röcheln
Röcheln, intr. (haben) und zuw. (s. 2) tr.:
1) . mit einem in der Kehl- und Luftröhrgegend rasselndem Geräusch athmen und solches oder ähnliches Geräusch hören lassen:
a) bei schleimgefüllter Luftröhre, beklemmtem Herzen etc., z. B.: Der Brustkranke röchelt; Aus den klopfenden, beklemmten Herzenshöhlen | brach, wie aus einem feuchten Brand | die eingesperrte Luft mit Rauschen zischet, | ein röchlendes Geseufz. 1, 4) etc. —
b) nam. oft von Sterbenden: D. 273; Noch schrie er r–d mir ins Ohr. 3, 263; Er röchelte nur noch. 14, 153; Die Lunge röchelte noch fürchterlich, bald schwach, bald stärker, man erwartete sein Ende. 154; 4, 2, 16; Meine [des Ertrinkenden] Kehle röchelt. Ps. 69, 3; Wo der R–de dumpf hinrasselt in den lang hinstreckenden Tod. Ästh. 2, 168 etc., s. 2 und 3. —
c) von Schlafenden, Schnarchenden: R–d erhob sie sich, als läge ein Alp auf ihr. R. 5, 533; Ich fing an zu r. und zu schnarchen [als schliefe ich]. M. 2, 157 etc. —
d) übertr. z. B. auf Gesprochnes, das man nur als ein rasselndes Geräusch, nicht als ein wirkliches Reden bez. will: Der Engländer schnarrt, der Franzose schwatzt, der Spanier röchelt, der Italiäner dahlt und nur der Deutsche redet. 2, 488 etc. —
e) von ähnlich klingenden Tönen, hochd. namentl. vom Quarren der Frösche (s. Anm.): Die Liebe . ., welcher zwitschert der Hain, röchelt der grüne Sumpf. 218; Die Frösche r., sagt man bei uns mit Wohlgefallen von dem quarrenden Chor entfernter Sümpfe an heitern Abenden. 2, 185; 4, 159 v. 104 etc. (s. 2 und 3). —
2) tr.: Etwas r–d hören lassen, ausstoßen, z. B.:
a) (zu 1b) Ihr röchelt, Märtyrer, Lieder der Wonne. Jhm zu Füßen röchelt ein erlegener Jüngling Todesqual. Während er seine letzten Athemzüge röchelte. Bl. 1, 221 etc. —
b) (zu 1e) Es röchelten Frösch’ im Morast ihr ewiges Klaglied. Georg. 1, 378 etc. —
3) im substant. Infin. (s. Geröchel), z. B.:
a) (zu 1b) Ein R. sonderbar | hat aus der athemlosen Brust bezeugt, | daß seine letzte Kraft geschwunden. 4, 109; Ihr verendend R. 5, 1, 26); Das letzte R. 446 etc.; Ergötzt durch Sterbe-R. D. 358; Das Geschenk deines Sterbe- R–s. 205a; 6, 241; Als Nachhall gleichsam eines Sterbe-R[–s]. Febr. 7 etc.; Das Todes- R. etc. —
b) (zu 1e) Ferner Moore R. SW. 5, 279; Der Frösch’ anmuthiges R. 2, 3 etc.
Anm. Tonw., wohl eig. mit anlautendem „h“, vgl. kröcheln (s. krächzen, Anm.) und — s. Anm. zu Rachen, Rechen etc. — henneb.: hörcheln = r. 3, 132) und bes. 3, 10 ff. — Nbnf.: Im Hals rocheln. B. 182b; ferner als allgemeineres Tonw.: r., rocheln, rüchelen. 2, 279 und 286; 2, 123c = grunzen (vergl. ρéγω, ρozṕω, schnarche; ρνγ0ς, Rüssel); wiehern (z. B. G. 334); wiehernd lachen [s. Geröchel Ferner s. zu 1e: Röhlinge (thüring.): die r–den Frösche und — allgem. für Lärm: Die Bauern machten ein Geröhel und ein Rumor. Ul. 103; Es ward ein groß Gerühel. 17 etc. (s. grölen).
Zsstzg. wie bei ähnl. Tonw., s. bellen, ferner [s. 1b] vgl. die von athmen, hauchen etc., z. B.: Āūf-: Er entsank a–d [1b] etc. V. Il. 5, 585; 13, 399. —
Āūs-:
1) tr.: röchelnd aushauchen: Das Leben 282; Soonw. 164), seine Seele Tr. 139) a.; Bis er [der Eber] seinen letzten Schweiß [Blut] | vollends ausgeröchelt. 2, 35 etc. —
2) intr. (s. 1): zu Ende röcheln; sterben: Wenn sie [auf der Bühne] so voll Grazie und Delikatesse ausröchelt. 698b; Mit der Freude stirbt hier auch der Kummer, | röcheln auch der Menschen Qualen aus. 6b etc. — Durch-, tr.: röchelnd durchtönen, durchrasseln: Die hohle Brust [des Thurms] durchröchelt schwach | ein rostig Uhrwerk stöhnend. 258 etc. — Um-, tr.: Der Tod umröchelt ihn in tausend Lagen. H. 1, 45; Viele der nluthigen Stier’ umröchelten blutig das Eisen | abgewürgt. Il. 2, 30 etc. — Ver-: aus-r.: 1) tr.: Bis Gianettino den letzten Odem verröchelt hat. 151b etc. — 2) Rom verröchelt über Brutus’ Bahre. 134b; Von dem v–den Rosse. (46) 266; Der Jüngling hat verröchelt. 445 — u. ä. m.
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