Schlicht
Schlichte
schlichten
Schlichtheit
schlichtig
II. Schlicht, n.:
s. Schlichte 2a; Unschlitt. —
~e, f., –n: 1) das Schlichtsein: In Einfalt und in edler Sch. 2, 81 etc., häufiger Schlichtheit (s. d.). —
2) in mehrern Gewerben ein Brei zum Einschmieren (s. 3, 431), nam.:
a) Web.: zum schmeidigenden Steifen der Kette: Baumwollene Gewebe enthalten Weber-Sch. (Mehl- oder Stärkekleister). .. Wenn diese Sch. beim Weben zu trocken wird. 1, 269; 277 etc., auch ,,Schliechte“. 2, 194; Die zu bleichende Leinwand von dem darin enthaltenen Schlicht gereinigt. (55) 568a etc. Dazu (s. 19, 50; E. 1, 247 etc.): Die Kette wird auf gewöhnliche Weise mit Stärkekleister geschlichtet [angeschlichtet]. 2, 220 etc.; Entschlichtung. Um die zur Bleiche gegebenen Leinen von der Weber-Sch. zu reinigen. 1, 277 etc.; auch: Masel; Schmeiche; Schmitte; Schmitze u. dazu: maseln, schmeichen, schmitten, schmitzen. —
b) Gieß:: zum schmeidigenden Glätten („Schlichten, Abschlichten“) des Kernlehms etc. —
3) Holz- Sch., Platz, wo Holz aufgeschlichtet wird. –
~en, tr.: schlicht (s. d. und schlecht
1) machen etc., z. B.:
1) ordnen, so daß Nichts verworren ist, z. B.:
a) ordnend packen, schichten etc.: Holz, Mauersteine etc. sch.; Schlichte | Holz auf Holz zur Flamme reichlich. 2, 322; Sie sch. ein babylonisches Gebäu auf einander. 5, 367 etc.; Etwas āūf-sch. 2, 56; 21, 119; in Schachteln ēīn-sch. 16, 180; Ihn ganz mit diesem verhaßten Stoff einzubauen und zuüber-sch. 3, 10 etc.; Etwas in Salz ver-sch. Fr. 171, verpacken etc. —
b) Struppiges, Verwirrtes (s. c) etc. sch., z. B.: Flachs mit der Hechel sch. etc.; nam. oft: [Der Kamm] richtet und schlichtet die Haare. EfA. 1, 483; Lasst mich erst das wirre Haar euch sch. Garb. 100; Schlichtete sanft ihr die Locken. 1, 107; Arm. 53 etc.; Die Haare aus-sch. —
c) (s. b) sehr häufig: Verwirrung, einen Streit 39, 155; 555b etc.), Streitigkeiten 15, 19), Fehden 4, 132), eine Sache 106, 30; 18, 21) etc. sch.; auch: richten (s. d. 4) und sch.; So kann’s der Richter sch. 1 2, 25; Nun ist geschlichtet, | was ein poetisch Blut | vorwitzig angerichtet. Garb. 55; Alles wäre vertragen und geschlichtet. 9, 6; 5, 88 etc.; Einen Streit áb- 1, 314), Rechtshändel ent- (193), einen Handel āūs- 3, 330) sch. etc. —
d) refl., z. B. (s. a; b): Wo die Reihen sich dichteten | und die Glieder sich schlichteten. Mak. 1, 55; Wo.. Pflanzen, Kräuter, Gewächse sich schlichteten. N. 109 etc., auch (s. c): Der Streit schlichtet sich leicht, lässt sich leicht sch. —
e) Verwirrtes blieb ungeschlichtet. L. 247. —
f) Den Richter .., den Schlichter in Sachen des Wolfs und des Lamms. Mak. 2, 149; Händelschlichter und Mittelmänner. 3, 657³³ etc.; Die Schlichtung des Streits etc. —
2) glatt, eben, grade machen etc., nam. techn., z. B.:
~heit, f.; 0: a) Deichb.: Aufgeschüttete Erde sch., glatt schlagen. —
b) Drahtzieh.: Den (zu vergoldenden) Silberstab sch., ziehnd glätten. —
c) Drechsl.: Sch., áb-sch. etc., mit dem Schlichtstahl glatt drehn. —
d) Gärb.: Sch., äb-sch., mit dem Schlichtmond (s. d.) die Unebenheiten fortschaffen. —
e) Gieß.: Sch., ab-sch., s. Schlichte 2b. —
f) Metallarb.: Sch., áb-sch., glatt feilen; ferner: Sch., āūs-, über-sch., mit dem Schlichthammer glatt schlagen. — g) Tischl.: Sch., áb-sch., mit dem Schlichthobel glätten. — h) Web.: Sch., án-, Ggstz. ent-sch., s. Schlichte 2a. — i) Zimmerm.: Sch. 13, 11 etc.), áb-sch., mit der Schlichtaxt glatt haun etc. — Dazu überall: Schlichter, Schlichtung. — 3) (vralt.) weidm.: Den Wolf „schliechten“, ludern, ködern. — Zsstzg. z. B.: üb- [1c; 2e—g]; ūf- [2a]; Aūs- [1b; c; 2f]; Em- [1a]; Ent- [1c; 2d]; über- [1a; 2f]; Ver- [1a] -sch. etc. —
Schlichte 1: Einfalt und Sch. Lit. 5, 352; Sch. und Mangel an Zier. N. 7, 37; 22, 222 u. o. —
~ig, a.: s. schlicht 1; 2; schliesig.
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