Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Faksimile 0097 | Seite 919
Schießen Gebirgsschlucht Um-Schießen
Schīēßen, schoß, schösse; geschossen; (scheußt; scheuß!):
1) intr. (sein): pfeil-, blitzschnell sich fort-, dahinbewegen (vgl. fahren 2b; fliegen 3 etc.), zumeist mit Angabe der Richtung, des Woher, Wohin etc. (s. Zsstzg.), auch mit räuml. Accus., z. B.:
a) fliegend, springend, laufend, schwimmend etc. oder wie im Flug, Sprung etc. sich dahin bewegen, von leblosen (s. d. Folg.) und belebten Subj.: Es sch. Pfeile, Geschosse etc., Blitze, Strahlen durch die Luft; Leuchtungen durch das Dunkel (Kosegarten Po. 1, 11); der Orkan, der Regen und die Schlossen auf Ficht’ und Tanne (Hagedorn 2, 214); Feuerstrahlen vom Himmel in ein fernes Thal (Wackern. 2, 154⁴⁰); Mondblicke durchs zerrißne Gewölk (Eichendorf Lärm 96); Blicke auf Einen oder Etwas (Gutzkow R. 7, 218; Klinger Teutschl. 47), in die Ferne, vorwärts (Brockes 1, 39), wie Pfeile aus dem Auge (Heine Rom. 25); die Augen leuchtend aus dem Antlitz (Lied. 267) etc.; die Weberschiffchen durch die Kettenfäden, oder: hin- über, herüber (G. 2, 296) etc.; Schiffe, Boote etc. durchs Wasser (Gerstäcker Mon. 1, 158), durch die Fluthen (Grün Gd. 150), in den Hafen (Höfer Leb. 7), aus dem Rachen der Charybdis (Schaidenreißer 54a) etc.; Fische durch Kraut und Strauchwerk (Höfer V. 273); Enten von der Fluth ins Rohr (ebd.); Schwalben durch die Luft (18 etc.); Raubvögel (Hagedorn 2, 80; Ramler F. 3, 49 etc.), Schlangen (G. 5, 242) auf die Beute etc.; Pferde ins Geschirr (Gotthelf Sch. 82); Katzen durch ein Loch in der Mauer (Prutz Mus. 1, 44); Hunde (Heine Rom. 134), Personen (Heinse A. 1, 137) von dannen; Jemand schießt nach etwas zu Ergreifendem (Klinger Ziv. 61), wie besessen über den Graben (Gutzkow R. 1, 269), wie ein Pfeil durch die Gäste. Cham. 4, 260; Wie aus blauen Lüften der Aar auf seinen Fang, | so schossen sie auf Beute von dort das Thal entlang. 3, 304; W. 11, 250 etc.; Er schoß durchs Feld wie ein empörter Strom (s. b). B. 159b etc. Auch statt des gw.: dahinetc. sch., z. B. mit Accus., von Pferden: Ihren Weg (Platen 4, 298), die Laufbahn (Zachariä Tag. 8) sch. und allein: Als neckt es einen Wassergeist, | so schießt es [das Schiff]. Freiligrath 1, 335; Da schoß die Schlange [auf den Mann los etc.]. G. 5, 243; Wenn die Meerspinnen gehn oder sch. Kantzow 2, 429; Es schießen Lend’ an Lende die gespornten Gäule. Nicolai 4, 270; Sch–de Feuerkäfer. IP. 1, 39 etc.
b) fließend, strömend etc. sch., z. B.: Ein Bach schießt abwärts (Mügge Norw. 1, 106), hastig von dannen (Heine Reis. 3, 291); ein Strom vom Berge (Göckingk 1, 58); der ausgetretne Rhein in die Gassen. Freiligrath 2, 221 etc., auch (s. a) = dahinetc. sch.: Ein Strom, der mit des Pfeiles Schnelle schießet. Nicolai 4, 156; Opitz 1, 92; 126; Jene . . Wetterbäche .. kommen .. gerauscht und geschossen. Sch. 491b etc. Auch: Thränen sch. Einem ins Auge etc. (Freiligrath 1, 30; W. 23, 398; 26, 174 etc.); Der Strom des Bluts, der .. wild durch die Adern schoß. Kompert Pfl. 2, 198; Einem schießt das Blut aus dem Herzen ins Gesicht (Pfeffel Pr. 8, 27 etc.); in die Wangen (Gutzkow R. 1, 79), bis in die Schläfen (König Kl. 2, 256), nach oben (Laube Kön. 1, 202) etc.; Schoß ihm gleich das Geblüte [s. c: Blatt]. Schweinichen 2, 117 etc.; Ein hohes Roth schoß in des Mädchens Gesicht. Ruppius GG. 211; Daß ihr .. der Purpur auf die Wange schoß. Ramler F. 3, 89 etc. (s. i); Das frohe Gefühl des Herzens schoß auf Giafar’s Wangen. Klinger Giaf. 318 etc. Auch: Die leichten Stunden | sch. schneller als kein Fluß [dahin]. Wackern. 2, 35736 etc. (vgl. verfließen) und unpers.: Rauchend in des Henkels Bogen | schießt’s mit feuerbraunen Wogen. Sch. 78b = das flüssige Erz etc.
c) fallend, stürzend sch. etc. (s. 6), z. B.: Der Paladin | sprengt auf ihn zu .., daß er vom Pferde schießt. Nicolai 4, 269 etc.; Etwas, das man hält, schießt Einem aus der Hand etc.; Mauern, Gebäude sch. in Klumpen [ein; zusammen] etc. Hierzu: Bekanntlich sagt man, daß ein Stern schieße, wenn keiner schießt; sondern, was man meint und was so aussieht, sind nur Dünste, die sich .. entzünden und wieder verlöschen. Hebel 3, 389 (s. Stern-Schuß, -Fall, -Schnuppe); ferner: Einem schießt das Zäpfchen im Hals etc.; Einem schießt das Blatt (s. d. 4e), Herzblatt (Mathesius Lthr. 130b) etc., vgl. b: Geblüt.
d) Sch. lassen, zu a—c (s. 2), z. B.: (a) einen Blick (W. 12, 271), das Angesicht (Opitz 1, 244) auf Jemand; (b) das Wasser in die Räder (Hebel 3, 436); (c) ein Wort von Etwas (IP. 1, 70, fallen lassen); ein Seil, die Leine etc.; die Zügel (s. d.), eig. dem Pferd (vgl. veraltend: Mit ab geschoßnem Zügel. Fleming 459; Mühlpf. Geistl. 7), oft übertr.: der Laune, den Begierden etc.; (den Hund) sch. lassen, ihm mehr Freiheit an der Leine geben. Laube Br. 236; 284 etc.
e) von etwas blitzschnell auf den Menschen Einwirkendem, z. B. körperl.: Jch bin wie kreuzlahm, so ist’s [etwa = die Aufregung etc.] mir in den Leib geschossen [gefahren]. Höfer Leb. 268; Es, der Schreck etc. ist mir in den Leib, in die Gedärme geschossen oder geschlagen (s. d.), in Bezug auf die durch die Angst bewirkte Diarrhöe etc. Nam. aber geistig: Etwas, z. B. ein Gedanke, eine Ahnung, Erinnrung etc. schießt [fährt] Einem durch den Kopf (Benedir 8, 89; Gutzkow R. 8, 343; Immermann M. 3, 197; Möricke N. 60; Ruge Rev. 2, 256 etc.), den Geist (Klinger Giaf. 286), den Sinn (Prutz E. 3, 37), die Seele (G. 34, 298), durchs Gewissen (Frese Bed. 1, 60), in den Kopf (Gotthelf Sch. 18), die Seele (Klinger Giaf. 9), den Sinn (W. 11, 71), die Gedanken (L. 6, 217) etc.; aufs Herz (Claudius 4, 63) etc.
f) wachsend, sprießend treiben etc.: Jetzt auch schießet der Halm. Echtermeyer 370; Grüner Klee und Dolden sch. 141; Die Kräuter sch. Freiligrath 1, 236; „Mache mich zur Cypresse!“ So schossen die Füße mit zehn Wurzeln in die Erde. Geßner 2, 44; Ein Bäumchen schießt zu seiner Höhe. G. 7, 44; Schießt der Pflanze Trieb zum schlanken Kiel. 6, 369; Wie Blüthen sch. Kinkel 394; Die Ceder, die in die Höhe schießt. Mendelssohn 4, 1, 183; Gradauf sch–de Stämme Wieder hinab-sch–d, um wieder in der Erde zu wurzeln. DMus. 1, 1, 577; Krokus | schießet aus warmem Gartensand. Sglis 51; Unkraut schießet. Schlegel Rich. III. 2, 4 etc., bes. oft: Auf-, empor-sch. (vgl. Schoß, Schößling, Schuß etc.). Übertr. (s. g), bildl.: Laß aus Karol’s Stamm zu aller Welt Ersprießen | ein wohlfahrtragend Reis mit Blüth’ und Früchten sch. Brockes (Weichmann 1, 8); Schossen nicht ihre Hüte in die Höhe, wie Salat in den Hund[s]tagen. IP. 1, 71; Tausend junge Gefühle schossen aus meinem Herzen, wie die Blumen aus dem Erdreich. Sch. 184a etc. Im Partic., z. B.: über Nacht geschoßne Schwämme. G. 31, 4; Die neu-geschosnen Spargel. V. 1, 72; Lang- (Ländl. 2, 356), hoch- (Goltz 3, 94), wohl- (H. R. 9, 68) geschossen etc. Auch mit in zur Bez. des hervorgetriebnen, gewachsnen Theils, eig. und übertr.: Das Schlechte schießt in Ähren. Schwab 122 etc.; Ein Röschen, das .. in Blätter schoß. Thümmel 2, 220; Die Seitentriebe in Busch geschossen. Kürnberger N. 1, 153; Es sch. viele Möhren in Samen. Reichart G. 3, 154; Reich schoß in Saaten Freud und Harm. Hungari 1, 625; Damit das Korn nicht zu hoch ins Stroh schösse. V. Georg. 17 etc.; Des Geistes Feuer erlischt, stockt oder schießt in Lieder. Lichtenberg 4, 376 etc., s. 5.
g) zuw. allgem. (vergl. f): plötzlich entstehnd oder hervortretend zum Vorschein kommen: Da schoß sofort .. ein Fuchsschwanz aus dem Kleide. Langbein L. 453; An den Kern sch. fortwährend neue Krystalle [an]; Oie hogarthischen Züge, die .. mitunter sch. [gw.: laufen]. Merck’s Br. 1, 315 etc.
h) im Partic., s. 8a. Vereinzelt (i; k):
i) st. ab-, ver-sch. (s. d. 6) von Farben: Wenn Sie auch nicht selber geschossen sind [s. 8b], so ist es wenigstens Ihr grüner Rock. Platen 3, 73. k) An Wissenschaft scheußt ihnen auch nicht übrig. Weidner 186, ist bei ihnen kein Überschuß (s. d.; über-sch. I 4). Ferner faktit. zu 1, tr. mit versch. Obj. und ohne Obj. oder intr. (haben), z. B. (vielfach in einander greifend) —: 2) in Bezug auf Schießgewehre (s. d.), z. B.: Ein Gewehr schießt gut, sicher, weit etc.; Die Kanone schießt 20 Pfund (s. Pfünder 2) etc. und bes. oft mit persönl. Subj., in versch. Fügungen, z. B.: Mit dem Pfeil vom Bogen seinem Kind einen Apfel vom Kopf sch.; Mit Pfeilen, Kugeln etc.; mit der Armbrust, Büchse (s. d. 2) etc.; Aus einer Büchse, Pistole etc. sch., Kugeln sch. etc.; Blind (s. d. 4a), Ggstz.: scharf sch.; Auf Jemand sch., um ihn zu treffen; Nach Jemand oder Etwas sch., mit dem Bogen sch. etc. (ugw. [s. 9]: bogen-sch. FSchlegel DM. 3, 58), als Ziel, s. u.; Einen sch., sch–d treffen, verwunden, bei Thieren gw. = todt sch., erlegen; Den Vogel im Flug; einen Hirsch weidewund; Einen todt, lahm, zum Krüppel (Sch. 1001b) sch. etc.; Dem Hunde den Rachen voll Kugeln (V. 2, 74) etc.; Einem einen Pfeil ins Herz; eine Kugel in die Brust, vor den Kopf sch. etc., so auch ohne Obj. (s. beißen, Anm. 1 etc.): Einem auf die Nase (Arnim 45), unter den Bart (LPHahn Hohn. 104), in das Herz (Jris 7, 679), auf’n Pelz (Sealsfield Leg. 2, 153), hinter die Ohren (Tschudi Th. 438) sch. etc. neben: Einen auf (G. 10, 188), vor (Ense B. 3, 39; L. 1, 482; Klinger LW. 107) den Kopf; durch die Lunge (zw. 6); ins Herz (Uhland 317); mitten durch die Seele (W. Luc. 1, 50, übertr.); vor den [Harnisch-]Krebs (Berlichingen 65) sch. etc.; Mit einer sehr gekröpften Flinte schießt man leicht zu kurz. Winkell 3, 379, erreicht das Ziel nicht, und übertr.: Mit dem Geld zu kurz sch., nicht auskommen. Kohl Südr. 1, 256, vgl. niederd. Ggstz.: Rund (s. d. 3) sch., eben (grade) auskommen; Ein Loch in die Wand; eine Bresche in die Mauer; Einem eine Wunde in den Fuß sch. etc.; Einen Hagel (s. d. 2) oder Jgel (s. d. 2g) sch. etc.; Eine Salve (s. d.) sch.: Viktoria von den Wällen sch. Ense D. 5, 380, mit Schüssen verkünden etc.; Sich Etwas aus der Seele sch. [durch Sch. daraus vertreiben]. Immermann M. 1, 452 etc.; Nach der Scheibe (s. d. 4) sch. (s. o.). L. 3, 435; Ins Blatt, ins Schwarze (Agricola 371); ins schwarze Fleck (Sch. 591a); drei Ringe schwarz (G. 9, 139) sch. etc. und übertr. (s. Agricola; Luther 6, 315b etc.), nam.: Nahe (Luther 6, 158a) zum Ziel; weit vom Ziel (G. 8, 318; W. 3, 172 etc.), daneben (Canitz 293; Möricke N. 63), fehl- (Schröder HambTh. 1, 450), vorbei-sch. etc.
a) Bergb. = sprengen (s. d.), z. B.: Einen Fuchs (s. d. 15) sch. etc. und hierzu: Schießer = Sprenger, während in Bezug auf das Sch. mit Schußwaffen Schütz üblich ist. 3) (s. 2) z. B.: Drauf schießt die Sonne die Pfeile (s. d. 1b) des Lichts. Sch. 50a; Schieß nicht zorn’ge Pfeil’ aus diesen Augen. Shakespeare 5, 339; Zachariā 1, 161 etc.; so: Strahlen (Platen 2, 38; Schwab 247; Tschudi Th. 501; W. 12, 271; Luc. 6, 178 etc.); Glanz (Geibel 94), Feuer (Klinger Giaf. 186) sch.; Einen Blick (99; W. 11, 41; 125 etc.), [Augen-]Blitz (228), Freudenblitz (Tieck Cymb. 5, 5) auf Jemand; einen Blick in sich selbst (L. 1, 185) sch. etc. Auch: Zweifel in Jemandes Seele sch. Klinger Giaf. 623; Verderben schießt .. der Schlangenfisch [s. d.]. WHumboldt 1, 368; Nattern, die mit der Doppelzunge gift’gem Stich | den Tod auf deines Herren Feinde sch. Schlegel Rich. II. 3, 3 etc., s. schleudern; werfen u. d. Folg. 4) (s. 2; 3) in schießende Bewegung setzen; schleudern, werfen etc. (verallgemeint: mit raschem Zug oder Griff stellen, legen etc.), z. B.: Die Schlange schoß aus ihrem Munde . . Wasser wie einen Strom. H. R. 7, 294 (Off. 12, 15); Wie sollte denn nicht ein zartes Gebilde der Dinge | Jedes entlassen, da ähnlicher Art sie Jedes vom Rand schießt. G. 39, 155 etc. Nam.:
a) bei Spielen: Auf der Peilketafel sch. Freytag B. 1, 221, die Kugel fortschieben etc., s. Kloß, Anm.
b) Bei einem Bau etc. sch. die Handlanger die Steine etc. [einander zu, auf], werfen sie sich zu.
c) Etwas zu Sortierendes sch., z. B. Hasenfelle, sie mit raschem Wurf sondernd sortieren, s. aus-sch. 3.
d) Bäck.: Das Brot in den aus dem Ofen (ein-, aus-) sch., schieben; übertr. s. Ofen 1a. Dazu: Schießer, das dazu dienende Werkzeug (s. Schieber 5a) und der dies Geschäft besorgende Gesell. dd) Buchbind.: Weißes Papier zwischen die Blätter eines Buchs oder in das Buch sch. (ein-, zwischen-sch., s. durch-sch. 3a), ähnlich: Papier ansch. etc.
e) Buchdr.: die Kolumnen vom Schiff aufs Setzbrett schieben. Franke B. 28; 81 etc.
f) Deichb.: Dämme sch., auf-sch. [aufwerfen]; Gräben (aus-)sch., auswerfen.
g) Schiff.: Den Ballast ins Schiff (oder ein-), aus dem Schiff (oder aus-) sch., laden; Die Harpune sch. oder werfen. Bobrik 331b; Die (Wallfisch-) Leine sch., sch. lassen (s. 1d), vgl. auf-sch. 6.
h) Web.: Schießt den Einschlag durch das Fach. Kosegarten Rh. 3, 97; V. Ov. 1, 315 etc., vgl. Weberschiff; Schütze.
i) (veralt.) Poppen (s. Puppe, Anm.) sch., betrügen. Fischart B. 211b, vgl. Schm. k) Geld sch., wurfweise zählen (z. B. durch-sch.) oder: zahlen, geben zur Bestreitung zu machender Ausgaben, z. B.: Mir schieße Jeder dritthalb Thaler. Uhland 496, gw. ein-sch.; = vor-sch. Gotthelf Sch. 308; vHorn Schmj. 81; 145; rhD. 2, 128 etc., s. dar-, ein-, her-, nach-, zu-, zusammensch.; Überschuß; Schoß (= Abgabe). l) bursch. = Kleinigkeiten entwenden, fortnehmen. Vollmann 409 (schießbar. ebd.); Merck’s Br. 2, ; Zelter 6, 293 etc., s. Löffel-, Abeceschütz. 5) (s. 1f) Wenn die junge Saat aufgeht | und wenn sie Ähren schießt. Claudius 5, 139; Was blüht und reift und Samen schießt. Kosegarten Po. 1, 328 etc.; Die Buche schießt ihre Wurzeln nicht tief ins Erdreich. DMus. 1, 1, 589 etc. 6) (s. 1c) Einen Purzelbaum (s. d.), Kopfskegel (s. d.), Kobold (s. d. 2), einen Bock (s. d. 9) sch., das Letztre oft umgedeutet zu 2, s. Arnim 67 etc. Dazu: Koboldschießer, Jemand, der Kobold schießt. 7) Schiff.: Die Sonne sch., peilen, ihre Höhe nehmen. 8) Eigth. im pass. Partic.:
a) In Jemand geschossen [verliebt]. FLSchröder Beitr. 3, 1, 101; 3, 2, 50, s.: Sich in Jemand ver-sch. (s. d. 2), wohl zu 1, vgl.: außer sich; entzückt sein, doch s. (vgl. 2; 3u. b): Sie schoß aus ihren Augen. .. Hätte sie Zeit gehabt, noch einmal zu laden, so wäre ich gewiß geschossen. Heine Reis. 3, 80 etc.; (Von Amor) angeschossen. W. 15, 199; 2, 50; Att. 2, 2, 85; Fouqué Dr. 1, 130 etc.
b) Geschossen [närrisch] sein. G. 7, 77; Platen 3, 73 (s. 1i); Weckherlin Gd. 250; 270 etc., auch: Angeschossen; Mit Hasenschrot (s. d.; Hase 5b) geschossen (Günther 996; Rockenphil. 3, 106; Zarncke Br. 60b etc.); einen Schuß haben etc. 9) subst. Infin., ohne Mz. in den obigen Bedd., s. Geschieß, z.B. zu 2, auch: Das Viktoria-, Freuden- (Sch. 871b) Sch., versch. unten; mit Mz. = Schützenfest (vergl. Schützengilde) z. B. Sch. 107a (schwzr. Schießet, n. Gotthelf G. 225; 273; Spindler St. 1, 4 etc.); Zsstzg. z. B. nach der Zeit: Johannis-, Pfingst-Sch.; Nacht-Sch. [an Höfen. Adelung]; nach der Schußwaffe: Armbrust-, Bogen-, Schnepper- (Gottsched Kr. D. 796), Stahl- (Zinkgräf 1, 280) Sch. etc.; nach dem Ziel: Scheiben-, Vogel-Sch. oder -Schuß, ferner: Der Vogelschuß währt drei Tage, wovon der erste das An- oder Probe-Sch. (Anschuß), der zweite das Haupt-Sch., der dritte das Ab- oder Nach-Sch. (Nachschuß) heißt; Das schweizer. Ehr- und Frei-Sch. [privilegiertes etc.]. Hausbl. (69) 1, 161; Klencke Parn. 1, 328 etc.; Preis vom Freuden-Sch. Sch. 544b (versch. oben); Gesellen-, Gilde-Sch.; Königs-Sch. (-Schuß, s. Schützenkönig); Wett-Sch. etc.
Anm. Goth. skiutan, ahd. sciuzan, mhd. schiezen. Die Formen scheußt, scheuß! (s. fließen etc.) heute gemieden, vgl. scheißen und z. B. Danzel Gottsch. 303; Blumauer 2, 232. Hierzu: Schuß ahd. scuz, mhd. schuy; Geschoß ahd. (ga)scôz, mhd. (ge)schó; Schößling ahd. scn zelinc, mhd. schüzzelinc; Schütze ahd. scuzzo, mhd. sclüze, dazu wohl schützen, Schutz; ferner Schoß goth. skauts, ahd. scóz, mhd. schóz (vgl. Gehr II = Geschoß; Gehre 2d = Schoß) etc.
Zsstzg., nam. zu 1 (vergl. fahren etc.); zu 2 (vergl. schmettern etc.), z. B.: Ab-:
1) [2]
a) Pfeile (auch übrtr., z. B. W. Luc. 1, 407; 6, 20), Kugeln, einen Schuß (H. 8, 309) etc.; meton.: den Bogen, die Büchse, Kanonen etc. (auf Jemand etc.) a.; o. Obj.: Schieß ab [od. los]. Iffland 3, 1, 81; Mit den Handrohr auf Jemand a. Berlichingen 107 etc.; Signalschüsse; Kanonen zum Signal; Signale (G. 24, 239) a.
b) Einem die Hand, das Bein, den Kopf etc.; den Apfel vom Kopf a.; Den Vogel [von der Stangel a. L. 1, 4 etc., übrtr.: den Preis gewinnen, Sieg davontragen. Droysen A. 3, 242; Holtei J. 1, 400; Lammf. 1, 318; Weise Jak. 97; Nachdem er den Vogel bei ihr abgeschossen [den Kranz geraubt etc.]. Musäus Ph. 2, 13.
c) (weidm.)Von Wild eine bestimmte Zahl a. [fort-, weg-, s. aus-sch. 1c]. Tschudi Th. 396; ferner: A., aus-sch. = abjagen 1.
d) (Beim Wett-Sch.) den bisherigen Sieger a., besser schießend. Freytag DW. 85; V. Il. 23, 637 etc.
e) [9].
2) [4]:
a) Holz a., riesen. weber 8.
b) [1d].
3) [1] z.B.:
a) [1a] von dannen schießen: Als das Boot .. vom Kutter abschoß. Gerstäcker BlW. 80 etc.
b) [1c] abfallen: Eine Stiege a. Schaidenreißer 45a etc. und tr.: Sich den Hals, das Genick a. etc.; ferner (s. abfallen 2; abschüssig): Eine
*Gebirgsschlucht etc. schießt ab (G. 26, 230), gegen den See (Arndt 158), die Nase nur wenig von der Stirn (Heinse A. 2, 242) etc., s. abschleifen 1. c) [1i] von Farben etc.:
abblassen (vgl. auf-sch 3b). Günther 445b etc.; bes.: Abgeschossen, eig. Auerbach T. 89; Keller LvS. 338; W. 33, 68 etc., übrtr. 35, 74; 3, 182 etc., s. ver-sch. 6. Án-: 1)[2]:
a) zu schießen anfangen, intr. z. B. beim Wett-Sch. (aus-sch.), s. auch [9]; tr.: Vom An- und Ein-Sch. (s. d. 1b) der Büchse. Winkell 3, 384 etc.
b) (s. a) den Beginn von Etwas mit Jubelschüssen begrüßen (s. be-sch. 1c): Dem Brautpaar die Ehe a. OMüller Bürg. 23.
c) Wild mit einem Schuß verwunden (s. anschweißen). Laube Br. 237 u. o.; übrtr. [8a; b].
d) Der Förster ist angeschossen [es ist auf ihn geschossen] worden. Kürnberger N. 2, 210 etc.; weidm.: Angeschossene [Repp-Hühner. Döbel 2, 194a etc., auf die schon geschossen worden und die dadurch scheu, s. be-sch. 1a. 2) [1]:
a) [1a; b] Thiere schießen an (G. 12, 57), auf Jemand (Mülner 2, 87) etc.; Der Strom, die Fluth schießt an etc.; Angeschossen kommen. Schlegel Gd. 1, 88; W. 11, 209.
b) [1g]Krystalle etc. schießen an, setzen sichan. Burmeister Gsch. 3 etc.; übrtr. JP. 1, 53 etc.; Die winklichten Anschießungen aller Salze. 41, 20 etc.
c) niederd.: grenzend anstoßen. Brockes 4, 313; 315. 3) [4] techn. = anfügen (s. anstoßen): Gebäude a., anbaun; Brot a. [4b], anschieben; Papier a. [4dd]; Eine Kolumne a. [4e]; Die Ärmel a. = „an den Rock werfen“ (Murner Ul. 71), annähen.
Āūf-:
1) [2] durch Schüsse öffnen (Die Thore a. etc.) oder: auf die Beine bringen etc. (Einen; Wild a.), s. auch empor-sch. 2.
2) [1a] auf Etwas hin-, nieder-sch.: Auf die Beute a–de Raubvögel (versch. 3a).
3) [1] in die Höhe (empor-) sch., z. B.:
a) [1a] Schon wollte sie sich niederlegen, da schoß [fuhr] sie auf. Auerbach D. 4, 241; [Im Wasser] a. und schwimmen. Luther SW. 64, 409; Ein Repphuhnflug schoß schwirrend auf. Ramler F. 3, 27 etc.
b) [1a; b] A. Quellen in Strahlen (L. 7, 448; Schwab 113); Wasserstrahlen (IP. 22, 11 etc.); Strahlencylinder des Nordlichts (Humboldt K. 1, 206 etc.); Farben des Gesichts (Rückert Mak. 1, 70, vergl. ab-sch. 2c) etc.
c) [1f] von Pflanzen (s. d. 1;
4) u. ihnen Verglichnem: A.–Pflanzen, Pilze, Bäume, Samen etc.; Rosen in voller Blüthe etc. (Heine Rom. 164; Forster Jt. 1, 216 etc., s. U.); das Samenkörnchen der Hoffnung (Leisewitz Sanders, deutsches Wörterb. II. J. 39); der Keim der Liebe (W. 19, 196); bittre Empfindungen im Herzen (Klinger Giaf. 379, s. u.: 4) etc.; Skribler (L. 8, 203 etc.); Dichterlinge (W. 23, 341); unreife Erzeugnisse (Monatbl. 2, 227) etc.; Joseph konnte nicht friedlich a. H. R. 9, 70, s. 1. Mos. 49, 22 etc. In Bezug auf hohen Körperwuchs: A. (und auslegen s. d. 10). Höser Leb. 6; Mohnike Fr. 3; JvMüller 7, 5 etc.; (Hoch-, lang-, schlanketc.) aufgeschoßne Pflanzen, Personen etc.; Zur Blume (Heine Reis. 3, 288), zum Baum (Mendelssohn Ph. 1, 51 etc.; übrtr. Wackern. 2, 231²⁶) a.; Wo ich .. zum Krösus aufschoß (4, 945²⁴) etc.; In die Blüthe (Mendelssohn 4, 1, 255), in Halm und Ähre (Müllner 3, 29); übrtr.: Etwas schießt in wilde Ranken (H. Ph. 3, 207), zu üppig in Ranken, Blätter und Blumen (W. 24, 199) etc. 4) [1e] Etwas schießt Einem auf, fällt seinen Sinn durchzuckend ihm auf, ein. Heinse A. 1, 107; Hild. 1, 302; Sch. 127b etc.
5) [4f].
6) (Schiff.): Ein Tau a., kreisförmig zusammenlegen (s. Bucht 1).
7) [4b]. Aūs-:
1) [2]:
a) Die Kugel a., aus der Büchse; Pfeile a. Hes. 5, 16 etc., s. 2.
b) Einem die Augen a. G. 22, 175 etc.
c) s. ab-sch. 1b: Des Jägers Kummer über die ausgeschoßne Belebung dieser Wälder. Gutzkow R. 1, 268.
d) Ein Gewehr a., (ein-sch.), durch einige Schüsse gehörig in Gang bringen etc.
e) Das Zündloch, den Lauf a., schießend abnutzen, ausweiten etc.
f) bei Wett-Sch.: als Gewinn aussetzen (s. ausschieben 4) oder, wo mehrere Gewinne, einen davon gewinnen, vgl.: Einen Becher heraus-sch. Hausbl. (60) 1, 161 etc.
g) intr., s. an-sch. 1b; auch: zu Ende schießen. 2) [3; 4] z. B. (s. 1a): Seine Strahlen (W. 9, 8); die Blicke dicht wie Regen (L. 6, 32); Gift und Lügen (Luther 8, 188a) a.; ferner (s. 7): Wie der Keim Stamm und Blumen und Blätter ausschießt, Zschokke 1, 84; Kant 2, 583 etc.; Das Gebirg schießt Neben- äste aus. 9, 43 etc. 3) [4c] prüfend in Bezug auf Tauglichkeit aussondern (vergl. Ausschuß und: Ausschießerinnen, in Papierfabr. das Papier putzend und lesend):
a) heute zumeist: als untauglich: Fehlerhafte Nadeln (Karmarsch 2, 746), Geldstücke (W. Att. 2, 2, 32), einen Ziegenbock (Luc. 6, 190) a., s. ausmerzen, -stoßen, verwerfen etc.
b) als bes. tauglich: Das Nutzholz vom Brennholz (Adelung), einen Tag in der Woche zum Gottesdienst (Luther 4, 393b); einzelne Gedanken zu seinem besten Gebrauch a. IP. 64, 139; Fat. 1, 88 etc.; mit pers. Obj. W. 8, 171 etc.; in der ält. Spr. nam.: zum Kriegsdienst auswählen. Schm. 3, 408 (auch refl. Berlichingen 82; Franck W. 184b etc.); ferner: Pers. zu Etwas kommittieren. Luther 1, 455a; Mathestus Lthr. 157a etc.; Die Ausgeschossenen [Abgeordneten] des Volks. Haler Alfr. 1, 160 etc. 4) [4d]. 5) [4e] die Kolumnen in den Formen ordnen. 6) [4f]. 7) [4g]. 8) [1] hervor-sch., z. B. [1a]: Da die Funken zur Schmiede a. Fischart Garg. 247a etc.; [1b] Daß ihm das Blut zu Mund und Nasen ausschoß. Schaidenreißer 77a etc.; [1f] Die Zweige schießen aus. Gryphius 1, 702 etc.; Fallen die Zähne aus, an deren Stelle andere a. SClara EfA. 1, 95 (s. schieben 1h). 9) (s. 8) von Gebäudetheilen: vorragen. Gerstäcker Äq. 1, 55 etc.; (Schiff.): Das A., Voraus-Sch. [Überhängen] desVorstevens. 10) (Schiff.) Der Wind schießt aus, geht mit der Sonne herum (vgl. krimpen 3).
Be-:
1) [2]: a)Etwas zum Ziel (vieler) verletzender Schüsse machen: Städte, Festungen, Burgen b. etc.; Richten die Kanonen aufs Haus .., uns zu b. Sch. 384b; Wirst du beschossen und nicht getroffen. Ruge Rev. 1, 94; Rollenhagen Fr. 628 etc.; übrtr.: Einen mit Blicken (B. 250a; W. 10, 179), Argumenten (Att. 2, 2, 156) b. etc.; Harnische b., ihre Stärke erprobend etc.; Einen Haufen Wild, z. B.: Hirsche b. (Gartenl. 9, 150b); (Ein Volk Repp-) Hühner b. (s. an-sch. 1d): Die allerbeschossensten [scheuesten] Repphühner. Döbel 2, 194a etc. b) weidm.: Ein Revier (Geißler Tag. 17), den Brunstplatz (Döbel 1, 128b), die Balz (Winkell 1, 347) b. etc., schießend begehn (s. d. 1b). c) veraltend: Gewehre b., schießend erproben. Büchsenmeister 32; Fronoperg 2, 215b etc.; Sich b., ein-sch. 192b. —.d) Beschossen sein, mit Munition versehn. G. 34, 92 etc.; übrtr., z. B.: mit einer Lüge. AGusman 152, sie in Bereitschaft haben, s. ver-sch. 1b. e) Einen oder Etwas b., zu Dessen Ehren schießen, s. an-sch. 1b.
2) niederd.: bedielen. 3) intr.:
a) mit Anschießendem sich überziehn: Die Wände b. mit Salpeter etc., s. über-sch. II 7.
b) (vralt.) ersprießen, fruchten. Simplicissimus 3, 19 etc. Dahêr- [1]: D. Ströme (B. 221a), Thiere (Kosegarten Rh. 3, 32; Münchhausen 71; W. 23, 82 etc.), ähnl.: Dahin- (Hiob 28, 4; Tieck N. 6, 195 etc.), davón-sch. (Gutzkow Kön. 157; Kohl Südr. 1, 312) etc. Dār- [4k]: Schuppius 735; Wackern. 3, 548²⁰; Woltmann Westf. 2, 243 etc., s. darleihen. s. nieder-sch. I. Dúrch-: 1) intr. (haben): [2] hindurch-sch. 2) intr. (sein): [1] Der Bach schießt durchs Thal, das Weberschiff durchs Fach (hin)durch = durchschießt es, s. II 2.
Da(r)nīēder-:
3) tr.:
a) [2] schießend durchbohren: In einer durchgeschoßnen Lende. Nicolai 5, 211; Der Apfel ist mitten durchgeschossen. Sch. 538b, häufiger (II 1): Mit diesem zweiten Pfeil durchschoß ich euch. ebd.; 546b; V. Jl. 23, 875 u. o.; Bleidurchschossen. Meißner 95; 96.
b) [4c; k]. II. Durch-: tr.:
1) s. I3. 2) I 2: Es d. Bäche ein Land, übrtr.: Zeiten (KMayer 194); Schiffe die See (Nicolai 2, 52); Gedanken das Gehirn (IP. 58, 195); neue Jugendkraft Einen (Arndt St. 62); die wärmende Sonne die Buchen (Keller gH. 3, 303); Ein sonnedurchschossener Buchengrund. 2, 260 etc., s. 3. 3) (s. 2) Etwas durchschießt etwas Andres, durchdringtes, sich in alle Zwischenräume hineinschiebend, und faktitiv: Etwas mit etwas Andrem d., z. B.:
a) [4dd] Ein Buch (mit Papier) d., so daß zw. je zwei gedruckten Blättern ein Blatt weißes Papier sich findet etc.: Durchschoßnes Exemplar. Kosegarten Rh. 3, 59; Den Katechismus brav durchschossen | mit Sprüchen. V. 4, 123 etc.; auch: Auf durchschossene [eingeschoßne] Blätter Varianten schreiben. H. R. 9, 6, vgl. refl.: Daß sie, wie gute und schlechte Karten sich einander durchschossen haben. IP. 12, 1 etc.
b) (Buchdr.) die einzelnen Buchstaben od. Zeilen durch zwischengeschobne Stückchen („Durchschuß“) auseinanderhalten („sperren“). Franke K. 51; 54; Börne 2, 406 etc.
c) (s. a; b;
2) Eine mit verwitterten Baumresten durchschossene Pflanzenwelt. Grube 3, 26; Mit Lichtstreifen durchschossenes Gewölk. FHJacobi Wold. 107; Schäferstunden, mit denen er die Ehejahre wie mit Flitterwochen zu d. sucht. IP. 7, 156 etc.; Die slawische Stamm-Masse mit deutschen Ansiedlern durchschossen. Scherr Bl. 1, 76; Die Durchschießung des neugriech. Volkes mit slaw. Blut. DMus. 1, 2, 171 etc. Eīn-:
1) [2]:
a) Auf Jemand mit einem Pelotonfeuer e. (vgl. 3a), z. B. übrtr. Gutzkow Bl. 1, 266.
b) durch Schüsse Etwas einstürzen machen (vgl. 3b): Eine Stadt, das Thor etc. mit Kanonen e.
c) Schießwaffen, z. B. Büchsen (Winkell 3, 368), Pistolen (Spielhagen Pr. 2, 33) e. = aus-sch. 1d (vgl. an-sch. 1a); Pferde e., schußbändig machen; Sich auf die Entfernung tüchtig e. Gartenl. 10, 442a etc., schießend einüben; oft übrtr. auf Routine in Etwas: Einen in die Arbeit e. König J. 2, 27; In Etwas eingeschossen sein. Gervinus Lit. 5, 343; Sich in (52; IP. 3, 92 etc.) oder auf (15, 58; Kürnberger Am. 118) Etwas e. etc.
2) [4] z. B.:
a) [4d].
b) [4dd].
c) [4g].
d) [4h], s. Karwarsch 3, 600; 607; Hebel 3, 480; Kurz 3, 249b etc.
e) [4k] Geld etc. e. (in eine Kasse). Ruppius GG. 57; Schütze Hamb. 485 etc.; Jch will nicht, daß alle ihr Glück e. müssen für mich. Gotthelf G. 317.
3) [1] intr. (sein), z. B.:
a) [1a] Das Thier schoß .. mit wutherfüllten Sätzen auf mich ein [oder los]. HKleist Hint. 115 (s. 1a); IP. 10, 167 etc.
b) [1b] Bis .. die Milch ins Euter eingeschossen. Rückert Mak. 1, 47 etc.
c) [1c] Beim Rütteln schoß der Giebel | unversehens ein. V. 3, 199 etc. (vgl. 1b).
d) [1e] Nun schoß mir der Gedanke ein. Bahrdt 2, 122; Bei welchem Bilde einem Jeden .. alle die ekeln Begriffe . . e. L. 8, 250 etc., vgl. Luther 1, 26b.
e) [1g, f] Das E. der Zähne [in die Zahnhöhle, bei zahnenden Kindern]. Bock (Gartenl. 9, 344a), vgl. An. 108 etc.
f) (Bergb., Geogn.) nicht söhlig, sondern unter einem Winkel gegen den Horizont etc. geneigt sein, sich senken: G. 14, 196; 208 etc.; auch: Das E. = der Neigungswinkel. Scheuchenstuel 63.
Empōr-:
1) auf-sch. (3), z. B. (3b) E. Strahlen (HVoß JP. 106), Sprühregen von Funken (Auerbach Al. 266) etc.; Das Blut schießt wie ein Strom den Hals empor. W. 20, 68 etc. und nam. (3c): emporsprießen etc., eig. und übrtr. Fouqué Gd. 103; Heine Lut. 2, 134; Lewald Ferd. 2, 221; Sch. 116 310; Stolberg Sch. 7; Jl. 18, 56; W. Luc. 1, 35 etc., auch: In Ranken e. H. Ph. 10, 237 etc.; Der Gedanke war zu einem .. Plan emporgeschossen. Spielhagen Pr. 7, 58 etc.
2) tr. [2; 3]: Unheimlich schoß sein Auge zuweilen einen Blick empor. Gutzkow R. 1, 354 etc. Ent-: [1]:
1) entfahren: Dem Wolkenschwall entschoß ein Knäuel weißer Flammen (Kosegarten Po. 2, 291), dem Steurer das Steuer (D. 2, 223), den Blattläusen der Honigthau (IP. 3, VIII) etc.
2) entsprießen: Der Erde entschießt die Saat; ein Gipfelchen (L. Nath. 2, 5) etc. Entgêgen-:
1) [1] Oft schießen wir [Schiffende] dem Land entgegen. Nicolai 1, 215; Da ein Strom von Schimmer | aus 1000 Kerzen entgegen ihm schießt. W. 10, 275 etc.
2) [2]. Er-:
1) [2]:
a) todt schießen: Jemand; sich; einen Hund (Cham. 3, 196), ein Pferd (JvMüller 24, 175) e.; dagegen gew.: Wild schießen, seltner e. (z. B.: Cham. 3, 87; Stumpf 607b). Dazu: Wie wohl es Euch ist und nicht erschießerlich. G. Kestn. 107; Viel Erschießliches geschrieben. Heine Rom. 159, wofür der Verf. erschossen zu werden verdient.
b) beim Wett-Sch. Etwas als Preis erlangen: Geldprämien und Festthaler e. Volkszeit. 10, 183.
2) [1f] ersprießen: Es blühe schön, wie schön es erst erschoß. Ausw. d. Lied. 25, selten, wie (vralt.) übrtr., s. Frisch; Grimm; Schm. und dazu: Erschießlich = ersprießlich, welche beide Wörter Luther (SW. 63, 23) als „gedichtete neue Wörter“ verspottet. Fêhl- [2]: eig.; übrtr., s. Fehl, Anm. 2 und Einen Fehler schießen. HSachs G. 2, 57. Fórt-:
1) [1] von dannen schießen. B. 36b; V. 3, 45 etc.; weg-sch. Heinse A. 2, 233; Hölderlin H. 2, 4 etc.
2) [2], vgl. weg-sch., tr. G. 9, 25; Sch. 121b etc. Hêr-:
1) [4k] Geld, (Un-)Kosten etc. h. Görres Ver. 99; G. 16, 125; Klinger F. 180; Möser Ph. 2, 99 etc.; Zu Herschießung der Kosten. Bahrdt 2, 107.
2) [1] Aus der Höhe schoß ich [Sternschnuppe] her. G. 11, 193; Der Wagen schießt über ihn her. Gutzkow R. 1, 427; Ihre Augen schossen .. hin und her. W. Att. 3, 1, 117; Augen, die schnell hin- und wi(e)der-sch. Paracelsus 1, 913a; Wie die Augen gleich Blitzen über ihn hinschossen. Klinger Giaf. 305; Fluß, der .. hinschießt durchs Thal. Freiligrath SW. 4, 135; Es ist kein Lauf mehr, ein Fliegen, ein Hin- Sch. Tieck N. 5, 261 etc.; so: herab- (Forser R. 1, 186; G. 22, 371; 26, 121; Kosegarten D. 1, 87 etc.), hinab- (Forster R. 1, 202; V. Jl. 18, 576 etc.); heran- (Ruge Rev. 2, 148 etc.), herauf- (EKleist 1, 161), heraus- (Pfeffel Po. 3, 98; Zachariä 1, 42 etc., auch von Krystallen. Burmeister Gsch. 63; Pflanzen. Döbel 3, 18b), hinaus- (Gotthelf Sch. 5 etc.), hindurch- (Karmarsch 2, 737), hin- ein (Brachvogel FB. 3, 6), herum- (Gotthelf G. 280), hinüber-, herüber- (G. 2, 296 etc.), herunter- (Klinger Giaf. 264 etc.), hinunter- (W. 10, 246 etc.), hervor- (G. 26, 127; 40, 20; Möser Ph. 3, 198; Sch. 101b etc.), hinweg- (Kohl E. 2, 170), hinzu- (Cham. 4, 288 etc.) sch.
3) [2] Schieß (den Pfeil) her! etc.; Einem einen Apfel vom Haupt (Zinkgräf 1, 140); den Pfingstvogel (Fischart B. 132) herab-sch.; übrtr.: Den stolzen Geist des Äthers schießet | Musarion mit einem Blick herab. W. 3, 22 etc.; Ueber das Ziel (s. d.) hinaus-sch. (vgl. über-sch. 3); Etwas, was noch über die Zündnadelgewehre hinausschießt. Gutzkow R. 3, 178 (besser schießt); Einen Becher heraus-sch., s. aus-sch. 1f; Schoß die Lanze dem Flüchtling | zwischen Scham und Nabel hinein. V. Il. 13, 568; (Kugeln) über die Mauer, über den Graben hinüber- sch.; Er schoß sich herum. Freiligrath Garb. 44; Einen Vogel etc. herunter-sch. FSchlegel Fl. 13; Sch. 933b; Nahe hinzu-sch. [zum Ziel]. Luther 6, 136a etc.
4) [3] Die Sonne schießt Strahlen herab (Zachariä Tag. 68); der Mond ins Zimmer hinein (Leisewitz Jul. 6) etc.
5) [4] Die Mutter schoß mich herum wie einen Strohwisch. Gotthelf 5, 32; Das Brot hinein-sch. [4d]. Grimm M. 83 etc. Lōs-: z1) [2] Eine Pistole l. G. 14, 191; 22, 249 etc. 2) [1] Die Schlange schoß auf sie los. 19, 314; Sch. 1129b etc. Míß-: s. miß I. Nāch-:
1) [2] z. B. hinter einem Fliehnden drein schießen. IP. 31, 64 etc.; auch: später schießen etc.; Dem verlornen Pfeil einen andern n. G. Sch. 5, 105 etc.
2) [4k] Geld n., nachzahlen.
3) [1], z. B.:
a) [1a]: Oft schießt er [der Sperber] mit vergeblicher Hitze einem Hänflinge nach. Bronner 1, 55; KMayer 209.
b) [1b] strömend folgen: Nachschoß des Volkes endlos lange Fluth. Freiligrath Pol. 1, 12; Wie ein Lichtmeer ihr nachschoß. IP. Hesp. 7.
c) [1c] Die Wand fiel ein und das Dach schoß nach. Adelung.
d) [1f] N–de Blumen; Bis dein eignes Haar nachgeschossen. Tieck N. 5, 323 etc.
Nīēder-:
1) [2] durch Schüsse stürzen machen: Einen (Cham. 3, 196; Engel 1, 156 etc.); ein Pferd (G. 9, 142) n. etc., vgl. übrtr.: Wenn er . . mit großem Blick ihn darniederschoß. Stilling 4, 62 etc.
2) [1] N. Lawinen (Cham. 4, 18); Bäche (Mügge Norw. 1, 4); Personen in den Grund des Meeres (Opitz 2, 149); Habichte auf Tauben (IP. Tit. 40) etc. I. Uber-: 1) [2] zuw. statt hinüber-sch. (s. heretc. sch. 3). 2) [1c] durch Uberneigen stürzen, fallen: (Nach) hinten, nach vorn (oder vor-) ü.; Der Ballast schießt über (vgl. übergehn I 2), s. II 6.
3) [1b] überfließen (s. d. und Anm.), z. B.: Man erhitzt sehr vorsichtig, da beim ersten Aufwallen die Flüssigkeit leicht überschießt. Karmarsch 1, 219 etc.; übrtr.: Die jugendlichen Geister .. in dem Stadium ü–der Kraft. Guhrauer Less. 2, 88 etc., s. 4.
4) s. 3 und [1k]: über das Nöthige vorhanden sein, als Uberschuß (s. d.): Fanden sich noch ü–de [häusiger: überschüssige] Mittel vor. Gartenl. 10, 119b; Die von einer Ernte zur andern ü–den Vorräthe. Möser Ph. 2, 49; Wovon nach Abzug der Abgiften .. gar Nichts überschießt. 3, 267 etc., auch faktit.: Der Buchdrucker schießt 100 Exemplare über, druckt sie als Überschuß, nach Adelung (mit Obj.): überschießt (–⏑–⏑), s. II. 5) statt II (s. d.) z. B. 3 bei Fortlassung des Obj. II. ūber-: tr. (vgl. I 5) z.B.:
1) [2]:
a) Einen Platz ü., seiner ganzen Ausdehnung nach besch. Döbel 1, 128b etc.
b) Wild ü. (2, 174b) durch zu hoch, wie unter-sch. (Winkell 3, 440) durch zu niedrig gehndes Geschoß verfehlen, s. 3.
2) [1a] s. überfliegen I 1; überholen I 1, z. B.: Sie soll im Fliehn | so hurtig sein, daß kaum ein Pfeil sie überschießet. Nicolai 4, 163 etc.
3) [1a] in Eile über Etwas hingehn u. Dies bei Seite lassen, z. B. (weidm.): Daß die Hunde die Fährte überschossen haben. Döbel 2, 105; Wenn der .. Hund den einen Haken schlagenden Hasen überschießt. Laube Br. 279; Der Jagdhund überschießt: geht flüchtig über die Fährte weg. 295, bei Adelung korrekter (s. I 5): schießt über (vgl.: Man hat die gemeinen Leser, welche der Name Berengarius zu häufig anlocken dürfte, wollen vorbei-sch. lassen. L. 8, 332). Ferner z. B.: Das Ziel ü. Goltz 3, 30, darüber hinaus-sch. (was auch zu 1b gezogen werden kann; Beim Lesen Etwas ü., absichtlich oder unabsichtlich, s. überschlagen etc.
4) Etwas ü., nach einem Überschlag berechnen.
5) s. I 4.
6) retl. (s. I2): Sich ü., überpurzeln.
7) intr. (sein): vgl. be-sch. 3a; Daß der See in den Winkeln .. zu etlichen kalten Jahren überschossen [überfroren] sei. Stumpf 309b; Der Boden, vom ersten Anflug .. des Grases überschossen. Keller gH. 2, 422. I. Um-: rings be-sch.: Zum blitzumschoßnen Throne. Kosegarten Po. 2, 291. II.
Um-: 1) (ver- alt.) U–d. Opitz 2, 156 oder umschießig = umschichtig. 2) (Schiff.):
Der Wind schießt um [1], läuft um. 3) tr. [2]: durch Schießen umfallen machen. Unter-: s. über-sch. II 1b. Umhêr-:
1) tr. [2; 3]: Blicke (B. 156a), Strahlen (W. 22, 108) u. etc.
2) [1] U. Blicke (21, 2), Infusionsthiere (Immermann M. 1, 168), die Phantasie (Zachariä Tag. 5) etc. Ver-:
1) [2] z. B.:
a) Pfeile (s. d., eig.; übrtr. vgl. Bolzen 1), etc. v., fort-, weg-sch.: Man verschießt die stumpfesten Pfeile zuerst. L. 11, 187; Licht verschießt die heil’gen Pfeile weiter immer. Platen 1, 148 etc., nam. oft (mit oder ohne Zusatz) zwecklos ver-sch., s. Pulver 1b; Kraut 3 etc., vgl. b.
b) (s. a) den Schießbedarf auf-, verbrauchen, eig.; übrtr., z. B.: Alles (Sch. 994) oder sein Pulver (s. d. 1b), all sein Blei (Münchhausen 33), die Munition (G. 24, 230), die Patronen (Mager 2, 291³²) ver-sch.; verschossen haben; Jene einfachen ärztlichen Waffen seien bereits vergeblich verschossen gewesen gegen dieses böse Kopfweh. Wackern. 4, 1208 ¹⁰, auch: Ich verschoß in meiner Jugend Zeit und Kräfte blindlings hin. Klinger Gris. 80 etc. Oft refl.: Sich ver-sch. verschossen haben (G. 9, 25; 34, 92; 24, 230; Günther 488; Mandelslo 73a; Spielhagen Pr. 8, 261; Tieck N. 5, 347 etc.), keine Munition mehr haben (eig.; übrtr.), s. Ggstz. be-sch. 1d. Vgl. auch: Haus und Hof ver-sch. und verjubeln. Auerbach Volksk. (61) 21, durch lustiges Schützenleben verbringen etc.
c) veralt., mundartl. statt er-sch. 1a. HSachs G. 1, 187; Spindler St. 1, 17 etc.
d) fehl-sch.: Sich v.; Das war verschossen! Campe, verallgemeint = sich irren. Adelung.
2) [8] Sich in Jemand v., verlieben; IP. 1, 102; Sie ist bis über die Ohren in ihn verschossen. Spielhagen Pr. 4, 246.
3) [4k] vralt.: Gelder vorgestrecket. . . Gelder dazu verstrecket. .. Die verschossene[n] Gelder. Olearius Reis. 79b, vgl.: Einer Schützengesellschaft 100 Thaler zu „v. geben“. Adelung wohl Umdeutung.
4) [1b] Das Regenwasser verscheußt nicht so balde. Jer. 18, 14, verfließt etc.; Daß mir .. | beinah des Lebens Tage schon verschossen sind. Droysen A. 1, 135.
5) [1a] dahinschießend in jäher Bewegung an eine falsche Stelle gerathen, z. B. intr. (Bienenz.): Der Weiser verschießt, fliegt in einen unrechten Bienenkorb; refl. (weidm.): Jagdhunde ver-sch. sich, verlaufen sich beim Jagen, vgl.: So sich der Otter etwa in Wasser verscheußt. Stumpf 611a, nieder-sch–d verfängt etc.
6) [1i] häufig = ab-sch. 3c: Die Farbe (Forster R. 1, 268 etc.), der blaue Schurz (Zachariä 1, 56), das Gewand, Kleid (L. Nath. 1, 3; Tieck N. 2, 95) verschießt etc. Dazu: Die Verschossenheit [des Sopha- Überzugs]. Mundt Rob. 2, 44 etc.
7) (Bergb.): Das Gezimmer etc. v., pfänden (s. d. 2).
8) (Buchdr.) [4e]: Die Kolumnen v., falsch aus-sch. (s. d. 5).
9) (Maler. etc.) Licht und Schatten, Farben etc. nach Maßgabe der Entfernung abstufen. Dazu: Der Verschieß, diese Abstufung.
10) (Schiff.):
a) intr.: Theile des Schiffs, z. B. die Planken ver-sch. gegen einander so und so, sind so gegen einander geordnet, haben solchen Gang.
b) tr. (s. a): Die Scherben (s. d. 1) gegen einander v., in der für die feste Verbindung des Schiffs nöthigen Weise anordnen.
Vōr-:
1) [2].
2) [1] vorwärts oder hervor-sch. z. B.:
a) [1a] Ein Eber schießt getroffen vor. Schwab 352; Alexis H. 1, 1, 266 etc.
b) [1b] V–de Ströme; Es strömte das Abend- opfer | erdwärts mit v–der Gluth. Kl. M. 10, 1030.
c) [1c] Die im Bergbau v–den Gerölle; Die bei Eingeweidebrüchen v–den Körpertheile etc.
d) [1f] Das vorgeschoßne Gezweig von den Fenstern zurückbinden. IP. 7, 96, auch = empor-sch.
e) übrtr. = vorragen (vergl. voraus-sch.): Das Dach schießt eine Elle vor. Adelung; V–de, Ggstz. zurück-sch–de Schenkel der Stange am Pferdegebiß, jenachdem sie über das Mundstück vorragen od. dahinter zurückstehn etc.
3) [4k] dar-sch., vorstrecken (vergl. Mendelssohn 4, 1, 116): Einem Geld (Sch. 868a; 922a etc.), Reisegeld (Hebel 3, 404), eine Summe (Langbein 2, 136), ein Kapital (Rabner 4, 71), das Gehalt, Quartal (Engel 6, 232) v. etc., es ihm geben zu einer Zeit, wo er dessen bedarf mit Rücksicht auf die erst in spätrer Zeit erfolgende Rückzahlung oder Abrechnung (vgl. ver-sch. 3); auch o. Obj.: L. Nath. 1, 3 etc.
4) Einen Riegel v., vorschieben etc. Vorāūs- [1]: z. B.: Ein Schiff schießt voraus, überholt ein andres, vorauseilend (s. Vofuß); Das V. des Vorstevens, s. aus-sch. 8; Die Sandref, so v. [vor der Insel liegen, ins Meer ragend]. Olearius Reis. 36b etc. (s. vor-sch. 2e). Vorbēī-:
1) [2] Am (Heinse A. 1, 289 etc.), weit vom (Forster Br. 2, 201) Ziel; weit bei der Scheibe (Gotthelf Sch. 404) v. etc., vor- über-sch.
2) [1] hastig vorbeieilen. Zschokke 1, 154; Gutzkow R. 4, 266 etc.; (Vorüber-sch. 9, 241 etc., s. auch über-sch. II 3 und I 2. Wég-: s. fort-sch. Wīder-:
1) s. hin-sch. 2.
2) [2] einen Schuß mit einem Schuß erwidern etc. Zer-:
1) [2] schießend zerlöchern, zerstören etc.: Zerschoßne Häuser (Ense B. 3, 132), Orte (G. 25, 223) etc.; Personen (Göckingk 3, 127) etc.
2) [1] zerbersten etc.: Ein Schloß, | das längst schon in Schutt und in Trümmer zerschoß. B. 34a; Ein Stern zeꝛschoß. JP. 7, 248 etc. Zū-:
1) [2]:
a) intr.: Schieß zu! Sch. 537b, los-sch.
b) Kugeln etc. dem Feind z. Rückert BE. 375.
2) [3] Einem einen Blick z. Alexis H. 2, 2, 56; Gutzkow R. 5, 274; Mars .. schoß .. die rothen Blitze meinen Sternen zu. Sch. 360b.
3) [1] Der Pegasus | kommt auf uns zugeschossen. Wackern. 2, 370 ⁰; Schneller als ein Bolz schoß er dem Thore zu. Alxinger D. 3, 9 etc.; vralt. [1b] übrtr.: Dir scheußt der Strom der höchsten Güter zu. Gryphius Fr. 12.
4) [4k] Neues Geld z. Sch. 894a; Weil ich Nichts für die Küche z. [beisteuern] konnte. Freytag B. 1, 278. Zurück-:
1) [2] s. widersch. 2.
2) [1] z. B. hastig zurückweichen. Freiligrath SW. 4, 134 etc., s. auch vor-sch. 2e. Zusámmen-:
1) [2] durch Schüsse zusammenstürzen machen, übern Haufen schießen: Ense B. 3, 324; 471; D. 2, 237; Sch. 176b etc.
2) [4k] durch Beisteuern zusammenbringen: Summen. (Kohl Pet. 1, 292) die Kosten (IP. Fat. 2, 11; W. Luc. 6, 135), ein Pickenick (IP. 3, 101) z.; o. Obj.: Zu Etwas z. (Siebenk.
3) etc. 3) [4e] Bei Titelbogen, wo Titel, Text und Kartons zusammengeschossen sind. Franke Kat. 113.
4) [1] z. B.: Das Haus schoß [stürzte] zusammen; Das Ganze schoß von allen Seiten zusammen [wie Wasser zu Eis]. G. 22, 168; Höfer V. 43.