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schlau
Schlāū, a., –est:
seinen Zweck fein, auf unvermerkte (versteckte) Art zu erreichen wissend oder strebend (vgl. verschlagen, listig, s. Schm. 3, 446 etc.): Ein sch–er Patron, Kunde, Gast, Fuchs, Kopf, Betrüger etc.; Bruder (s. d. 5) Sch.!; Ein sch–er Vogel kann des Stellers Leim entschleichen. Opitz 1, 308 etc.; Mit welcher sch–en Vorsicht er die Netze | vorbei sich windet. L. 2, 270; Die gerechte Sache | hat künstlich sch–er Vorsicht nicht vonnöthen. Sch. 240b; Schönheit, deren Roth und Weiß | Natur mit zarter sch–er Hand verschmelzte. Schlegel Sh. 2, 189; W. 5, 237; Allzu-sch. grenzt nah an dumm etc.
a) mit abhäng. Präp.: Sch. auf den Raub. W. Att. 2, 1, 107; Kaum sch. zu Fischfang oder Jagd. V. 3, 148; Sch., wie der Fuchs, um Beute. Tieck Cymb. 3, 3 etc.
b) Diebes- (Börne 1, 200), finanz- (5, 323), hof- (Sch. 188b) sch., mit der Schlauheit eines Diebs, Finanz-, Hofmanns etc.; über- [allzu] sch. etc.