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Schlot
Schlōt, m., –(e)s; –e, Schlöte:
Schornstein, z. B. Sch. 68b; 724b; Heine Verm. 1, 70 etc.; Falsche Eide, in den Sch. | fliegen sie hinauf. Rom. 166 [verfliegen etc.] etc.; Eine Rauchsäule .. kam aus dem Sch. eines Dampfers. Spielhagen Pr. 1, 210; In der düstern Enge | des Sch–es [der Lokomotive]. Geibel J. 85 etc.; Hat sich ein vulkanischer Sch. gebildet. DMus. 1, 2, 258 (Krater etc.). Mz.: Sch–e. 259; Feuerberge, „Schlothe“ der Essen Vulkan’s. Volger EE. 88; Gebäude, durch deren Sch–e die Rauchwolken .. emporsteigen. Meißner Stein 19; Willkomm Bann. 8 etc.; Rauch der Schlöte. König Leb. 2, 217; Rückert 1, 172 etc. Daneben: Der Schlott eines stattlichen Fabrikgebäudes. Stahr Par. 2, 13; Alexis H. 1, 1, 107; 108; 1, 2, 319 etc.; Mz.: Durch die Schlotte herab. 1, 2, 1; Wold. 2, 2; 123; 245 etc.; Schlötte. Grün Ritt. 193; 240 etc. Zsstzg. z. B.: Von den Dampf- Sch–en der Industrie. Gartenl. 9, 535b; Den Felsen-Sch. emporgeklettert. König 15, 287 (vgl. Kamin 4); Gebir- gesschlöte, feuerspeiende. Rückert 1, 161; Kamin-(Thümmel 7, 18), Kohlen- (Kürnberger Anm. 298), Küchen- (Brachvogel FB. 1, 237) Sch. etc.
Anm. Ahd., mhd. slât, s. Schm., vgl. niedrd. (dessen „t“ freil. nhd. „ß“, mhd. ,,“ entspricht), sloot (Brem. W. mit Zsstzg. und Fortbild.), Schlot (Gartenl. 10, 151) = Graben, Kanal; rhein.: Abzucht des Abtritts (vHorn Maj. 1, 100); Kalk-Sch. (im Mannsfeld.) Wasserschluchten des Kalkgebirgs etc., wie auch: Schlotte f.: hohler Pflanzenstengel; Rohr. Schm.; Der Schnittlauch hat von seiner hohlen Binsenschlotte den Namen etc. Reichart Gart. 3, 223 etc.; In enge ,,schlut“ [Schlucht?]. Ryf Th. 230 etc., sämmtl. (s. auch Lotte) mit dem Begriff des hohlen Raums, wie denn ohne diesen st. Schornstein nur selten Sch. steht: Auf dem Sch–e singt ein Spatz. Platen 4, 148 etc.