salz
Salze
salzen
Salzer
salzerig
~ir
~ier
salzig
icht)
II. Sálz, a.:
gesalzen, salzig (s. d.), z. B.: Einen s–en Hering. 229; J. 278 etc.; S–e Theile. 9, 208; Von seinen s–en Säften. 84; 79; Er kühlt das s–e [spätre Lesart: gesalznes Blut. 151 etc., auch (seltner, vergl. I) prädik.: Dann ist die Suppe s., das Fleisch zu sehr gebraten. 6, 54 etc., nam. aber (zumal dichter.): S–es Naß etc., vom Meer, von Thränen etc. (s. I 1b), z. B.: In das s–e Meer. 2, 399; In s–er Meerfluth. Pind. 145; Der Kahn, | der diese s–e Fluth befährt. Sh. 1, 117; Die See mit s–en Tropfen füllend. 3, 20; 26; Eine Lache s–er Thränen. 7, 201; 8, 99; Auf s–em Feld [Meer]. 2, 280²⁴); Malk. 2, 120; Sh. 3, 573; H. 1, 343 etc. —
~e, f.; –n: s. Salse. —
~en, tr. und intr. (haben): mit Salz (s. d. 1 und Anm.) versehn, eig. und übrtr.: Alle deine Speiseopfer sollst du s. 3. 2, 13; Es muß Alles mit Feuer gesalzen werden und jedes Opfer wird mit Salz gesalzen etc. 9, 49; Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man s.? 5, 13 etc.; Nachdem sie gesalzt, gewürzt, auch .. mit Kümmel bestreut worden. Kochk. 42; Reichlich gesalzt. 143, Leise, scharf gesalzen etc.; Steinsalz salzet besser als Brunnensalz. etc.; Der salzt das Meer und Der entsalzt der Flüsse Fluth. 4, 84 etc.; ferner (s. Salz 1i): Christus salzet und strafet ihre Büberei. 5, 381b; Ihm den Buckel s. [ihn derb prügeln]. N. 3, 167 etc.; Es Einem s. (ein-, ver-s.), schwer, sauer machen. 3, 240; ferner (s. Salz 1g): Wir wollen mit Lieb’ und Freud’ jeden Bissen s. und schmalzen. D. 4, 121, würzen etc.; (scherzh.): Ein Kind s. und schmalzen, nach kathol. Ritus taufen. ferner (s. Salz 1): Die Unterhaltung, seine Rede etc. mit Geist, Witz, attischem Salz, feiner Jronie etc. s. [würzen], s. a; b. —
a) im adjekt. Partic. (meist in der Form gesalzen), eig. (s. salz II, salzig) und übrtr., z. B.: Jst er dann räß, bitter und gesalzen. 19 etc.; Die gesalzne[n] Tropfen, welche seine Wange benetzten. Empf. 3, 27; 5, 95 etc.; Die gesalznen Wellen. 3, 6; Auf dem weiten gesalznen Meere. Rh. 3, 222 etc.; ferner z. B. (s. Salz 1i und gepfeffert): Wir wollen eine Suppe [s. d.] zusammen essen, die gesalzen sein soll. 4, 127; Einen gesalzenen Fußtritt. Vern. 1, 251; Mein Vater zog mir eine Gesalzte hinter das Ohr. .. Ich rieb die Dachtel ein. rhD. 2, 153; Er ist kein Satiriker, dem der Zorn gegen die verdorbene Welt eine gesalzene Gerte in die Hand giebt. (46) 535 etc.; Der Preis ist gesalzen [gepfeffert, theuer] etc.; auch: Rasch und gesalzen in ihrem Thun und Sprechen. gH. 4, 477 [rasch im Thun und von derbem, eindringendem Spott der Rede] etc., ferner (s. Salz 1k): Eine Kritik, die gesalzen [s. o.: derb- eindringlich] genug ist, wenn man etwas Geistloses gesalzen [geistig gewürzt] nennen darf. 7, 6; Zu glauben, daß ihre Pasquille Satiren .., ihr würgender Unsinn gesalzner Witz .. sei. 4, 245 etc. —
b) als Ggstz. zu a, z. B.: Ungesalzne Butter; Keine Häute ungesalzen verführt. Ph. 1, 205 (s. ein-s.) etc. und übrtr.: geistlos etc. (vgl. nüchtern 4b): Der ungesalzenste von den Gesellen. Somm. 3, 2; Ein ungesalzenes Epigramm. 7, 182; Die ungesalzensten Erzählungen. DBl. 1, XI; Das Langweilige und Ungesalzene. Ästh. 2, 43; 115 etc., selten: Diese ungesalzte Poeten. 3, 782 ) etc. —
c) dazu: Jene lange, zur Salzung des Meers erforderliche Zeit. EE. 319 etc. —, Zsstzg. z. B.: Ab-: gehörig salzen, durch-s. — ein wenig, — leise salzen: Im süßen oder doch durch vulkanische Asche angesalzten Wasser. 40, 119; Ansalzung. Kochk. 35. —
An-: Āūf-: 1) Salz aufstreun; den Salzgeschmack auffrischen etc. —
2) Einem a., derb (aus dem Salz) auf ihn einhaun. —
3) (schwzr.) Einem Etwas a. = aufhalsen, aufbürden. Tock. 278; 1, 75 (und Anm.); Den Schulmeister, den man ihnen jetzt a. wolle. 4, 119; 144 etc. — Āūs-: nam.: Die Seife a., ihr Kochsalz zusetzen, s. 3, 258 ff. — Be-:
1) statt des Grundw. auch übrtr.: Wovon Einer sich freut, wie er kann, zu b. sie Alle. H. 2, 50, ihnen derb, empfindlich Eins zu versetzen. — 2) Ein Land etc. b., mit Salz versehn, versorgen. — I. Durch-: durchdringend salzen, z. B.: Das Fleisch d. etc., übrtr.: Ein Wort von Dir .., daß es mir wie ein Salzkörnlein den ganzen Akten- und Rechnungsbrei durchsalze und schmackhaft mache. Stein 3, 28 etc.; Die Bitterkeit des Todes, mit der du umgeben und d. bist. 3, 812 ¹) etc. — II. Dúrch-: = I. nam. auch: eine Menge von Dingen, die zu salzen ist, der Reihe nach zu Ende salzen. — Eīn-: in Salz legen, z. B. bei den Gärbern: Die Felle e. Rob. 2, 7 etc. (s. schwitzen) etc., nam. aber: Speisen e., Behufs der Konservierung (vgl. einpökeln, einsülzen etc.): Fleisch, Speck, Heringe etc. e.; Eingesalznes, — seltner: Eingesalztes (z. B. 1, 127) Fleisch; Eingesalzte Ochsenzungen. Garg. 53b etc.; Einsalzung. Kochk. 49. Auch übrtr.: Man müßte ein rechter eingesalzener Kalbskopf sein, wenn etc. Jephth. 1, 5; Ein eingesalzener Spitzbube. 1, 235 (s. einmachen 2b); ferner: Wenn Der aus seiner | Vorrathskammer ein paar alte, | eingesalzne Flüch’ hervorholt. Tr. 101 etc.; Das kannst du dir e. [einpökeln, sauer kochen etc.], für dich behalten, es verlangt Niemand danach, vergl. Fastn. 722, 11 ff. u. o. — Ent-: vom Salz befrein: Heringe e., wässern (s. d., vergl. einlegen 7a); Der salzt das Meer und Der entsalzt der Flüsse Fluth. 4, 84; Entsalzung. K. 2, 480. — Nāch-: nachträglich salzen. Kochk. 49. — I. Über-: oberflächlich, ein wenig salzen (s. an-s.): Mit frisch geschälten, leicht ü–en Kartoffeln. 47; 27 etc., s. II. — II. ūber-: 1) zuw. statt. I: Nach dem Abtropfen salze man den Fisch leicht über. Kochk. 298. —
2) übermäßig salzen (s. ver-s.): Viele Bücher genießt ihr, die ungesalzen; verzeihet, | daß dies Büchelchen uns überzusalzen beliebt. 115. — Um-:
1) in andres Salz legen. Südr. 1, 180. —
2) mundartl., vralt.: in — oder wie in — einer Salze (Sülze) umwälzen, umsühlen: Den untersten Knopf am Strick, welchen er [der Minbruder] zu Zeiten im Koth umsalzt. B. 38a. — Ver-: durch Salzen verderben, ungenießbar machen, — nam. von Speisen und danach übrtr.: Die Speisen, die Suppe (s. d.), das Mus (s. d.) und wortspielend: das Muß (s. müssen II 1e), die ganze Lust 161), Einem die Freude Hor. 1, 23; 13, 260; Sh. 6, 71; übel 14, 56), das Vergnügen R. 1, 156) vers. etc.; Der Schmerz versalzt die Lust, die Freude dämpft das Leid. 195; Für diese Welt, glaubt’s mir, ist mir der Spaß ver-s. Sh. 1, 86; Wie oft ihm auch gerathen ein Beutelschneidergriff, | diesmal — beim Donnerhagel! — versalz’ ich ihm den Pfiff. 65; Das Befehlen wird ihnen noch ver-s. werden. W. 4, 123 etc. In seltnerer Form des Partic.: Ärgernis über den versalzten Tag. Fat. 1, 45, vgl.: Daß seine Seligkeit .. durch das Laster der Lügen, auf welchem er ihn oft ertappte, so häßlich versalzet würde. 1, 92 und: Seine Wonne am Schulhalten wurde ihm häßlich ver-s. 2, 53 und z. B. von einer Welle: Ver-s. und verbittert | .. lag sie da. 596; „Versalzt, verbittert lag sie da“. 597. Dazu: Die Kälte und Versalzenheit solches Lufts. Sp. 10a. — Vōr-: vorbereitend salzen: Das Schweinefleisch .. vier Tage lang vor-zu-s. Kochk. 47 etc. u. ä. m. —
~er, m., –s; uv.: 1) Jemand, der salzt, z.B. auch: Die Ein-S. der Heringeetc. — 2) bei EE. 461. u. o. = Salzkrystall (s. Krystall 4). —
~erig, a.: mundartl. statt salzig: Das s–e Wasser. Reis. 214b. —
~ī(ē)r~ī(ē)r etc.: s. Salse 1, Anm. —
~ig, (icht), a.: salzhaltig, nach Salzschmeckend (s. salz II; salzen a, vgl. brackisch): S–e Ströme [Thränen] brachen aus meinen Augen. 4, 251; Ein s–er Boden. .. Die Salzigkeit der Luft und des Bodens. ranus 2, 355 ⁴); Ländl. 3, 237; 360; Ein See mit salzichtem Wasser. Luc. 4, 177 etc.; Die Speisen waren brand-s., im höchsten Grade s., so daß sie brennenden Durst erregen etc.
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