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geschickt
Geschickt, a.:
s. schicken 5: 1) tauglich und tüchtig zu einem Zweck (vergl. nam. Mendelssohn 4, 1, 116): Wie der Probierstein .. den Unterschied der Metalle anzuzeigen am g–esten ist. G. 22, 377 etc. 2) nam. von (od. in Bezug auf) Pers.: fertig und gewandt im Thun und: in solcher Fertigkeit gegründet: G–e Ärzte, Tänzer; G. im Tanz, in der Musik sein; Etwas g. anfangen, angreifen etc. 3) artig im Benehmen, s. nam. Auerbach Volksk. (61) 158; G. 9, 22; 14, 126 etc. Dazu: Die G–heit zu Solchem zu erhalten und zu bilden. Auerbach SchV. 271, s. Geschicklichkeit. Ggstz.: Un-g., z. B.:
1) [1] Etwas un-g. und zweckwidrig finden. G. 21, 198; Du siehst, wie un-g. | in diesem Augenblick ich sei, mit meinem Herrn | zu reden. 13, 198; Gleich un-g. zum Herrschen und zum Lieben. Sch. 27a etc.; Seine Un-G–heit zum Vortrag. Forster Br. 1, 35 etc.; Die neuern Theater bieten immer eine Menge Un-G–heiten und Ungeschicklichkeiten dar. Tieck DB. 2, 144.
2) [2] Cham. 4, 229; G. 16, 68; 13, 31 u. o., auch als Anrede einer Pers.: (Meister) Un-g.! Droysen A. 1, 107; Fouqué D. 148 etc., (s. grüßen 2); Un-G–heit. Ense Gal. 2, 89; Fichte 7, 323; Man spottet über sich, über seine Un-G–heit oder sein Mißgeschick. Auerbach Tag. 159; Un-G–heiten und Dummheiten. SchV. 160.
3) unschicklich, unpassend. H. 16, 242, nach Luk. 23, 41 (vgl.: Ungeschickte f. Zwingli 3, 12; 13).