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schaffen Schaffenheit
II. Scháffen, a. (~heit, f.) in Zsstzg. s. I 1h und beschaffen 1c; ferner (vgl. backen 6 etc.):
Récht-: die rechte gehörige Beschaffenheit habend: 1) allgm.: solche Beschaffenheit habend, daß es die gewählte Bez. mit vollem Recht verdient; gehörig, tüchtig (comme il faut):
a) adv.: R. hungrig sein (G. 9, 20); R. Einen an den Boden werfen (8, 132); [mit Prügeln] zudecken (Forster Br. 2, 15); erschrecken (Hebel 3, 221); martern (L. 3, 60), kränken (4, 458) etc.; Eure Suppe hat mich r. gesättigt. Hebel 3, 24; Sich r. ängstigen (HSmidt Devr. 27), schämen (Spindler St. 1, 51), bedanken vor Etwas (15), es sauer werden lassen (Forster R. 1, 247) etc.
b) adj., z. B. neben Verbal-Hw.: Gab ihm einen r–en Kuß. Auerbach D. 1, 11 = (s. a) küßte ihn r.; R–e Schlägerei. Spindler St. 1, 6 etc. und subst.: Etwas R–es. Adelung; Breitinger Kr.Dichtk. 2, 191, im Übrigen heute (vgl. 2) gemieden, z. B. Jer. 2, 21; Hebr. 9, 24; Einen r–en Kaballen [gutes Pferd]. Garzoni 640a; Zu einem r–en Dichter. Gottsched Krit. Dichtk. 94 etc. 2) in Bezug auf die Gesinnung: das Rechte zu thun beflissen; redlich; ehrlich etc.: R–er Sinn; R–es Herz, Gemüth; R–e Gesinnung, Handlung, Leute; R. denken, handeln, sein, sich zeigen, bewähren; Das ist r. von dir; Doch ist die Treue nur am Mann eine Tugend und bei der Frau nur eine R–heit. König Jer. 2, 231 etc.; Un-r.; Un-R–heit. in niederdeutscher Form: So wanschapen hatte es [das Gedicht durch seine Komposition] .. Bach eingemummt. V. Br. 2, 162 mit Anmerk.: W., mißgestaltet, unförmig. Tieck N. 7, 182; Wantschapen. Werk. 5, 543 etc. und danach: Nichts W–eres [Häßlichres] als diese griech. Gegenden. Immermann M. 2, 178; Riemer G. 2, 45; Schwegler (46) 69; Stahr Jt. 2, 143; V. Ländl. 1, 147.
Wāhn-: