schmachten
Schmáchten, intr. (haben) und (s. 4) tr.:
(s. Schmach, Anm.) bis zur Hinfälligkeit kraftlos sein in Entbehrung des zu gedeihlicher Existenz Nothwendigen, wie Speis und Trank etc.; nach dem Entbehrten mit heißem Sehnen verlangen; solchem Verlangen Ausdruck geben (vgl. lechzen): 1) Nach Etwas sch., z. B.: Ein lechzender Wanderer, der lange nach einem Tropfen frischen Wassers schmachtete. 16, 196; 3, 10; Wie auch mein lechzend Herz nach Labung schmachtet. 550b; Du schmachtest .. nach Stadt und Spiel und Bädern. H. 2, 268; Wie andre Länder immer nach Regen sch., so etc. I. 1, 366 etc.; auch mit Infin. und zu: Lange schmachtet’ ich, mein .. Haupt | an deinem Busen zu begraben. 17a etc. — 2) mit Angabe des das Sch. Bewirkenden (s. 3a; b): Hungers sch. R. 7, 175 (= Vor Hunger ver-sch. 2, 19); Vor Durst Luc. 5, 260 etc.); „für“ [vor] Hunger nach edlen Thaten Jul. 45), vor Liebesqual Dian. 2, 4), vor Liebe, Sehnsucht etc. sch.; auch: Sch–d von der Mühe dieses Lebens. 5, 22 etc.; ferner: Da, wo ihr an Langerweile schmachtet, wird er Quellen von Vergnügungen entdecken. 32, 32; An einem schleichenden Fieber sch. Pr. 3, 34 etc. — 3) (s. 1; 2) ohne Angabe des Wonach, Wovon etc.: Blumen sch. 1, 62; Ihr quellt, ihr tränkt und schmacht’ ich so vergebens? 11, 22; 15, 94; Sch–d in der Wildnis; | gar zu ver-sch. befürchteten wir. garten D. 1, 53; In Kummer und Elend sch. 4, 50; Wie er .. an ihrem Stuhl gefesselt schmachtet [in Liebesverlangen]. 67b; Einen Liebhaber so lange sch. zu lassen. 5, 147; Kummer, der in meinen Augen schmachtete [sich sch–d, verlangend kundgab]. 2, 58; 16, 49 etc. —
a) im Partic.: Sch–de Personen, Liebhaber, Blicke 15, 9 etc.), Augen (215 etc.); Bis zum sch–den Hinsinken in die Arme eines unsichtbaren Liebhabers. 9, 285; Mit einer sch–den Blume übersandt. R. 7, 5, als Ausdruck sch–den Verlangens (vgl. eig.: Wenn vor der Sonne Brand .. | die Bäume sch–d stehn. 218); Das Sch–de und Weiche. Lit. 5, 172 etc., auch: Sch–de Hitze [die sch. macht]. GsSchr. 2, 352 etc., auch: All- sch–d. 9, 353; Liebe-sch–d (s. 2; 4). M. 5, 50 etc. —
b) im substant. Infin.: 4, 201; 4, 59 etc.; Liebes-Sch. (s. 2; 4); In vollem Wonne-Sch. Gd. 386 etc., vgl. (selten): Der Schmachtung lindes Feuer. 5, 152. — 4) tr.: (vgl. 2; blicken 2a) dichterisch: Der Gesang schmachtete Zärtlichkeit. 3, 12; 10 etc., vgl. 3a. — Zsstzg. z.B.: Áb-, intr. (sein): sich abzehrend hin-sch., hinschwinden. 13, 302. — An-, tr.: schmachtend anblicken. 2, 175; Sans. 2, 190; Pr. 6, 151 etc. — schmachtend aufblicken etc. 1, 63 = empor-sch. 182. —
Aūf-: Aūs-: 1) intr.: zu Ende schmachten. —
2) tr. : Sein Leben 130a), Dasein Po. 2, 305) a., schmachtend aushauchen. — Durch-, tr.: mit schmachtendem Verlangen durchdringen, erfüllen: Liebesgeist, der mich durchschmachtet. 71. — Empōr-: s. auf-sch. — Entgêgen-: Seine Blicke schmachteten ihr entgegen. M. 5, 72; Elend dem Tode e. BrM. 23 etc. — Er-, tr.: schmachtend ersehnen. 75a; Po. 1, 167 etc. — Fórt-: In bangen Zweifeln f. 14b. — Hín-:
1) intr. (sein): schmachtend hinschwinden: In Wollust schmachtet’ ihr Herz hin. Od. 18, 212; 12, 352; Dem Schwan gleich schmachtet er | sanft hin in Wohllaut. Sh. 2, 69; Wie eine allmählich sterbende Pflanze hingeschmachtet. 22, 287 etc.; Die h–dste Wollust. 7, 271 etc., vgl.: Hinüber-sch. B. 285; Ir. 7, 721 etc. —
2) tr.: eine Zeit etc. schmachtend hinbringen: Ein in Thränen und Büßungen hingeschmachtetes Jahrhundert. A. 1, 25; 7, 140; 8, 5 etc. — Nāch-: schmachtend nachstreben: Dem Eiteln n. Po. 2, 290; Wir schmachten uns [einander] nach. 56a. — Ver-: s. hin-sch.: 1) intr. (sein): Vor — Hunger (5. 32, 24), Durst 8, 13), Hitze, Frost (1. 31, 40), Furcht etc. 21, 26) v.; Der Weinstock verschmachtet. 24, 7 etc.; Im Genuß verschmacht’ ich nach Begierde. 11, 142; Dem der lieblichste Wunsch nicht heimlich im Herzen verschmachtet. 5, 49 etc. — 2) tr.:
a) Sein Leben bei einer alten Heuchlerin ver-sch. Beitr. 3, 1, 19 etc. —
b) ver-sch. machen: Obwohl die Traurigkeit das Herz, Mark und Bein vertrocknet und verschmachtet. SW. 60, 170.
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