Raut
Raute
rauten
Rāūt: s. Raute und reuten. — ~e, f.; –n; –n-:
1) gleichseitiges Parallelogramm (Rhombus), das, wenn es zugleich rechtwinklig ist, den Namen Quadrat (s. d.) erhält, s. van 25 (§ 57 u. 59) u. Dinge von solcher Figur, vergl. Karo, z. B.:
a) Karo, im Kartensp. 4, 4. —
b) Feld des Brett-, Schachspiels etc.: R–n dies [Schachbrett] von Silber hatte | wechselsweise und von Gold. Fr. 26 = Silber-R–n . . | wechselten mit rothem Eold. Fr. 28. —
c) Fensterscheibe: Eine Tafel Glas aus dem Fenster . ., eine R. aus demselben. Bild. 1, 247, s. 2, 77 v. 25 und Anm. —
d) (s. b und e) Ein durch braunrothe Ziegel-R–n regelmäßig verziertes Estrich. 22, 217, vgl. geschacht. —
e) Wappenk.: solche Figur im Schild (s. R–n-Schild, -Schach und rauten) R–n, Schilde, | jedwede Form und Art heraldischer Gebilde. SW. 5, 221, vergl.: R., R–n-Kranz im sächs. Wappen, wovon unentschieden, ob hierher oder zu 4 gehörig. —
f) Steinschneid.: viereckige Facette, so z. B.: R–n-Brillant. —
g) auf Zeugstoffen solche aufgedruckte oder eingewebte Muster: Die Modos, die man zu Tischtüchern, Serv[i]etten .. zu gebrauchen pflegt, sind mancherlei, als: augicht, würfelicht, Kirchenfenster, R–n, Schuppen, Damast. 568a etc., ähnl. bei gepreßtem Glase etc., s. rauten —
h) Bäcker.: die Felder des Wafseleisens und der Waffeln (s. d. und rautig) und auch als Nafne eines Backwerks (von R–n-Form): Der Zuckerbäcker [backt| Biskuit, R–n, Muskatenbrot. EfA. 2, 786. —
2) Bauk. etc. = Stab (s. d.). —
3) (schwzr.) Strumpfzwickel. — 4) Botan.: Name von Pflanzen:
~en: 1) a. aus Raute (4) bestehnd: a) ohne Zusatz bes. die Gatt. Ruta (gr. ρντ, s. über die Etymol. Pflanz. 99, ahd. rüta, 2, 499 und zwar gew. R. graveoleus, die gemeine R., Garten-, Hof-, Kreuz-, Wein-R. Weih-R. (auch: der Raut): Mit R–n und mit Dost [s. d., als zauberkräftigen Kräutern]. 5, 163, vgl.: Auch gegen den Zahn Ihrer Witzesschlange möchte ich mit dieser Zauber-R. die Taube meiner Falschlosigkeit umpanzern. Fr. 19; Butterschnitten mit aufgestreuter R. Br. 11; R., bittres Weihekraut. Sh. 5, 242; Die Braut | .. trug auf ein Kranz von R. V. 38 etc. —
b) Grüne R. (grüner Raut). Achillea atrata. —
c) Wilde R., Peganum harmala; Hypericum humifusum u. Fumaria officinalis (auch Acker-, Alp-, Erd-, Feld-R., wohl verderbt aus Erdrauch, s. d.). —
d) Spanische R. (oder Rauke), Reseda lutea. —
e) in Zsstzg.: Ab-, Aber-R., Artemisia abrotanum; Acker-, R. (c); Alp-R., Ab- u. Acker-R.; Beer-R., ArtR. mit Beeren, die denen des Faulbaumsähnlich (?) Eber-R., Ab-R.; Edel-R., Senecio incanus; Erd-, Feld-R. (c); Garten-R. (a); Geiß- R., Galega; Helm-R., Hunds-R.; Hof-R., a und Ab-R.; Hunds-R., Scrophularia canina; Joch-R., Achillea clavennae (vgl. b, s. Weißrauch); Kreuz- R. (a); Mauer-R., Ruta muraria; Mond-R., Osmunda lunaria, s. 2, 212; Roß-R., Joch-R.; Stein-R., Roß-R., Mauer-R. und Empetrum; Wald-R., Thalictrum flavum; Weih-, Wein-R. (a); Wiesen-R., Thalictrum; Zauber-R., s. a etc. —
Wollen . . | dir den Kranz bezahlen, | den r–en [den die jungfräuliche Braut trägt, s. Kranz 1c]. Volksl. d. Wend. 1, 39 etc. — 2) tr.: mit Rauten (1) versehn, gew. nur im Partic., z. B.: Gerautetes Wappenschild; Zerbrechlichkeit des mit feingerauteten Mustern auf der Außenseite verzierten gepreßten Glases. 2, 139 etc., vergl.: Vielrautige Waffeln. 1, 35.
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