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Riege
Rīēge, f.; –n:
1) mundartl., veralt. statt Reihe, s. Brem. W. 3, 490 etc., häufig bei Luther, z. B. in der Bibel wo neuernde Ausg. Reihe haben 2. Mos. 28, 17 ff.; 39, 10; Weish. 18, 24; 1. Kön. 7, 2; 2. Chr. 4, 3, ferner: Ob .. ein ganzes Wort oder R... fehlet. Luther 5, 293b; 8, 114a; b; Die Schnur oder R. der Personen im Geschlecht [Geschlechtsregister]. 119b; An der R. her [der Reihe nach], wie sie ihr Siegel an den Bullen in der R. her hangen. 224a etc.
2) (s. 1) Turnk.: „eine best. Anzahl von Turnern, welche nach einer gewissen Ordnung und in sich wiederkehrender Reihenfolge turnt.“ Jahn Turnk. 72; 69; 117; Raumer Päd. 3, 1, 22 etc.
3) Bauk.: „Gestell für eine Altarverzierung, das Vorgehäng.“ Brugger 2, 248.
4) mundartl.:
a) in Lievland: Gebäude zum Trocknen des über Balken gelegten Getreides. Olearius Reis. 77b; „Art Korndarre“. Soltau Beitr. 60a (vgl. Rieghaus und Riegel 4a).
b) auf Rügen: vom übergetretnen Meer eingerißne Wasserlöcher. Zöllner Reis. 327.
c) bair.: Art schmales, kurzes Ruder (Riem) für kleine Schiffe. Schm. 3, 69; 679.