Schachtel
schachteln
schachten
Schácht~el, f.; –n; –chen, Schächtelchen, ein; -:
(s. Anm. zu Schacht und Schaff)
1) ein Behältnis aus biegsamem Stoff (z. B. Pappe, Holz), bestehnd aus einem Boden, nach dessen (kreis-, länglichrunder oder viereckiger etc.) Gestalt die darum befestigten Seitenwände (s. Sch.-Schienen) gebogen sind, auf welche dann ein passender Deckel geschoben wird (s. Drucke, vgl. Büchse): Etwas in eine Sch. legen, aus der Sch. nehmen etc.; Eine Sch. mit Arzneipulvern, Magenmorsellen, Zuckerwerk, Spielzeug etc. und als Maß-Best. (vergl. Glas 1f etc.): Eine Sch. Pulver, Zahnpulver, Morsellen etc.; Büchsen und Sch–n, | mein halb Dispensatorium | hin- unterschlucken. 8, 256 etc. Verkl. meist mit Uml., z. B.: Schächtelchen, Büchschen und Gläser. 18, 214; 24, 13; 28, 212; gH. 2, 53; So nett und knapp angezogen, als ob es aus einem Schächtelchen käme. E. 152; 13, 549; Vog. 2, 33; 3, 186 etc. Zsstzg. z. B. nach dem Stoff: Holz-, Papp-Sch. etc.; nach dem drin Liegenden oder Hineinzulegenden: Band-, Feder-, Handschuh-, Hauben-, Hut-, Kamm-, Konfekt-, Latwergen-, Perücken-, Puder-Sch.; Die Latwergenbüchsen und Pulver-Sch–n. 4, 179; Pulverschächtelchen oder Arzneigläschen. 34, 19; Zucker-Sch. 10, 183 = Zuckerdose, aber auch = Zuckerwerk-Sch. etc., ferner nach dem Benutzenden, dem Zweck der Benutzung, z. B.: A|potheker-, Pack-, Toiletten-Sch. etc., ferner z. B.: Einsatz-Sch–n, s. Einsatz und schachteln 2. —
2) Hüttenw.: hohle im Innern vierkantig ausgehöhlte Cylinder zur Fortpflanzung der Bewegung bei Walzwerken. 205; 257 etc. —
3) Strumpfwirk.: Platinen-Sch., eine aus zwei parallelen Schienen zusammengesetzte Stange, in deren Spalt die untern Enden der Platinen stecken, damit sie ihre regelmäßige Lage nicht verändern können. 3, 429; bei Platten-Sch. —
4) Alte Sch., verächtliche Bezeichnung eines alten Weibs, z. B. Bed. 1, 259; Äq. 1, 175; Nam. 1, 77; 2, 312; Mark. 2, 42; 5, 251; Pr. 7, 336 etc., vergl. 80b (Sch. = weibl. Scham und: Weib, s. 62a: Meese), s. Tasche; Reff 3; Kachel 1; Schabelle 2; Trompe etc., doch vgl. auch (oberd.): Sch.: Hirschkuh; magre Kuh etc. 3, 316; 450. —
~eln, tr.: 1) mit Schaft- oder Schachthalm (s. d. und Schabe-Rusch) glättend reiben, so auch z. B.: Ab-sch. 5a. —
2) in — oder wie in — Schachteln legen, thun, einschließen etc., — nam. oft in Bezug auf die Einsetzschachteln, wo eine Schachtel in die andere geschoben ist, z. B.: Artillerie, Packwagen etc. standen so in einander geschachtelt. SKr. 168; Sog. Einsatzgewichte aus hohlen in einander geschachtelten Stücken bestehend. (1861) § 10; Die beiden Freunde sind [im Bette] über einander geschachtelt. Oc. 2, 134; Die Ineinanderschachtelung der Sätze in einer Periode etc. — Zsstzg. z. B.: Eīn-: In den bequem gepolsterten Wagen .. mit eingeschachtelt. Sab. 288; 27, 94; Fachwerk, worin alle .. Künstler .. eingeschachtelt und aufgestellt werden sollen. 30, 369; Erzählungen, bei welchen nach Weise der 1001 Nacht eine Begebenheit in die andere eingeschachtelt wird. 10, 258; Das Märchen der 1001 Nacht, wo sich eine Fabel in die andre einschachtelt. Sch. Nr. 534; Br. 225b; Sein krummlinigter, eingeschachtelter [verschloßner] Charakter. Lut. 1, 3; M. 1, 193; Felswände .., zwischen denen sie eingeschachtelt sind. A. 1, 263; 262 etc.; Das System der Einschachtelung. 3, 298, vgl.: Einschachtelungs-Theorie. 4, 317 (die Annahme, „daß in jedem Ei ein andres und in diesem wieder ein andres und so ins Unendliche fort stecke, wie eine Schachtel in der andern.“ 315); Die Einschachteler. 316 etc. — Ver-: Das Übrige ist eingekoffert, gebündelt, verschachtelt. H. 299 etc. — Zusámmen-: Tragisches und Komisches z. 4, 174 etc. —
~en: 1) tr.: a) s. Schach 2d und Anm. —
b) s. Schacht 5. — 2) intr.: in den Schacht, in die Tiefe dringen: Wie seine Pfahlwurzel sich sch–d in die Tiefe senkt. V. 107 etc., ugw. wie Zsstzg. (tr.): Āūs-: Du alter Bergmann, der du ihn ausgeschachtet hast. 3, 172, der du den Gruß aus dem Schacht, aus der Tiefe meines Herzens zu Tage gefördert.
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