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Rolle
I. Rólle, f., –n; Röllchen; –n-:
v. rollen (s. d.): 1) etwas Rollendes, nam.:
a) eine um ihre Achse sich drehende Scheibe in vielfacher Anwendung in der Mechanik, z. B.: R–n unter den Füßen eines Tisches, Stuhls etc., zum leichten Schieben; R–n mit umgeschlungener Schnur, z. B. an der Spule des Spinnrads etc. und so nam. zum Ziehen und Heben von Körpern (Zug-R.), und zwar: Feste (oder unbewegliche) und lose (oder bewegliche) R–n; Kloben (s. d. 9b) oder Flasche (s. d. 1), das Gehäuse solcher R–n und dann wie R. auch: das Gehäuse mit den R–n (seemänn. Block, s. d. 4), vgl. Flaschenzug.
b) eine sich rollende Walze: Felsblöcke etc. auf R–n fortwälzen, s. Bobrik 571b; Mit der Mangel oder Mange wird die auf R–n gewickelte Wäsche glatt gepresst. V. 1, 203 (s. d) etc.
c) (s. b) zuw.: eine stehende, sich um ihre Achse drehende Walze, z.B.: Wie das Färberpferd um die R. L. 1, 214 etc.
d) (s. b) nach den R–n als ihrem Hauptbestandtheil = Mange (s. d.), z. B. Körner 257a; Mang-R. Alexis Pit. 1, 276 etc. und ferner in Zsstzg. wie Mange (s. d.), z. B.: Dreh-, Fabrik-, Färbe(r)-, Hand-, Haus-, Wäsch-, Zeug-R., s. rollen 7a.
e) (s. b) zuw. auch nur: eine drehbare Walze, z. B. zum Aufwinden gesponnener Fäden, Drähte etc. (in der Mitte durchbohrt und an den Enden mit vorstehendem Rand), z. B.: Wenn man eine feine Stahlsaite vom Röllchen abnimmt. G. 37, 130; Eine R. oder ein Röllchen Garn, Seide, Zwirn etc. (zugleich als Maß, s. 2e) und in Zsstzg.: Garn-, Seiden-, Zwirn-R. etc. [zu Garn etc.]
f) (s. a) Anat.: Trochlea, z. B.: Der Gelenkfortsatz zw. diesen beiden Knorren [am untern Ende des Oberarms] .. besteht aus einer R. und einem kugeligen Köpfchen. Bock An. 146; Von der R. an ist die Sehne [des obern schiefen Augenmuskels] mit einer Schleimscheide umgeben. 234. 2) etwas Zusammengerolltes, z. B.:
a) Geld-Tüte (s. Deute): Die Geldgurte zu füllen. Er brach 2 gestößelte R–n auf. Auerbach Barf. 168; Er findet golden-goldne R. G. 12, 18; Ein Röllchen Geld. 16, 1; 99; Mit einem Körbchen voll Geld-R–n .. Der Inhalt jedes Röllchens. 19, 375; Ein Röllchen von 20 Dukaten. Stilling 4, 138 etc.
b) (s. a u. Deute) R. = Kegel- und Walzenschnecke.
c) (s. a) Bäcker.: tüten- oder walzenförmiges Backwerk aus dünn aufgerolltem (Butter-, Pfefferkuchenetc.) Teig; Kochk.: aufgerollte mit Fleisch gefüllte und zusammengenähte Stücke von Rinderpanzen, die in Essig bewahrt, dann in Scheiben geschnitten und in der Pfanne gebraten werden; ferner schwzr. = Haarlocke etc.
d) Bauk.: (s. a): Steine, mit Schnirkeln in der Form eines zusammengerollten Papiers verziert, z. B. Bogen-R., Schlußsteine eines Bogens oder Gewölbe; Seiten-R., Kragstein mit Schnirkeln an der Seite etc.
e) von manchen Waaren, oft zugleich mit dem Nbnbgriff der best. Größe und des Maßes, z. B.: Eine R. Zwirn (s. 1e), Seidenband etc.; Eine R. [Webe] Leinwand; Eine Rolle [Stück] Tuch; Eine R. Leder, Juften; Eine R. gesponnenen Tabacks etc. Hierzu wohl auch: Eine R. Stock- oder Rundfische = 3 Schock (s. Krippe 3).
f) zusammengerolltes Papier etc., z. B.: Halb willig, halb genöthigt zogen die Damen ihr Röllchen [die zusammengerollten Loose]. G. 21, 23; Die Papierhefte, R–n und Streifen . ., welche aus den .. Taschen seines Rocks hervorsahen. Immermann M. 1, 175; Papier-, Noten-R. etc. Hierzu die folg. Nummern.
g) (s. f) nam. bei den Alten: Die halbgeöffnete Schrift-R. ... Die Sitte, die Manuskripte aufzurollen . . Diese R–n war je nach der Größe des Papiers 6—13“ hoch, während ihre Länge sehr versch. war. So hat .. die Papyrus-R. mit dem Fragment der Jlias eine Länge von 8“ etc. Koner GR. 2, 300; Die Bücher-R–n. 297; Kinkel 8 etc.; Im ernsten Museum [Herkulanum’s etc.] liegt noch ein köstlicher Schatz seltener R–n gehäuft. Sch. 83b; W. Luc. 3, 290; Die Gesetz-R–n der Juden etc. und so noch dichter. auch v. Schriftwerken der Neuern G. 1, 275; Platen 2, 305 etc. und z. B. von einem Brief. Pfeffel Po. 3, 23 etc.
h) (s. g u. Rodel
1) heute zuw. noch von bes. wichtigen meist auf Pergament geschriebnen sorgfältig aufzubewahrenden Urkunden etc., z. B. die Stiftungsbriefe, Statuten, Grundgesetze einer Genossenschaft, Zunft, Innung, Stadt etc.: Sieh, was das Land durch deinen Spruch verloren, | die schnöd zerrißne heil’ge R. hier! [das Staatsgrundgesetz] Freiligrath Garb. 105; Auf dem Teppich lag eine kleine R. Hier ist Ihr Lehrbrief. G. 17, 264; 265; Man giebt uns R–n voll herrlicher, geheimnisreicher Sprüche. 328; Wir haben in unserm Archiv noch die Originalrisse .. Er ließ mich die unschätzbaren R–n sehen. 22, 63; Hienächst sind alle diese Pflichten in eine offene R. geschrieben worden etc. Möser Ph. 3, 220; Der Rath hat das unbeschränkte Recht der Zunftgesetzgebung gehabt, wie ja auch in den alten R–n demselben das Recht der Mehrung, Minderung und Aufhebung reserviert ist. MWiggers Warn. 38; Die Zünfte und ihre R–n . . Welche Rechte gewähren denn eig. noch die Zunft-R–n unsern Handwerkern? Volksw. 1, 16 etc., so auch: Gewerks-, Gilde-, Jnnungs-, Amts-R–n etc.; Stadt-R., Urkunde der Stiftung, der städtischen Gerechtigkeiten und Gesetze etc. i) (s. h) R. = Liste, Register, Verzeichnis etc. und zuw.: die Gesammtheit der darin Verzeichneten: Es wird ihr mehr als eine R. | verliebter Sklaven Weihrauch streuen. Günther 238; Wie im 2ten Buch [Moses] mit .. R–n der Musterung untermischt. H. R. 9, 44; Der Geschlechtsname Skultetus kömmt in der R. der Reimer und Versmacher häufig genug vor. L. 8, 263; Lassen Sie sich in die R. unsers Rottmeisters einschreiben. Mendelssohn 5, 431; Man lasse sich die R–n von unsern Handwerkern nur seit 100 Jahren zeigen. Die Krämer haben sich gerade 3fach vermehret und die Handwerker unter der Hälfte verloren. Möser Ph. 1, 23; Wo die zu einer Hof-R. oder zu einem Freigericht gehörigen Gründe aus der R. fallen [versch. l; m] 3, 292; Darauf begehrt der Chan eine R. unserer Völker. Olear. Reis. 228a etc.; In der R. der Bürger (oder in der Bürger-R.) stehn; Da er in die Teich-R. [Deich-R.] aufgenommen wurde. Möser Ph. 1, 328, in das Verzeichnis der Deichpflichtigen; Weil er sich dadurch der Kriegs-R. entzogen haben würde. 1, 141; Die jetzigen Muster-R–n steigen schon | auf auserles’ne 20000 Mann. Schlegel Sh. 6, 215; W. Luc. 1, 310; Att. 2, 1, 140 etc. und übrtr.: Wenn das Volk sich .. über die Muster-R. des anerbenden Ranges wegsetzt. Kant Buchm. 12 etc.; In der Rangier-R. Fouqué Dr. 1, 246, in der die Soldaten rangiert, nach Reihenfolge und Rang verzeichnet sind; Diejenigen Militärpflichtigen, welche ihre Anmeldung zur Eintragung in die Stamm- R. unterlassen. Volksz. 10, 16; ferner z. B.: Die Accise-R–n und das Accisereglement. MWiggers Warn. 43; Steuer-R.; Die alten Zoll-R–n und Zollregister. Erbvgl. § 289 etc. k) (s. f) der aus einem dramat. Werk für einen Schauspieler ausgeschriebene Part, den er zu spielen hat: Das Ausschreiben der R–n zu beschleunigen; denv das Stück will doch gelernt und geübt sein. G. Sch. 6, 289; Die R–n in der Leseprobe berichtigen etc. l) (s. k) der Part, den ein Schauspieler zu spielen hat, spielt: Ein Drama mit vertheilten R–n lesen; Der Schauspieler gastierte in der R. des Hamlet; Für jene haarbuschigen Heldenspieler, die Hamlet persifflierte, eine der dankbarsten R–n. Gervinus Sh. 1, 217; Für die Bühne zu schreiben und Jhnen eine R. „anzudichten“. Lewald Ad. I; Die R. ist ihr aufgemessen (Zelter 4, 241), auf den Leib [s. d. 2] geschrieben etc.; Den Ausdruck: R–n fressen [s. k] braucht man für das schnelle Lernen und Spielen verschiedener R–n, häufig auch für die Sucht, jede R. ohne Unterschied zu spielen. Düringer 940 etc.; ferner (vergl. R.-Fach): Komische, tragische, naive etc. R–n; Die R. des Helden, Liebhabers, Intrigants, Poltrers, Bedienten etc., der Soubrette etc. und in vielen Zsstzg. (s. d., vergl. m). m) (s. 1) vielfach übertr. vom Schauspiel auf das Leben (vgl. Person 1 etc.), z. B.: Er empfand das Unangenehme eines Uebergangs vom ersten Liebhaber zum zärtlichen Vater und doch wollte diese R. immer mehr und mehr sich ihni aufdringen. G. 18, 262 etc.; Alles .. war Nichts als R. [Schein, Täuschung]. CFBahrdt 3, 381 etc., so nam.: Eine R. spielen, z. B.: Ein Vermummter, der kenntlich ist, spielt eine armselige R. G. 9, 53; Er ist kein Jüngling mehr und ich höre, daß er noch immer die jungen R–n spielt. 18, 207; Der in dem deutschen Literarwesen zwar eine sehr unterge- ordnete, aber doch eine R. spielte. 22, 121; Ich konnte mir ziemlich die R. vorschreiben, die ich zu spielen hätte. 27, 138; Am Ende hätt’ er ja Nichts mehr zu treiben und seine R. wäre [aus-] gespielt. Hölderlin H. 1, 148; Wenige Gelehrte werden eine mehr doppelte R. gespielt haben als Wieland. L. 6, 13; Jugendlicher Stolz, | der eine R. spielen [sich auf der Bühne der Welt bemerkbar machen etc.] möchte. Sch. 265b; Wenn du geglaubt, ich werde eine R. | in deinem Spiele spielen, hast du dich | in mir verrechnet. 359b; Im Gewebe unsers Lebens spielen Zufall und Plan eine gleich große R. 704a; So wenig Fähigkeiten er auch besaß, die erste R. zu spielen, so wenig ertrug es seine Eitelkeit, sich mit der zweiten zu begnügen. 926b; Einer R. .., | die auch der künstlichste Komödiant so leicht | und ungezwungen nie wie seine eigne [R. = Person] spielet. W. 3, 39; 5, 114; 187; 23, 394; Die erste R. auf dem Weltschauplatz gut spielen. 27, 314; Eine so hohe R. zu spielen etc. ebd.; Att. 1, 1, 72 etc.; Einem Mann, der seine R. längst ausgespielt hat. HB. 1, 5; Mendels- sohn Ph. 1, 72; Nach der Ausführung, wie nach ausgespielter R., abtreten, sterben. JvMüller 6, 4 etc.; Die Weisheit .. würde uns die Maske nicht ablegen heißen, wenn wir unsere R. [des Lebens] nicht geendigt hätten. L. 11, 28 etc.; Wer hieß aber auch Herrn Menzel, die lächerliche R. eines Kätzchens zu übernehmen, das etc. Börne Frzfr. 29; Die niedrige R. des Aufpassers zu übernehmen. GRaimund 6, 4 etc.; Jene R. eines Gegners und Widersachers, die wir so lange behauptet und auch künftig noch annehmen müssen, auf eine Zeit abzulegen. G. 39, 290 etc.; Die R–n sind getauscht, | der Deutsche redet und der Spanier lauscht. Freiligrath Garb. 45 etc.; Sie fallen aus der R., Herr Minister! | Nicht Lobens wegen sind Sie hier. Sch. 335b; Gebt Acht, wie bald sie aus der R. fällt. West Dian. 1, 4 etc. Hierzu Zsstzg., s. z.B.: Erden-, Lebens-, Haupt-, Neben-R. etc. und wonach sich analog’ zahlreiche andre bilden lassen —: Er fordert Nichts dafür als höchstens einen Kuß | mit einem Wort, er spielt die Altenmannes-R. W. 20, 153; 35, 147 etc.; Er solle seine Ehemanns-R. so lange und so gut als möglich spielen; wenn er sich aber endlich entdecken müßte, so solle er hübsch artig und galant sein. G. 16, 224 etc.; Daß es mir unmöglich ist, meine Hausfrauen-R. fortzuspielen. W. 23, 41; Seine Parteigänger-R. auch hier zu spielen nicht abgeneigt. G. 25, 22 etc. 3) eine Vorrichtung, Etwas darauf rollen oder rutschen zu lassen, z. B.:
a) = Riese (s. d. II), Rutsche, nam. Bergb.: Scheuchenstuel 195 (auch Rollschacht ebd.; Berg-R. 31); Erz-R., durch welche die Erze gestürzt werden. 70; Säuberungs-R., im Salzbergbau des Haselgebirges, um den ausgelaugten Thon aus den Laugwerken auf eine tiefere Strecke zu bringen. 196 (Säuberungspütte. 203, s. Pfütze, Anm.) etc. Auch verallgemeint: ein donlägiges Abteufen oder Gesenk, z. B.: Der S. Josephi Stollen nebst einer Durchfahrts-R. und einem Gesenke [im Quecksilberbergwerk zu Jdria], s. Adelung.
b) (s. Fege 2) ein schrägstehendes Drahtsieb, wodurch von dem darüber Rollenden oder Laufenden das Feinere abfällt, so: Korn-, Fege-R. [Kornfege]; Erd- oder Garten-R., die Gartenerde siebend von Steinchen etc. zu reinigen u. ä. m. Auch übrtr.: Wankende Wort und Rede soll man weidlich panzerfegen, durch die R. lassen laufen, flugs zausen. Luther SW. 61, 109, s. rollen 6.
c) (vgl. b) eine grobe Breche (s. d. IIIb) oder Brake zum ersten Brechen (oder „Rollen“) des Flachses. Schm. 3, 80, wohl insofern die Schäbe dabei niederfällt etc. 4) „runde Schelle mit frei darin herumrollendem Klöppel, Pferdeschelle“. Schm., Kling-R. Adelung: Die R–n klingelten. Auerbach Jos. 197, vgl.: Uns selber hängen wir die Kuhschellen um und die Rollgeschirre. 128; R., Schlittenschelle; Das Geröll. Schlittengeschell. Stalder 2, 280; Das vorderste Saumroß trug eine Glocke, das zweite ein Geröll. Tschudi Th. 622 etc., vgl.: Dabei ließ er [Salmoneus] seinen Wagen mit Becken und dgl. Gerille behängen. Hederich Myth. 2154 etc. Dazu: Die Schelle rollt [klingt]. Adelung u. vrkl.: rölleln, röllern, kleine Schellen ertönen lassen. Schm. und: Den [Masken-] Zug eröffnete eine Bande der s. g. Rollerinen, in kurzen Röcken, überall mit Schlittengeläut behangen, .. ein Trupp von Schellerinnen . ., Kuhglocken schleppend. Spindler Vog. 2, 134 etc. 5) Fischer.: In die R., mit den R–n fahren, auf dem Wurmsee eine Art nach den Boden-Renken zu fischen, wobei 4 Personen aus 2 neben einander gehenden Kähnen das Zugnetz nach entgegengesetzter Richtung auswerfen und sich an einander festhaltend wieder einziehn (gleichsam aufrollen). Schm. 6) Deichb.: (vgl. Rille) aus den Gängen von Maulwürfen, Fisch- ottern etc. entstehende kleine, aber sehr gefährliche Öffnungen durch den Deich hindurch, nächst an dem Körper eines Siels. Brem. W.
Zsstzg. leicht zu vermehren und zu verstehn nach dem Vorstehnden und den folg. Bsp.: Accīse- [2i]. Agnēsen- [2l]: s. Agnese. Düringer 38. Áltenmannes- [2m; 1]. Ámts- [2i]. Ánstands- [2l]: zu deren Darstellung schöner Anstand und besondre Repräsentation gehört. Düringer 67 etc. Antritts- [2l]: womit ein Schauspieler debütiert. Bēīnkleider- [2l]: in denen Damen in Männertracht auftreten. 134; Prutz GschTh. 314. Bérg- [3a]. Blēī- [2e]: dünne aufgerollte Bleiplatten.
Bōgen-:
1) [2d].
2) = Bohr-R. Bōhr- [1a]: zur Bewegung der Rollenbohrer (s. d.). Karmarsch 1, 317, auch (vgl. Bohrbogen): Bogen-R. Bǖcher- [2f]. Bürger- [2i], aber auch [2l]: die Rolle eines Bürgers in einem Drama, ähnlich doppeldeutig z. B.: Ritter-R. etc. Charákter- [2l]: in der ein bestimmt ausgeprägter Charakter sinnlich erkennbar dargestellt wird, s. Düringer 207. Dāmen- [2l]: s. Frauen-R. Dēīch- [2i]. Drāht-:
1) [1e; [2e].
2) = Draht-Leier (s. Leier 4d), auch Stock- R., und verallgemeint: die ganze Anstalt zum Drahtziehn: Die Betriebsamkeit des in seinen Eisenhämmern, seinen Steinbrüchen, seinen D–n .. hart werkenden Volks. Schücking Mark 2, 140 etc. Drêh-:
1) [1d].
2) [1b] Uhrmach.: ein messingnes Werkzeug zum Abdrehn feiner Wellen, ein Cylinder, der in zwei Hälften geschnitten ist und in der Mitte ein Loch hat, in das die Welle gelegt wird. Dúrchfahrts- [3a]. Effékt- [2l]: effektmachende (od. dankbare) Rolle. Düringer 506. Ehemanns- [2m]. Erd- [3b]. Erden- [2m]: die auf Erden im irdischen Leben gespielte Rolle: JP. 1, 62. Erz- [3a]. Fabrīk- [1d]. Fä́rbe(r)- [1cu. d]. Fêge- [3b]. Fést- [1a], z. B.: Auf der eisernen Achse der Blechtrommel ist .. nebst einem Schwungrade eine doppelte Riemenscheibe oder Rolle, nämlich eine feste und eine lose sitzende angebracht. Um die Maschine in Gang zu setzen wird .. der Betriebs-Riemen von der Los-R. auf die F. herübergeschoben. Karmarsch 3, 249. Fórce- [2l]: in denen der Schauspieler seine Force hat: Düringer 506; Schütze HambTh. 251. Frāūen- [2l]: Bei den Alten wurden die F–n von Männern gespielt etc. Friktiōns- [1a]: In der Verlängerung nach oben und unten trägt jeder Gatterschenkel eine gehörig stellbare Friktions- oder Führungs-R., die sich innerhalb der . . Wände eines jeden der Ständer mit dem Sägegatter auf- und abbewegen können und letzterem zur Leitung dienen. Karmarsch 3, 23, vergl.: Auf diese Weise empfängt das hölzerne Schnurrad eine drehende Bewegung abwechselnd rechts und links hetum und setzt dadurch mittels der über Leitungs-R–n gelegten Schnüre das Roß in hin- und hergehende Bewegung etc. 430. Gárn- [1e; 2e]. Gárten- [3b]. Gást- [2l]: worin ein Schauspieler gastiert (s. d. 2), als Gast (s. d. 1b) auftritt. G. 16, 330 etc.; übertr. [2m] Thümmel 6, 104. Géld- [2a]: Thümmel 4, 206 etc. Gesétz- [2g]. Gewérks-, Gílde(n)- [2h]. Hánd-:
1) [1d].
2) (niederd.) eine Rolle oder Scheibe, worüber ein dadurch hoch oder niedrig zu ziehndes Handtuch hängt und: das Handtuch mit der Rolle. Hāūpt- [2l und 2m]: im Ggstz. zu den Neben-R–n (s. d.): Der Epheu hat keinen Stamm, mag aber gern überall, wo er sich anschmiegt, die H. spielen. G. 22, 123; Die Schauspieler .. in den Neben-R–n so wenig als in den H–n. L. 4, 183; Zur H. war der Herzog von Guise bereit. Sch. 1074a; W. 6, 89 etc. Hāūs- [1d]. Hāūsfrauen- [2m]. Hélden- [2l]: s. Held 1. Düringer 569, auch [2m]. Hōf- [2i]. Intrigánten- [21]. Kátt-, Kátz- [1a]: Katroll (s. d.). Kétten- [1e]: am Bortenwirkerstuhle etc. die Rollen, worauf die Kettenfäden gewickelt sind. Klíng- [4]. Kóntre- [2i]: Kontrolle (s. d.). Konversatiōns- [2l]: Rolle in einem Konversationsstück, s. Kostüm-R. Kórn- [3b]. Kostǖm- [2l]: im Kostüm, d. h. nicht in moderner Kleidung gespielt, im Ggstz. zur Konversations-R. Düringer 290; im engern Sinn: die eine bes. prachtvolle Garderobe und weniger der innre Gehalt auszeichnet. 940. Kránz-: (Buchb.): (s. abrollen 2f) ein rollender Stempel zum Aufdrucken kranzförmiger Verzierungen etc. Krīēgs- [2i]. Lāde- [2f]: L., Laderöllchen, bei Campe für Kartusche (s. d. 1), Patrone (s. d. 1d), ebenso: Pulver-, Schuß-R. Lêbens- [2m]: im Leben gespielte Rolle. B. 317b; Sch. 376b. Lēītungs-: s. Friktions-R. Līēbhaber- [2l; m]. Lógg- [1a]: die Rolle, um welche die Logg-Leine (s. d. und Logg) läuft. Lōs-: s. Fest-R. Máng(el)- [1d]. Mä́nner- [2l]: vgl. Frauen-R. Mántel- [2l]: In sog. M–n, d. h. solchen, welche auf der franz. Bühne die maskenartige Tracht mit einem kleinen Mantel beibehielten. Devrient 2, 13; Prutz GschTh. 258 etc. Múster-:
1) [2i], vgl. Musterschreiber. 2) [2f] eine Papier-R. etc. mit Mustern oder Proben von Zeug etc., Probe-R. 3) [2l] eine Rolle, die als Muster für andre dienen kann etc. Nāch-: z. B. [2m]: Eine N. spielen. Ense Tag. 5, 348, Etwas zu spät, nachdem die rechte Zeit vorbei, thun etc. Nêben-: s. Haupt-R.: Wen in den N–n ein Anfänger .. beleidigt. L. 7, 11; 4, 118 etc.; Daßer bei meiner berüchtigten Todesscene die erste und geschäftigste N. auf sich nahm. W. 17, 148. Nōten- [2f]. Ober- [1a]: obre Rolle beim Flaschenzug, Ggstz.: Unter-R. Papīēr-, Papyrus- [2f; g]. Parāde- [2l]: eine Rolle, womit ein Schauspieler Parade (s. d. 1, vgl. 4) macht, Force-R. Pergamént- [1g; h]. Póch-: s. Reite 2. Prōbe- [2l]: als Probe eines zu engagierenden Schauspielers dienend. Düringer 901. Púlver-: s. Lade-R. Rangīēr- [2i]. Rēībungs-: Friktions-R. Sǟūberungs- [3a]. Schlúmmer-: ein cylindrisches um den Nacken zu schlingendes Schlummerkissen, seltner so: Eine Schlummerwalze, die sie mir gehäkelt hat. Spielhagen Pr. 1, 225. Schlúß- [2l]: Endlich spielt noch der unvermeidliche Kaiser Karl die Sch. Gartenl. 10, 282. Schríft- [2g]. Sēīden- [1e; 2e]. Sēīten- [2d]. Soubrétten- [2l]. Spánn- [1a]: wodurch z. B. eine Schnur gespannt und straff gezogen wird. Karmarsch 3, 740. Stádt-, Stámm-, Stēūer- [2i]. Stáck- [1e]: s. Draht-R. 2. Stríck-: Strickscheide (von etwa cylindrischer Form), in ugw. Form: Eine silberne Kette mit zwei runden schönen Kapseln. Es sind Strickrölle, wo man die Stricknadeln hineinthut. Auerbach Gv. 163. Stūhl- [1a]: unter den Füßen eines Rollstuhls: Steht er auf, so schreien die St–n. Zschokke Nov. 13, 203 etc., ähnl.: Tisch-R. etc. Tēīch- [2i]. Tísch-: s. Stuhl-R. Trīēb- [1a]: wodurch Etwas umgetrieben wird, z. B. Karmarsch 3, 740. Triúmph- [2l]: in der ein Schauspieler Triumphe feiert (Force- R. etc.). Schütze HambTh. 543; 673 etc. Unheils- [2m]: Einen größern, höhern Schauplatz für seiye U. Ense Tag. 6, 5. Unter-: s. Ober-R. Wásch- [1d]: CBahrdt 4, 83, auch: Wäsch-, Zeug-R. 98* Zóll- [2i]. Zūg- [1a]. Zúnft- [2i]. Zwirn- [1e; 2e].