Faksimile 0114 | Seite 936
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Schlägel schlägeln
Schlǟg~el, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
(s. Schm. 3, 445):
1) Werkzeug zum Schlagen:
a) von Pers. (selten) Kinkel E. 405.
b) von Trommeln (G. 7, 119); Pauken; Tamburinen (Talvj 2, 24) etc.; Trommel- Sch. oder -Stock etc., s. auch Plektron.
c) zum Ballspiel (s. Maille). G. 4, 172; 215; W. 10, 296; Maille-Sch. 297 etc.
d) in vielen Gewerben: Keule, Klotz, Hammer etc., z. B. Keule der Böttcher zum Antreiben der Reifen etc. SClara EfA. 1, 409; Freytag Soll 2, 379 etc. (Hand-Sch., s. u.); Klotz der Holzhauer etc. zum Eintreiben der Keile. Auerbach Barf. 3; Luther SW. 61, 138 etc. (Holz-Sch., s. u.); Fäustel der Bergleute. G. 18, 30; Scheuchenstuel 211; Hand- (123), Scheid- (207) Sch. etc.; Hammer der Bildhauer (Cham. 5, 218; Pfefel Pr. 3, 618 etc.), beim Jagdzeug (Laube Br. 283; Winkell 2, 312 etc.); Pfannen- Sch., (Hüttenw.) großer Hammer zum Ausbessern der schadhaften Bahn des Schmiedehammers etc.; Die Nägel . ., den Sch. [Hammer]. Cham. 4, 146; Aus festgestampftem und mit Sch–n geebnetem Lehm [s. Patsche 2]. Guhl GR. 2, 216 etc. = Rammklotz, auch: Bock-, Fall-, Pfahl-, Stampf-Sch. etc.; ferner: Deckel der Flachsbrake. Karmarsch 1, 805 (vgl. Schm.) etc.; veraltend = Schlachtbeil (s. Schm.) etc.; sprchw.: Überstürzt ihr mich, werf ich den Sch. [— euch die Sache vor die Füße; stelle meine Thätigkeit ein]. Gotthelf U. 2, 246; Daß sie immer am Sch. flicken [was doch nicht vorhält] und eine Lüge mit sieben Lügen gern wollten wahr machen. Luther 8, 129b etc.; Mit dem Holz-Sch. [s. Zaunpfahl] winken. Spindler St. 1, 38; Mit dem Holz-Sch. [oder Kolben, s. d. 19] lausen. Gotthelf Sch. 287 etc.
2) (s. 1) = Keule (s. d. 2d) eines Thiers: Laube Br. 303; Biß die zwei Sch. von der Gans ab. Kerner 382; Hasen- (481), Hammel- (Wackern. 3, 667²³), Kalbs- (Hebel 3, 368) Sch. etc.
3) Ort, wo der Bergmann mit dem Sch. (1) arbeitet. Jablonsky 996a.
4) Zapfen eines Fischteichs. Zink Ök. 1, 872 etc.
5) umzuschlagender Rand, bes. am Hintertheil einer Art Kappen („Sch.-Hauben“ oder „Sch.“); Sammet-Sch. etc. Schm., wohl dazu: Roth- Sch. = Gimpel, Dompfaff (s. d., vgl. Rothkappe etc.).
6) (s. 5) = Gugelhopf. Schm.
7) ein Flüssigkeitsmaß: Nen Sch. alten Weins. Scheffel Tr. 125 etc.
8) Scherge; Born-Sch., Kloakenfeger. Schm.
9) (s. 1) See-Sch., Hammerfisch.
~eln: 1) intr. (haben):
(s. Schm.)
a) zappeln: [Das Kind steckt] in einer Felsenspalte und schlägelt mit den Händen und die Füße sind fest. Auerbach J. 168.
b) Ein lahmgeschoßner Hirsch schlägelt, hinkt, vgl. Schlägel 2 und lendenlahm.
c) (s. b) einen groben Fehler begehn, fehlen: V. Ar. 1, 249; Gegen die Geschichte (G. 31, 19); in der Erfindung der Fabel (L. 12, 92) sch. 2) tr.: Steinschn.: Aus-sch., Steine von unten aushöhlen, um sie heller zu machen. Karmarsch 3, 408.