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raum
II. Rāūm, a. (s. Schm. 3, 83; Brem. Wörterb. 3, 550 ff.):
1) viel freien Raum habend, viel in sich fassend, weit und offen: Die r–e See, vgl. I 3s; Das r–e Feld. Olearius Reis. 244a; 381a etc.; Diese Welt so r. und breit. Roberthin (Wackern. 2, 365²²); Im r–en Thal. Rollenhagen 600; Wie r. das Loch. 420 etc., s. ge-r. und räumig. 2) übrtr., z. B.:
a) Hat ein r. [weites, s. d.] Gewissen. Luther 8, 130a etc.
b) Schiff.: R–er Wind, offner (s. d. 1b), Ggstz. schraler Wind, s. räumen 2.
c) R. [frei, ohne Gêne etc.] sprechen, z. B.: Spricht so r. heraus. Rachel 7, 244.
d) zeitl. sehr ausgedehnt (vgl. I 4): Eine r–e Zeit. Rolenhagen Fr. 272 etc.
Zsstzg. z. B. mundartl.: Fuß-r., ohne Hindernis für den Fuß des Wandrers, gangbar und nam.: Ge-: statt des mehr mundartl. (niederd.) Grundw., so:
1) [1] Die g–e See. Olearius Reis. 32b, wo wie bei Seemannsausdr. überh. das Niederd. das Grundw. das Üblichere ist, sonst nam. in gehobner Rede (vgl. geräumig): Aus dem g–en Lycien. B. 171b; Aus g–er ..Tasche. Freiligrath H. 145; G–e Kammern. 231; Mein g–er Garten. Geßner 3, 153; Der weite Wald | war ihr g–er Aufenthalt. Gleim 3, 337; G–e Hallen. G. 6, 282; G–e Becher. Kl. Od. 2, 210; 240; Nach Gelegenheit des engen oder g–en Orts. Lohenstein (Wackern. 3, 886¹⁶); Einen g–en Vorhof. Musäus M. 2, 91; Eine . . g–e Strohhütte. Pfeffel Pr. 3, 80; In einem g–en Zimmer. Schweinichen 1, 202; Aus g–em Rohr. V. 4, 75; Ein g–es Becken. W. 12, 163 etc. Ugw.: Seine so g–e [umfangreiche, sich weit- ausdehnende etc.] Sprache für eine Landpracherei gehalten. Spate 1, XIX und in der Steigrung mit Uml.: Ein einzler Mensch kann nicht geräumer wohnen. Michaelis 60.
2) [2d] Eine g–e Zeit. G. 16, 77; Seit g–er Zeit. 6, 43; 33, 293; 328; Auf g–e Zeit. 23, 264; Vor g–en Jahren. 40, 129; Eine noch g–ere Zeit. L. 10, 145; In einer so g–en Zwischenzeit. Mendelssohn Ps. 1, X; W. 1, 167; Eine g–e Weile. 2, 188; 5, 22; 17, 153 u. v., seltner subst.: Er besann sich ein G–es. Rückert Mak. 1, 126.