Rocken
II. Rócken, m., –s; uv.; uv.; -:
1) eine Getreideart, Secale, das Mehl zum Schwarzbrot liefernd etc. (s. Korn 3c), — sowohl die Pflanze wie die Frucht: Des grünlich schimmernden Roggens | Wallungen. D. 2, 43; Wurden Roggen eingesäet. (55) 195a; Zu einer Zeit, wo der liebe R. kaum für Geld zu haben ist. Ph. 1, 371; Zittert wie vor dem Wind der R. Fr. 308; Eh der Roggen | gelb wird. 451a; O des Gewühls, wie der R. mit grünlichem Dampfe daherwogt! 1, 10; 2, 125; 3, 19; 104 etc. — 2) nach einer Ahnlichkeit z. B.:
a) Ägyptischer R., Hordeum coeleste (Himmelskorn). —
b) Wilder (oder Sand-, Strand-) R., Elymus arenarius, s. Strand-Gras, -Hafer.
Anm. Ahd. roggo, rocco, mhd. rogge etc., auch für Getreide mit weißrem Mehl, s. 3, 71 und ebd.: Das Rögklein [der Röckling. Brötchen aus Weizen- mit beigemengtem R.-Mehl, etwas schwärzer als Semmel; der Semmelrocken, Art Semmelgebäck etc.; der Schönrocken, (in Hamburg) Art Weißbrot mit drei stumpfen Enden. s. auch 1115b. (Nebenbei mag hier erwähnt werden: Von weißem Senfsamenkraut, Röcklen genannt. Th. 61, dagegen 323: Röcklen oder Ruttelen als ein spinnenartiges Gewürm, Rutela [?].) — Die Schreibw. (s. die Belege) schwankt zw. R. und (mehr niederd.) Roggen. Dazu das oberd. Ew.: Mit rockenem Mehl. EfA. 1, 525; 8a etc.
Zsstzg. z. B.: Bránd-: in abgebranntes Moorland etc. gesäet. —
Johánnis-: Stauden-R., der nach Johannis gesäet, im Sommer und Herbst mehrmals grün zu Futter abgehauen und im nächsten Jahr geerntet wird. —
Krǟhen-: Mutterkorn (s. d.). —
Quǟl-: Johannis-R. —
Sánd-:
1) [1] auf Sandboden wachsender R. —
2) [2b]. — Sómmer-: im Frühling gesäet und im Sommer desselben Jahrs reif, — Ggstz.: Winter-R., im Herbst gesäet und überwinternd. — Stāūden-: sich stark bestaudend oder bestockend, s. Johannis-R. — Stránd- [2b]. — Tāūben- [2]: s. Duwock. — Unter-: die Nebenhalme des Rockens (Maipflanzen). — Wínter-: s. Sommer- und Johannis-R. — Zíns-: ein in Rocken zu liefernder Zins: Wieviel Z. und Schloßhafer du geben musst. M. 1, 260 etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.