Rauhe
Rauheit
rauhen
Rauhigkeit
rauhlich
Rāūh~e, f.; 0:
1) (vralt.) das Rauhsein, rauhes Wesen, etwas Rauhes etc.: Mit R. [Grobheit] und Schelten. 3, 498 ¹); Der Wind von Mitternacht .. von wegen seiner Kälte und R. Sp. 14a; Solche Ungestümigkeit und R. des Gemüths. 100a; Durch R. des steinigen Geländs. 148b etc. und mit Uml.: Der Hobel, damit die Räuhe der biblischen Schriften abgeschabt wird. B. 72a; Sp. 132b; Die Räuhe des Bergs. 600b; [Als ob] ihn seine vorgeübte Räuhe und Drohworte gereueten. 372a etc., s. Rauheit, Rauhigkeit. — 2) die Mause (s. d.) der Vögel. 2, 212b; 247b, vergl. rauhen und „Rauzeit“. Br. 280; 1, 342 etc. —
~eit, f.; –en: Rauhe (1): Wies sie mit aller R. seiner bittern Natur ab. FB. 3, 106; Die R. und Härte der Schallwellen mildern. An. 683; Daß ich da Schönheit sehe, wo du nur Stärke und R. siehst. 31, 10; Meiner Liebe wilde R., | die sich Bahn durch Felsen bricht. Reis. 1, 64; Die ursprüngliche R. dieses Erdgeschlechts. Ph. 39; Rousseau zieht sich scheu und krampfhaft zurück vor der R. der Wirklichkeit. Liter. 2, 475; A. 2, 215; Der Erde R. mildern. 1, 199; Leg. 2, 143; Ein Klima .. bis zu einer R., die ganz an nordische Regionen erinnert. Rep. 2, 28; Die Bitterkeit und R. seiner Polemik. 226; DBl. 2, 264; Von der Ebenheit oder R. des Gletscherbettes. Th. 487 etc., vgl. Orth. 50. —
~en: 1) tr.: rauh (s. d. 1) machen, z. B.: Mittels der am Kolben gerauhten oder geriffelten Keule. 2, 672 etc. nam.:
a) Tuchmach.: mittels der Karden (s. d.) die beim Walken gebildete Filzdecke aufkratzen, um die losen Enden der Wollhaare hervorzuziehn u. nach dem Strich zu legen. 3, 649; Gegenwärtig ist die Handrauherei fast allgemein abgeschafft und man wendet Rauhmaschinen an. ebd.; Schwach gewalkt und weder gerauht noch geschoren. 2, 801; 1, 831 etc. und z. B. übrtr.: Die dreifach gerauhten Hyperbeln. Sh. 1, 313. — Ähnlich z. B.: Patentcharpie .. ein locker gewebter, dann ausgewaschener und auf gerauhter 1, 414; Wo das Tuch durchgerauht und zugerichtet wurde. 3, 391 etc. Ferner: —
b) (s. a) Bürstenmach.: die Borsten durch einen Kamm ziehen, um das Wollhaar herauszubekommen etc. —
2) (s. 1) refl. und intr. (haben) = mausern (s. mausen 4 und Zsstzg. und Mause, Anm.): Da rauht er wieder, zieht sich neue Federn an. A. 1, 277 etc., so auch z. B. verallgemeinert: Die in der Sonne verbrannte Nase rauht ab, die Haut geht davon ab etc. —
~igkeit, f.; –en: das Gew. für das veraltete Rauhe (s. d. 1 und Rauheit): Die R. der Kehle. 2, 131; Der entschiedenste Charakter eines Kriegers mit aller ihm eigenen R., Wildheit und Härte. 4, 34; Die R–en [rauhen Außerungen] des Königs erträgt er sehr unwillig. Tag. 3, 467; Der Krieg mit seinen Anstrengungen und R–en. Denkw. 2, 194; Die R. der Sitten. 1, 119; Da sich Menschen an einander reiben und ihre R. abschleifen. Anthr. 281; Durch Abreiben mit zarten Pulvern, welche die feinen R–en der Metallflächen wegnehmen. 2, 860; Der sich allen R–en des Klimas vollkommen preisgiebt. Südr. 2, 107; Wie man die R. eines Brotes abschneidet. Irl. 1, 254; Bel. 138; Die R. des Weges. 11, 451; Sie machen den Menschen empfindlich und entkleiden ihn von der „Rauigkeit“. 3, 196; R. des Kolorits. 4, 2, 20; 332; Corr. 104; Viele R–en im Ausdruck. Dr. 2, 2, 167; 1, 320; 2, 137 etc. —
~lich: a.: ein wenig rauh (1): Das Fleisch poliert, der Bart aber r. gelassen. M. 1, 253a; 251b; 252a etc.
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