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Schinde Schindel ~ler ~eler schindeln
Schind~e, f.; –n:
Schindel 3 (Jablonsky 994b).
~el, f.; –n:
1) Brett zum Dachdecken (s. Sch.-Dach): G. 2, 216; 6, 321; 14, 216; 19, 39; Rückert 6, 108 etc.; bair.: Es sind Sch–n auf dem Dach, Pers. anwesend, vor denen man sich beim Sprechen in Acht nehmen muß (vgl. regnen 1b). Dach-Sch.; Leg-Sch–n, durch drübergelegte Stangen, Bretter, Steine befestigt; Lehm- Sch–n, mit Lehm bestrichen; Nuht-Sch–n, von denen je eine mit der zugeschärften Seite in die Nuth der andern geschoben wird; Schar-Sch–n, aufs Dach genagelt (Ggstz. Leg-Sch–n); Streich-, Strich-Sch., Lehm-Sch. etc.
2) (s. 1) Wundarzn. = Schiene 1g, vergl. schindeln 2.
3) (s. 1) Wappenk.: Sch–n, Späne, Ziegelsteine, schmale Rechtecke neben einander.
~(e)ler~(e)ler, m., –s; uv.:
Schindelreißer.
~eln, tr.:
mit Schindeln versehn, z. B.:
1) Dächer sch. etc.
2) (s. Schindel 2): Beinbrüche; Jemand (mit einem Beinbruch), z. B. G. 7, 181; einen geknickten Halm (Auerbach Gv. 181) sch., verbinden. 3) (s. Schindel 3): Geschindelte Wappen etc. Zsstzg. z. B.: Den Beinbruch ein-, aus-, ent-sch.; Dächer be-, ent-sch.; übrtr.: Einen zwischen Brettern ein-sch. Hebel 3, 182; Einen von allen Umhüllungen ent-sch. B. 106b etc.
Anm. Sch–el, ahd. scindula etc., mhd. schindel, s. lat. scindula v. scindo, reiße, wohl urvrwdt. m. schinden, s. Schm.