Faksimile 0654 | Seite 652
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ratsch! Ratsch!e ratsch!en
Rátsch! interj. zur Bez. eines knatternden Tons, wie ihn z. B. Etwas beim schnellen Zerreißen oder Fortreißen macht (mit hellrem Laut ritsch), dann auch zur Bez. des schnellen Ausreißens (s. d.) oder Auskratzens (s. d. 2) u. ä. m.:
R.! riß er dem Hansjörg die Pfeife aus dem Munde. Auerbach D. 1, 47; Ritsch! r.! jetzt zerhackt und zerstückt das Ganze. Gutzkow R. 1, 251; Dreimal: „Auseinander!“ Nichts auseinander! R.! Zwölfe brannten los. 8, 323, die Gewehre knatterten etc., ähnlich: Ratz! [schlagend] Das ist Eins! und ratz! und ratz! noch Eins! HKleist Kr. 139; Die [Vorhänge] zog der Geist auf. Ritz, ratz, rit,ratz! Weiße Kom. Op. 3, 142 etc., s. nam. Bernd 235 und hier das Folg.
~e, f.; –n:
Raspel 2 (s. d.), Klapper 1 (s. d.): Die R–n in Bewegung setzen, womit man in den Schlachtmusiken das Kleingewehrfeuer macht. Immermann M. 1, 91 etc., auch mit Uml.: Die Rātsche(n), z. B. = Klapper: Das knatternde Geräusch von Handrätschen, wie sie ehemals bei Treibjagden benutzt wurden. Gartenl. 10, 281b etc., ferner: Thurmklapper (in der Karwoche statt der Glocken zum ,,Ratschen“ gebraucht); Flachsbreche; Plappermaul; die schwatzende Elster etc., s. Schm. 3, 171 und nam. Stalder 2, 261 (wo viele zugehörige Fortbild.).
~en, intr. (haben) und tr.:
Töne mit der Ratsche oder wie eine Ratsche hören lassen, z. B.: Die Feld- und Nachtwächter r. Adelung, s. raspeln 3; Die Enten r. [schnattern]. Ders., auch = „klatschen, in den Tag hin- ein plaudern.“ Spindler Vog. 2, 403 etc., zumeist mit Uml.: rätschen, s. Schm. und Stalder, z. B. = außer den erwähnten Bedd. auch: mit der Stimme schnarren (bes. in Bezug auf die Ausspr. des „R“); knuspernd nagen; Flachs brechen etc. (s. auch rasseln 2, am Schluß und vgl. Zarncke Br. 375a). Dazu z. B.: Das Gerätsch [Geschnatter] der Heher. Tschudi Th. 127; Sie verrätschte sie bei Vater und Mutter. Gotthelf G. 67 = verklatschen; U. 1, 216 etc. S. ferner räzen.