Schlämmen
Schlä́mmen (schlémmen):
1) tr.:
a) in Zsstzg. (s. d.), faktitiv zu schlammen (s. d. und schwemmen). —
b) Ein Gewässer, einen See, Teich, Hafen etc. sch., ab-, auf-, aus-, ent-sch. (schlammen vom Schlamm reinigen (s. baggern, muddern). —
c) bei Körpern, die die Form kleiner Körnchen (Pulver) haben oder erhalten, durch Waschen das Brauchbare vom Unbrauchbaren sondern (s. Schlamm 2). 3, 115; Sand, Thon, Kreide etc., Erz sch.; Das Bleioxyd wird geschlämmt, um es vom metallischen Blei zu trennen, gemahlen und wieder geschlämmt. 2, 2, 236 etc.; Ihr schlammt aus dem Sande der Flüsse die Körner wohl heraus. Bl. 1, 323 etc. Dazu (Hüttenw.): Schlämmer. 213. —
d) Eine Wand sch., ihr tünchend den Grund- Anstrich geben. —
e) s. 3. —
2) (selten) intr. (sein): sich schlammig wälzen, ergießen: Herüber schlemmt er [der Fluß] über die Wiesen, es ist ein Brei. 2, 210 (auch: schlammen). —
3) intr. (haben): üppig schmausen und zechen (s. Schlamm, Anm.). 18, 32; 23, 6 etc.; Sch. und dämmen (s. d. 4); zuw. mit Obj.: Da er einen Esel sah Disteln sch. [schmausen]. Garg. 156b etc. Dazu:
a) Ein Schlemmer, der alle Tage zum Fressen und Saufen gegangen und im Sause gelebt. SW. 61, 181 u. V. —
b) Unter Schlemmerei verstehe ich eine gewisse vergeudende Gefräßigkeit. Kochk. 3; 1, 236 etc., ähnl.: Das Geschlemme. —
c) Der reiche Prasser und schlemmerische Wampenvogt. EfA. 1, 232; 473 etc., auch: schlemmerhaft. etc.
Zsstzg. (vergl. die von schlammen) z. B.: Áb-:
1) [1b]. —
2) [1c] Durch darüberhingeleitetes Wasser den Sand a. [vom Gold]. 2, 184 etc. — Án- [1a], z. B.: Land a., anschwemmen; Den Hafen a., ver-sch.; Bäume a., beim Pflanzen das Loch mit breiiger Erde füllen, s. 24. — Āūf-:
1) [1a] Der Nil schlämmt immer neues Erdreich auf. —
2) [1b]. —
3) refl.: sich zu Schlamm auflösen: Eine in Wasser leicht sich a–de Verbindung. 2, 2, 241. —
4) [3] tr.: schlemmend aufzehren. W. 149a. — Aūs-:
1) [1b]. —
2) [3] zu Ende schlemmen. — Be- [1a]. — Ent- [1b]. — Über- [1a]: Jahrhunderte des Aberglaubens haben | den Schatz uns überschlämmt. Ph. 13; Die Überschlämmung Ägyptens. Georg. 279. — Um- [1a]: Läg .. ich .. umschlämmt im feuchten Bett [Meeresschlamm]. Sh. 1, 95. — Ver-
1) [1a]: Wo der Regen das Gras verschlämmt hat. EfA. 2, 576; Das Kehricht in die Abzüge zuführen und sie zu v. 23, 105; 27, 487; Die Sachen liegen leider tief versenket und verschlämmet, daß Menschen Kraft und Witz hier Nichts schaffen mag. 5, 87a; Verschlämmt vom Leime liegt die Kegelbahn. Somm. 2, 1; Haml. 4, 5; 3, 40; 4, 81; Georg. 3, 136 etc., vergl.: Der Bach hat eine ganze Strecke der schönsten Wintersaaten verschlammt. GsE. 3, 30 etc.; umgekehrt intr.: Wodurch sein [Fluß-]Bette verschlemmt. M. 125 etc. —
2) [3] verprassen etc. 12, 220; Diese Schlemmer .. Sie v. und verdämmen die Habe des Manns etc. 2b; Daß er mit dem kaiserlichen .. Geld untreulich umging und dasselbe „verschlempte“. 1, 61 etc. Jm pass. Partic. (vgl. vergeizt etc.): ganz der Schlemmerei ergeben. — Wég- [1a]: Er kann nur darin lin diesem Brei] ersticken oder ihn w., wenn er frisches Wasser zuströmen lässt. T. 4, 89. — Zū- [1a] etc.
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