Faksimile 0052 | Seite 874
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Schabe
Schābe, f.; –n:
1) die Kleider etc. abschabende und zernagende Motte (s. d. 1) und ähnl. Thiere: Ein Fraß der Sch–n oder Schwaben. Dingelstedt (Monatbl. 1, 339a); Eppendorf 84; Die Sch–n dieselben mögen zernagen [Matth. 6, 19]. Keisersberg (Wackern. 3, 52²); Kein Schab, Rost etc. 53 ¹¹; Platen 4, 164; Rückert Mak. 2, 6; W. 14, 44; Zinkgräf 1, 19 etc. Bei Nemnich = Tinea (s. Motte); Blatta (best. Küchen-, Bäcker-S., vgl.: Kakerlack 1; Schwabe); Oniscus asellus (s. Assel), vgl. bei Oken 5, 1183: Die Sch–n, als eine Sippschaft der Motten, „sehr kleine Falter mit schmalen, meist anliegenden Flügeln u. einfachen Fühlhörnern“ u. (s. Reg. 361): After-, Flechten-, Gallen-, Gras-, Kleider-, Kohl-, Korn-, Küchen- (s. o.), Kutschen-, Leder-, Mauer-, Pelz-, Schöllkraut-, Sprossen-, Trauben-, Wachs-, Wasser-, Woll-, Wollblumen-Sch–n.
2) schabende Werkzeuge, z. B.:
a) Fleischer.: Ziehmesser, den gebrühten Schweinen die Borsten abzustoßen.
b) Töpfer.: Ziehmeser, von dem eingesumpften Thonklumpen dünne Späne herunterzuschneiden oder zu ,,schaben“ (Thonschneide).
c) Fischer.: Art (verbotnen) Fischernetzes, Schiebenetz (s. d.), auch: Schauber, Schiefer. Dazu: schaben, schiefern etc., damit fischen. 3) ein krankhafter Zustand, der zum Kratzen u. Schaben reizt, vgl. Krätze1; Grind und lat. scabies etc. und z. B.: Der Kleienausschlag der Kopfhaut, die Kopf- Sch., der Kleiengrind. Bock Diagn. 338 etc., auch mit Uml., z. B.: Schäbe = Räude und Flechte. Falk Th. 2, 264; Schm. 3, 306 und schwzr. masc.: Der Schab. Stalder 2, 305 etc., s. schäbig (ahd. schebedig, mhd. schebec). 4) zuw. = Schabsel (s. d.), z. B.: Frische Ab-Sch–n von Elfenbein. Ryf Th. 28, vgl.: Abschab; das Abgeschaben; das Schabet. Schm. 3, 304; Nimm die Abschabeten, so die Weißgärber von dem Pergament schaben. Seuter Roßarzen. 358 etc. u. vrkl.: In der weißen Knoblauchbrühe | schwimmen kleine Schäbchen Rettig. Heine Rom. 277. 5) s. Schaube.