Schleiß
Schleiße
schleißen
Schleißer
Schlēīß: 1) m., –es; –e:
schwzr., s. Nutznieß; schwäb.: Debit (Verschleif), allgm. hochd.: Ver-: Die zu sofortigem V. einkaufenden Trödler. GR. 2, 275; Südr. 1, 51; 5, 104; G. 1, 385 etc.; „Verschleuß“. 8, 125; Verschluß. 193b; Verschließ. s. „Schliß“ (niederd. Schlete) = Verbrauchs- und Unterhaltungskosten. 2, 196c etc. — 2) a.: von Leinwand etc.: abgeschlissen (schleißig). —
~e, f.; –n: 1) langer Kienspan zum Leuchten: Zündet Sch–n | und brennet Fackeln |.. an. 8, 215; Erb. 1, 141 etc.; „Schleise“. N. 2, 237 etc.; „Schleussen“. 3, 60 etc. —
2) unbrauchbare Rippe der Feder nach abgezogner Fahne. auch: anfliegende Daune: Sch–n abgelesen. 3, 373. —
3) Charpie, s. Schleiß 2. —
4) Art grober Nudeln. —
5) s. Schließe 3. —
~en, schliß; geschlissen (und schwachformig), intr. (sein) und tr.: ’1) abnutzen (s. 2): Geschlissen nicht [ist] mein Schuh. SW. 3, 190; Ein Geschirr, das genug geschlissen ist. 2, 205 etc. — 2) aus einander reißen etc., nam.: Federn sch. oder reißen (s. d. 2e), vereinzelt: schließen. Gd. 1, 285 [Reim: büßen]; Ge- schlossene Federn. 3, 39 etc.; dazu: Bett-, Federschleißerin; Kienholz sch. (s. Schleiße 1); mehr mundartl.: Weiden, Weinpfähle sch., gw. spalten; Rinden sch., gw. schälen; Steine sch., gw. spalten etc.; Es war weder zu sch. noch zu beißen [s. d. 3] um sie. tag B. 2, 132) etc.; Als man besorget, der Kirchthurm möchte einfallen, hat ein ehrsamer Rath .. denselben zu sch. [schleifen, s. d. II 2] und einen neuen anstatt zu bauen erkannt. 411b; 673a; Die Schließung und Schleißung sämmtlicher Theater. Engl. Lit. 108 etc. — Zsstzg. z. B.: Áb- [1; 2]: [Die Bienen haben] abgeschlissen | wohl halbe Flügel zart. 2, 287²³); Die strenge Enthaltsamkeit hatte alle natürlichen Bande . . bei mir zu dünnen Zwirnsfaden abgeschlissen. 17, 149 etc. — Āūf- [2]: aufschlitzen etc.: [Die Ohren des Hunds] vom Wolfszahn .. aufgeschlissen. Ott. 8; Kleid, unten aufgeschlissen. 37 etc. — Ver-:
1) [1] häufig statt des seltnern Grundw., intr.: 14, 18; Das Kleid verschleißt und dauert nicht. Bibl. 5, 221); 231; 24; In einem grauen verschlissenen Mantel. R. 7, 85; 86; 10, 100; Nath. 2, 5; Wie ein Kleid werden sie Alle v. [„verschliessen“ 35b]. 1, 35b [= 102, 27] etc.; refl.: Die Kleider ver-sch. sich. Gs. 1, 357 etc.; tr.: Deutsche Treue, deutsche Hemde, | die verschleißt man in der Fremde. Rom. 172; Pol. 1, 25 etc. —
2) (s. 1) Die Zeit verschleißt, geht zu Ende, hin. Meine Tage sind nahe verschlissen. Wört. 1, LXVlII etc.; veralt. tr.: hinbringen, zu Ende bringen: Meine Schäflein . . f liegend ihre Zeit v. 2, 298²⁴); Sein gar betaget Alter zu v. 214a etc., auch: Die Zeit mit denen Sachen verschließen, welche etc. Poet. 102; Der kurzen Zeit, so ich hierbei verschlossen. 95; Hochz. 3; G. 2, 27 etc. —
3) Waaren v., verschleifen (s. d. 4), verkaufend absetzen etc. G. 2, 723; Der einzige Artikel, der gw. . . von Tataren verschleißt wird. Pet. 2, 343; Die Verschleißung von Tischlerwaaren. 53; E. 2, 40 etc. — Zer- [1; 2]: Das veralte Kleid zerschleißt. Geistl. 30; W. 1, 165; [So] zerschliß seine Kleidung. Pom. 2, 222 etc.; Bald sind die Seitenflächen des Blattes ungetheilt, bald .. in größere Lappen zerschlissen. gB. 2, 247; 7, 536 etc.; Wir in unsrer Zerrissenheit und Zerschlissenheit. Mekl. (47) 109 etc. —
~er etc.: s. schleißen 1; Schließer. —
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