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Rechnen rechen) Über-Rechnen
Réchnen (veralt. réchen), tr. und intr. (haben) und zuw. refl.:
Rechen- (s. Anm.): (eig.) arithmetische Operationen vornehmen, d. h. solche, die zur Bestimmung gesuchter Zahlgrößen dienen; die Ansätze dazu machen; dadurch das Gesuchte finden: R. lernen, können; Richtig, schnell, gewandt, sicher, genau etc., falsch etc. r.; Eine Aufgabe r., sie lösen; An einer Aufgabe r., sich mit der Lösung (dem Finden des Facits) beschäftigen, mühen und z. B. übertr. (s. 2f): Ich rechnete solange am Wetter [suchte, das günstigste herauszugrübeln etc.], bis ich grade das schlechteste getroffen. IP. HVoß 110 etc.; Eine Rechnung, ein Exempel, eine Addition, die vier Species, Kettenrechnungen oder Kettensätze, Gleichungen des zweiten Grades r. etc.; Mit best. Zahlen, mit Buchstaben; mit ganzen Zahlen, mit Brüchen; mit (un)benannten Zahlen; mit Potenzen, mit Wurzelgrößen, Wurzeln, imaginären Größen r.; Die Aufgabe kann man oder lässt sich leichter mit Logarithmen r., rechnet sich (s. d. †) leichter mit Logarithmen etc.; Etwas nach der wälschen Praktik, nach der Kettenregel, nach dem oder im Kettensatz r.; R., wie theuer das Pfund kommt; wieviel Jemand dem Andern schuldig ist; wieviel die Zinsen betragen; wann das Kapital fällig ist; wann und wo der zweite Bote den ersten einholt etc.; Sich r–d den Kopf zerbrechen; sich müd und matt r. etc.; So soll ihn [den Acker, den Werth des Ackers] der Priester „rechen“ nach den übrigen Jahren zum Halljahr. 3. Mos. 27, 23; 25, 27; 50; Soviel, daß man’s nicht zählen noch „rechnen“ konnt. 1. Kön. 8, 5; Fing an, zu zählen und zu r. und schien verdrießlich, daß die Summe mit der Kasse nicht übereinstimmen wollte. G. 19, 291; Wenn mein Sohn „rechen“ und lesen kann. Luther 5, 172a; 184a etc. Wir erwähnen hier noch bes.:
a) An den Fingern [zählend] r.; (Etwas) auf der Tafel, auf Papier, im Buch, im oder aus dem Kopf r. etc. und dazu (vgl. ehebrechen etc.) im Jnfin. und den untrennbaren Formen: finger-, kopf-, tafel-r., z. B.: Im Kopf-R. geübt; Sie sollten nun kopfr. Frese Beda 1, 284; Solche Aufgaben müssen im Kopf, nicht auf der Tafel gerechnet werden etc., vgl. ähnlich: Mit Brüchen, mit Potenzen r. Und: das Bruch-, Potenzen- R. etc., s. Rechnung1.
b) im adjekt. Partic.: Unsern r–den und be-r–den Geschäftsmann. G. 19, 178; Fingert in der Luft, wie r–d. Heine Rom. 44; Mit einer r–den Miene. Rabner 4, 71; 166, mit der Miene eines R–den, ins R. Vertieften etc.
c) (prägn.) Mit Jemand r.: r., wie groß die Schuld ist, vgl. wo es sich um gegenseitige Fordrungen, um ein Konto des Soll und Haben handelt ab-, zusammen-r.; Der mit seinen Knechten „rechnen“ wollt und als er anfing zu „r.“ etc. Matth. 18, 23 ff.; Wenn wir Beide (mit einander) r. wollten, ich weiß nicht, wer dem Audern mehr verpflichtet ist; Wer wird mit einem armen Teufel um ein paar Kreuzer r.? Waldau N. 3, 158 etc.
d) (sprchw.) Ohne seinen Wirth (s. d.) r., z. B. Fischart B. 244a etc., häufiger: die Rechnung (s. d. 5b) ohne den vor dem Wirth machen, insofern man sich dann später, wenn der Wirth mit Einem rechnet (s. c), gw. durch eine größre Fordrung getäuscht sieht, allgm. (s. 2f): sich ver-r–d in seinen Hoffnungen betrügen.
e) Eins ins Andre r. etc., von der Bausch- und Durchschnittsrechnung, wobei das Zuwenig des einen Postens gegen das Zuviel des andern ausgeglichen wird, eig. und übertr. (vgl. 2): Beim Fraß des Rothen tröstete er sich damit, Das werde wohl den ganzen Tag darhalten. . . So könne man denn Eins ins Andre r. Gotthelf Sch. 265; Eins ins Andre gerechnet, ist der Mensch in allen Dingen und Genüssen nur eines gewissen Maßes fähig. Tieck A. 2, 64 etc., ähnlich: Alles in Allem gerechnet [wenn man die Summe zieht], bleibt hiernach der Elephant das Thier mit dem menschenähnlichsten Beine von allen. Burmeister gB. 1, 81 etc.; Wär’ er minder warm und stolz, | er hätt’ es bleiben lassen, dich zu retten. | Du musst ihm Eins fürs Andre r. L. Nath. 5, 8 etc.
f) (veralt.) Einem Etwas r. statt: an-, zu-r., es ihm in Rechnung stellen, so daß er dafür zu haften hat; So du, Herr, die Sünd’ und Schuld | uns r. wilt. Waldis Ps. 130, 1 etc., s. 2d am Schluß. 2) verallgemeint auf dem R. (1) ähnliche Geistesoperationen, z. B. wie ,,zählen“ (s. d.), ferner sowohl von den Schlußfolgrungen, die man auf einander —, als von den Annahmen und Voraussetzungen, auf die man sie baut etc., mit versch., Nüancen, nah an einander und an 1 grenzend:
a) (s. c) ein Obj. als zu Etwas gehörig ansehn und demgemäß placieren (ihm seine Stelle anweisen): Man rechnet (oder zählt) ihn zu den (oder unter die) guten (besten) Autoren; Einen zu den Verlornen vgl. c: für verloren r.; Einige r. Jsland zu Amerika, Andre zu Europa; Das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden „gerechnet“ werden. 4. Mos. 23, 9; Er ist unter die Übelthäter „gerechnet“. Mark. 15, 27, vgl. (s. c): Daß er den Übelthätern gleich „gerechent“ ist. Jes. 53, 12; Wir dürfen uns nicht unter Die „rechen“ oder zählen, so sich selbst loben. 2. Kor. 10, 12; Daß er die Bonner Mädchen unter das alte Eisen r. wollte. Kinkel E. 205 etc.; Die, welche in der Zahl der Poeten wollen gerechnet werden. Opitz Poet. 98. Veralt.: Wie wohl es die Kinder brauchen, so trifft dies Wort auch die Alten; darum will ich’s auf den Wucher,,rechen“ [beziehn]. Agricola 153, s. b.
b) (s. a) Etwas gegen einander r. (oder halten), die gegenseitigen Beziehungen und Vhe vergleichend betrachten: Gegen das Licht „gerechnet“, gehet sie [die Weisheit] weit vor. Weish. 7, 29; Gegen den Erddurchmesser gerechnet, sind die höchsten Berge, wie ein Sandkorn auf einer Kegelkugel etc.
c) einen Anschlag machend, tarierend Etwas annehmen; nach seinem Dafürhalten Etwas in gewisser Weise ansehn, erachten, gelten lassen etc.: „Wie hoch r. Sie den Louisd’or?“ Wir r. den Louisd’or (zu) Thaler; Man rechnet von hier nach B. zwei Meilen; Es sind hoch, gut (s. d. 3) gerechnet [höchstens] schlecht, niedrig gerechnet [mindestens] zwei Meilen; Rechne ich, daß wir uns dort zwei Stunden aufhalten, (auf) einen zweistündigen Auf- enthalt, so können wir doch um acht Uhr zurück sein; Wir r., daß Jeder ein halb Pfd. Fleisch aufisst, auf Jeden ein halb Pfd. Fleisch; Etwas oder Jemand (für) verloren r.; Zwei Dinge (für) gleich r.; Brüche über ¼ (für) voll r.; Etwas (für) Nichts r.; Alle Gefäße waren lauter Gold, denn das Silber ward Nichts „gerechnet“ zur Zeit Salomo. 2. Chr. 9, 20; [Sie] hatten nicht viele Kinder, darum wurden sie für eines Vaters Haus „gerechnet“. 1, 24, 11; Er ward nicht „gerechnet“ zur Erstgeburt [als Erstgeborner]. 6, 1; Ein Haus auf dem Dorf . ., das soll man dem Feld des Lands gleich „rechen“. 3. Mos. 25, 31; Das Feld soll ein Wald „gerechent“ werden. Jes. 29, 17, vgl.: So wird der Acker für einen Wald „gerechent“ werden. 32, 15; Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch weise „gerechnet“. Spr. 17, 28; Ihr Abschied wird für eine Pein „gerechnet“ und ihre Hinfahrt für ein Verderben. Weish. 3, 2; Wir sind für die Deinen „gerechnet“. 15, 2 etc.; Daß man dich „rech“[ne für] ein wildes Thier. Brant (Zarncke 147 v. 78); Früher als ich gerechnet [gedacht]. Fichte 8, 5; Rechne [betrachte dich], als wenn du in deinem Hause und bei deinem Vater seist. G. 28, 23; Wie sie vor Gott und in geistlichen Sachen „gerechent“ werden. Luther 6, 7b; Daß ihre Sünde nicht mehr Sünde gerechent wird. 120a; 8, 250b; Warum rechnet Ihr Schriftsteller bloß Schmerz und Gefahr für die Ggstde der Selbsterhaltung! Mendelssohn (L. 13, 97); Mich rechne für verloren. W. 15, 103; Daß man unter 1000 Einwohnern eines Landes kaum einen r. [annehmen] darf, der etc. 32, 204 etc. und (veralt.) mit abhäng. bloßem Jnfin.: Daß er sich nicht r. will lieb gehalten werden [daß er die Liebe nicht gelten lassen will], wir liebhaben denn auch den Nächsten. Zwingli 2, 204 etc. und (mundartl.) als Rede-Einschiebsel: zu r. = meines Dafürhaltens (s. I. Halt); sozusagen; fast. Schm. 3, 15; Schwäb. W. 428 etc.
d) (s. c) Etwas r., es beim Kalkül (eig., s. 1 und übertr. s. f —) in Anschlag bringen: Die Flasche Wein kommt, den Transport nicht (mit)gerechnet oder ungerechnet, acht Groschen; Zehn Procent Thara, ¼½ Gutgewicht, 2 Rabatt r.; Bei dieser Entwicklung der Fallgesetze ist der Widerstand der Luft nicht gerechnet; Wir wollen das Agio für (oder auf) die Kosten r.; Ich rechne nur die baaren Auslagen, meine Mühe (Arbeit) rechne ich gar nicht; Bei solchen Waaren wird nicht sowohl der Silberwerth als die Arbeit gerechnet; Wie groß auch der Antheil ist, den der Umgang mit unserm trefflichen Jacobi daran hatte, so wäre ich doch ungerecht, auf Hanover gar Nichts davon r. zu wollen. Forster’s Br. 2, 799; Nicht zu r. [abgesehen davon], daß er alle Protestanten zu fürchten hatte. Sch. 800b; Unkriegerisch bist du und kraftlos, | nie auch weder im Kampf ein Gerechneter, noch in dem Rathe. V. Jl. 2, 202 etc. Auch (s. 1f): Einem (oder sich) Etwas zum (als) Verdienst, zur Ehre r.; Diese Tücke des Zufalls rechne ich dir nicht zur Schuld; Abram glaubte dem Herrn und Das „rechent“ er ihm zur Gerechtigkeit. 1. Mos. 15, 6; Daß Abraham sei sein Glaube zur Gerechtigkeit „gerechnet.“ Wie ist er ihm denn zugerechnet? Röm. 4, 6; Dem man seine Mängel | zur Tugend rechnet. G. 13, 174 etc.
e) Auf Etwas r. (oder zählen), bei seinem Kalkül (s. f) darauf bauen: Auf Jemand, auf seine Güte, Hilfe, Unterstützung, Nachsicht r.; Diese Steinart wird aber nie anders als unterhalb dem Wasser erzeugt und folglich kann man sicher darauf r., daß an solchen Stellen, wo sie außerhalb dem Wasser angetroffen wird, eine große Veränderung mit dem Erdboden müsse vorgegangen sein. Forster R. 1, 341; G. 13, 33; Merck 2, 242; Immermann M. 2, 62; Ich habe mich in dir verrechnet, ja! | ich rechnete auf einen weisen Sohn, der etc. Sch. 359b etc.
f) einen Kalkül machen, in Erwägung der Sachlage Etwas annehmen und daraus Schlußfolgerungen ziehn: Die Empfindung verrechnet sich nicht, weil sie gar nicht rechnet. Börne 5, 364; Der Erfolg zeigte auch, daß er richtig gerechnet hatte. Sch. 875a etc.; Am Wetter r., s. 1 im Anfang etc. und veraltend: Helfen die Schläge nicht, so ist’s gut zu „rechen“ [leicht zu ermessen, zu begreifen], daß unser Reden noch viel weniger helfen wird. Luther 8, 49b; Ist leichtlich zu „rechen,“ daß etc. 6, 11b; 287b; 288a; 5, 229a etc. 3) Dazu:
a) Ungerechnet, z. B. (1): Die ungerechneten Exempel etc. und nam. (2d): Das Buch kostet, den Einband ungerechnet, zwei Thaler; Wir waren, die Kinder ungerechnet, 20; Aber, die Ursachen ungerechnet, die mich schon physisch davon abhielten, würde es mir auch noch eine gewisse Empfindlichkeit der Seele verwehrt haben. Thümmel 3, 12 etc.
b) Rechner, Rechnung (s. u.). 4) s. II. Rechen.
Anm. Goth. rahnjan, ahd. rechanôn (s. Graff 2, 381), mhd. rech(e)nen, rehnen, urvwdt mit lat. reor, s. Rath, Anm. und vgl. ahd., mhd. rahha, racha, Sache, lat. res etc. Das Schwanken der Form zw. rechen (s. d. II) und r. bei Älteren zeigen die Bsp., nam. aus Luther, selten dreisilbig rechenen, s. z. B.: Welchem Gott „zurechenet“ die Gerechtigkeit. Röm. 4, 6 etc., vgl. Sanders Orth. 93 ff. Nach der Regel entspricht das Bstw. in Zsstzg. im Allgm. dem Infin. mit Fortfall des Schluß-(e)n, s. Sanders Progr. 62b, z. B.: Reit-Bahn, Hemm-Kette etc.; Polter-Abend, Wandel-Stern, Zitter-Aal etc. bezüglich zu reiten, hemmen etc.; poltern, wandeln, zittern etc. So gehört als Bstw. zu rechen —: Rech-, zu rech(e)nen —: Rechen-. Es ist daher eine irrführende und falsche Darstellung, wenn Adelung (und Campe) sagt: „Übrigens ist in den Zsstzgn noch das veraltete einfache rechen fürr. üblich, wie Rechenbuch, Rechenkunst etc.“, wonach dann z. B. Bernd 235 .diese Formen als „unrichtig“ verwirft und dafür gegen den allgm. Gebrauch (wie er selbst erkennt) Rechnenbuch etc. verlangt, ohne zu bedenken, daß mit dem vollständigen Infin. als Bstw. es z. B. auch Reitenbahn, Hemmenkette etc.; Polternabend, Wandelnstern, Zitternaal etc. heißen müßte, vgl. vom oberd. raiten (s. u.), z. B. das Raitbuch. SClara EfA. 1, 338, nicht: Raitenbuch etc. Darnach sind nur vermeintlich korrekter, in der That aber falsch Formen wie: Rechnen-Tafel (Kohl Irl. 1, 279), -Meister (Gutzkow R. 6, 263), -Künstler (9, 209) etc., Zeichnen-Talent (4, 309), -Institut (G. Br. 257a), -Schule (246b) neben dem richtigen Zeichen-Schule (304a; 306a etc.), -Anstalt (432b) etc., vgl. Berechenbar. Oberd. gilt für r. noch das wohl stammvrwdte raiten (mhd. reiten) und so auch in Zsstzg. und Ableit., s. Schm. 3, 155—157; L. 5, 337 und 349 etc.
Zsstzg. (vgl. auch rechen II 1), außer den [1a] erwähnten z. B.: Áb-:
1) rechnend abziehn, in Abzug bringen (s. den Ggstz. zu-r. 1): Zwei Procent Rabatt, das Gutgewicht a. etc.; Gleich werden an diesem Gelde ihre alten Schulden abgerechnet. Hackländer Stillfr. 2, 49; Der die verunglückten Truthühner dem Buben, der sie hütete, an seinem Lohn abrechnete. Musäus Ph. 3, 17 etc. Nam. oft im absoluten Partic.: Das wiegt, Thara und Gutgewicht abgerechnet, zwei Centner; Narcissa war, ihren .. Stolz abgerechnet, ein .. liebenswürdiges Wesen. W. 19, 181; Ich, wie du mich hier siehst, zehn oder zwölf Jahre abgerechnet. 5, 139 [wenn du diese zurück-r. willst]; Das Geprassel der Worte abgerechnet, lauter Possenwerk. Luc. 1, 56 etc.
2) Mit Einem, dann auch: mit Etwas a. [1c], das Konto des Soll und Haben ausgleichen und so die Rechnung abschließen, eigentl. und übertr. (vergl. abraiten, z. B. Scheuchenstuel 4 etc. und Rechnung 2b): Ich will | a. mit dem Leben. Cham. 4, 182; Für Menschen, die mit Gerechtigkeit und Menschlichkeit Nichts mehr abzurechnen [zu schaffen] hatten, konnte Nichts unerreichbar sein. Gentz Rev. 25; Zu Newyork rechnen wir deutsch und ehrlich mit einander ab. Spindler Stadt 1, 32; Thun sie des Guten zuviel, so wollen wir’s a. mit Dem (gegen Das, s. 1), was Andre zu wenig thun. Voigts H. 34; Ohne beim Schluß des Jahres so kaufmännisch abzurechnen, ob Liebe und Gegenliebe gegen ein- ander aufgehen oder wieviel dem Einen oder Andern per Saldo auf neuer Rechnung verbleibe. W. Merck 2, 218 etc., vgl.: Mit den Menschen hatte er ab- und ausgerechnet, ein für allemal. Gotthelf U. 2, 79.
3) her-r., ab-, herzählen: Man kann es demnach an den Fingern (s. d. 2k) a., daß die Gesetzentwürfe sehr unvollständig liberal ausfallen werden. Nat.–Zeit. 15, 49 etc.
4) Dazu: Ab- rechnung:
a) (s. 1) Nach Abrechnung des Rabatts, der Thara etc.
b) (s. 2) Wer pflegt auch, im ersten Feuer eines Entschlusses .... eine so strenge Abrechnung mit seinen Kräften zu halten? Sch. 28a; Mit euer Aller Liebe Abrechnung | zu halten und mit Jedem quitt zu werden. 581b etc.
c) (veralt.) Aus Gelegenheit aller Abrechnung. Stumpf 303b = aller Berechnung nach; Welches dem Leser .. viel Abrechnung der [Aufklärung über die] Plätze(n), Zeit und Personen geben wird. 505a etc.
Án-:
1) [1f; 2d] eig. und übertr.: Einem Etwas auf die Rechnung, áuf sein Konto setzen mit Bezug auf das Wiehoch? od. Wie?, vgl. zu-r. (übrtr. und ohne diese Beziehung):
a) eig.: Einem das Pfund drei Schilling zu theuer a.
b) übertr. mit Bezug auf das Wiehoch: Sie schien, mir ihre Gunst theuer a. zu wollen. G. 19, 62; Daß sie sich mit einem Fremden begnügte, der etc. .., muß ich ihr schon höher a. Thümmel 5, 60 etc.; Insofern man ihm die negativen Tugenden für voll anrechnete. W. 14, 144 etc.
c) übertr., mit Bezug auf das Wie: Einem oder sich Etwas als Verdienst (W. 5, 196), als eine Tugend (HB. 1, 9), zum Verdienst (5; W. 9, 239), zur Sünde (Luc. 4, 37) a.; Du rechnest dir theils fremdes Verdienst zu, theils Manches als Verdienst an, was keins ist etc.; Hätte die christliche Religion kein [andres] Verdienst, so wär’s an-zu-r. [als solches anzuerkennen]. H. Ph. 13, 202.
d) Etwas in An- rechnung bringen etc.
2) Daß, von den Menschen an-zu-r. [richtiger: an zu rechnen], sie gleichsam staffelweise gehn. Brockes 9, 232 etc. Āūf-:
1) rechnend aufschreiben, aufs Konto setzen (eig. und übrtr.), vergl. an-r.: Seine Erniedrigungen, die ihm Diderot sehr hart aufrechnet. G. 29, 323; Stein 1, 338; Dieses Alles [was ich ihr schuldig bin] muß meine Gegnerin mir a., ehe ich meine Forderung gelten lassen kann (s. 2). Jacobi Jr. 1, 2, 86; Was Ihr Zeichner verzehrt hat, war des A–s nicht werth. Merck’s Br. 1, 371; Die Tage werden uns gezählt, | uns aufgerechnet, die wir kluger Lust geweiht | und wann wir thöricht uns gequält. Uz 2, 124 etc.
2) ab-r. (2), wobei das einander Aufhebende ausgeglichen wird: Wir rechneten das Übel gegen das Gute auf. Iffland 3, 1, 158; Mit oder gegen einander a.
3) Aufrechnung (1; 2). Aūs-:
1) durch Rechnung herausbringen; das Facit der Rechnung finden, eig. und übrtr.: Den Ansatz will ich dir machen, aber a. musst du das Exempel selbst; Etwas bis auf Heller und Pfennig a.; Das war, | beinah auf die Minute ausgerechnet, | dieselbe Zeit. Sch. 273a etc.; Der Ansatz ist richtig, die Ausrechnung falsch; Wofern ich den Ausrechnungen der kalten Vernunft mehr Gehör gegeben hätte. W. 16, 188 etc.
2) (veraltend): Einem Etwas als einen Fehler a., auslegen. Adelung, s. an-r.; Rechnet’s nicht zu dem [zum] ärgsten aus. HSachs 3, 3, 79c etc.
3) s. ab-r. 2 am Ende. Be-:
1) Etwas zum Ggstd. des Kalkuls machen, eig. u. übrtr.: unter möglichster Erwägung alles Dessen, was auf das Ergebnis einwirken kann, entw. bloß dies danach bestimmen oder, insofern man ein best. zu erreichen strebt, danach seine Anstalten und Maßregeln treffen: Den Verkaufspreis einer Waare b. (aus-r., kalkulieren): Aus den Elementen die Bahn eines Planeten (Kometen) b.; So müssen diese beiden Größen, die berechnete und die beobachtete Länge und Breite des Planeten übereinstimmen. Littrow 157 etc.; Der Metteur-en-pages hat zu b., wieviel das Manuskript im Druck giebt etc.; Sonnen- und Mondfinsternisse, ein Er- eignis voraus-b. etc.; Jeden Umstand, alle Eventualitäten bei seinem Plan b.; Nichts dabei unberechnet lassen; Alles auf den Effekt b.; Die berechnete Wirkung blieb aus; Er thut Nichts unabsichtlich, es ist bei ihm Alles berechnet (oder Berechnung, s. d); Ein schlau-, wohl-berech- neter Plan etc. Zum zweiten sollt ihr mir b. und sagen, | wie bald ich zu Rosse die Welt mag umjagen. B. 66b; Die Menschen entweder als Nieten zu verachten oder als Mittel zu b. Droysen Y. 1, 62; Auf diesen Moment war eigentlich die Wirkung des ganzen Stücks berechnet. G. 8, 215; Die großen Zwecke auszuführen, die ich auf dich berechnet habe. Klinger Giaf. 572; Barbarische Völker und Zeiten, worin, weil beide ja nur den Mann, nie die Frau b., eine glückliche Ehe Nichts bedeutet, als einen glücklichen Mann. IP. 22, 176; Mich so ganz zu ergründen! .. mich zu b. in einer Thräne! Sch. 201a; Daß ihre berechnetsten Pläne an der menschlichen Freiheit zu Schanden werden. 775a; Ein großer Rechenkünstler war der Fürst | von jeher: Alles wusst’ er zu b., | die Menschen wusst’ er, gleich des Brettspiels Steinen | nach seinem Zweck zu setzen und zu schieben. .. Gerechnet hat er fort und fort und endlich | wird doch der Kalkul irrig sein, er wird | sein Leben selbst hineinge- rechnet haben [rechnend hineingestürzt, so daß es verloren ist]. 392a; Diese unberechnete Ausgabe. Thümmel 3, 19, unvorhergesehne, auf die ich nicht gerechnet etc.
a) im adjekt. Partic. Präs.: Unsern rechnenden und b–den Geschäftsmann. G. 19, 178; Jede Blöße, die sich der allweise und all-b–de Rathgeber doch oft genug gab. Gutzkow R. 8, 281 etc.
b) Berechnet, nicht bloß im pass. Sinn, s. o., sondern auch sich daraus entwickelnd im aktiven (vgl. 5) = a, vergl.: Ein schlau berechnetes Benehmen, Wesen etc. und: Ein schlau berechneter [oder b–der] Mann, dessen Wesen oder bei dem Alles berechnet ist; Diese berechnete Kokette etc.
c) Ein schlauer | Berechner seiner Pacht. KlSchmidt.
d) Die Berechnung der Planetenbahnen, des Sternenlaufs, der Sonnenfinsternisse der Pläne, Eventualitäten; Dieser Zufall lag außer aller Berechnung, konnte nicht in Berechnung kommen; Von der Genauigkeit der Manuskriptberechnung hängt der Vor- anschlag der Kosten eines zu druckenden Werks ab. Franke Kat. 47; Die Übereinstimmung der Berechnungen mit den Beob- achtungen. Littrow 177; 414; Mit sorgenlosem Leichtsinn; mit des Anstands schulmäßiger Berechnung unbekannt|.. wandelt sie | die schmale Mittelbahn des Schicklichen. Sch. 269b; Der Kaiser war Barbar aus Berechnung, sein Sohn aus Empfindung. 788b etc.
2) (kaufm.): (Einem) Etwas so und so b., es in der angegebnen Weise (Höhe) ihm in Rechnungbringen, danach den Rechnungsansatz machen: Wir b. Ihnen die Waare möglichst billig, ein Schill. billiger als Andern; Wir b. Ihnen drei Monat Ziel oder für Baarzahlung zwei Proc. Diskonto; Das eingesandte Gold haben wir Ihnen zum Tageskours berechnet etc.
3) (kaufm.) Sich (mit Jemand) b., durch Rechnung feststellen, wieviel Einer dem Andern schuldig ist, vergl. ab-r. 2 etc.
4) (vralt.) mit Rechnungen belegen. Adelung; Auch-durften die Männer nicht „berechen“ [sie brauchten keine Rechnung abzulegen] . ., sondern sie handelten auf Glauben. 2. Kön. 12, 15, vgl. 22, 7 (s. Rechnung 2).
5) (vralt.) Berechnet (vgl. bedienen 3 und s. 1b) = Rechnung ablegend, rechnungsverständig, z. B.: Rentmeister und andere berechnete Diener. Schuppius 30; Über den einbehaltenen Rest Rechnung zu leisten. .. Der Kaiser .. ließ ihn wieder unberechnet heimziehn. Zinkgräf 1, 240, vgl.: Schultheißen und .. verrechnete Diener. Weidner 191 etc.
6) vereinzelt statt berechtigen: Soweit sie berechnet sind zu fischen. Döbel 4, 98b etc. Bēī-:
1) = zu-r. (s. d.) 1: Hiezu kommen noch die binnen 20 Jahren beizurechnenden fünf Schalttage; Sei es uns erlaubt, die Frau von Arnstein dem Gewinne bei-zu-r., den in dieser Art Wien von Berlin gezogen. Ense Denkw. 6, 255 etc. 2). (vergl. zu-r. 2): Ich rechne [oder schreibe] diese Wirkung der Badereise bei etc. α I. Dúrch-: z. B.: Er hat den ersten Kursus des Rechenbuchs, alle Exempel darin, das lange Exempel durchgerechnet, zu Ende etc., auch: Daß sie auf jeden Tag, das ganze Jahr durchgerechnet, einen Goldgulden hatte. Frey– īr c tag Bild. 1, 252, im Durchschnitt. II. Durch-: selten statt I; ferner: eine Zeit ganz mit Rechnen hinbringen: Die im Büreau durchrechneten Tage etc. Eīn-:
1) [2a; d] Er soll sein Taglohn von Jahr zu Jahr mit „einrechen“. 3. Mos. 25, 52; Weil der Eigenthümer, wenn er zugleich Redakteur ist, die Redaktionskosten in den Gewinn, den er vom Ganzen zieht, einrechnet. Hegel 17, 387; Wer anhängt allen Zechen, | ist auch kühnlich „einzurechen“ | in die tolle wilde Zunft. Logau 1, 32; Das Buch kostet, den Einband (mit)eingerechnet, fünf Thaler etc. Dazu gehört denn auch einige Einrechnung der Windrichtung, wenn diese so stark ist, daß auch das gradeaus furchende Dampfboot eine kleine Abweichung vom Kours erleiden könnte. Laube Kön. 1, 74 etc.
2) refl.: sich rechnend in Etwas hineinfinden, einüben etc.: Bisher nur an Gulden und Kreuzer gewöhnt, muß ich mich nun die Hamburger Münzen e. etc. Er-: durch Rechnung finden, heraus-r.: Neptun, der von Leverrier errechnete neue Planet; Das errechnete, mühsam eingetafelte Staatengleichgewicht. Jahn M. 142; Tiefe Wahrheiten lassen sich nur erschauen, nicht e. Schopenhauer Parerga 1, 459. Fêhl-: falsch rechnen, sich ver-r.: Er hat fehlgerechnet und hierin, in diesem Rechnungsfehler etc. Gneisenau (Dorow 1, 219); Die ersten Fehlrechnungen des Lebens, die Schwankungen einer Seele, die sich selbst sucht. G. 33, 68 etc. Fórt-:
1) fortfahren zu rechnen, s. be-r. 1 am Schluß.
2) durch Rechnen fortbringen: Eigenschaften des Lichts, die kein Newton wegdemonstrieren und f. kann. Hêr-, Hín- etc.: Etwas an den Fingern (s. d. 2k) her-r. (s. ab-r., vor-r., herzählen); Einem seine Fehler her-r. etc.; Wo rechenst du aber Das hin [wo bleibt Dies bei deiner Berechnung etc.], daß du derselben Keiner bist? Luther 6, 141a etc.; Wie er etwas Merkwürdiges über sie heraus gerechnet zu haben meinte. Arnim 120; In Wahrheit war aber der herausgerechnete Überschuß nicht da. Scherr Bl. 1, 241; Ein X, das ich noch nicht habe heraus-r. können. Spielhagen Probl. 1, 24 etc.; Seitdem er bei der Versailler Eisenbahn .. eine so klägliche Schlappe erlitten und seine Leute in so schreckliche Verluste hinein- gerechnet. Heine Lut. 2, 121, s. auch be-r. 1 am Schluß etc.; Du musst die Unkosten hinzu-r. (oder zu-r.); Rechne noch diesen Umstand mit hinzu [bringe ihn bei deiner Erwägung mit in Anschlag] etc. Mít-: Jch werde das Ex- empel m. [mit dir]; Die Unkosten m., mit ein-r. etc. Selten wie mitzählen, intr. = mit gezählt werden: Eines Mannes, der nur in Ermangelung eines bessern mitrechnet. Danzel 108 etc. Nāch-: z. B.:
1) nachträglich, das Versäumte nachholend etc. rechnen: Die Schüler müssen die falsch gerechneten oder ausgelassenen Exempel n.
2) etwas Gerechnetes zur Prüfung der Richtigkeit nochmal rechnen: Ich bezahle keine Rechnung ehe ich sie nachgerechnet; Ein Schüler rechnet das Exempel an der Wandtafel vor, die übrigen müssen es mit-r., n., was auch bed. kann: nach dem Muster des Vor-R–den rechnen.
3) in prüfender Nachforschung aus-r.: Wie alt er ist, sein Alter kann ich leicht n.; Daß er mehr als 800 Thaler gebraucht, kann ich ihm n.; Zu einem Beitrag, den sie sonst, ohne nach-zu-r. den Vergang einer müßigen Stunde opferten. Thümmel 3, 60 etc.
4) Nam. zu 2:
a) Nachrechnung (s. auch Zsstzg. von Rechnung).
b) Nachrechner, s. Revisor. I. Über-: 1) rechnend einen Überschlag machen: Ap. 19, 19; [Opern, wo ich] nur .. die Personen überrechnete und dann .. zur Aufführung schritt. G. 16, 191; IGJacobi 1, 163; Möser Ph. 1, 336; So werden sie ihre frohe Vergangenheit und ihre bedeckte Zukunft mit einander ü. IP. Fat. 2, 213; Wenn ich genau überrechne, wieviel ich Procent mit einem Seufzer verdienen kann. Rabner 4, 164; 363; Ich überrechnete, wieweit ich damit reichen würde. W. 17, 103; Luc. 1, 199 etc. 2) flüchtig durch-r.: Ich habe die Exempel noch einmal überrechnet (oder übergerechnet). II.
Über-: s. I2 etc. Um-:
durch Rechnung umgestalten: Das Goldgeld nach dem Kours in Silber um-r.; Tarif zur Umrechnung der alten und der neuen Münze etc. Ver-:
1) in Rechnung bringen, be-r.: Daß Job mit Gott in Rechnung treten will und sein Kreuz und Leiden gegen seine Sünde ver-r. Fischart B. 113a; Franke Kat. 157; Sie ziehen Geld ein, Sie ver-r. mir, was Ihnen gut dünkt. Freytag Soll 3, 183; Diese verleihe ich gegen acht und zehn Procent und verrechne .. nur fünfe. Gellert 3, 246; Während er die Ausgaben verrechnete. Gutzkow R. 2, 302; 5, 131; Wie verrechnet sich Das? Liesli 86; Jeder hat | sein Leben gegen seines Landes Wohl | .. verrechnet [weiß, wie gering es dagegen]. EKleist 2, 52; Während seiner Verwaltung hatte er 14000 Talente .. zu ver-r. Kriegk 2, 304; Was habe ich mit dem albernen Bischof zu ver-r. [schaffen], außer daß ich meinen Sohn von ihm fordern muß? Tieck NKr. 2, 473 etc., s. auch be-r. 5.
2) refl.: sich im Rechnen versehn, fehl-r., sich irren etc.: Die Empfindung verrechnet sich nicht, weil sie gar nicht rechnet. Börne 5, 364; Sich dabei häßlich ver-r. Kant Buchm. 6; Selbst . . Kästner soll’s begegnet sein, sich verrechnet zu haben. Musäus M. 2, 26; Ich habe mich in dir verrechnet. Sch. 359b; 259a; Sich zu seinem Nachtheil um 100 Thaler ver-r. etc.
3) dazu: Verrechnung:
a) (s. 1) Ich bin darüber noch mit ihm in Verrechnung. Gutzkow R. 2, 346; Besorgte die sämmtliche Verrechnung des Junggesellenhaushalts. Hackländer Stillfr. 1, 123; Oppen- heim Jahrb. 1, 126 etc.
b) (s. 2) seltner: Es ist eine kränkende Verrechnung. Börne 2, 18. Etwas rechnen, so daß und damit es Andre hören, sehn etc. z. B.: als Muster für Nach-R–de (s. d. 2, am Schluß), und ohne solchen Zweck, vgl. her-r.: Einem Etwas an (Pfeffel Pr. 3, 172 u. o.), seltner: auf (L. 1, 238) den Fingern (s. d. 2k), am Finger (G. 5, 172) vor-r. etc.; Wie es eine verdrießliche Empfindung erregt, wenn glückliche Menschen nicht ablassen, uns ihr Behagen vor-zu-r. G. 25, 128; Man rechnete mir sie [diese Erscheinung] später unter meinen Anomalien .. wieder vor. 22, 285; Als nun die Freier .. ihre Fürstenthümer und Schätze vorgerechnet. W. Luc. 4, 54 etc. voraus be-r.: Daß man nunmehr des Herzens Schläge Jahre lang vorausrechnet und zu dem Pulse spricht: Bis hieher und nicht weiter! Sch. 113a.
Vōr-: Vorāūs-: Zū-:
1) hinzu-r., im Ggstz. von ab-r. (1), s. bei-r.: Die Kosten, die der Verkäufer hat, muß er, als die Einnahmen verringernd, ab-r.; die, welche der Käufer hat, muß er, als den Kaufpreis erhöhend, z.; Das Pfund kommt mit Zurechnung aller Kosten, acht Groschen etc.
2) [1d; 2f] Einem Etwas z., es ihm aufs Konto setzen als etwas ihm Zukommendes, wofür ihm entw. der Ruhm gebührt oder er die Verantwortung trägt etc., vgl. an-r. 1 und nam. 1c: Einem oder sich fremdes Verdienst z. [zuschreiben, beilegen, bei-r.]; Den Meineid wird euch Gott nicht „zurechen“. Luther 8, 27b; Ihr Todesgötter, rechnet mir’s nicht zu, | daß ich mein schrecklich Rachgelübde breche. Sch. 469a; Schwaches Seelchen! du kannst Nichts sprechen noch thun, was dir zugerechnet werden könnte. W. 27, 313; Ich muß dir allerdings die Schuld davon z.; aber ich kann sie dir, weil du in guter Absicht gehandelt, nicht sehrhoch an-r. etc.; Eine vorsichtige Duldung bei moralischer Zurechnung. G. 21, 86; Der Staatsmann .. wird .. von Anziehungen und Abstoßungen sollicitiert, die .. in ihrer Gesammteinwirkung ihn auf eine Weise von seiner Bahn ablenken, die sich schwer berechnen lässt, in der Zurechnung ihm aber nicht vergessen werden darf. Görres Ver. 101; Diese Götter .. befreien sie von der Zurechnung [Verantwortung] Dessen, was sie sündigen. W. Luc. 1, 242 etc., s. zurechnungsfähig etc.
3) intr. sich rechnend sputen, um fertig zu werden etc. Zusámmen-: die Summe von Etwas ziehn, eig und übrtr.: Die verschiedenen Posten z. [addieren]; Mit dem Erzählen, „Zusammenrechen“ der Sünde. Luther 6, 420a; Rechne nun den Grad der Täuschung zusammen, den so vielerlei zugleich wirkende täuschende Ursachen machen mußten. W. 27, 402 etc. 2) gemeinsam rechnen: Wir wollen unsre Exempel z. 3) [1c] Neujahr wollen wir z., um zu sehn, wieviel ich dir schuldig bin. 4) Zusammenrechnung, nam. zu3.