Scharwenz-Scharwenz
Scherwenz)
el
Scharwenzelei
scharwenzeln
Scharwénz~(Scherwénz~) el, m., –s; uv.:
1) Scharrfuß (s. d.). U. 2, 242; Scherwenzel. Lind. 2, 210. —
2) der Unter oder Bube im Kartenspiel. 3, 847²¹, nam. in einer Art des Grobhäuserns, dem sog. Sch. (oder Scharwenzeln), wo Buben u. Neunen, jene als Haupt-, diese als gemachte Wenzel nach Belieben für jede Karte gelten (s. Scherer 5). Oft übertr.: Person oder Sache, die sich zu Allerlei schickt und verwenden lässt (vergl. Allerweltskerl; Tausendsasa) etc., auch zuw.: der Untre etc. 1, 121a; Rh. 2, 118; 4, 377; 13, 185; 2, 1310²⁰ etc. —
~elēī, f.; –en: das Scharwenzeln. —
~eln, intr. (haben): 1) Scharwenzel (s. d. 2) spielen. — 2) einen Scharwenzel (s. d. 1) machen; kratzfüßeln. Lind. 2, 210 etc. —
3) (s. 2 und Scharwenzel 2) kratzfüßelnd, als willfähriger, unterthäniger Diener sich um Jemand herumbewegen, nam. von Hofschranzen oder Damen den Hof machenden Herren, z. B. Scharwenzeln. H. 1, 2, 236; 2, 3, 241; Sh. 2, 505 etc.; Scherwenzeln. Hann. 169; Kl. 1, 393 etc., auch: Scharwenzen. Kr. 97 etc.; Scherwenzen. G. 145; 9, 25; Rom. 32 etc.; Scharwenzieren. 140 etc.; Herumscharwenzeln rhD. 2, 98); Herum- W. 1, 35), umher- H. 115) scherwenzeln und tr. mit Angabe des Erfolgs: Einen hinweg-sch. [sch–d verdrängen]. A. 1, 337.
Anm. Vgl. scharlenzen; schwänzeln etc. Wenzel für den Unter scheint umdeutende Verkürzung (vgl. Spital aus Hospital etc.), ebenso die Zerlegung Scharr-Wenzel, vergl. die Betonung ⏑ –⏑, neben Haupt-Wenzel (–⏑); Lausewenzel (́ ⏑ – ⏑).
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