Schenkel
Schénkel, m., –s; uv.:
–chen, ein; -: 1) Theil des Beins bei Menschen u. Thieren, zerfallend in Ober- Sch. (bis zum Knie) und Unter-Sch. (von da ab bis zum Fuß), bei den Vierfüßern untersch. in Vorder- und Hinter-Sch. Im enaern Sinn = Ober-Sch. und bei den Vierfüßern = Ober-Sch. des Hinterfußes, — vgl. Lende; Hüfte; Dickbein; Scblägel etc., s. An. 42; 156 und (in Bezug auf den Pferdefuß) etc.: Beinharnische an seinen Sch–n. 1. 17, 6 etc.; Seine prallen Sch. 5, 156; Die Biene .., die Sch. voller Wachs. Sb. 6, 336; Gefettete Sch. der Stiere. Th. 17, 126; Die Sch. dünnt | und dämpft die Mannheit! Sb. 3, 558 etc.: Ol-Sch. Fastn. 865, 8, als eine Krankheit. — 2) Nach der Ähnlichk. mit dem im Knie gebognen Sch., von einem Einigungspunkt aus nach versch. Seiten auseinandergehnde ähnl. Theile, z. B.:
a) Der Sch. eines Zirkels, einer Zange 1, 546), Reitstange, Schere etc.; Sch. des Rahmens an der Buchdruckerpresse, Rahmen-Sch. Kat. 90 etc.; auch = Radspeiche etc. —
b) Mathem. (in Bezug auf einen Scheitelpunkt): Die Sch. einer Kurve; eines Winkels, nam. auch in Dreiecken des der Grundlinie gegenüber liegenden Winkels. Jenachdem diese Sch. von gleicher oder ungleicher Größe find, heißt das Dreieck: gleich- oder ungleich-schenklig. —
c) Anat., z. B.: Sch. des großen und kleinen Gehirns; des Gewölbes; des Leistenringes; des Zwerchfells. An. 972 etc.; ferner beim Pferdehuf die durch eine Spalte in der Mitte getrennten Hälften des Hornstrahls. 2, 273 etc., s. das Folg. — 3) Bauk.:
a) der glatte Raum zw. den Vertiefungen der Dreischlitze. —
b) Thür- u. Fensterständer (Rahmen-Sch.). —
c) (s. 2) Sch., Giebel- Sch., die Giebel und Frontons tragenden Verzierungen zu beiden Seiten der Thüren und Fenster (s. Giebelgesims). —
d) Wasser-, Wetter-Sch., Wassernase (s. d.). — 4) Bergb.:
a) Sch., Fahrt-Sch., an den Fahrten (s. d. 2b) der Leiterbäume. —
b) s. Shemel 6. — 5) Orgelb.: an der Windlade die Theile zu beiden Seiten der Kancellen. — 6) Sägemüll.: Sch., Gatter-Sch., -Stäbe, die vertikalen Seitentheile des Sägegatters. — 7) Schiff.:
a) ein einfaches Tau, das mit dem einen Ende irgendwo befestigt ist und am andern einen einscheibigen Block trägt etc. So z. B. Brassen-, Topp-Sch. etc. —
b) Schaf-Sch., Art Sprietsegel (mit langem Spriet). — 8) Weinb.: s. Knoten I 20.
Anm. Ahd. scincal, mhd. schënkel, von ahd. scinca, mhd. schinke, Beinröhre, Schinken.
Zsstzg.: Brässen- [7a]: Fährt- [4a]; Gätter- [6]; Gībel- [3c]; Hinter- [1]; Sber-, Ol-[1]; Rähmen- [2a; 3b]; Schäf- [7b]; Töpp- [7a]; ünter-, Vörder- [1]; Wässer-, Wétter- [3d]; Zängen-, Zirkel- [2a] Sch. etc.
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