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Schaum
Schāūm, m., –(e)s; Schäume; Schäumchen, lein; -:
1) eine als zusammenhängende Bläschenmasse erscheinende Flüssigkeit, z. B.:
a) Schweiß bei Pferden.
b) Geifer heftig Erregter, nam. zornig Wüthender (Wuth-Sch.).
c) Sch. von Flüssigkeiten, Wellen, Wogen, Wasserstürzen etc.: G. 35, 133 u. o.; Daß kaum den Kiel ein Schäumchen leckt. Echtermeyer 597, auch = Meer: Der Thetis Sch. (Gryphius 1, 333); salz’ge Schäume. Platen 2, 106 etc.; Des Fluth-Sch–s Blum’ im Haar. 2, 238 (vgl. 6, 46); Salzfluth-Sch.; Salz- Sch. V. Il. 4, 426; Wellen-, Wogen-, Meer(es)- Sch., s. u.; Blut’-Sch. Wackern. 2, 493²⁴ (s. auch Blut 12b).
d) Sch. von Getränken, z. B. Bier- (versch. 2a), Wein-, Champagner-Sch. etc.; auch das Schäumende, z. B. = Wein. G.6, 37; Der süße Sch. der Euter [Milch]. Haller 32 etc. Übertr. z. B. G. 26, 339; Seine Meinung ohne ein Schäumchen [s. f: hohle Phrasen] vortragen. Hippel Leb. 1, 291 etc.; Den ersten Perl- und Brause-Sch. des Wiederfindens .. wegschlürfen. Möricke N. 33 etc.
e) eine durch Schlagen, Quirlen etc. absichtlich in Sch. verwandelte Masse: Sch., Eier-Sch. zu Speisen; übertr. (s. f) Börne 2, 448 etc.; Seifen-Sch. der Barbiere; Wasch-Sch., z. B. übertr. (s. f) Immermann M. 2, 24.
f) Oft wie Blase (s. d. 1a) als Bild und Bez. des Hohlen, Nichtigen, auch: Lügen-Sch. G. 12, 18 etc. 2) Insofern beim Kochen, Schmelzen, Gären etc. die oben schwimmende blasige Masse die Unreinlichkeiten und das Unbrauchbare enthält:
a) (sachl.) Gift und Sch. Thümmel 3, 40 etc.; Den Sch. abfüllen (s. abschäumen); Bier-Sch. (versch. 1d); Öl-Sch., die vorlaufende wässrige Unreinigkeit der Oliven. V. Georg. 28; Glas-Sch., s. Galle 7; nam. Schlacke etc. beim Schmelzen der Metalle (z. B. Erz-Sch., Blei-Sch. = Bleiasche etc., s. Silber-Sch.), danach bildl., übertr. Luther 6, 508a; SW. 63, 362 etc.
b) (s. a) veralt. häufig von Pers., z.B. noch: Ein Sch. der Übelthäter. L. 3, 354, gw. Ab-Sch. 3) in Zsstzg.: etwas bes. durch Leichtigkeit Sch.-Ahnliches.
Anm. Ahd. scüm. mhd. schûm, s. Diez 309; Feim 2.
Zsstzg. s. o., außerdem: Áb- [2; nam. 2b]: gw. mit Genit. oder von; selten: Wie könnt’ ich solch ein A. sein! Ramler F. 1, 85; AWal Bill. 240.
Āūf-: (selten) aufsteigender Schaum. Hungari 1, 117.
Góld-:
1) [3] dünnes Blattgold, echt und unecht, oft Bez. des Nichtigen, Flitters etc. Sch. 203b etc.
2) goldglänzender Schaum. Platen 4, 34, vgl. ähnl.: Licht-Sch. König 15, 250. Mêêr-:
1) [1c] Venus, aus dem M. entstanden. Geßner 4, 212; Kl. M. 16, 451; V. Od. 5, 403 etc.
2) [3] ein leichter weißer Mineralkörper, namentl. zu Pfeifenköpfen verarbeitet: Meerschaumen, a.: aus M.; Seine lange M–ene zu rauchen. Lubojatzky Ams. 85 etc. Sílber-: s. Gold-Sch.: 1) Blattsilber. 2) silberglänzender Schaum. Beck FP. 4, 11.
3) [2a] Was die Römer S. nannten, ist unsre Glätte [s. d. 2]. V. Ländl. 4, 646; Spr. 26, 23; Hes. 22,