Säbel
säbelhaft
Säbelig
säbeln
Sǟbel, m., –s; uv. (–s. L. 1, 524); –chen, ein; -:
1) langes Seitengewehr mit einschneidiger gekrümmter Klinge, urspr. aus dem Orient stammend (wie auch der Name, s. 248; 309 etc.) und oft dem deutschen Schwert (s. d. und besonders Degen
1) entgegengesetzt: Krumme S. (z. B. der Türken etc., im Ggstz. zu der wenig gekrümmten Waffe in unserm Heerwesen); Die krummen S. nackt. 1, 125; Hat Beine wie S. [krumme, s. S.-Bein]. 146; Bis Einer [der türkischen Reiter] .. auf ihn den krummen S. schwang. .. Da fasst er [der Deutsche] erst sein Schwert etc. 380; Des Ritters gutes Schwert, der Heiden blinkende S. 20, 5; Den S. gezückt. 35; Ich [der Scythe] schwöre dir beim Wind und beim S. Luc. 4, 46; 66 etc. In der Volkssprache auch ohne Uml.: Sabel. 3, 311; 324; Gr. 1, 135; Wetzt lieber den Schnabel als den Sabel. 324b etc. Zsstzg. z. B.: Ehren-S., S. als Ehrengabe; Infanterie-, Kavallerie-S. Das Aneinanderstoßen hölzerner Spieße, Flinten- oder Kommiß-S. [auf den Bühnen]. 898; Officiers-S.; Der rasselnde Schlepp-S. [der lange des Kavalleristen, beim Gehn auf der Erde nachschleppend, s. Sarras]. Nobl. 1, 181; Türken- S. etc. —
2) (s. 1 und Degen 2) ein mit dem S. Bewaffneter, in Zsstzg. z. B.: Leicht überrumpeln wir das stolze Sigeth, | wenn dieser Helden-S. feiern muß. 124b etc., ähnlich: Einer von den Ohnesäbeln. Dr. 1, 296 (vergl. Zsstzg. von Hose, wie Ohnehose etc.) und scherzh.: Der dicke Schmeck-S. [Rumohr]. Br. 280 Gourmand etc. —
3) bursch.: (s. 1 und Hieb 1g, Stich etc.): Rausch. 403, dazu: Besabelt [berauscht]. 48; Er hat sich besäbelt. berg. —
4) (s. 1) Der ung(a)rische S., die gekrümmte Scheidenmuschel, Solen ensis, vgl.: S.-Bohne, -Fisch etc. —
~haft, ~ig, a.: säbelförmig, gekrümmt: Die säbligen Schenkel. 4, 28. —
~n: 1) tr.: mit dem Säbel (nieder)hauen: Wann sie die nächsten Reichserben strangulieren oder s. B. 237a; Lässt Sophonisbe zu, daß man den Ehschatz säbelt? Soph. 10, nam. in Zsstzg. (s. d.). — 2) (s. 1 und Fiedel, Anm.), intr. (haben): den krummen Fiedelbogen bewegen, fiedeln, geigen: Dann aber streicht und säbelt .. euch Keiner so zum Tanz. 378. — 3) intr.: sich säbelförmig krümmen (s. aus-s.) und (mit sein): sich auf Säbelbeinen bewegen (s. fort-s.). — 4) s. sabbeln. — Zsstzg. z. B.: Áb- [1]: abhauen, abschneiden (zunächst mit dem Säbel, — dann allgem., nam. scherzh.): Der Krebs sperrt seine Scheren auf, | die Nas’ ihm ab-zu-s. A. 9, 102); Menschenköpfe .. wie Mohnköpfe abgesäbelt. 9, 216; Nochmalige Absäbelung des wieder angehefteten .. Hauptes. HambTh. 97 etc. — Āūs- [3]: Schrägelchen heißt, wem die Bein’ a. H. 2, 34. — Be-: s. Säbel 3 und Sabber, Anm. — Ent-: des Säbels berauben. — Fórt- [3]: Er sei mit wunderbarer Schnelligkeit über die Felder fortgesäbelt. Sag. 1, 37. — Nīēder- [1]: Einen n. Denkw. 5, 377; A. 1, 161; Südr. 1, 24; Reis. 274a; 311b; 320b; 337a etc.; 1, 50; Sh. 1, 35; Ep. 1, 231; 7, 48 etc., auch: Sable nieder, was da strotzt. 5, 158. — Zer- [1]: Er sinkt selber dann hin, zersäbelt schier. 2, 478); Das Brot mit einem etwas stumpfen Messer zu ,z.“ R. 4, 183; Jämmerlich „zusäbelt“ und „zuhackt“. Lthr. 65a etc. — Zusámmen- [1]: Man muß sie durch die Gardes-du-Korps z. lassen. Bl. 1, 281 etc.
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