schlimm
schlimmen
schlimmern
Schlimmheit
Schlimmling
Schlímm: a.:
1) (veralt., mundartl.) schief (s. d.), schräg. 6, 793; Nicht schnurschlechts . ., sondern ein wenig „schlims“ von der Seiten her. Th. 121 etc. —
2) (s. 1) durch nachtheilige Wirkung bedauerlich schlecht etc. (s. arg 2, böse, vgl. fatal, unangenehm etc.), z. B.: Die Arbeit mehr sch. [schädlich] als [an sich] schlecht finden. 6, 52 etc.; Es steht sch. mit Einem, mit Etwas; Es geht ihm sch.; In einer sch–en Lage (oder sch. dran) sein; In des Glückes Sonnenschein | und in sch–en Fällen. 1, 100; Da es von Tag zu Tage sch–er mit euch zu werden scheint. 9, 60; So gut aus einem so sch–en Handel gekommen. F. 101; Aus einem sch–en Wurf den besten Vortheil zu ziehen. Ph. 1, 167 etc.; Sch–e Zeiten; Sch–es Wetter; Der Regen hatte die Wege sehr sch. gemacht. Stein 1, 257 etc.; Sch–e Anzeichen, Deutung etc.; Die Sache nimmt eine sch–e Wendung, einen sch–en Ausgang; Sich auf das Sch–ste gefasst machen; (Es ist) sehr sch. oder sch. genug, daß etc.; Das Sch–ste war dabei, daß etc. 10, 72; Nicht die Tugendhaften gehen unter, nein sch–er [oder was sch–er ist], die Tugend. 1, 395; Desto sch–er [ist es], wenn etc. 39, 297; Lau ist sch–er noch als kalt. Nath. 5, 5; Daß du sch–er als unzart gegen ein ehrliches Gemüth handelst. Soll 3, 180 etc. —
3) (s. 2) schlecht handelnd, nam.: zu schaden bedacht: Gegen sch–e Menschen muß man selbst sch. sein. R. 3, 65; 2, 351; [Sie sind] nicht sch., sondern nur wunderlich. 3, 489; 2, 132; Daß wir den halbguten Charakter mit Widerwillen von uns stoßen und dem ganz sch–en oft mit schauernder Bewunderung folgen. 1133b etc. —
4) (s. 3) zuw. wie böse 2 = unwillig, zornig etc.: Alter, da wurd’ ich sch. R. 5, 424 etc. —
5) (s. arg 2) Sch. nach Etwas, hinter Etwas her sein, gierig erpicht darauf, schwer davon zurückzuhalten. —
6) Ich bin sch., zuw. = unwohl, krank: Bettlägrig und sch. genug bin ich freilich einige Tage gewesen. 12, 531 etc. —
7) Mir ist sch., ich fühle mich hinfällig, schwach etc. und häufiger: ich fühle Neigung zum Erbrechen: Davor kann Einem sch. und übel werden. —
8) von Körpergliedern: krank und schmerzend durch Entzündung, Anschwellung oder Geschwüre etc.: Sch–e Augen; einen sch–en Finger, Hals etc. haben; Die Wöchnerin hat eine sch–e Brust etc. —
9) (niederd.) schlau. —
10) (veralt.) Sprchw.: Sch. (sucht) Schlemm, Gleich und Gleich gesellt sich, s. Br. 298b etc. —
~en, tr., refl. und Zsstzg.: Ver-sch., selten statt (ver)schlimmern: In verschlimmtrer Bosheit. H. 1, 175. —
~ern, tr.: schlimmer machen; refl., intr. (haben): schlimmer werden: Hat sich hier Nichts gebessert, auch Nichts geschlimmert. Br. 1, 207; häufiger: Ver-: 1) tr.: Ver-sch. Sie die ohnehin böse Sache nicht durch Ihre Hartnäckigkeit. 20, 254; 261a etc. — 2) refl.: Etwas verschlimmert — Ggstz. (ver)bessert — sich. 24, 178; 231; 1, 171 etc.; Sollte sich der Deutsche in Gallien nicht zum Römer ver-sch., wie der Grieche zu Babylon in einen Perser ausartete. 1031a etc. — 3) intr. = 2: 10, 150. — 4) Ver- schlimmerungen. 27, 157 etc. —
~heit, f.; 0: das Schlimmsein. —
~ling, m., –(e)s; –e: schlimmer, böser Mensch. 1, 173; 4, 240.
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