Faksimile 0759 | Seite 757
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Riff Riffe Riffek riffeln
Ríff, n., –(e)s; –e; -:
schmale vorragende Klippe, z. B.: Von des schwindligem Felsens | schmal vorragendem R. Pyrker 205, vgl.: Rippe 2c und: Die Riffel, gezackter Berggrat. Schm. 3, 62 etc., nam. Schiff.: solche Felsen- oder Sandbank im Wasser: Bobrik; Sie müssen ja das R. | umfahren. Cham. 4, 159; Ob auch Sandbank uns droht und R. Freiligrath Ca 5; G. 2, 262; 3, 123; Rückert W. 1, 201; Geschleudert ans R. Salis 79 etc., vgl.: Ryf oder Rief etc. Forster R. 1, 186; 193; Zornige Wellen den Rief schlagen. Schubart 2, 302 und Reff (s. d. 4). Fälschlich als Bez. des Sichern (st. Port etc.): Ich hab in Sturm und Brandung | ein festes R. zur Landung. AMeißner Gd. 1. Zsstzg. z. B.: als Kollektiv (vgl. Gebirg zu Berg etc.): Ich bebe | durchs Geriffe, | durchs Gewebe | dieser Klippen. Rückert 6, 161 etc., ferner z. B.: Der Dampfer stieß über das Außen- R., trieb herein auf den Mittel-Rewel [s. d.]. DrClement (Nat.–Zeit. 13, 539); Basalt-R–e. Fallmerayer Or. 1, 149; Oben saßen wir nun auf einem Eis-R. Kohl A. 1, 20; Fels-R–e. V. H. 1, 350; Nun schmettern | es [das Schiff] Stürm’ ans Felsen-R. Boie (Matthisson A. 8, 158); Der Wassersturz, das Felsen-R. durchbrausend. G. 12, 7; Aus der Tiefe ragend ein Felsen-R. Sch. 64a, vgl.: Zwischen den beiden „Felsen-Rieffs“. Forster R. 1, 281 etc.; Das bei der Stadt zu Tage stehende Granit-R. Kohl Südr. 1, 7; Der Brandung Wog’ am weiten Kiesel-R–e | verrieselt. Salis 34; Als untermeerisches Korallen-R. Burmeister Gsch. 251; Freiligrath 1, 227; Volger EE. 400; Sand- R. Bobrik 565; Stein-R. ebd. etc. 2) s. Reff 6.
~e, f.; –n:
1) Rispe (s. d.).
2) R., Flachs-R. (oder -Riffel) = Raufe 3.
~ek: 1) m., –s; uv.:
scheltender Verweis von einem Vorgesetzten (s. riffeln): Ich riskire einen derben R. und vielleicht noch andres Gemaßregel von Seiten des Bischofs. Scherr Gr. 1, 283; Ihm einen wohlverdienten R. zu applicieren. Sch. 1, 55; Der kriegt seinen R. Spindler St. 1, 52; R. besehen etc., oft auch: Gegenstand eines Rüffels oder im Superlativ einer Disciplinarstrafe. Klencke Parn. 2, 211; Der Rüffel von meinem Hauptmann, daß ich mich . . in die Flucht schlagen lassen, war ohnedies lang genug. Laube DW. 5, 197 etc. 2) f.; –s:
a) s. Riff.
b) R., Flachs-R., s. Riffe2; Raufe und riffeln 1.
3) n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge- R. = Riffelēī (Rüffelei): das Riffeln (4).
~eln, tr.:
1) (s. Raufe 3) Der Flachs wird geriffelt, ge- refft, d. h. zur Absonderung der Samenkapseln durch einen groben eisernen Kamm (Riffelkamm, Reffkamm) gezogen. Karmarsch 1, 801, auch: rüffeln. Zink Ök. 1, 892 etc., s. 4.
2) = reifeln 1a (s. d.), rillen, rippen, z. B.: Die Unterwalzen sind von Eisen und geriffelt (kanneliert). Karmarsch 1, 124; Weil der Flachs beim Fortschreiten durch die feiner geriffelten Cylinder mehr Knickungen empfängt und . . tiefer in die Riffelung eintreten kann. 807; 2, 672; 3, 639 etc.
3) reibend (s. d., Anm.) hin und her bewegen: Durch Klopfen und R. weich und mürbe. BSigismund (Gutzkow Unt. 2, 2, 41b) etc., nam.: so feilen (s. Riffelfeile), auch in Zsstzg., z. B.: Die Charniere damit zu überfeilen (be-r.). Krünitz 12, 481 etc.
4) (s. 1; hecheln und raffeln, doch vergl. auch 3 und polieren; geschliffen machen etc.): Einen r., ihm einen Riffel ertheilen. Schm. 3, 62; häufig: Der Minister hat den Gesandten tüchtig gerü ffelt. Ense Tag. 3, 52; 4, 27; 6, 97; GotthelfObramtm. 104; Gutzkow Z. 4, 84 etc. Vergl.: Ich würde gewaltig gerippelt worden sein. Ach, ich werde ohnehin gerippelt werden. König Jer. 1, 22 etc.