Faksimile 0124 | Seite 946
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Schlamp ali~e schlampampen Schlampe schlampen Schlamperei schlampig
Schlámp, m., –(e)s; –e:
(s. Schlamm, Anm. und Bernd 261 ff.):
1) Schmauserei. Fischart Garg. 44b etc.
2) Schleppe: Ihren Sch. ausbreiten (Sch. 107a), ausspreiten (Ders., Boas SchJ. 1, 249) etc.
3) vrkl.: s. Kamp, am Schluß (Nebengewinn?). Körte.
~āli~e, f.; –n:
schmutziges, schlottriges Weibsstück, Schlampe, Schlumpe: Fort du Wischhader! du Bagage! du Sch.! Schlegel Sh. 6, 225, vgl.: Mit einem solchen Schlampelio [Sudelkoch etc.]. SClara EfA. 1, 453 etc.
~ámpen, intr. (haben):
schlampen (s. d.) und pampen (s. d.); üppig schmausen; in Saus u. Braus leben etc. B. 50b; Droysen A. 3, 26; Geibel J. 270; ETAHoffmann Ausgw. 7, 239; Mathesius Pr. 24, 29; Lthr. 193a; FMüller F. 120; JP. 3, 37; V. Sh. 3, 400 etc.; seltner = latschen (s. d. und schlampen 2): Daß der Prinz hier her- umschlampampt. EWagner 9, 156.
~e, f.; –n:
1) s. Schlampalie, z. B.: Soll ich der faulen Sch. Beine machen? Volks-Z. 10, 71 etc.
2) eine mehr oder minder flüssige Speise fürs Vieh (s. Geschlapp), zumeist Schlä mpe, z. B.: Das Dämpfen und Zermalmen der Runkelrüben zur Bereitung einer Schlempe. Landw. Z. (55) 32; 33 etc., nam. = Branntweinspülicht: Karmarsch 2, 865; Kartoffelschlempe, welche die Schweine bekommen. Liebig Th. 78 etc.
3) (s. 2) eine lappig-weiche, aufgeschwemmtfraftlose Masse: Des Strohmers Fleisch war natürlich nur Schlempe, seine Knochen nur Zunder. Goldammer Lith. 211 etc.
~en, intr. (haben):
1) schlürfend, schlabbernd fressen oder saufen; dann (verallgemeint) = schlämmen 3: Wenn ich .. meinen Suppen ausgeschlampt. Droysen A. 2, 345; Doch schlürft es und schlampft es aufs beste. G. 1, 180; Sch. und pampen (s. d.); Wann ihm der Wein aufbläht sein Wampen, | will er noch mehr fressen, sch. HSachs G. 1, 158 etc. 2) schlottern, latschen etc.: Das sch–de Wamms. SClara EfA. 1, 211 etc., auch: fich so bewegen: Herum-sch. Keller gH. 1, 216.
~erēī, f.; –en:
Schlumperei; schlottriges, unordentliches Wesen. Brentano Fr. 43.
~ig, a.:
1) Sch–es Essen. Campe, der Schlämpe ähnlich. 2) Sch–es [schlackriges] Wetter. Ders. 3) lappig-weich: Das Futter, die Steppnähte, das schlampichte weiche Zeug. Alexis H. 1, 2, 63 etc.
4) schlumpig, nachlässig: Brentano Fr. i, 255; Unordnung, die jeder Profane mit dem gemeinen Ausdruck sch. bezeichnen würde. Gutzkow Unt. 2, 2, 290; Ein sch–es Weibsbild. Hackländer St. 1, 187; 249 etc., s. latschig.