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Rösch Rösche röschen
Rösch: 1) adj.:
a) rasch (s. d.), lebhaft, hestig: Kein Wild so resch und geschwind. Schaidenreißer 73a; Mit Worten scharf und resch [R.: Wäsch]. HSachs G. 1, 2; Jst Einer noch so⏑r. [jähzornig]. Moscherosch Gs. 4, 530.
b) jäh abhängig, steil: Ein resches (Schm.) röspes (Stalder) Dach.
c) harsch (s. d.), spröde u. krachend; hart, z. B.: R–es [knuspriges] Backwerk; Zwei r–e Fastenbrezel. Auerbach D. 1, 245 m. Anm. ,,raschgebacken“; Büchsenpulver härten und zu r–en Knollenpulver machen. Büchsenmeister 2 etc.; Der Weizen wird r., überreif (s. Herrig 14, 140) etc. Vralt. auch: R. [hartes, s. d. 8] Wasser. Münster Kosm. 856 etc.
d) (s. c) Hüttenw.: R–e [Ggstz: milde] Mehle, Schliche, gröblich zerkleinert. Scheuchenstuel 13; 165 etc., vgl.: Wird trocken gepocht, so sind die Pochzeuge scharfkantig und heißen r–e Zeuge; beim nassen Pochen lassen sie sich minder rauh anfühlen, man nennt sie milde Zeuge. 181.
e) (s. d) rüstig, frisch: Eine r–e Wittwe. Kurz Sonn. 77 etc. 2) n., –es; –e:
a) s. Rösche 1c.
b) in Zsstzg.: Ge-R. = Schmarre (s. d. u. 1c).
~e, f.; –n:
1) das Rösch-Sein;
a) die Raschheit.
b) Knusprigkeit.
c) jähe Abhängigkeit; das Gefäll eines Wassers; auch: Das Rösch. Ade- lung.
2) (s. 1c) Bergb.: Wasserlauf (s. d. 2), ein an 2 Seiten zu Tage ausgehender Stollen. Karmarsch 1, 168 und so auch: ein Kanal im Tagebirg als Versuchsbau, s. Scheuchenstuel 196; Was ihr ferner für Gezäh zu eurer Bergarbeit im Schürfen, Reschen, Stollen, Schächten, Strecken, Hornstätten bedürfet. Mathesius Sar. 137b, vgl.: Wenn sie gleich Suchstollen treiben und Alles aufnehmen und durchröschen. 38b.; Versuchsarbeiten, die theils in dem Überröschen, theils im Schürfen etc. bestehen. Die Überröschung besteht in der Führung von Gräben in sich kreuzenden Richtungen in der Dammerde bis zum festen Gebirgsgestein nieder, um die Beschaffenheit des letzteren zu erkennen. Karmarsch 1, 166.
~en, tr.:
1) rösch (s. d. 1c) machen: Die Kälte röscht den Schnee. Schm., vgl. harschen; Die Köchin röscht den Braten. Ds., vgl. kreischen 2b, kröschen etc.
2) s. rösten 2a.
3) s. Rösche 2.
Anm. S. Schm. 3, 140; Stalder 2, 282; Schwäb. W. 439; Bernd 236 etc. und vgl. Anm. zu rasch, harsch etc. Nebenbei erwähnen wir: Griselle oder Rosch ist eine Art oder Geschlecht der Marder. Ryff. Th. 57.