verjagung von Hof. Zinkgräf 1, 133; Etwas ist Einem ver-sch., so daß man es verschmäht (Hammer RH. VII), verächtlich (Scultetus, L. 8, 305); Ver-sch. [verächtlich, spöttisch] lächelte darüber W. Simrock Gudr. 357.
~keit, f., –en:
Schändlichkeit; etwas Schmähliches: Das ist eine Sch. Kurz Sonn. 9; Die Sch–en, welche in Rußland begangen sein sollen. Stahr Jt. 2, 376; Schlegel Sh. 6, 114 etc.—