Reicher
reichern
Reichhart
Reichheit
Reichigkeit)
reichisieren
reichlich
Reichling
Reichnis
Reichthum
Rēīch~er, m., –s; uv.:
s. Reich III 2g und Ost- Reich. —
~ern, tr.: reicher machen (vgl. reichen 1), z. B.: übel Gut, das reichert nicht. 295; Mit Bettel und nicht mit Studieren dienet und reichert man die Klöster. Lthr. 5a etc., heute gw.: be-r. (s. d.). — Zsstzg.: Án-r.: (Hüttenw.): ein Erz gehaltreicher machen, durch Zuschlag oder durch wiederholtes Rösten, 89* s. 11: Man kann auf diesem sehr einfachen Wege selbst das [silber-]ärmste Blei .. beliebig an-r. . . Das solchergestalt zehnfach angereicherte Blei. 1, 263; Anreicherung. 260 etc. (s. reichtreiben, vergl. gradieren 1), übrtr.: Meeresströmungen, welche aus den Gegenden der stärksten Verdunstung gleichsam angereichertes Wasser herbeiführen. EE. 399; Viel Gutes, damit die deutsche Sprache allmählich an-zu-r. 3, 998 ²⁸); Zur Anreicherung der Sprache. (1016 ¹) etc. — Be-r.: statt des vralt. Grundw. (vgl. bereichen 1): Wenn wir uns des Gegebenen sehr bedürftig und durch Solches unendlich bereichert eingestehen. Denkw. 2, 331; Die Weine .., so bald sie .. die weiten Gewölbe be-r. 1, 271; Indessen hat mich Tasso auch bereichert [durch die Gabe seines Gedichts]. 13, 120; Die Muttersprache zugleich reinigen und b. ist das Geschäft der besten Köpfe; Reinigung ohne Bereicherung erweist sich öfters geistlos. 32, 221; Wo die Malerei nicht würdig als durch Gold bereichert scheinen wollte. 31, 68; Gewisse Rubriken, die sehr mager ausfallen, zu b. Sch. 5, 137; Denen es gleichviel ist, von wessen Beute fie sich b. Samps. 2, 3; Herrlich bereichert er die Sprache wie z. B. mit „Gedunst“ etc. HV. 54; O gieb und dich bereichre | mit Segen, den Nichts raubt. Mak. 1, 87; Sie hat, indem sie die Mönche bereicherte, zugleich das Land mit bereichert. 17, 174; Ein goldner Pokal, | bereichert mit Amethysten etc. 15, 175; Sich auf Jemandes Kosten b.; Die Bereicherungen. Weltgsch. 7, 110 etc. —
~hart, m., –(e)s; –e; 1) Reichling (s. Wachern. 2, 526*). — 2) Pflanzenn. Verbena officinalis, Eisenkraut. — ~heit, (~igkeit), f.; –en: gw. nur in Zsstzg. wie Geist-R., s. geistreich 4a; Sinn-r., s. sinnreich etc. —
~isīēren, intr.: in Zsstzg.: Geist-r., s. geistreich 4b. —
~lich, a.: 1) (vralt.) freigebig: „Jst er nicht beiweilen karg?“ Nein, sondern aufs geudischste r. 3, 232²⁸) etc.; Die R–keit („Rylicheit“. N. 85, 104). — 2) (s. 1) in der Weise eines Freigebigen; in vollen od. reichen (s. d. 3a und vgl. 3) Maß, in Fülle (vgl. vollauf, Ggstz. knapp, spärlich), z. B.: Der Herr hat meinen Herrn r. gesegnet. 1. 24, 35; Gott erzeiget mir r. Güte. 59, 11; Der Herr vergilt r. Dem, der Hochmuth übet. 31, 24; Hast du Viel, so gieb r. 4, 9; Der wird’s r. überkommen. 32, 19 etc.; Eine r–e [gute] Stunde mochte er gesessen haben. Miss. 31; Lohn, der r. lohnet. 1, 139; Jeder fordert r. Achtung und Ehre und giebt sie so spärlich etc. 10, 52; Daß der Frühling Alles noch r–er beleben würde. 15, 4; Der r–st Lebende. 4, 75; Er hatte .. eine r–e Lebensart genossen, denn seine Eltern waren wohlhabend. 19, 286; Die Reise . . gewährte eine große Ausbeute und r–en Stoff. 27, 303; Ihm in r–em Maß seinen Frevel vergolten. 28, 112 etc., 3, 117; Morg. 1, 71 etc. — Daß in Deutschland auch größere R–keit des Daseins [Wohlstand etc.] zu finden war. Bild. 1, 281. — 3) Zsstzg., z. B.: Aus-r–e Summe. gw. ausreichend: Gott wollen wir dank-r. für das Heil | ..lobsingen. 80, vralt.: mit r–em Dank etc.; Er-r., gew. im Ggstz.: un-er-r., s. erreichbar; Hin-r. [hinreichend] entschädigt; Hin-r–e Entschädigung; Daß man sich über-r. [mehr als r., im Übermaß] ausgesprochen. 10, 73; 6, 19a etc.; Gab ihr auf alle diese Fragen un-r–e, aber befriedigende Antwort. E. 1, 167; Zu-r., gew. zureichend, doch im Ggstz.: Soweit es seinem Mühn, | dem freilich un-zu-r–en, | doch eifrigen gelingen mag. H. 1, 4. —
~ling, Ⅰr., –(e)s; –e: (selten) ein Reicher. Ar. 2, 131, so auch: Reichhart. —
~nis, f.; –se (n., –ses; –se): (oberd.) eine zu reichende Abgabe (Reichung): Die dritte Urkunde erwähnt unter verschiedenen R–sen etc. 2, 35; Die grundherrlichen R–se zu entrichten. 1, 167; 378 u. o. —
~thum, m., –(e)s; -thümer; –s-: 1) die Fülle, wodurch man oder Etwas reich ist abstr. und konkret, s. reich I, worauf sich die Hinweise in [] beziehn und vgl. den Ggstz. Armuth, z. B. [1a]: Sein R. an Gut, Gütern etc., Herzensgüte, Bildung, Geist etc.; Der R. des Gebirges an Erzen, Gold etc.; Der R. des Landes an Produkten etc., ferner [2a—c]: Den R. [die reiche Fülle] seiner Güte, Geduld und Langmüthigkeit. 2, 4; Den R. seiner Herrlichkeit. 9, 23; O welch eine Tiefe des R–s, beide der Weisheit und Erkenntnis Gottes. 11, 33; Nach dem R. seiner Gnade. 1, 7; 18 etc.; Das wäre ein großer R. [2c, kostbares Glück etc.], wenn unser Sohn bei uns wäre. 5, 27; 22, 4; Ein kaum zu bewältigender R. des Stoffs oder von Gedanken; Daß die Reichthümer der deutschen Sprache, wie wohl jeder, nicht oben liegen. 2, 7; Daß auch die größte Macht des Genius und die reichste Fülle des Lebens .. nur Variationen weniger einfachen Themen sind, .. mit welchen aller R. der vielfachsten Erscheinung bewirkt wird. Denkw. 2, 331; 337; Mein ganzer R. ist mein Lied. 1, 17; Das Repertorium unserer Schaubühne bietet in seinem armseligen R. ein buntes Allerlei dar. Dr. 2, 2, 420; R. strenge gewürzter | Saturei. Georg. 4, 31 etc., bes. häufig aber [2d]: reiche Fülle an Hab und Gut, an Vermögen — u.: dies in reicher Fülle Vorhandne (vgl. Schätze etc.): Trotzen auf ihren großen R. 49, 7; Verließ sich auf seinen großen R. 52, 9; 11, 16; Durch ordentlich Haushalten werden die Kammer[n] voll aller köstlicher, lieblicher Reichthümer. 24, 4 etc.; Mein kleiner R. ging darüber auf. H. 2, 85 etc. —
a) vralt. n., s. nam. 5, 338 u. z.B.: Wer sich auf sein R. verlässt. 11, 28; R. wird wenig, wo man’s vergeudet. 13, 11; Groß R. 22, 1; 13, 30 etc.; Das R. 1, 6, 6 etc.; 3, 866²⁰); 1, 125; 171 etc.; Mein Bedienter muste mein Bündelchen unter den Arm nehmen, mein ganzes R. Br. 270; Mas. 79; 84; 1, 14; 49 etc. —
b) dem neutr. (s. a) entspricht die heute gw. Mz.: Reichthümer, daneben findet sich bei Alteren: Als wären die Reichthumen in sich selbsten bös. EfA. 1, 290; 131 etc. —
c) (vralt.) Die R., als fem. (in einzelnen Fällen viell. auch — vergl. b als Mz.): Würden sie alle Bischof ihrer R. .. entsetzen. B. 49b; Die der „Rychtuomb“ dienen und nicht Gott. 3, 57³²; 58²⁰); Wegen ihrer R. und Güter. 1, 106; Der nicht gar große R. besaß. 250; Schlechtes Herkommens, aber großer R. 2, 9 etc. —
d) in ähnl. Bed. früher: Reichheit (s. d., vergl. Gl. 438) Reichlichkeit und Reich-Tag, z. B.: Setzt Einer seinen Trost in die Rychtag etc. 2, 27. —
2) Zsstzg. s. die von reich I, nam. unerschöpfl. nach Dem, woran Jemand oder Etwas reich ist, z. B.: Der Bilder-R. dieser Thallandschaft. N. 2, 191; Der Blumen- R. der Fluren; Der Erz- (Eisen-, Gold-, Silber-) R. dieses Gebirges; Die Einheimsung des Feld-R–s [reichen Feldertrags, der Ernte]. Pfl. 2, 222; Ge- danken-R. 2, 228a; Geist-, Geistes-R., s. geistreich 4a; Den Gesammt-R. des Volkes. 4, 1192⁷); Hoch-R. [großer R.]. 4, 357; Ideen-R. Denkw. 2, 62; Nur kleinere Staaten thun wohl, ihre mäßigen [Kunst-]Schätze beisammen aufzubewahren; große können ihren Kunst-R. nicht weit genug umherstreuen. 26, 308, versch.: Kunstreichheit; Über- R. [allzugroßer] ist vielleicht schwerer zu tragen als Armuth. Lut. 2, 118; Der überschwängliche Wort-R. bei der jämmerlichsten Armuth der Begriffe. Jt. 1, 114; Mar. 1, 95 etc.
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