schaffen
Um-Schaffen
Um-Schaffen
2)
I. Scháffen, tr. und intr. (haben): *Um- [1]:
1) — mit starker Abwandlung: schuf, schüfe; geschaffen, s. Anm. — Etwas ins Dasein rufen; es ins Dasein treten, entstehn, werden machen, vgl. nam.: Sei dies Werden auch nur (denn von eigentlichem Sch. als einer Thathandlung, vom Entstehen als „Anfang des Seins nach dem Nichtsein“ haben wir weder Begriff noch Erfahrung) ein neuer Zustand des schon materiell Vorhandenen. K. 1, 87 etc. Sehr häufig von Gott (in der Bibel), der Natur, Göttern etc., aber auch vom menschl. Geist, vom Menschen etc.:
a) Etwas sch., z. B.: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 1. 1, 1; Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? 2, 4, 11 etc.; Der Gedanke schafft den Ausdruck. 2, 5; Der geistreiche Schriftsteller unterscheidet sich von dem geistarmen nur darin, daß er, mit größrer Empfänglichkeit begabt, schon vorhandene Ideen, deren Dasein jener gar nicht merkt, aufzufassen und sich anzueignen vermag, aber neue schafft er nicht. Die Mächte, die mein Elend schufen. 13, 309; Nun sollte aber die Zeit kommen, wo das Dichtergenie .. sich seine eignen Verhältnisse selbst schüfe. 21, 226; Alles, was an ihm war, hatte er sich selbst verschafft und geschaffen. 22, 192; Die bildersch–de Kunst. 11, 393; Feuer ist es, was den Mann der Männin | beigesellt und Menschen schafft. 4, 285; Anzubeten ist der Künstler, der | dich schuf. Ich schuf dich, bet mich an; | Zeus betet an vor Zeus, der dich erschuf. 17a; Geschaffen wird Nichts mehr und, was nun Neues wird, wird es nur durch Entwicklung. 688a; Daß ein latein. Pfalzgraf .. Notarien sch. und schöpfen kann. 210 etc., s. d. Folg. —
b) mit Beifügung Dessen, woraus das Werdende hervorgeht: Aus Nichts hat Gott die Welt geschaffen; Gott hat den Menschen geschaffen aus der Erde. 17, 1; Drin mir deine weichern Lieder | aus des Nordens dunkelm Winter | Sommer schufen. Garb. 145; So schuf die Natur in seinem Geiste ihren Morgen und ihren Frühling noch einmal aus dem Erdenkloß des ersten Frühlings. 9, 206; Kunst schuf hier aus der Öde einen Garten etc., s. c. —
c) mit „zu“, theils entsprechend b, im Sinne des Umwandelns (best. umsch.), theils ohne diesen zur Angabe Dessen, wozu das Gewordne nach seinem Wesen geeigenschaftet oder nach der Absicht des Sch–den bestimmt ist (in diesem Sinn auch mit zu und Jnfin.), z. B.: Gott schuf den Erdenkloß zum Menschen (s. b); Gott schuf den Menschen ihm zu Bilde. 1. 1, 27 [sein Ebenbild zu sein]; Gott hat den Menschen geschaffen zum ewigen Leben. 2, 23 etc.; Ich will Jerusalem sch. [er-sch. machen] zur Wonne und ihr Volk zur Freude. 65, 18; Menschen . ., die Gott nur zu Rädern für fremden Willen geschaffen zu haben scheint. R. 8, 33; Daß er mein Herz heile; daß er mich wieder zu Dem schaffe [umwandle], der ich war. Teutsch. 114; Sch–d sogar Marat, den Scheusal, zum Gott. Od. 2, 161; Gott, der mich und euch Alle zu Lebendigen schuf. M. 5, 176; Daß flugs mich eine gute Fee | zu Allem, was ich wünschte, schüfe [umwandelte]. Po. 3, 5; Zu Göttern schaffst du Menschen nie [um]. 11b; Mir zur Lust schuf mein Vater diese Gegend zum Paradiese [um]. 311a; Nicht zum Menschen, nein! zum Affen | hat dich Gott, der Herr, geschaffen. 3, 107; Mich, vom Alter enthüllt, zum blühenden Jüngling [um-] zu schaffen. Jl. 9, 446; Welche bald auch die Insel zum blühenden Lande sich [um-] schüfen. Od. 9, 130 etc. Nam. auch: Zu Etwas geschaffen oder: wie dazu geschaffen sein, nach seinem ganzen Sinn und Wesen dazu passen, sich dafür eignen: So recht eig. zum Husaren geschaffen. N. 5, 295; Sie wäre wie geschaffen, ihm den Rest seiner Tage zu vertändeln. Z. 1, 291 etc., ähnlich auch: Er ist für die Stelle — oder: die Stelle ist für ihn, wie geschaffen etc. —
d) mit Angabe der Beschaffenheit des Gewordnen, der Art und Weise seines Seins: Gott schuf den Menschen nackt, daher sprchw.: In naturalibus [s. d.], wie mich der Herr geschaffen hat. M. 1, 21 etc. (s. nackt 1b); Gott schuf den Menschen vernunftbegabt oder als ein vernunftbegabtes Wesen; Natur gab Allem, was sie schuf, | gehörig seine Waffen; | sie hat das Pferd mit starkem Huf, | gehörnt den Stier geschaffen; | sie schuf den Hasen schnell genug, | des Leun Gebiß geschlossen, | sie gab dem Vogel raschen Flug, | dem Fisch zum Schwimmen Flossen etc.; Warum ach schuf dich die Natur von außen | gefällig liebenswerth, unwiderstehlich, | wenn sie etc. 13, 260; Du mußtest .. | durch- aus Derselbe sein, der du geschaffen bist. 1, 202; Wenn nicht der .. Barde sie namhaft schuf [berühmt machte]. Th. 16, 45 etc. Ugw. mit Hw. ohne „als“ (oder zu, s. c): Gott schuf dich Hirt; er [der Satan] schuf dich um zum Jäger. 2, 266. —
e) in ähnlicher Fügung wie d, aber nicht in Bezug auf Das, wie Etwas „ist“, sondern aus etwas anders Gewesenem „wird“ (vgl. machen, um-sch.), z. B.: Frankreich schuf sich frei [s. f]. Od. 2, 124; Jetzt da dem Tod ich | unterliege, da schuf er mich neu. M. 8, 342; Er schuf seine ganze Grenze neu, indem er sie entweder erödete oder .. mit Ausländern bevölkerte. 1, 56 etc.; Sie verhieß auch, | mich unsterblich zu schaffen in ewig blühender Jugend. Od. 7, 257; 23, 336 etc. —
f) selten refl. (s. e) = in naturgemäßer Entwicklung hervorgehn, werden, entstehn: Es schuf sich [im alten Griechenland] überhaupt jene Staats-, Lebens- und Kunstweisheit etc. Lit. 5, 114, vgl. in prägnantem Sinn von Gott, als dem Ewigen, dessen Sein kein andres Sein zu Grunde liegt: Im Namen Dessen, der sich selbst erschuf, | von Ewigkeit in sch–dem [s. g] Beruf. 2, 285. —
g) ohne Obj.: in einer Thätigkeit und Wirksamkeit sein, wodurch bis dahin nicht Gewesnes ins Dasein tritt, wird (vgl. 2): Daß die Kunst das Sch. (s. u.), nicht die Geschöpfe der Natur nachahmt; daß sie schafft, wie —, nicht, was die Natur. 1, 330; Den stillen Geist, der mählich wirkt und schafft. 118 etc. So im substant. Infin., s. das vorletzte Bsp. und in dieser Nummer (1) das erste, ferner: Das Sch. (s. 2) macht ihm keine Freude mehr, es soll schon Alles fertig sein. 15, 109 etc. und nam. im Partic. Präs.: Des Sch–den [Schöpfers] Lob. 1, 10 etc.; Den sch–den Geist. 76b etc. —
h) Jm pass. Partic., s. c am Ende, ferner (s. Schöpfung, Geschöpf): Der Materie, des Geschaffenen, wie man gw. das Seiende und Werdende zu nennen pflegt. K. 1, 86; Der Schöpfung Krone, | der Geschaffnen Wonne. 3, 4 etc., auch z. B.: Doch ist der Ton .. als Gewordenes doch ein so Ureignes, so ein von Menschenhänden gar nicht zu schaffendes Geschaffnes. R. 9, 11 etc. Als Ggstz.: Der ungeschaffne (oder unerschaffne) Schöpfer [versch. unten]; Fortbild.: Nicht, daß die Seele ihre Geschaffenheit verlieren könne und in Gott oder sein ungeschaffenes Wesen verwandelt werden. Lit. 3, 349 vergl.: Du zeitgeschaffne Welt [im Ggstz. des Ewigen]. 2, 502³² etc.; ferner: Selbstgeschaffnes Übel. 4, 1195¹ē das man sich selbst geschaffen; Ens. 42 etc. Dagegen im Allgm. veralt. = be-sch. (s. d. 1c), gestaltet (vgl. d; 3, 328 ff. und s. II): Die Sach ist geschaffen, wie ich angezeigt. Chr. 43 etc.; Sie machte seinen hübschen Leib altgeschaffen [altaussehnd] .. ungestalt. 58a; 65a etc.; Ggstz.: Jung- geschaffen. Chr. 23 etc.; Die Gleichgeschaffenheit [Ähnlichkeit des Aussehns]. 23, 24); Mißgeschaffen, s. mißschaffen; Rechtgeschaffen (s. II). 749; 115; EfA. 1, 87 etc.; Eine wilde und ungeschaffene Gestalt. 279, häßlich, un-, mißgestalt (versch. oben, vgl. Ggstz. wohlgeschaffen); 146; G. 1, 222; 225; Ungeschaffen an Sitt’ und Tugend. 52; 37a etc.; In wahn- geschaffner Moskowitentracht. Sh. 2, 517, mißförmlich etc., s. II; Wohlgeschaffnes [gutes] Gemüth. 21, 227; Schöne, wohlgeschaffne [wohlgestalte] Füße. 5a etc. Für die in einander und in 1 greifenden folgenden Anwendungen gilt nach allgem. hochd. Gebrauch schwache Abwandlung (s. Anm.). 2) (vgl. 1g) in Bezug auf etwas zu Wirkendes thätig sein; wirken; arbeiten: thun etc.:
a) ohne Obj. (s. c): Alle Geräthe, damit sie sch. [,den Dienst versehn“ im Heiligthum. 4. 4, 12; 14; 47; Den Arbeitern, die da schafften am Hause des Herrn. 2. 24, 12; 35, 14; 11, 12 etc.; Die Hausfrau schafft [s. 4] ohn’ Aufenthalt. 6, 236; Wenn ihr .. sch. müsst 111 und euch rühren. 370; Sie schafften gewaltig. 371; Da schaffte Fuß und Hand. Garb. 55; Jede Stunde schafften sie und gruben ... Sie schafften fort an ihrem großen Werke. 104 ff.; So schaff’ ich am sausenden Webstuhl. 11, 24; Uli schaffte, als sei er aus lauter Uhrfedern zusammengesetzt. 2, 12; Ich schaffe lieber in der freien Luft. E. 395; Keiner schafft so pünktlich, so billig. Weihn. 74; Der Mann .. muß wirken und streben | und pflanzen und sch. 78a; Wenn er brav auf dem Handwerk geschafft. 1, 119 etc. —
b) mit Obj., z. B. veralt. (vgl. 3b): Das Amt, das sie sch. [verrichten] und tragen. 4. 4, 24 etc., gw. nur mit allgm. Fw. (s. c), z. B.: Alles, was sie sch. und tragen sollen. 27, 33; Alles Geräthe, damit man Etwas schaffet. 3, 11, 32; Was hab’ ich nicht schon Alles sch. müssen! 11, 133; Ich zerarbeitete mich, Etwas zu thun, Vieles sch–d, Wenig be-sch–d. Rh. 3, 169; Von den Füßen zieht er die Schuhe behend, | damit er das Bächlein durchschritte. | „Was schaffst du?“ 69b, was machst du da?, was soll Das? etc.; seltner: Wie der Geßler hier, so schafft es [s. d. 8, gw. treibt es] frech der Landenberger überm See. 519b etc. —
c) (s. a; b) Zu sch. abhäng. von best. Zeitw., nam.: Zu sch. [zu thun, Arbeit etc.] haben, z. B. 2. 5, 9; 4, 4, 37; 1. 18, 18; Ab. 199; 259 etc.; Geh! du hast hier Nichts zu sch. [zu thun, zu suchen etc.]; Was hast du hier zusch.? [was thust, suchst, willst du hier?]; Was haben meine Freunde in meinem Hause zu sch. ? 11, 15 etc.; Wo sie was [mit einander] zu sch. haben. 2. 18, 16 [„eine Rechtssache“ Etwas mit Jemand od. mit einer Sache zu sch. haben, Etwas, wodurch man mit dem Genannten in irgendwelche Berührung kommt; Kein Weib soll mit einem Thier zu sch. haben [sich fleischlich vermischen]. 3. 18, 24; 20, 16; 19, 19; Was hast du mit mir zu sch., daß du kommest zu mir wider mein Land zu streiten? 11, 12; Sie hatten mit den Leuten Nichts zu sch. [keine Gemeinschaft]. 18, 28; 27, 19; 1. 5, 9; 2. 3, 14; Was hab ich mit euch zu sch.? 2. 16, 10; 1. 7, 18; 1, 24 etc.; Was hat mit Diesem Allen Recha’s Bruder | zu sch.? Nath. 5, 8, in welchem Zusammenhang, in welcher Beziehung stehn sie?; Ich hab mit dir, mit dieser Sache, — die beiden Sachen haben mit einander Nichts zu sch. [oder zu thun]; Einem zu sch. geben, machen (s. d. 1p), ihn in Thätigkeit setzen, ihm Mühe, Sorge machen etc.; Unter Andern gab ihm .. ein junger Rechtsgelehrter Viel zu sch. 15, 152; 304a; Die Farben .. waren so gemischt, daß sie einem Vandyk zu sch. gegeben hätten. 1, 166 etc.; Wir sind nicht klein, wenn Umstände uns zu sch. machen, nur wenn sie uns überwältigen. 9, 290 etc.; Martha machte sich Viel zu sch. [war geschäftig, beeifert], ihm zu dienen. 10, 40; Wer Nichts zu sch. [oder zu thun] hat, macht sich ’was zu sch. [zu thun]. Sprchw.: Mancher, der sorgenlos leben könnte, lässt sich in Dinge ein, wodurch ihm Sorgen und Mühen erwachsen etc. —
d) zuw. (nam. oberd.) refl. mit Angabe der Wirkung (vgl. 3d): Sich müde, matt sch. oder arbeiten (s. sich ab-sch. 2c, vgl.: sich über-sch.): Sich in Schweiß sch. Nem. 1, 216. — 3) (s. 2) machen oder bewirken, daß Etwas als Ergebnis einer Thätigkeit geschieht, vorhanden oder da ist etc.:
a) mit abhäng. daß (vgl. 4): 1. 31, 34; 7, 22; 2. 34, 33; 54, 16; 61, 3; 8; 6, 10 etc.; Schaff, daß das Essen zur rechten Zeit fertig ist. V. 235. —
b) Etwas sch.; Einem oder sich Etwas sch., das Vorhandensein des Genannten bewirken (vgl. an-, ver-sch.): Etwas zur Stelle sch. (vgl. e); Einem Etwas sch., was er haben möchte, braucht, bedarf etc., z. B.: Geld, eine Wohnung; eine Stelle, einen Dienst; die gewünschte Waare; einen Gehilfen, Kompagnon, eine reiche Frau, ein reiches Mädchen zur Frau; Hilfe; Rath; Beistand; Trost; Ruhe; Frieden; Erleichtrung; ein angenehmes Leben; einen angenehmen Aufenthalt etc.; Vorrath zum Krieg 4, 4); Schilde und Spieße (2. 11, 12); Allen Gerechtigkeit und Gericht 103, 6); Recht in die Welt 3, 265); dem Jammer ein Ende 18, 21); Bessrung mit Etwas Od. 4, 544); Einem großen Nutzen gräf 1, 154); Jemandes Bestes (2. 11, 19; 490a); Mittel RH. 224); sich ein Kleid auf den Leib 8, 130); Einem viel Schmerzen (1. 3, 16); ein Trauern 8, 10); Gift ins Haus 3, 265) etc.; sich Ruhe vor Etwas (275), Sorg und Müh Liederkr. 164) sch. etc.; Er wird seinen Willen sch. [ins Werk setzen]. 11, 16; Tiefe schafft Bescheidenheit. Tr. 176; Ich hatte, was ihm Freiheit sch. konnte. 343a etc. —
c) (s. b; f) prägn. in Bezug auf den zu erreichenden Zweck: Nichts sch. [ausrichten] — (mit Etwas). 27, 24; 1. 6, 4; 9, 60; 5, 23; 518a; Od. 10, 202 etc.; mehr mundartl. ohne Obj.: Mit einem Gulden schaff [reich] ich schon. Das schafft! [fördert]; Hundertmal schafft [reicht] nicht, daß etc., s. klecken 2. —
d) (s. b, vgl. 2d) mit Angabe des Erfolgs: Etwas fertig sch. V. 2, 40; Pumpend einen Raum leer sch.; Essend, trinkend ein Gefäß leer (oder aus-) sch. (vgl.: den Vorrath aus-, auf-sch. 5); Schafft die Sudelköcherei | wohl dreißig Jahre mir vom Leibe? 11, 98 (s. e); Sich seinen Lebensabend hell sch. E. 330; Jemand heiter Ver. 31), still Sh. 2, 252) sch., vgl. veralt.: Auch schafft zu stillen mich kein Wehr. Ph. 13, 92). —
e) (s. d) nam. mit Angabe der Ortsverändrung: Etwas von einer Stelle (weg-, fort-); an eine Stelle (hin-); die Waare zur Post, auf den Wagen (hinauf-), in den Wagen (hinein), über den Fluß (hinüber) sch.; Schaff ihn mir her, herbei, herein etc.; Etwas hin- und her-, hin- und zu- rück-, hinauf- und herunter-, empor-, nieder-; das vorn Liegende hinter-; Etwas weiter-sch.; Etwas auf die Denkw. 5, 465; F. 55 etc.) oder bei Seite sch., beseitigen; Etwas aus dem Wege (s. d.), sich vom Halse (s. d. 2); Einen aus Jemandes Augen 123a) sch. etc. —
f) veralt.: Ungeschaff(e)t 78b; 252a etc.), ungeschaffter [unverrichteter] Dinge (s. d. 3d) ab-, davonziehn müssen, s. c. — 4) (s. 3, nam. 3a: schäften, Anm.; schäftern etc.): Etwas, das geschehn soll, anordnen; befehlen; gebieten, im Allgm. veralt., mundartl., s. nam.: (Seinen Willen) mit Einem sch.; Einem sch. etc.; EfA. 1, 312; 5, 340); 9a; 13a; 50b; 55a etc.; 2, 203; 334 etc.; Was sch. S? [was befehlen Sie?] östreich. Frage des Kellners etc.: „Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.“ | Ein gutes Glas von dem bekannten Saft. 11, 107 etc.; Edleres Getränk Erleser, | schafft er reines Glas [heißt er die Gläser leeren]. 4, 73 etc. Seltner: Einen Meister, der sie schafft und treibt. 6, 141b, vgl. ver-sch. 4. Ferner: Bei einem Handwerker sch. [arbeiten lassen]. W. 74. — 5) Schiff.: Sch., essen, Mahlzeit halten. 580a; BlW. 221 etc., vergl.: Das Sch. = Speise, Gericht. 2, 303 etc. und: Die Schüssel leer, auf-, aus-sch., s. 4d. — Zu stark- und schwachform. sch.: 6) Schaffung. D. 5, 344; 6, 54; 5, 321; Sh. 1, 391 etc., s. Schöpfung. Häufiger von Zsstzg. (s. d.), auch: Beiseiteschaffung (s. 4e). Bl. 1, 221. — 7) Schaffer:
a) (s. 1) gw. Schöpfer (s. d.), z. B. 6, 54; 2, 296; 304 etc., s. er-sch. —
b) zum schwachform. Zeitw. mit häufiger Nbnf.: Schaffner (vgl. Redner, Bildner etc.), veralt.: Schäffier. SW. 56, 167, — nam. (s. 4) Name von Verwaltungsbeamten, denen in dem zugewiesenen Kreis die Anordnungen obliegen, s. anschaffen 3, z. B.: Schaff(n)er eines Landguts, Haushalts etc. [Verwalter], bei der Post, Eisenbahn etc. [Schirrmeister, Kondukteur]; in einem Wirthshaus [Kellner]; über die Baulichkeiten etc., z. B. Schaffer(in): 10, 208a; 1, 114; 3, 98; (56) 1, 288; 2, 127; 1, 278 (ebd. Schaffner) etc.; Schaffner(-in). 20, 8; 12, 165; 177; 18, 9; 19, 160; 22, 63; 28, 296; 31, 360; 3, 222⁴¹); 524b; 353a; 185b; Il. 19, 43; ebd.; Od. 1, 139; 4, 55; Zum Schaffner der Wind’ hat ihn [Äolus] geordnet Kronion. 10, 21 etc., s. 4, 596 etc.; Amtsschaff(n)er (veralt.: Ambtsschafster. 2, 48), s. Amtskeller 2; Hammer- schaffer, Betriebsbeamter bei kleinem Hammerwerk. 122; Oberschaffnerin seines Hauses. 21, 116 etc. Fortbild.: Schaff(n)erei, Amt; Amtswohnung und Verwaltungsdistrikt eines Schaffners etc.; Brot schafferei, auf Schiffen = Brotkammer.
Anm. S. Schaff, Anm. Die Bed. 1 mit starker Abwandl. (bei Ältern schöpfen, z. B. 3, 54¹³ etc., niederd. scheppen) grenzt nahe an die andern (niederd. schaffen), doch vergl.: Ich hätte ihm gern eine Stelle ge- schafft [eine vorhandne]; aber eine Stelle, wie er sie verlangt, müßte erst eigens für ihn geschaffen werden [ist nicht vorhanden]; Alles .. hatte er sich selbst verschafft und geschaffen. 22, 192; mit leiser Nüance: Wunder . ., dgl. nicht geschaffen [1] sind. 2. 34, 10 und: Gott schaffte [3b, wirkte etc.] kein Wunder mit dem lebendigen Gebrauch der hebr. Sprache, viel weniger wird er’s mit dem Buchstaben geschafft haben. R. 9, 163 etc. Vereinzelt schwache statt starker Abwandl.: Geschaff(e)t. 2, 207 etc.; schaffte. 4, 3; 11, 605 (schuf 604). Häufiger bei Ältern umgekehrt: schuf (statt schaffte), z. B. (zu 3): Lthr. 68b; 2, 2 etc.; (zu 3e) 41b etc. und (zu 4): 39b; 55a; Gudr. 39; 2, 175¹7. S. Zsstzg. und über veralt., mundartl. Bedd. nam.
Zsstzg. vgl. für 1 — mit starker Abwandl., bez. durch * — die von gebären, bilden etc.; zu 2 die von arbeiten; zu 3 die von bringen, kriegen, fördern etc., z. B.: Áb-:
1) allgm. hochd. [3d; 4]:
a) Anordnung und Verfügung treffen, daß etwas bisher Bestandnes und Geltendes „ab und todt“ sei, nicht weiter bestehe und gelte: Gesetze, Gebräuche, Mißbräuche, Gewohnheiten, Feiertage etc., die Fehden 9, 33), das Klagen Ph. 8, 81) a. Veralt. starkformig W. 71b; 76a. —
b) Etwas, das man zum Dienst sich bis dahin gehalten — an Sachen, Pers. und Thieren — nicht weiter halten, entfernen (vgl. 2a): Dienstboten; Gesinde; Pferde, Wagen und Kutscher; seinen Schreiber; Vieh 26, 61) a. Veralt. starkform. Chr. 199. —
c) (s. a; b) Abschaffung eines Gesetzes, Dienstboten etc. —
2) mundartl., veralt.:
a) Personen a. (vgl. 1b), allgm.: sie gehn heißen, fortweisen. 3, 332; Ros. 66a; 3, 2, 131b; 5, 543 etc. —
b) (Mit Jemand) a., ihm bezahlen (schwzr.). 1, 30; 267; 367 u. o. — c)refl. [2d]: sich abarbeiten. D. 2, 499. — *1) [1] Einem Etwas a. (vrsch. 2), es schaffend ihm als etwas Anhaftendes mittheilen (an-er-sch.). 11, 343; R. 9, 126 etc.; M. 2, 242; 650 etc.; 2, 1765³⁷); 6, 382a; Sh. 2, 31; Hamb. 213; Ar. 3, 338 etc. Veralt.: Hat Gott den Blumen ihre Kleider angeschöpft. 3, 64²³) etc., selten (vgl. 2): Einen Charakter, den es sich selbst anschaffte. Anthr. 301. — 2) [3b] etwas zu Besitzendes, zum Gebrauch Dienendes herbei-sch.: Etwas, sich Etwas a., z. B.: Pferd und Wagen, ein Buch, Besteck a. etc.; minder gw.: Einen Beweis a. Ph. 3, 80; 81 etc. Auch refl.: Für eine Tonne Weizen | schafft sich (s. d. †) ein neuer Flausrock an [lässt sich a.]. 4, 135. Hierzu: Anschaffung (o. Mz.), das A. 19, 8; 18, 342 etc.); mit Mz.: das Angeschaffte, Anzuschaffende (26, 315; 27, 294etc.). —
Án-: 3) veralt., mundartl.:
a) [4] Einen a., zu einem Thun anweisen, anschanzen. 12b. —
b) Sagen Sie mir [dem Kellner], was Sie a. [befehlen, bestellen]. R. 4, 245. —
c) Aus Anschaffung [Anordnung] Lykurg’s. Weltb. 84a. —
d) [7b] Anschaff(n)er. Chr. 43a (2te Ausg. 46b). — *1) [1] schaffend aufrichten, aufrufen (empor-sch.) oder aufwecken. 11, 167; M. 5, 47; 10, 791 etc. — 2) [4d; 5]. — 3) mundartl.: Ich kann es nicht länger a. auf-, außerm Bett bleiben. — *
Āūf-: Āūs-: 1) [1] zu Ende schaffen: schaffend vollenden (vgl. ausbilden): Ein Gebilde zur vollendeten Urschönheit Ant. 2, 234); den Begriff zur feinsten moralischen Gestalt 11, 393), einen Wunsch in die Sichtbarkeit M. 1, 115) a. etc.; 13, 232; 3, 88; 26, 65; Od. 3, 435 etc.; Ein Leib, unausgeschaffen. M. 7, 219 etc. —
2) [3e; 4] Jemand 2, 284¹⁸; Ph. 3, 253 etc.), die unartigen Wörter Frauenz. 1, 52) a., ausweisen, verjagen. — 3)[4d; 5]. — Be-: *1):
a) ver- alt. statt (er)schaffen. W. 146b; 198b; 3, 11¹¹); Pr. 157; G. 2, 166 etc.; Beschaffer. W. 148a. —
b) (s. a) veralt.: Etwas ist Einem b., von der schaffenden, waltenden Macht — dem Schicksal — bestimmt; zuertheilt. —
c) [1h] gw.: Etwas ist so und so b., so geartet, ge- eigenschaftet, sich verhaltend, in solchem Zustand: Es ist damit so b.; Wie ist’s damit b.?; Wohl- Luc. 4, 345), miß- Sh. 2, 31) b. etc. Dazu: B–heit, Das, wie Etwas b. ist, vgl. Eigenschaft (2), das sich immer auf etwas zur Wesenheit Gehöriges bezieht, während B–heit auch auf den augenblickl. Zustand geht, worin Etwas sich befindet: Die jetzige schlechte B–heit des Werks lässt seine frühern vortrefflichen Eigenschaften kaum mehr erkennen; Daß Alles von der B–heit meiner Seele abhing. 17, 117; Umstände und B–heiten. Ph. 3, 25; Als ob Raum und Zeit wirkliche B–heiten [Eigenschaften, Qualitäten] wären, die den Dingen an sich selbst anhingen. 3, 200 etc.; Geistes- 17, 137), Ge- müths- (132), Leibes- Ph. 1, 93), Miß- Sh. 2, 31), Natur- 15, 464) B–heit etc. — 2):
a) Etwas zur Stelle, herbei-, bei-, an-sch.: Die nöthigen Geldmittel 1847 Nr. 113), sich ein Buch zur Benutzung 31, 437) b. etc. —
b) Etwas fertig schaffen oder bekommen, ins Werk, in Stand setzen: Vieles schaffend, Wenig b–d. Rh. 3, 169 etc. —
c) [Die Stadtmaus] holt stets mehr Speise, beschaffet mägdiglich. —
Bēī-: 1) herbei-sch.; be-sch. 2a: Ein Klavier 24, 150), Surrogate (18, 337), alle Bedürfnisse (31, 385), Stoff W. 4, 26) b. etc. —
2) bei Seite schaffen: Kaum war der Alte beigeschafft. 77a = Kaum war der Greis zur Gruft gebracht. F. 3, 241. — I. Dúrch-: hindurch-sch. — II. Durch-: eine Zeit schaffend, thätig durchmachen: Also hab’ ich der blutigen Tage genug durchschafft [Variante: durchstrebt] in der Feldschlacht. Il. 9, 326. — Eīn-: *1) [1] Gott hab Gold .. in Kluft und Gäng’ eingeschaffen. Sar. 5b; Aus eingeschaffner Weisheit. 8a etc.; Du hast Vernunft mir eingeschaffen. BE. 2, 9; 3; 3, 98 etc.; Die Natur heißt [bei die Eingeschaffenheit. Lit. 3, 303. — 2) [3e] vgl. hinein-sch.: Ballast ins Schiff e. 3, 177 etc.; nam. [4]: Jemand e., durch Verfügung in eine Stelle etc. weisen, setzen. 1, 157a. — Empōr-: *1) [1] s. auch auf-sch. 1: Der uns aus dem Staube zu Menschen emporschuf. M. 10, 386. — 2) [3e]. — *Er- [1]:
1) 31, 32 etc.; Natur, e–e Schöpferin. 1, 33; Die göttl. Kraft seiner Vorfahren hat eine zweite Welt e. 26, 337; 35, 278; Kein e–er Geist [endl. Wesen, nur der Schöpfer]. 88; Jeden Morgen, den Gott e. hat [werden lässt]. Ib. 2, 150; Wie ihn Gott e. . ., nackt. Mak. 1, 198; Ihr Beruf, | wozu der Meister sie [die Glocke] erschuf. 80a; 277b; Man kann ihm keine Hilfe mehr e. [schaffen, vgl. ver-sch.]. 2, 43; Ein Brunnen, den der Herzog im Walde e. A. 1, 325; Zum Steine erschuf [„verschuf“ 198b] ihn der Sohn des .. Kronos. Jl. 2, 319 etc. —
a) o. Obj.: Der Vorrath .., | den Gott, als er zuerst erschuf, | hat angelegt. Morg. 1, 61; nam.: Der E–de [Schöpfer]. 23a etc. —
b) refl., vgl.: Im Namen Dessen, der sich selbst erschuf. 2, 285 etc.; Daß das Leben .. zum Kunstwerk sich erschaffe. Stud. 1, 4; Die Fülle, die sich immer erneuend erschafft. 491b etc. —
c) [1h] Bis in un-e–e Wonnegefilde. 2, 541b). —
d) Erschaffer. F. 30; 26, 283 etc.; Musik, Erschafserin der Entzückung. All- 4, 187); Welt- 1, 61) Erschaffer etc. —
e) 5000 Jahr nach Erschaffung der Welt etc.; Die Erschaffung neuer Wörter. HB. 2, 189; Jene That geistiger Selbst- erschaffung. 28 etc. —
2) Doppelzsstzg., s. die von [1]:
a) An-e. 438; 9, 216; 3, 363; 21, 236; M. 1, 365; M. 3, 487; Rh. 3, 185; 1, 132; Die dem Adam ebensowohl an-e. war, als sie uns angeboren wird. 10, 15; Kräfte, welche er der Welt an-e. hat. 11, 3; 240; 492b; 590a; 696a; 713a; 3, 40; N. 5, 369 etc. —
b) In die Zeit hinein-e–d das durchaus Neue. 7, 368 etc. —
c) Dadurch daß Sie ihn [den Menschen] der Natur gleichsam nach-e. G. 1, 14; 151 etc. —
d) Des Menschen Gliederbau ist, wenn ich so sagen darf, dem Haupte zu-e. worden. Ph. 3, 200, s. zubilden etc. ― Fórt-:
1) fortfahren zu schaffen: *a) [1] Die stetig f–de Natur. — b) [2a] — 2) [3a] weiter erpedieren oder fördern. 2, 127 etc. — b) fortbringen, so daß es nicht mehr da ist (s. ab-sch. 1). 5, 217; (2. 34, 33), vgl. weg-sch. 20, 144; 24, 58 etc. — Hêr-: *1) [1] Wo der Schöpfer Leben hinschuf. 1, 251 etc.; Das Leben .., welches der Baumeister hineinschuf. 23, 272; Reis. 4, 121 etc.; Ideale aus seinem Innern hervor-sch. 4, 287; H. 1, 274 etc. —
2) [3e] Etwas herauf- 19, 404), hinaus- 3, 65b), herbei- 20, 143; 26, 61); herein- 4, 80) sch.; Getreide hinein-sch. 26, 114, einheimsen; Fährmann, schaff den Biedermann hinüber. 517b etc. — Hínter- [3e]. — *Míß- [1]: Nennet Kunst nicht, was miß, wie er auch grübelte, schuf der Ästhetiker. Od. 2, 63, — gw. [1h]: Mißgeschaffen. 12, 209; Mißgeschaffne Füße. Kr. 131; Eine mißgeschaffene Geheimlehre. Ant. 1, 155; Mißgeburten ... Solche mißgeschaffne Dinge. Kl. 146; 1, 73 etc.; Mißgeschaffenheit, das Mißgeschaffensein. V. 36 und: etwas Mißgeschaffnes. Dr. 2, 273. — Mít-: z. B. *
1) [1]: Farbe, die zugleich im Lichte mitgeschaffen ist. 39, 160; 2, 329 etc. —
2) [2] Wer mitgenießen will, muß auch m. etc. — Nāch-: *1) [1] Wie oft schuf ich dem Schöpfer schon seine Welt nach! 11, 108; 23b etc. — 2) nachträglich hinzu- oder an-sch.: Das N. der neuen Bücher. 20, 27 etc. — Nīēder- [3e]. — I. Über- [2d], refl.: sich über- arbeiten. D. 4, 192; V. 1, 318 etc. (s. ab-sch. 2c). — II. Über-: hinüber-sch. — I.
schaffend umgestalten:
a) Etwas oder Jemand umsch. 1, 204; 2, 288; 6, 328; [Der Wein] schafft Erd’ und Himmel um. 103 etc.; oft: Umgeschaffen [neugeschaffen]. 10, 33; Sch. 1, 229 etc.; zuw. o. Obj. im Partic. Präs.: Des sanft u–den Todes. 2, 179 etc. —
b) Ein Obj. zu Etwas um-sch. (s. c). 17, 253; 18, 26; 117a; Ov. 1, 111; 23, 336 etc.; vollständiger: Jene Kuh, die .. | aus schönhörniger Stärk’ er umschuf wieder zum Weibe. Mosch. 2, 52. Ugw. schwachformig: Schaffte mich ein Gott zum Vogel um! 4, 1, 393. —
c) (s. b) Ein Obj. in Etwas um-sch. Lit. 3, 417; Lieb. 152; 16, 23; Ver. 26; Lut. 2, 200; Ps. 107, 34 etc., vgl.: Als Lessing die Zeit .. dahin umschuf, daß etc. Sh. 1, 21. — 2) refl., s. 1:
a) Sich um-sch. 1, 381; Zw. 76; Rich. II. 2, 2 etc. —
b) Sich zu Etwas um-sch. E. 19; M. 1, 210; Cymb. 3, 4 etc. —
c) Sich in Etwas um-sch. 347; 507 —
3) Eine völlige Umschaffung unsres ganzen Seins. 1, XII; 7, 428 etc. — II.
Um-: vereinzelt st. I: Muntre Gesänge .. umschufen das Brot in Ambrosia. 1, 191; 14, 208; 4, 818²²); Gd. 227. — Unter- [4]: (mundartl.) untersagen. — Ver-: * 1) [1] schaffend verwandeln, nam. in Schlechtres: Zum häßlichsten Zwerge verschafft dich mein Wort. 59a; 189b; Ov. 1, 226; Ant. 1, 50 etc. —
*2) [1] schaffend ver-, aufbrauchen, so daß Nichts übrigbleibt: Gottes „Werde Licht!“ ist nicht mit dem ersten Mal ver-sch. M. 126. — 3) [3] Einem oder sich Etwas ver-sch., bewirken, daß es ihm zu Theil wird: Einem Geld, eine Stelle, ein Unterkommen etc., sich Licht 359), Recht gegen Einen (490a) ver-sch. etc. Selten von Schlimmem: Noch größeres Wehe verschafft [bewirkt] ihr | durch nachlässigen Sinn. Il. 13, 120. Auch (vergl. 4c): Ver-sch. Sie [mir die Gelegenheit], daß ich ihn spreche. 9, 1, 29. —
4) mundartl., veralt. (mit schwankender starker oder schwacher Abwandl.), s. z. B.:
a) (vgl. 3) etwas zum Gebrauch Dienendes herbei-sch. (o. persönl. Dat.). 1. 23, 14; 2, 72; Die Ernte ein-v. [ein-sch.]. 329. —
b) Einem Etwas ver-sch. [4], durch Verfügung über-, zuweisen, z. B. die Geschäfte. nam. testamentlich vermachen. EfA. 1, 150 etc. —
c) [4] Etwas, das geschehn soll, anordnen; gebieten: 1, 21; 11, 37; 320b; 744b etc., auch: Etwas mit Einem ver-sch. [ihm gebieten]. 3, 214³⁶ etc., s. 3, 330 und — mit dem das Gebot Empfangenden als Obj. 2, 1; 4, 6 ff.; Einen ver-sch., vor Gericht laden. — z. B. *1) als Vorbild schaffen. 141. — 2) [1; 3] durch schaffende Kraft oder Thätigkeit Etwas vorrücken, wo nach der nüancierten Bed. starke oder (s. 3) schwache Abwandl. gelten kann, vgl. zurück-sch. 1. — 3) [3e] nach vorn hin-sch. — fort-sch. 2. —
Vōr-: Wég-: Zū-: 1) hinzu-sch., z. B.: *a) [1] s. zu-er-sch. — b) [3c] herbei-sch. H. 5. —
2) [4] veralt.: Ich will dir Gefährten z. [sie dich begleiten heißen]. 12a. — Zurück-: *1) [1] Der . | mir mit einem Blick der Unsterblichen Schimmer zurück schuf. M. 6, 497 etc. — 2) [3e] 7, 225; A. 1, 413. — Zusámmen-: *1) [1] Der die zerstreuten Elemente in ein lebendiges Ganzes zusammenschuf. 31, 10 etc. — 2) [3d; e] 39, 449 etc.
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