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Rotterei rottieren Rottierung Rottig
Rótt~erēī, f.; –en:
Rottierung (s. Rotte 1c und 2): R. und Aufruhr und Zwietracht anfangen. Luther 6, 3a; 131a; 5, 278a; 368b; 430a; 534b etc.
~īēren, tr.:
in Rotten (s. d. II 1) stellen (s. Rottierung 1), und nam. refl., bes. von einem Volkszusammen- oder Auflauf: Sich drauf die Bürgerschaft rottiert. G. 7, 110; Sie r. sich in etliche Hausen an unterschiedlichen Orten der Stadt. Olearius Reis. 119b; Schaidenreißer 35b; Man steckt die Köpfe zusammen, rottiert sich zu Hauf. Sch. 154b; Des Tages über rottiereten sich die Knaben in unterschiedlichen Gassen zusammen. Olearius Reis. 241a; Wie ein fein Gesindel hat sich da zusammen gerottiert! [s. benedeien, Anm.] ein fauler Schelm führt den andern. Schaidenreißer 72b etc.
~īērung, f.; –en:
das Rottieren, die Rotte: 1) Kriegsk. (s. Rotte II 1a): Die Zusammenstellung mehrerer Rotten neben einander heißt eine R. Rüstow gK. 107; Jedes Glied der R. muß in sich gerichtet sein, so daß es wirklich auf einer geraden Linie stehe etc. 109. 2) (s. Rotte 1c und 2 und rotten 1d) R. und Meutereien. Fischart B. 43a; Daß wir an unserm angestammten König festhalten und uns von keinerlei R. würden irre machen lassen. Gutzkow R. 1, 170; In Folge orleanistischer Zettelung und R. Scherr Bl. 1, 304; 318 etc.
~ig, a:
moderig (s. Rotte I Anm.): Auf des Meeres r–em Grund | laß der Habsucht Schätze verrotten. Freiligrath Ca 9 etc.