säugen
Sǟūgen, 1) tr.:
faktitiv zu saugen (s. d. 1a), einem Säugling (von Menschen oder Thieren) die Brust reichen, ihn so tränken, nähren, eig. und übertr.: Die Drachen reichen die Brüste ihren Jungen und s. sie. 4, 3; S–de Kühe. 1. 6, 7 etc.; Von der Freiheit gesäugt, wachsen die Künste. 76a; Von süßer Hoffnung gesäugt. 15, 186 etc., s. Zsstzg. —
a) Dazu: Nun ward der Vater der Erzieher seines Sohnes, wie die Mutter seine Säugerin gewesen. Ph. 3, 224. Ugw. ohne Bez. des weibl. Geschlechts: Weh den Schwangern und „Seugern“. 24, 19. — 2) intr. st. saugen (s. d. 1a). — 3) tr. st. seigen, seihen (s. d.).
Zsstzg. z. B.: Ab-:
1) einen Säugling von der Mutterbrust entwöhnen (s. d.), nam. (Landwirthsch.) von Thieren, vgl. ab-binden (3), -setzen, -spänen etc., bei auch: ent-s. — 2) (Gärtn.) ablaktieren, einen Zweig, ohne ihn abzuschneiden, auf einen andern Stamm pfropfen. Gart. 2, 192 etc., auch: absäugeln. Bot. 180, s. Säugling 3. — Āūf-: großs.; säugend auf-, großziehn: Ich habe Kinder aufgesäugt. 562a; Im finstern Haß des Papstthums aufgesäugt. 409b etc. — Āūs-: ganz zu Ende säugen, dagegen [2]: Daß er alle Land . . „ausseuget“ und in Verderben bringt. 1, 194b. — Eīn-: Einem Etwas e., mit der Muttermilch einflößen. Trostschr. (Wittemb. 1644) 3. — Ent-: s. ab-s. 1. — Grōß-: auf-s.: Die fromme Hirschin hat es [das Kind] großgesäugt. 2, 247 etc.; Die großgesäugte Pein. 1, 680); Kühne Tyrannei, vom Laster großgesäugt. Theod.; H. 344 etc.; Wie viele Autoren oft einem einzigen Buch zum G. unentbehrlich sind! 4, 909²²).
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