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Satz
I. Sátz, m., es; Sätze; Sätzchen, lein; -:
von setzen (s. d.), theils: das Setzen, theils: das sich Setzende und: das Gesetzte (Feste, Eingesetzte etc.), welche Bedd. vielfach in einander übergreifen —: 1) der Sprung, insofern der Springende über einen Raum hinweg setzt oder zu setzen sucht: Dann geht er weiter in Sprüngen und Sätzen, wie der Ryssel im Schachspiel. Alexis H. 1, 2, 57; That einen Schritt, den man einen S. nennen konnte. Immermann M. 2, 66 etc.; Plauz! ein Seiten-S. [des Pferds] | und er lieget da. Cham. 3, 201 etc. 2) das, was aus einer Flüssigkeit an festen Bestandtheilen niedersinkend sich zu Boden setzt, best. Boden-S. (s. d., vgl. Grund 6), z.B.: Wir kommen zum Kaffe. .. Wenn sie nur den S. nicht verschüttet, daß wir noch unser Schicksal hören können. Gutzkow R. 7, 314, vgl. nach den Flüssigkeiten, z. B.: Nachdem sie zuvor in die Hand mir gesehn, in die Karten und ihren Kaffee-S. (–) Platen 4, 31; Der Koffee-S. (–⏑–) wird nun der Neugier Zeitvertreiber | und ihr Orakel sein. Uz 2, 56; W. 2, 55 etc.; Aus seinem Tinten-S–e zu wahrsagern. Jahn M. 134 etc. 3) die Gesammtheit Dessen, was bei einem Traktament aufgesetzt (aufgetragen), den Gästen vorgesetzt wird, und so = Traktament; Schmaus, womit man Leute traktiert: Ein Freiwilliger, der seine erste Wache thut, giebt der Mannschaft den herkömmlichen S. Höfer V. 4; (S.-Geber 5); Einen Bier-, Wein-, Punsch-S. geben etc.; Woselbst abermal die Tafel zur Mahlzeit bereitet und mit vielen Essen .besetzet. In diesem S. war unter andern Zierlichkeiten nicht die geringste, daß über uns .. gläserne Lampen hingen. Olearius Reis. 271b etc. 4) eine Anzahl zusammengehöriger Geräthschaften, insofern die einzelnen die zum Gebrauch dienende Gesammtheit bilden und zusammensetzen, z. B.: Ein S. Gewichte, ein größeres Gewicht mit den darin befindlichen Einsatzgewichten (s. d.), ähnlich: Ein S. Schachteln, eine Anzahl (Assortiment) von Schachteln verschiedner Größe, die in einander geschachtelt sind etc. (s. Ein-S. 6); Die Pochwerke selbst bestehen aus einer Anzahl Stämpel. .. Gewöhnlich arbeiten mehrere, meistens drei Stämpel in einem Trog und werden ein S. genannt. Karmarsch 2, 645; Ein S. Gezähe oder Berggezeug, Das, was ein Bergmann an Geräthschaften gew. braucht; Hätte ich den S. Würfel gehabt, die mir der Kammerpräsident abnehmen ließ. Thümmel 5, 82, Würfel, soviel ihrer zum Spiel gehören; Ein S. Kegel = neun; Ein S. (oder Gang, Spiel, s. d.) Stricknadeln etc. 5) ein Gemenge von Ingredienzien in best. Verhältnissen (s. 5b) der Zusammensetzung, nam. im Feuerw. (s. 10), ähnl.: Pulver-S., zur Zusammensetzung des Schießpulvers etc. oder sonst, insofern sie zusammengeschmolzen werden, bei der Glas-, Emailbereitung, z. B.: Gelbes Email. .. Folgender S.: 1 Theil Antimonoxyd, 2 Theile Bleiweiß, 1 Theil Alaun und 1 Theil Salmiak. Diese Ingredienzien, einzeln pulverisiert, dann gemengt und geglüht etc. Karmarsch 1, 716 etc.; Fast jede Glashütte hat ihr eignes Mischungs-Verhältniß der Materialien und wir können daher nur beispielsweise einige Glas sätze hervorheben. 2, 130 etc., ferner: S.: jene Menge von Erzen und Kohlen, welche auf einmal in den Schmelzofen an der Gicht [s. d. II] aufgegeben werden. Scheuchenstuel 202; Erz- S. = Erzgicht 70 etc., ferner z. B.: Thut einen guten S. | der Silbermünze zu. Rachel 4, 288 = Zu-S. (s. d.), hier als Fälschung des Silbergehalts etc. 6) etwas best. Hingesetztes, Festgesetztes, so:
a) ein Gedanke, der, in Worte gefasst, in bestimmter Form hingesetzt, hingestellt wird; eine Behauptung; der Ausspruch eines Vernunft-Urtheils, -Schlusses etc., z. B.: Jch folgre S. vor S. aus diesem Begriffe. Fichte 6, 257; Jener berühmte S. Hegel’s, das Unsagbare sei auch immer das Unvernünftige. Hettner gR. 140; Und hinten der moralische S. nach, wie in einer Leichenpredigt. Klinger LeidW. 27; Damit lock ich, ihr Herrn, noch keinen Hund aus dem Ofen; | ein erklecklichen S. will ich und, der auch ’was setzt. Sch. 95a etc., s. 13; 16; 17.
b) die Festsetzung, Bestimmung, wie es in Betreff von Etwas zuhalten ist, z.B.: (vralt.) statt Satzung (s. d. 2, allgm.): Darum sollen sie meine [Gottes] Sätze halten, daß sie nicht Sünde auf sich laden. 3. Mos. 22, 9; Leb’ ich nach seinen [Gottes] Sätzen. Fleming (Wackern. 2, 349 ) etc., gew. aber in Bezug auf Maß und Preis: Zwei Tassen Kaffe, Das ist so mein S. [Maß]; Bei diesem Kaufmann hat Alles seinen bestimmten S. [Preis] u. so = Tare, Tarif (bei Campe Preis- S.), z. B.: Bier-, Fleisch-, Brot-S. und (mehr mundartl.) -Satzung. Schm. 3, 296.
c) eine Geldsumme von festgesetzter Größe: Er zahlte mir eine Summ’ aus auf dem Platz | und sicherte mir durch Verschreibung einen zweiten S. Rückert Mak. 2, 218 etc., s. 23. 7) bei Gegenständen, die man an den Mund setzt, wie Trinkgefäße, Blasinstrumente, Das, was damit von dem Ansetzen an den Mund bis zu dem Absetzen geschieht, z. B.: Er that nur einenS. [Schluck, Zug], das Glas war ausgemacht. Rachel 7, 143 und nam. weidm.: ein Stoß ins Hifthorn, vgl. allgemeiner Ab-S. u. z. B. 1. An das Vorstehnde schließen sich, außer einigen mundartl. Anwendungen (s. bes. Schm. und die Zsstzg., z. B. Ver-S.), nam. techn., die wir der leichtern Auffindung halber nach dem Fach der Anwendung (alphabetisch) ordnen, so —: 8) Bergb.:
a) S., Kunst- (Pumpen-) S., die Abtheilung des durch eine Maschine bewegten Pumpwerkes bis zum Ausguß des Wassers aus den Röhren, s. Scheuchenstuel 149; 202; Bergwerks- oder Grubenpumpen haben gewöhnlich verhältnismäßig geringe Wassermengen aus bedeutenden Tiefen zu fördern, wozu man früher ein System von übereinandergestellten Saugpumpen (sog. niedere Sätze) anwandte, gegenwärtig aber nur vereinigte Saug- und Druck- oder Hebewerke (sogenannte, hohe Sätze) ausführt. Karmarsch 2, 902; Die Kolbenstangen der Druck- [oder Hub-] und Saugsätze. Scheuchenstuel 100.
b) s. 4. 9) Buchdr.: die Arbeit des Setzers (s. d.), insofern er das zu Druckende aus den Lettern zusammensetzt, und: das so von ihm Gesetzte oder zu Setzende: Der S. dieses Werks ist schwierig; Die Fehler im S. korrigieren; Glatter (s. d. 6), ausgefreßner (s. d. 1) S. etc.; best.: Lettern-S. Panorama 187b, und z. B. Hand-S. ebd. im Ggstz. zum Maschinen- S., durch sog. Setzmaschinen. 10) Feuerwerk.: (s. 5) die Mischung, womit Feuerwerksstücke gefüllt werden, s. Karmarsch 1, 775, so z. B.: Brand(kugel)-, Bränder-, Feuerräder-, Girandolen-, Leuchtkugel-, Petarden-, Raketen-, Stern-S.; Sein Kopf war, wie eine Rakete mit Stern-S., so blitzte und prasselte es daraus hervor. Höfer Leb. 27. 11) Fisch.: die in die Fischteiche zur Vermehrung gesetzten jungen Fische, nam. von Karpfen: Der feisten Karp[f]en S. Hagedorn 1, 31 etc. (s. Samen 1f; sömmerig und S.- Karpfen); Faust-S., so groß, wie die Faust breit ist, s. Döbel 4, 97a; Karpfen-S. ebd.; Forellen-S. 95a etc. 12) Gärb.: das Einsetzen der Häute in die Lohgruben; ihre Schichtung mit Lohe: Loh-S., auch Ver- S. (s. sätzig); zuw. auch: die Gesammtheit der mit Lohe geschichteten Häute. 13) Grammat.: (s. 6a) ein in Worten ausgedrückter Gedanke in Bezug auf die grammat. Verhältnisse des Ausdrucks, z. B.: Subjekt, Prädikat und Kopula sind die Bestandtheile des einfachen S–es; Zusammengesetzte Sätze; Abhängige (oder Neben-) Sätze, im Ggstz. zum regierenden (oder Haupt-) S.; Neben-, über-, untergeordnete Sätze; Bejahende, (Affirmativ-); verneinende, (Negativ-); aussagende, (Aussage-); fragende, (Frage-) S. etc. Hierzu zur Best. der versch. Verhältnisse eine Menge von Zsstzg., z. B.: Subjekts-, Objekts-, Kasüs- etc., Adjektiv-, Adverbial-S. etc., ein Satz, der als Theil (Glied) eines größern S.-Ganzen (einer Periode, eines Glieder- S–es) die Stelle eines Subj. etc. vertritt, so: „Es thut mir leid, daß er gestorben“, Subjekts-S. = sein Tod thut mir leid; „Ich bedaure, daß er gestorben“, Objekts- S. = ich bedaure seinen Tod; Die Wendungen: „eine goldene Dose; eine Dose aus Gold; eine Dose, die aus Gold gefertigt ist“, bezeichnet den Stoff der Dose der Reihe nach durch ein Adjektiv; durch eine adjektivische Bestimmung; durch ein Adjektiv-(Beifüge-, Erklärungs-) S. Ähnlich haben wir ein Adverb; eine adverbielle Bestimmung; einen Adverbial-(Umstands-) S. zur Angabe der Zeit in folgenden Wendungen: Ich stehe früh auf; Ich stehe mit Sonnenaufgang auf; Ich stehe auf, sobald die Sonne aufgeht etc., s. die Zsstzgn., wobei wir begreiflicherweise die nur von einzelnen Sprachlehrern versuchten, nicht allgemein üblichen übergehn. 14) Hüttenw.: s. 4 und 5. 15) Käs.: die Quantität Milch, die man auf einmal käst. 16) Logik: (s. 6, vgl. 13) ein in Worte gefaßter Gedanke in Bezug auf seine gedankliche Richtigkeit, an und für sich oder in Bezug auf Schlußfolgerung: Wer von einem falschen S. ausgeht, kommt durch richtige Schlüsse nothwendig zu falschen Folgerungen etc., s. Zsstzg. 17) Mathem.: (s. 6a; 16) der in Worte gefaßte Ausdruck von etwas mathematisch Bewiesenem oder zu Beweisendem: Die Sätze von der Kongruenz (Deckung) der Figuren, nam. der Dreiecke (Kongruenz-, Deckungssätze); Proportions-, Verhältnissätze etc., s. Zsstzg. 18) Me- trik: bei Alteren = Strophe (s. d., vergl. Gesetz), z. B.: S., Gegen-, Zu-S. Gryphius Fr. 549 = Strophe, Antistrophe und Epode: ähnlich: Erster S.; andrer S.; Zu-S. Mühlpforth 2, 39 etc., vergl. auch Kehr-S. 19) Mus.:
a) die Kunst, Tonstücke harmonisch zu setzen (s. Komposition 3; Kontra-Punkt), best.: Ton-S., z. B.: Zwei-, drei-, mehrstimmiger S.; Die Kunst des reinen S–es. Kirnberger etc.; Kapellen-, Kirchen- S., für Kapell-, Kirchenmusik.
b) ein größrer oder kleinerer, mehr oder minder in sich abgeschloßner Theil eines Tonstücks, z. B.: Diese Sonate besteht aus vier Sätzen; Der Allegro-S. wird wiederholt etc.; Andante-, Scherzo-, Rondo-, Finale- od.Schluß- (s. u.), Trio-S. etc.; ferner auch: jeder musikalische in dem Tonstück auszuführende oder ausgeführte Gedanke: Der Haupt - S. (oder das Thema); Neben- oder Mittel-S.; Schluß-S. (s. o.). 20) Rechenk.: die Art und Weise, etwas Auszurechnendes nach den Regeln der Rechenkunst aufzustellen (anzusetzen) und im einzelnen Fall: die Aufstellung (An-S.) im Ggstz. zur Ausrechnung: Ein S. nach der Kettenregel (s. Regel 3b) oder Ketten-S.; Ein S. nach der Regeldetri, Regeldetri- oder (s. Beitr. z. d. Spr. 1, 283) Drei-, Verhältnis-S. etc. 21) Rechtssprache:
a) der schriftliche Vortrag eines Anwalts (Schrift-S., vgl. Auf-S.), bes. von Replik (Provokations- S.) und Duplik.
b) obrd. = Hypothek, Unterpfand: Geld auf den ersten S. ausleihen. Campe. 22) Schäfer.: (s. 6b) der festgesetzte Antheil des Mengeschäfers (s. d.) an der Schäferei. 23) Spiel.: das gesetzte Geld (s. 6c), nam. bei Hazardspielen: das auf eine Karte gesetzte, vgl. Ein-S., das in die Spielkasse gesetzte oder gelegte (s. Einlage 2d, Bete): Durch das Paroli verdoppelt man den S., Spiel-S. etc.; Hab ich die besten Karten nicht zum Sieg | in diesem leichten Spiel um eine Krone | und gäb’ ich nur den S. auf, der schon mein ist. Schlegel Joh. 5, 2 etc. 24) Sticker.: ein Stickmuster, aus dessen Wiederholung sich die ganze Stickerei zusammensetzt. 25) weidm.:
a) s. 7.
b) S., Horn-S., ein Zierath von Schnüren am Hifthorn.
c) bei den Thieren, wo für gebären (s. d. 1b) der Ausdr. setzen (s. d.) üblich ist, nam. bei Hasen: dies Setzen der Jungen und bes.: die gesetzten Jungen als Gesammtheit (s. S.- Zeit): Der Frühling trieb die Hasen zum ersten S. Goltz 2, 18; S.: diejenigen jungen Hasen, die von einer Häsin auf einmal gesetzt werden; im Ganzen auch die Generation, welche gleichzeitig zur Welt kommt, z. B.: Der erste S. ist aufgekommen. Laube Br. 283.
Zsstzg., vergl. für die mit Vors. die entsprechenden von setzen, außerdem leicht zu mehren nach dem Vorstehnden und den folg. Bsp. (s. auch: Schm. 3, 295 ff. und Frisch 2, 154): Áb-:
1) [vergl. 2] das, was aus einem Körper, einer Masse sich ausscheidend, absetzt: Treffen wir endlich bloß Meergeschöpfe in gewissen andern Straten, so werden wir selbige für Absätze des Oceans halten müssen. Burmeister Gsch. 263; 157; 165; Die Krebssteine scheinen nur ein überschüssiger A. zu sein. Oken 5, 639 etc.; Ohne den am Boden befindlichen Salz-A. aufzurühren. Kar- marsch 3, 96; Die Regelmäßigkeit ihres Schichten-A–es. Bur- meister Gsch. 221; Aus thonigen Schlammabsätzen. Volger EE. 385 etc.
2) bei Etwas, das ununterbrochen eine Zeit lang grade fort geht, die Unterbrechung dieses graden Fortgangs an einer Stelle; diese und: der damit verbundne Ruhepunkt (Pause), z. B.:
a) Er trank das Glas ohne A. aus, ohne es (vom Munde) abzusetzen; In Absätzen oder a.-weise (s. d.); Sie erzählte ihm die Folgen ihrer Begebenheit in verschiedenen Absätzen (s. h) sehr umständlich. 17, 220; Wir speisten geruhig den einfachen Topf in verschiedenen Absätzen und Trachten. 25, 104; Das [Kuckuck-]Weibchen, das seine Eier in langen Absätzen, etwa alle Woche nur eines legt. GHSchubert Naturgsch. (1840) 321 etc. Dazu nam.:
b) A. in etwas Ansteigendem, A. eines Berges, einer Treppe etc.; Der oberste A. [am Altar]. Hes. 43, 17 etc.; Die Trepp hinauf. Eh man noch ganz droben ist, ist ein A. G. 9, 21; 15, 4; IESchlegel 1, 292 etc.; Die Handeck ist wieder ein Thal-A. oder ein Querriegel, der eine neue Abtheilung des Thals bezeichnet. Kohl A. 1, 171 etc.
c) (Bergb.) Ruhepunkt am Ende einer Fahrt im Schacht.
d) (Bergb.) A. eines Ganges, Abweichung von seinem bisherigen Streichen.
e) (Botan.) Knoten im Halm der Gräser etc., auch: Die Schüsse oder Knotenabsätze des schossenden Halms. JP. Lev. 657.
f) an vielen Geräthen, wo zu best. Zweck die gerade Linie, die Ebne unterbrochen wird, s. z. B. Hacke I 4; A. am Pferdezaum; an den Ankerschienen etc.
g) A. an den Schuhen etc., die Erhöhung unter der Hacke (s. d. I 2): Hatten sich unsere Absätze durch den langen Marsch abgerundet. G. 14, 196; 16, 14; 17, 25; Hebel 3, 143; Als ihn die sel’ge Frau noch unterm A. hatte. Müllner 5, 179, s. Pantoffel 1b etc., vgl. Stöckel. So: Pantoffel-, Schuh-, Stiefel-A. Ferner (vgl. Abschnitt):
h) ein in sich abgeschloßnerTheil einer Rede, Schrift, wonach ein Ruhepunkt eintritt, oft durch eine neue Zeile hervorgehoben (s. Alinea) und dieser Ruhepunkt —: Den Brief, worin der König in einem A. schrieb, er solle etc. G. 28, 295; Im vorigen A. JP. Freih. 120; Von Erziehlehrern wird gewöhnlich ein A. über die Verhütung der Wollustsünden gefodert. Lev. 673; Desto deutlicher und ründer der Sinn jedes A–es. V. Georg. VI.
i) Vers-Abschnitt (vgl. Cäsur): Die festen, weichen und flüssigen Absätze und Eintritte [im Vers]. XIII. k) (Mus.) der beim Schluß des einen und Anfang des andern Satzes eintretende Ruhepunkt: Grund-A., auf den Dreiklang der Tonika, Quint- A., auf den der Dominante fallend.
3) Kontrast (s. d.), Abstich, Abfall etc.: Etwas macht einen A. mit (Engel 1, 221; W. 5, 22), gegen (Sch. 1215a) Etwas. 4) Das, was man von einer Rechnung absetzen, abziehen muß, der Abzug: Das, was von unserm Stifte gilt, gilt höchstens mit ¹ A., von ganz Westfalen. Möser Ph. 1, 247. 5) Der A. einer Münze = Abwürdigung. Ade- lung. 6) der Abgang, den eine Waare bei den Abnehmern (Käufern) findet (s. Debit, Verschleiß, Vertrieb, Um-S. 1 etc.): Damit die königliche Fabrik einen sichern A. hätte. G. 22, 280; Neue Königthümer wurden gebacken und hatten A., wie frische Semmel. Heine Reis. 2, 141 etc., s. A.- Quelle. 7) s. A.-Ferkel etc. Adāgio- [19b]. Adjektīv-, Adverbiāl-, Adversatīv-, Affirmatīv- [13]. Allēgro- [19b]. Allgemēīn- [6a]: s. Gemein-Satz: Welcher A. erschöpft ein menschliches Leben? H. Ph. 10, 279 etc. Án-:
1) etwas an einen Körper Angesetztes oder wie angesetzt Erscheinendes, z. B.: Sonderbare Wagen . ., höher als gewöhnliche Rüstwagen, auch an der Seite mit wunderlichen Ansätzen geformt. G. 25, 115; Daß die Frauen sich eines A–es bedienten .., cul de Paris. Ramler F. 3, 226; Diese ganze Sprachbildung .. hat etwas Rohes, Mechanisches durch ihre grobsinnlichen Ein- und Ansätze. Herrig 30, 41 etc., nam. vielfach in technischer Anwendung, z. B.:
a) (Anat.): die Enden der Röhrenknochen, nam. solange sie noch nur durch Knorpel-(nicht durch Knochen-) Masse mit dem übrigen Theil vereinigt sind, epiphysis.
b) bei Blas-Instrumenten, Theile die zur Verlängerung des Instruments angesetzt und dann wieder abgenommen werden können, dann auch = Mundstück (s. d., vgl. 4).
c) beim Bohren von Wasserröhren die zur Verlängerung der Bohrstange angefügte Stange.
d) an Thürangeln der Zapfenrand, wor- auf das Gewinde des Bandes ruht.
e) der Zapfen- anfang an einer Welle.
f) die Zuhaltung in französischen Schlössern.
g) die Kopf-Friesen einer Kanone.
h) auf großen Schiffen der oberste bis ans Galion reichende Theil des Vorstevens u. ä. m.
2) [20 und 6b] das Behufs oder in einer Rechnung etc. Angesetzte, z. B.: Der A. des Exempels ist richtig, aber die Ausrechnung ist falsch; Am leichtesten rechnet man Das im Ketten-A. etc.; Die einzelnen Ansätze in der Rechnung eines Anwalts prüfen und moderieren; Er kann nach dem höchsten A. [Tarbestimmung] zehn Thaler verlangen; Viele Ansätze in dem Militär-Etat streichen etc.; Drako hatte so harte Strafansätze gemacht. Kriegk 1, 300 etc.
3) Das, was sich und die Stelle, wo es sich ansetzt, nam. als Anfang von etwas mit der Zeit Zunehmendem, Wachsendem: Nach entstehndem A. am Flusse. Haymen Jur. Lex. 119, wenn sich dort Land ansetzt, anschwemmt; Der A. des Eises auf dem Wasser beim ersten Frost; Offenbar folgte auf das Abblühen der Frucht-A. des Festes. König Leb. 2, 109; Die Blätter des Mohns oberhalb roth, gegen den A. [da, wo sie sich an den Stempel ansetzen] aber schwarz. G. 39, 38; Zeigen sich um den A. der Haare steife Abschnitte. Winckelmann 4, 101; Den A. zum Gewächse kleiner Hörner. 95; Ein A. von Fett, zur Korpulenz etc. und so auch übrtr., von der ersten Anlage zu Etwas, das sich unter günstigen Verhältnissen weiter entwickelt und ausdehnt: Er hat allen A. zu einem liederlichen Menschen. L. 1, 473; 345; A. zu trübsinniger Schwärmerei. Gal. 1, 4; Daß er einen so herrlichen A. zum Schelmen hat. Sch. 185a; W. 5, 236; 6, 198 etc.
4) [vgl. 7] das Ansetzen an den Mund und die Art desselben, so nam. in Bezug auf Blasinstrumente (vgl. 1b) und die Hervorbringung der Töne auf denselben: Der Flöten-, Fagottetc. Bläser hat einen guten, schlechten A. etc., seltner: Der A. des Bechers etc.
5) [1] Anlauf (s. d. 2c): Einen A. nehmen, um über den Graben zu springen; Einen gewaltigen A. zu Etwas machen etc.; veraltend auch (s. Anlauf 2d) = Angriff, Anfall, z. B.: Wie meine Seele durch einander kämpft, ein bös Geschwür, das sie ergreifen will, im ersten A. muthig abzutreiben. G. 34, 202, vergl.: Wie meine Seele kämpft, | ein bös Geschick, das sie ergreifen will, | im ersten Anfall muthig abzutreiben. 13, 77. Andánte- [19b]. Āūf-:
1) (vralt.) das Aufsetzen: Dein [der Krone] Glanz gebiert nur Schweiß, dein A. Kreuz und Kummer. Günther 1015, s. 2c und b.
2) etwas Aufgesetztes oder Aufzusetzendes, in mannigfachen Nüancen, z. B.:
a) ein auf Gebäude, Theile von Gebäuden, Zimmergeräthe etc. aufgesetzter Zierrath und Schmuck: Verzierung der Zimmer durch Tapeten, Aufsätze und alles schöne Ameublement. Kant 7, 187; Ofen- A. (s. c); Tafel-, Tisch-A. (vgl. b); Viel güldne Schüsseln, Teller, Aufsätz’ und silberne Gefäße standen auf der Tafel. Brockes 8, 294; Service und Tisch aufsätze stimm- .; Die Speisen wurden ten zu dem Ganzen. G. 17, . in Gängen aufgetragen, deren jeder, mochte derselbe auch aus noch so vielen auf einem Tafel-S. (repositorium) aufgetragnen Schüsseln bestehen, ... fercula genannt wurde. Guhl GR. 259; Da stand schon wieder ein A. mit Kuchen. 263; Längs der belasteten Tafel ... | prangte geformt vom Kanditor, ein anschaunswürdiger A. ... Also prangte mit Kunst das Wundergebäu des Kanditors. V. 2, 114.
b) (s. a.: Guhl GR. 259) zuw.: die auf die Tafel gesetzten Gerichte, ohne Rücksicht auf Schmuck: Nahmen die Bedienten den A. weg und brachten den Nachtisch. Kretschmann 5, 261; Um vielen A. darf mein Tisch mich nicht verklagen. Logau (bei Grimm s. Über-S. 5); Was man für Gerichte bei dem ersten A. (s. 1 = Gang) gebracht. Rabner.
c) (s. a) aufgesetzter Kopfputz bei Frauen: Frisur und A. war gesuchter. G. 16, 326; In einer Morgenhaube besser als in dem schönsten A–e gefallen. 17, 111; Wollt eben einen A. probieren ..., der Haar-A. gefiel mir. FMüller 3, 139; Haupt-, Kopf-A. und ironisch (s. a): Den Ofen-A. und die erhobene Arbeit ihres Kopfes. IP. Fat. 1, 74 etc.
d) bei Wasserkünsten, Fontänen etc. ein oben anzuschraubender Theil, aus welchem das Wasser oft künstliche Figuren bildend springt, vgl. (vrkl.): Das Aufsätzel: Auslaufröhre eines Pumpenwerks in Bergwerken.
e) (Kriegsk.) ein Jnstrument, wonach Kanonen etc. so gestellt werden, daß die Richtungslinie des Geschützes einen best. Winkel mit der Horizontale macht (s. A.-Schuß).
f) (Nähter.) Streifen, die zur Verstärkung an einzelnen Stellen bei Hemden etc. aufgesetzt werden. ff) s. Über-S. 3.
g) etwas schriftlich Aufgesetztes; worin ein Thema behandelt ist (vgl. Abhandlung und h): Themata zu deutschen Aufsätzen für Schüler; Einen A. machen, ausarbeiten, ins Reine schreiben; Schüler, die zwar ein Aufsätzchen in Größe einer Recension zusammenbringen, aber nicht den Plan eines Buches entwerfen können. Fichte 8, 76; Sch. G. 1, 253 etc.
h) Aufstellung, z. B.: Einen ordentlichen Wahl-A. von tüchtigen Subjekten zu machen, aus denen man .. wählen könne. IGMüller Lind. 3, 157 = Wahlliste etc. und nam. (veralt.): Festsetzung von Etwas, das so, wie es festgesetzt ist, gelten soll (Satzung), z. B.: Warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze? [Satzungen. Eß] etc. Matth. 15, 2–6; Mark. 7, 2 ff.; Ihr hebet auf Gottes Wort durch eure Aufsätze, die ihr aufgesetzt habt. 13 etc.; Fischart B. XII; Menschenaufsätze. Luther SW. 64, 28.
i) (s. h) aufgelegte Steuern etc. (s. Auflage): Aufsätze und Schatzung geben. Luther 1, 307b; Die Land hart beschweren und schätzen | mit gar unbilligen Aufsätzen. HSachs 1, 255d; Zinkgräf 1, 250 etc.
3) Andre veralt. Bedd. (s. Schm., Haltaus):
a) Nachstellung, Hinterhalt etc.: HSachs 3, 1, 178c; Waldis Ps. 140, 2; Zinkgräf 1, 36 etc.
b) (s. a) Haß, Feindschaft: Stumpf 420a; 358a; Zwingli 3, 3 etc., s. aufsätzig.
c) Vorsatz, Absicht: Mit A. [mit Willen, absichtlich]. Weidner 312.
d) Zins, Wucher: Franck Weltb. 227a; Luther 1, 50a; 193a etc.
Aūs-:
1) das Aussetzen etc., z. B.:
a) im Billardspiel: Des A–es beim Anfange des Spiels wird Der verlustig, der seine eigene Kugel, indem er aussetzen will, in ein Loch spielt etc. L’hombre 207.
b) (vgl. Ein-S.) die beim Spiel ausgesetzte Summe.
c) Zum ersten A. wählt man gw. Fasane, die in einer gut eingerichteten Fasanerie erzogen worden. Winkell 1, 371, zum Aussetzen der Fasanen in die zu begründende wilde Fasanerie.
d) (Buchdr.) die Art und Weise, wie die Presse aussetzt (s. d.): Am sichersten richtet sich der Drucker nach der Rückseite des Abzugs, der s. g. Schattierung, wo die Verschiedenheit des A–es sich deutlicher zeigt. Franke Bchdr. 201.
e) (veralt.) Das, was man gegen Etwas auszusetzen, daran auszustellen hat, Ausstellung, Tadel: Mit solchem meinem A. Schweinichen 3, 321; Schm. 3, 297.
f) Ihn höher schätzen als er nach A. [Anschlag] seines eignen Gewissens ist. Schuppius 309.
2) eine hartnäckige bösartige Ausschlagkrankheit (lepra), vgl. ahd. üzsazeo, üzsezeo, mhd. ûsetze, ūzsetzic, der Aussätzige, eig.: der Ausgesetzte, außen Wohnende (Oberlin 1914; Wackern. Gl. 568), vgl. in Bezug auf die Absondrung dieser Kranken die Bez.: Feld-, sondersiech etc. —, sehr häufig in der Bibel etc.: Ihn hat der A. | heimgesucht. Cham. 6, 246; Zu dem A. oder der Feldsucht (s. d., vergl. Misselsucht) geneigt. Ryff Th. 53 etc. (vgl. auch Grind, malade), auch: Fischschuppen-A., ichthyosis eine Verdickung der Hornschicht der Oberhaut. .. Bisweilen verlängern sich diese Platten zu stachelförmigen Zapfen (Stachelschwein-A.]. Bock Diagn. 587, vergl. Stachelschweinmensch etc. Auch erweitert auf ähnl. Krankheiten von Thieren, Pflanzen (s. Grind) und übertr.: Ihr Diebe! ... A. der Menschheit! Höllenbrut! Sch. 122b; Ein Gift, wie das, müßte die Gesundheit selbst in eiternden A. verwandeln. 197b; Da spritzt das Laster den eitrichten fressenden Schaum ... zum scheußlichen A. hervor. M. 2, 42 etc. Āūsübungs- [6]: Den Inbegriff der Er- wägungs sätze, die zur gewissen Erkenntnis einer Sache übereinstimmen, nennt man Wissenschaft; der Inbegriff der Ausübungssätze aber, welche zur Erhaltung eines Endzwecks übereinstimmen, wird Kunst genannt. Mendelssohn 4, 2, 211 etc. Be-:
1) Das, womit Kleidungsstücke besetzt sind od. werden (s. Besatzung f): Mehr Band zum B. G. 19, 392; Litzen, B., Kohl E. 2, 284 etc.; bildl.: Worte sind was Körperliches, was Sinnliches, sie sind die Kleider der Gedanken, Beiwörter der B. Hippel Leb. 1, 67 etc.; Atlas-, Bänder-, Kanten-B.; Haube, deren breiter und reicher Spitzen-B. etc. Kohl A. 1, 149; Voigts H. 389 etc.; Tressen-, Tüll-B.; Die zarten Wollbesätze undPuffen. Gutzkow R. 5, 139 etc. Ugw. Mz. o. Uml.: Echte Stickereien und B–e. Schütze Hamb. Th. 700.
2) (selten) Besetzung einer Rolle im Schauspiel: Wahl der Stücke, Rollen-B. 546. 2) (Hüttenw. etc.) die Masse, womit ein Schmelztiegel etc. besetzt ist; sein Inhalt: Endlich folgt noch eine dritte Schmelzung mit 20 Pfund B. Karmarsch 1, 348, s. Ein-S. 3b. 4) Vieh, womit eine Alpweide „besetzt“ (s. d.) wird. 5) B., Besatzung, eine Versammlung der Pfänner, worin festgestellt wird, wieviel Soole Jeder zu sieden hat, und: diese Feststellung. Bedíngungs- [13]: eine Bedingung enthaltend (Konditional-S.). Bēī: etwas in dem Ganzen als Beifügung zu dem Hauptbestandtheil Enthaltnes (vgl. Zu-S.), z. B.:
1) allgm.: Wie die Luft eines B–es von Stickgas bedarf, um athembar zu bleiben. Börne 3, 13; Den Brief unmittelbar nach Zürich mit dem bloßen B. „bei Herrn Rittmeister Ort zum Schwert“ zu adressieren. G. Sch. 3, 279; Mit dem ausdrücklichen B–e, daß etc. Sch. 882b; Ihren B. zu mischen wissen, daß er nicht zu herbe weder vor noch nachschmecke. Thümmel 2, 190 etc. Ugw. st. Kompott (s. d.).
2) [13] B., Beifüge-, Beifügungs-S. (erklärender), Adjektiv-S. versch.: Neben-S., s. d. ferner (s. 1) = Apposition, best.: verkürzter B. Bīēr-:
1) [6b].
2) [3] namentl. burschikos. Bōden- [2]: eig. und übertr.: Allen diesen entsetzlichen B. des am Rande schmeichelnden Kelchs habe ich ausgetrunken. G. 17, 371; Nur der B. der Stadt blieb zurück, die Häuser zu hüten. 121a; Aus dem Abschaum, B. und Auskehricht aller übrigen Klassen. W. 32, 196. Bránd-, Brä́nder- [10]. Brōt-[6b]. Déckungs- [17]. Dínten- [2]. Disjunktīv- [13]: durch „entweder oder“ etc. eingeleitet. Drēī-:
1) [20].
2) [19a]dreistimmiger Satz. Drúck-:
1) [9] Beide Ausgaben enthalten Dasselbe, nur ist der D. auf den Seiten abweichend. Danzel 259.
2) [8a]. Eīn-: das Einsetzen und das Eingesetzte, nam.: 1) [23] Ich habe also Nichts in der Lotterie gewonnen, habe aber doch im Ganzen meinen Einsatz wieder. Sch. G. 6, 33; Es war am Roulett solches Gedränge, man konnte kaum zum E. [Einsetzen] kommen (versch. unten) etc., oft übertr.: Daß wir über die Betrachtung der unzähligen großen Lose, die allen Wissenschaften und Künsten ausgesteckt zu sein schienen, nie auch nur zum E. [zum eingesetzten Geld] kamen [versch. oben]. AdMüller Ber. 206; Joseph hat sein Leben daran gesetzt, ein centralisiertes Östreich zu schaffen, er hat den E. verloren. Scherr Bl. 1, 71 etc., auch z. B.: Etwas Tüchtiges herauszubilden und zwar mit dem ganzen E–e seiner Kraft. Gartenl. 9, 314 (Auerbach), indem er seine ganze Kraft einsetzte. 2) (s. 1) obrd.: ein (bewegliches) Pfand etc. (vgl. Ver-S.), auch: Eine Hypothek, auf welche die heilige Polizei den ersten In-S. hat. Börne 3, 110.
3) Etwas, das als hineingehörig in etwas Andres eingesetzt wird, z. B.:
a) als Theil: Ein Eßtisch, der durch Einsätze [hineinzuschiebende Bretter] vergrößert werden kann; Diese ganze Sprachbildung hat etwas Rohes, Mechanisches durch ihre grobsinnlichen Ein- und Ansätze. Herrig 30, 41 etc.
b) als Inhalt: Ein Waschtisch mit vollständigem E. Bucher (Nat.-Zeit. 15, 422) etc., s. 4; 5; 8.
4) [ö], s. 3b, vgl. Be-S. 3: Die Schlacke wird abgezogen und ein 2ter E. von geröstetem Erz eingeschüttet und niedergeschmolzen, welches man so viele Male wiederholt, bis der Ofen mit flüssigem Stein gefüllt ist, wozu gew. 3 Einsätze nöthig sind. Mitscherlich 2, 2, 222 etc., so auch = Email-, Glas-S. 5) (s. 3b) bei Destillationen im Wasser- oder Dampfbad das Gefäß, das mit den zu destillierenden Substanzen in die Blase gehängt wird. 6) [4] eine Gesammtheit von Geräthschaften einer Art in abnehmender Größe, von denen je die nächst kleinere in der nächst größern sich befindet, so namentl. von Gewichten, Schachteln, Schüsseln etc. (danach: E.-Gewicht, -Schachtel etc.). 7) ein Behälter zum Einsetzen von Fischen für eine Zeitlang, Fischhälter, nam. ein kleinerer Teich. 8) bei den Goldschmieden eine auf einem Klotz befindliche Eisenplatte, die in Löchern als E. (s. 3b) Ambößchen, Sperrhörner etc. enthält. 9) (Musik) bei mehrstimmigem Tonsatz, das Einsetzen oder Eintreten einer Stimme und die Art desselben: Die Einsätze [der Sängerin] waren präcis. Gumpert (Nat.-Z. 15, 440). 10) (kaufm.): Dukaten im E. wägen, nicht stückweise, sondern in größrer Menge sie in die Wagschale einsetzend (einlegend), wobei sie nicht nach dem Kurs der geprägten Münzen, sondern nach dem Goldwerth bercchnet werden (al marco). 11) (selten) ein in eine Zeitschrift eingerückter Aufsatz (s. Inserat): Der E. in den anliegenden Moniteur. Forster’s Br. 2, 660. Email- [5]. Ent-:
1) die Abtreibung der Belagrer durch Mannschaft, welche den Belagerten zu Hilfe eilt, und: die ihnen zu Hilfe kommende Mannschaft.
2) (veralt.) das Entsetzen, furchtbarer Schreck: Dafür ein keuscher Sinn E. und Grauen trug. Logau 2, 66. Er-: Das, wodurch etwas Eingebüßtes ersetzt wird: „Ein E. für unglücklich liebende Herzen.“ E.? Entschädigung wohl, aber nicht E.! Etwas anstatt des Verlorenen, nicht das Verlorene selbst mehr. Verlorene Liebe! wo ist da E. für? G. 9, 327; Nur in der Hoffnung . .. liegt wahren E. gegen [gw. für] unsere Mängel. H. R. 9, 404; Einem E. leisten etc. Selten Mz., z. B. (o. Uml.): Wir haben also E–e genug. Schwegler (47) 928 etc.; Kosten-, Schaden-E. etc.; Den Wieder-E. dieses Geldes. G. 30, 68 etc. Erfāhrungs- [6a]. Erklǟrungs-,[13]. Erwǟgungs- [6a]: s. Ausübungs-S. Erz- [5]. Fāūst- [11]. Fêhl-:
1) [1] Fehlsprung. Campe.
2) [6a] falscher, irriger Satz. Ds. JrrS. 3) [9] Die s. g. Druckfehler sind eigentl. vielmehr Fehlsätze. Fēūerräder- [10]. Fināle- [19b]. Fínger-: die Art und Weise die Finger nam. beim Spiel eines musikal. Instruments zu setzen, s. Applikatur. Físch-:
1) [11].
2) (schles.) Trittbrett an Teichen oder Strömen zum Auswerfen der Netze. Weinhold 80a. Flēīsch- [6b]. Flūh-: (schwzr.) Felssturz. Fólge- [6a etc.]: ein Satz, der und insofern er aus einem andern solgt: Mendelssohn Morg. 1, 256; 212. Fórderungs-: Heische- S. Foréllen- [11]. Fórt-: eine Hervorragung, wodurch ein Körper verlängert (fortgesetzt) wird, namentl. Anat. (vgl. An-S. 1a): Einen ausstreckbaren F. Burmeister Gsch. 376 etc., s. Bock An. 963, auch in Bezug auf die Zsstzg., wie: Darm-, Drossel- ader-, Flügel-, Gaumen-, Gelenk-, Griffel-, Joch-, Keilbein-, Kiefer-, Kronen-, Nasen-, Quer-, Rabenschnabel-, Schläfen-, Stachel-, Stirn-, Wangen-, Warzen-, Wurm-, Zahn-, Zahnhöhlen-, Zitzen-F. Frāge- [13]. Fúndamentāl- [6a]: ein Satz als Fundament (Grundlage) einer Lehre etc., vgl. Grund-S. Fünf-: vgl. Drei- S. und Regel 3b. Für-: „ein bei den Eisenhammerwerkern gebräuchlicher Ausdruck für Vorgelege [s. d.], Kammrad, Transmission“. Scheuchenstuel 87. Gêgen-:
1) etwas einander Entgegengesetztes; das Entgegengesetztsein; und zuw.: das Entgegensetzen (vergl. Gegentheil; Widerstreit; Widerspiel; Abstich; Antithese; Kontrast etc.) etc.
2) (s. 1) im Besondern:
a) [19].
b) (Rechtsspr.) Replik. (Bauk.) die Fertigung von Blockwänden aus wagrecht über ein- ander gelegten und an den Wänden überplatteten Hölzern. Gemēīn- [6a]: Allgemein-S.: Sprach in Gemeinsätzen von dem Recht und Unrecht auf beiden Seiten. Mügge GsN. 2, 89; Sturz 1, 130 c. Girandōlen- [10]. Glās- [5]. Glāūbens- [6a]: ein zum (Kirchen-) Glauben gehöriger Satz, Dogma. Guhrauer Less. 2, 143 etc. Glīēder- [13]: s. Periode 2. Grúnd- [6a etc.]: (s. Fundamental-S.) ein Satz, der eine Grundwahrheit enthält; Etwas, das man als unbestreitbar zu Grunde legt, sei es einer wissenschaftlichen Beweisführung (Ariom), sei es einem Thun und Handeln (Maxime), vgl. Princip: Mathematische Grundsätze (s. Ur-S.), die keines Beweises bedürfen; Grund- und Heische sätze, deren wir uns in der Naturlehre bedienen. Mendelssohn Morg. 18; Die Religionsgrundsätze dieses Weltweisen. 274; 258; Das Lehrgebäude .. durch Heische- sätze, Lehrsätze, Grundsätze . .. vertheidigen. Rabner 2, 77 etc. Hánd- [9]. ein hauptsächlicher Satz, z. B. [6a] Fundamental-S., ferner = Thema (s. d.), sowohl in einer Rede, als auch nam. [19b] in einem Tonstück; und [13] in einer Periode der Satz, dem die andern (die Nebensätze) untergeordnet sind. Hécht- [11]. Hēīsche- [6a]: Postulat: ein bei einem Beweise zu Grunde gelegter Satz, dessen Annahme als unbestreitbar man heischt, fordert (vergl. Grund-, Lehr-S.): Wenn man mir diesen H. streitig machen wollte. L. 11, 496; Mendelssohn Morg. 18; Jch nehme Dies als einen H. an, daß etc. Rabner 2, 62; 72 etc. Nach Campe auch (tadelhaft) = mathematisch zu lösende Aufgabe. Hínter- [6a; 16 etc.]: im Ggstz zum Vorder-S. (s. d. und Nach-, Schluß-S.). Hórn- [2öa; b]. Hūb- [8a]. s. Ein-S. 2. Fehl-S. 2. Káffe- [2].
Gêhr-: Hāūpt-: In-: Irr-: Kapéllen-:
1) die aus Mönch (s. d. 8) und Nonne bestehende Form für die Kapellentiegel. 2) [19a]. Kárpfen- [11]. Kāsus- [13]. Kausāl- [13; 16]: einen Grund enthaltend. Kêhr-: bei B. 354a neben Wende-S. etc. als vorgeschlagne Verdeutschung für Refrain (s. d. und Kehrreim). Kétten-: eine wie eine Kette (s. d. 2) in einander greifende Reihe von Sätzen, z. B. [6a]: Begann gleich mit einem K. von Unwahrheiten. Boas SchJ. 1, 3 etc. und nam. [20], vgl. An-S. 2. Kírchen-:
1) [19a].
2) das Recht, ein Kirchenamt zu besetzen, Patronat (s. d.). Stumpf 378b; 391a etc. Koncessīv- [13]: eingeleitet durch „,obgleich“ und ähnl. Partikeln, Etwas einräumend, ohne damit zuzugeben, was ein Andrer daraus schließen möchte. Konditionāl- [13]: Bedingungs-S. Kongruénz- [17]. Kúnst-:
1) [8a].
2) bei Spate 2, 3 = Syntax (s. d.). Lêbens- [6a]: (vergl. Erfahrungs-S.): Einen einmal erprobten L. Kompert NGsch. 1, 16. Lêhn- [6a; 17 etc.]: ein an andrer Stelle bewiesener oder zu beweisender Satz, den man für die vorliegende Untersuchung von dort entlehnt. Fichte 7, 23. Lêhr- [6a; 17 etc.]: ein zu einer Lehre gehöriger Satz, z. B. zur Glaubenslehre: Seine Lehrsätze in Allem dem augsburgischen Glaubensbekenntnis gemäß. F. 11, 30; IHben war es ein L., der seine Bekenner selig sprach; drüben verfiel der Bekenner desselben der Verdammnis. Tieck NK. 2, 195 etc. Nam. in engrem Sinn: ein bewiesener oder zu beweisender Satz (Ggstz. Grund-S., s. d.): Mathematische, philosophische Lehrsätze etc. Létter- [9]. Lēūchtkugel- [10]. Lōh- [12]. Maschīnen- [9]. Míttel-: in der Mitte stehend, z. B. [6a; 16etc.] in einer Schlußfolgerung etc., auch [19b]. Nāch-:
1) [6a etc.] ein Satz, der und insofern er in einem zusammenhängenden Gefüge von Sätzen nach andern folgt, z.B. [16]: Der N. in einem logischen Schluß (Schluß-, Hinter-S. im Ggstz. zu den Vordersätzen); ferner z. B.: So konnte er wohl ausrufen: „Alles ist gut, wie es aus den Händen der Natur kommt“; aber auch den N.: „Alles verschlimmert sich unter den Händen der Menschen“ drängte ihm eine widerwärtige Erfahrung auf. G. 22, 192; Den N. meines Vortrags .., wie in einem Postskript etc. 18, 160 etc. und nam. [13] der nachgestellte Haupt-S. einer Periode: Das den N. einleitende „so“ ꝛc
2) seltner: Den Andern blieb, so mächtig überboten, | kein N. mehr für ihre Forderung. Thümmel 7, 26, Nichts, was sie überbieten setzen konnten etc.
3) im Deichb.: die durch ihren Nachdruck den Strom und dessen Höhe unterhaltende Wassermasse. Nêben-: im Ggstz. zum Haupt-S. (s. d.), nam. [13]. Nōten- [9]: beim Noten-Druck (s. d.), im Ggstz. zum Lettern-S. u. Noten-Stich. Öber- [16]: der allgemeine Satz einer Prämisse (s. d.), dem der in dem Unter-S. der Prämisse enthaltne einzelne Fall untergeordnet ist aus welchen beiden dann die Schlußfolgerung (der Schluß-S.) gezogen wird (s. Major 1a), z. B.: Mendelssohn Phil. 1, 46; Wo einmal der Ober- und der Untex-S. eines Witzes von den zufälligen Launen des Begebenheitenhumors gegeben ist, kann man sicher sein, daß auch die Schlußfolgerung gemacht wird. Gutzkow Diak. 54. Objékts- [13]. Prēīs- [6b]. Procént- [6b]: s. Zins-S. Proportiōns- [17; 20]. Provokatiōns- [21a]. Púlver- [5]. Púmpen- [8a]. Púnsch- [3]. Rakēten- [10]. Rēgeldetri- [20]. Relatīv- [13]: ein durch ein relatives Fürwort angeknüpfter Neben-S. Róndo- [19b]. Sāūg- [8a]. Schérzo- [18b]. Schlúß-:
1) ein Satz, z. B. [6a; 19b etc.], der den Schluß, das Ende von Etwas bildet, auch z. B.: Es ist überhaupt ein übles Ding um den vollständig befriedigenden Sch., um die letzten Scenen des 5ten Akts. Monatblätter 2, 198b.
2) [6a; 16] Schlußfolgerung, s. Ober-S. Schmélz-: Email-S. Schríft-: z. B.:
1) Lettern-S. 2) [21a]. Sēīten- [1]. Spīēl- [23]. Stérn- [10]. Strāf- [6b]: eine das Strafmaß festsetzende Bestimmung und eine danach best. Strafe: Bestimmte Strafsätze für die Dawiderhandelnden. Ense Tag. 5, 109 etc.; bei Campe auch [23] = Bete. Strēīt- [6a]: ein Satz als Ggstz. einer Streitfrage. Freytag Bild. 2, 8. Subjékts-, Substantīv- [13]. Tinten- [2]. Tōn- [19a]. Trīo- [19b]. ūber-:
1) [1] selten: das Setzen oder Sprung über Etwas hinweg: Daß er aus Lust | sich nicht des Weidners Graben zum U. | aufsuche. Kl. Od. 2, 39.
2) (Bauk.) ein niedriges Geschoß unter dem Dach, Attike. Adelung.
3) (Schiff.) = Stenge (s. d.), auch „Auf-S.“ Ds. 4) (veralt.) das Verfahren, wobei man Jemand in Betreff des zu zahlenden Preises übersetzt: Du sollst nicht Wucher von ihm nehmen noch Ü. [„,Überschuß“. Mendelssohn] etc. 3. Mos. 25, 36 ff. mit Randgl.: Wucher heißt er, so mit Geld geschieht; Ü., wenn der arme Mann muß kaufen oder annehmen die tägliche Waare, so theuer der Geizhals will, weil er’s haben muß zur Noth. Spr. 28, 8; Hes. 18, 17 (s. Haltaus 1822). 5) (veralt.) übermäßige Besetzung der Tafel: Mein Tisch, der darf mich nicht um Ü. verklagen. Logau 1, 140, 3 (L. 5, 114), vgl. Auf-S. 2b. Um-:
1) der Geschäftsverkehr, insofern dadurch Waaren etc. umgesetzt (s. d.) werden, roulieren vgl. Ab-S. 6 —; übrtr.: Die Eintracht, die mit des Lebens Freuden so reichen U. hält. Dusch; Daß die meisten bestimmten Redensarten, die seit langer Zeit im U. der Gedanken gangbar sind, sich kaum mehr zu den Dingen passen, weil diese sich zu sehr verändert haben. Forster It. 2, 174.
2) (vralt. Rechtsspr.) Lehensfall bei Meierdingsgütern, auch „Umfahrt“, s., Donecken Dorfr. 1, § 90. Umstands- [13]. Unter-:
1) Etwas, das und insofern es unter etwas darauf Ruhendes, davon Getragnes gesetzt wird, z. B.: Der U. einer Säule, eines Pfeilers. Sulzer 4, 634; Die Figur stand auf einem U. G. 28, 120; 294 etc.; auch = Docke 1i. 2) s. Ober-S. 3) Pferdekrankheit: U. nennt man den Spat, wenn die Exostose [der Knochenauswuchs] an der Vereinigung des Schienbeins mit dem Griffelbeine bemerkt wird. Falke Th. 2, 392a; vergl.: Der Gaul .. blästig und untersätzig. Gotthelf 5, 135. Ür-:
1) Fundamental- S., z. B.: Grundsätze oder Ursätze (axiomata) oder solche Wahrheiten, die man ohne Beweis annehmen muß und kann. Beitr. z. d. Spr. 1, 269.
2) (mundartl.) U., Satz = Hypothek, Unterpfand. Schm. 3, 295, vgl. Ver-S. 1. Ver-:
1) das Versetzen eines Ggstds. als Pfand und das so Versetzte, s. Schm. 3, 298; Ein gutes Buch ist mir ein wahrer Schatz, | in Nöthen dient es als V. Haug EpSp. 100; Zum V–e, zum Verkauf. H. Cid. 45; Kerner Bild. 322; Möser Ph 2, 104.
2) ferner vielfach in technischen Anwendungen, z. B.:
a) (Bauk.) die Verbindung, wo bei einem Sparrenwerk der Zapfen des Bodens nicht nur in die Stuhlsäule hineinspringt, sondern das Band auch nach seiner ganzen Dicke in einen Einschnitt der Stuhlsäule versenkt wird.
b) (Bergb., vrsch. c) das Ausfüllen unterirdischer Offnungen mit taubem Gestein (vgl. Mann 10).
c) (Bergb., vrsch. b) namentl. in Steinkohlengruben das Versetzen (Verschließen) der aus der Grundstrecke abgehenden Strecken durch Wetterthüren (s. d.) zur Regelung des Wetterzuges und die zum Verschluß dienende Vorrichtung etc. Karmarsch 3, 389; 393; Haupt-V. 391 etc., vgl. Wetter-S.
d) (Gärb.): [12].
e) (Schloss.) ein das Zurückweichen der Fallen beim Drehen des Schlüssels verhinderndes Blech.
f) (Tuchscher.): die bahnenweise Fortrückung des zu scherenden Tuches und: die so nach und nach zum Scheren kommenden Bahnen.
g) Legierung (s. d.) von Metallen, nam. von Zinn. Verhä́ltnis- [17; 20].
Vōr-:
1) Das, was Jemand zu thun sich vorsetzt [vornimmt), und: der deßhalb gefaßte Entschluß (s. d., vgl. Vornehmen, Vorhaben etc.): Einen V. fassen, haben, hegen; Des V–es sein; Seinen V. ausführen, aufgeben, ändern; Bei seinem V. bleiben, beharren; Seinem V. getteu; Von seinem V. abgehn, abweichen, sich abwendig machen lassen; Das (zu thun) war mein V.; Das hab’ ich mit (oder ohne) V. gethan etc.; Sein Entschluß, sich zu entfernen .. war nun sein fester V. G. 17, 355; Mit dem festen V–e, sein Vorhaben unverzüglich ins Werk zu richten. 16, 69; Wird nicht dieses schöne Vorhaben vielleicht ein bloßer schöner V. bleiben. L. 3, 78 etc. In der Bibel auch (anthropomorphisch) vom Rathschluß Gottes. Röm. 8, 28; Eph. 1, 11; 3, 11 (vgl. Eß). Doppelzsstzg., z. B.: Der Flucht-V. Platen 4, 39; Ein Graun-V. 27; Mit Halb-V. G. 22, 402; Mein Haupt-V. 29, 190 etc.
2) Etwas, das vor etwas Andres gesetzt wird, vielfach technisch, z. B.: Ein blecherner V., welcher während des Heizens in das Mundloch des Ofens gesteckt wird. Karmarsch 1, 380; V. einer Muffel; Ofen-, Muffel-V.; Fenster-V., s. Jalousie 2 und Vorsetzer etc., ferner s. Für-S. Bei ältern Grammatikern auch: eine Vorsilbe zur (müßigen) Verlängrung eines Worts. 3) (Bergb.) eine von fehlerhafter Anlage herrührende Unebenheit (Stufe, Absatz) in dem Unterboden eines Stollens (der bekanntlich streng söhlig sein soll), „Gespreng“, s. Jablonsky 1304. 4) s. Maiensäß. Vórder-: im Ggstz. zu Nach-S.: Fichte 8, 15 etc. Wāhrheits- [6a; 16]: Mendelssohn Morg. 17. Wénde-: Kehr- S. Wérk-: = Zulage 4. Wétter-: Wetterlosung (s. lösen 4b). Karmarsch 1, 174, vgl. Ver-S. 2c. Zíns- [6b]: Festsetzung in Betreff der Zinsprocente etc.: Der höchste gesetzliche Z. ist 6 Procent; ein höherer Procent-S. gilt für Wucher. Zū-: das Zu- oder Hinzusetzen zu Etwas und: das Zugesetzte (vgl. Bei-S., Zuthat etc.): Beitr. z. d. Spr. 270; Daß das Metall nunmehr von allen fremden Zusätzen gereinigt sei. G. 16, 64; Gerüchte, worin das Wahre immer mit falschen Zusätzen legiert zu sein pflegt. W. 32, 406 etc. Zwíschen-:
1) [6a; 13] ein zwischengeschobner Satz: Vor und nach dem Z. muß ein Komma stehen; Durch Zwischensätze, welche die Paraphrase als Merkpfähle einschlägt. Schleiermacher 3, 2, 216 etc.
2) ein abgepaßter Streif Weißzeug mit gewirktem od. gesticktem Muster, wie er zur Verzierung zunächst zwischen dann aber auch an Theile weiblicher Kleidungsgegenstände gesetzt wird.