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Schäker Schäcker Schöker Schäkerei schäkerhaft schäkern
Schǟker(Schä́cker, Schȫker etc.), m., –s; uv.:
1) Nbnf. zu Schächer (s. d. 1; 2; Anm.).
2) Jemand, der gern schäkert, Scherz treibt, Schalk (s. d.), zuw. sich berührend mit 1 (vgl. Schelm). Immermann M. 2, 334; JP. 7, 86; W. 11, 92; 15, 90 etc. (Schäcker. Thümmel 6, 41 etc.).
3) Schäkerei, Spaß: Seinen Sch. mit Jemand haben. Campe.
~ēī, f.; –en:
das Schäkern (s. d.); das Wesen eines Schäkers und Etwas, worin sich dies kundgiebt, vgl. Schelmerei; schelmischer Scherz; Spaß; Tändelei etc., auch (seltner): [Der Arzt] gab Jeder eine Dose wohlriechender und wohlschmeckender Sch–en. G. 8, 165, Arzneien, die als solche Nichts zu bedeuten haben etc.
~haft, a.:
schäkernd; in der Weise eines Schäkers: Die Freude zu „schökerhaft“. Engel 7, 284; Das „Schäckerhafte“ der Scherze. Kant SchE. 66; Sch–e Minne. Musäus M. 4, 107; 2, 68; In dieser unzeitig sch–en Hasenjagd [Posse]. W. 24, 200 etc.; selten: Schäkriges Gesindel. Tieck NK. 4, 222.
~n: 1) intr. (haben):
schalkhaft Scherz und Possen treiben; schelmisch spaßen; tändeln, dahlen etc.: [Als Liebster] mit ihr sch. G. 11, 86; Schwatzen und schäckern. 25, 241; Du „tschäckerst“, Dies verbeut mein Schmerz. Günther 238; Das Fröhliche zu schäckernd possenhaft. L. 1, 81; V. 4, 142; Schökern. Weiße Kom. Op. 3, 33; Er schäkerte mit seinen Affen, Weibern und Hofnarren. W. 9, 87 u. o. 2) tr. (s. 1) mit Angabe der Wirkung: Sich satt sch. Hagedorn 3, 98; Die Schnitter .. schäkerten Christel | und sein erröthendes Hannchen aus ihrem trauten Geschwätze. Hölty 56. 3) Schäkerer. V. Ant. 1, 178.
4) Zsstzg.: Einem Etwas absch. Campe; Einen mit Etwas be-sch. [betrügen]. V. Ar. 1, 19; Sich herum-sch. [sch–d herumjagen]. G. Stein 1, 59; Einem Etwas zu-sch. [sch–d zurufen]. B. 500b etc.
Anm. Im Vorstehnden scheint Schächer (s. d.) vermischt mit einem Tonw., niederd. schachern = kachern (s. d.). Brem. W., vgl. Weinhold 80b; Schwäb. W. 450.