Geräth
Gerǟth, n., –(e)s; –e; -:
(s. Rath 1, Geräthschaft, Grade III — ahd. girati, mhd. gerethe) allgemeine Bez. für alle zur Aus- und Zurüstung dienenden Gegenstände (Utensilien), z. B.: Alle G–e, damit man Etwas schaffet. 3. 11, 32; Einen Altar ..., Aschentöpfe, Schaufeln . . ., alle seine Geräthe .. von Erz. 2, 27, 3; Alle G–e der Wohnung .. ehern. 19; Sie zogen ihm nach hinauf bei 400 Mann, aber 200 blieben bei dem [Kriegs-] G. 1. 25, 13; 2. 7, 15; Nimm zu dir G–e eines thörichten Hirten. 11, 15: Sie warfen das G–e, das im Schiff war, ins Meer, daß es leichter wurde. 1, 5 etc.; Wie behaglich ein Weibchen im Hause sich findet, | das ihr eigenes G. in Küch’ und Zimmern erkennet. 5, 20; Ergriffen das starke G–e, | Schaufel und Hacke . ., | auch den gewaltigen Pfahl, den steinbewegenden Hebel. 96; Holte Leinwand und einiges Geräth, stillte das Blut. 16, 339; Hatte den Kutscher und sein G. [vgl. Geschirr] nur gemiethet. Bl. 1, 434; Nachdem er [der Friseur] mit seinem G–e in diesem .. Gelock Ordnung gestiftet. M. 1, 59; 4, 83; Welche die Nähnadel und Plätte und anderes G–e des weiblichen Ackers führten. 22, 229; In ihrem himmelblauen Anzuge . . . Korb, der ihr übriges G–e enthielt. Pr. 1, 83; Mit der Verfertigung seines G–s [mit seiner Equipierung] beschäftigt. 27; Ich langte aus dem Schrank die beiden G–e [Zahnstocher und Seife]. Mak. 1, 62; „Gebt mir den Helm!“ Was frommt euch dies G–e? 450a; Laß mein [Heer-] G. zu Schiffe bringen. 456b; Er ermunterte seine Genossen, | flugs das G. zu ergreifen und jene beschleunigten folgsam. | Erst den .. Mast .. stellten sie . ., | spannten dann schimmernde Segel etc. Od. 2, 424; 11, 9; Th. Ep. 4. 4 etc., und so in zahllosen Zsstzgn. (vgl. die von Geschirr, Zeug etc.), theils nach Dem, wozu das G. dient oder gehört, theils nach dem Stoff, z. B.: Von den übrigen Acker- G–en. GR. 2, 303; Altar-G.; Back-G.; Bade-G.; Der Papst, mit dessen Bann- und Fluch-G. beladen, | ein Saumthier, du durch die Provence trabst. Alb. 19; Bau-G–e liefern. R. 9, 468 etc.; Was immer sei das Bau-G., | besser: bebauter Grund als bracher. Mak. 1, 110 (s. Acker-G.); Belagerungs-G. 1, 78; Des Mädchens Braut-G–e [Aussteuer] machen zu lassen. Pr. 9, 225; Jetzt fiel der unglückliche Strahl in ein hochaufgethürmtes, lange gesammeltes Brenn-G–e und Europa entzündete sich. 991b; Deich-G., s. Teich-G.; Schmetternd lautes Erz- G–e [Trompete]. 1, 71; Fahr-G., Gefährt; Feld- G. = Acker-G. u. Kriegs-G.; Ein ungeheures Kamin und dem angemessenes Feuer-G. 22, 217 etc., auch z. B.: G. zum Feuerlöschen; Fluch-G., s. Bann-G.; Garten-, Gärtner- G.; Das „Geschirr“, wenn das wenige Haus- G. [s. Hausrath] mit solchem Namen belegt werden kann, ist bald aufgewaschen. Miss. 3, 141; Das Aufscharren des alten Pompeji, der reiche Gewinn an Kunstwerken, Haus-G. 11, 367, etc., auch übertr. (s. Manns- G. Ob der neugekorene Papst auch mit allem Haus-G. zur kleinen nächtlichen Hausarbeit [zum Beischlaf] gestaffiert sei. B. 232a; Laß | mein Heer-G. einschiffen! 457a; Legt eure Panzer ab, stellt ohne Fahnen | .. euch ... | Was hat dies Heer-G. der Ahnen | in eurer Hand gethan? 7, 27; Ph. 1, 332 etc. und übrtr.: Das gemeine tragische Heer-G–e und Dichterservice, Thron, Zepter, Dolch. 42, 30 etc.; Bluttriefendes Helden-G. Il. 14, 509 (ältre Lesart: blutige Rüstung); Jagd-, Jäger-G., s. Weidmanns-G.; Die Kampf-G–e. Od. 21, 62; Kirchen-G.; Der feierliche Einzug der Braut in die neue Wirthschaft, bei der sie auf ihrem mit Blumen geschmückten, von kräftigen Ochsen gezogenen ,,Kammerwagen“ hoch oben auf ihrem „Kisten-G–e“ und „Fahrnus“ thronend einherfährt [im Voigtland]. 287a, s. Grade III; Mehr als 30 Schiffe fielen mit einer großen Ladung von Proviant . ., mit 150 Kanonen und andrem Kriegs-G–e in die Hände des Siegers. 878a; Od. 23, 368; Il. 6, 340 etc., s. Feld-, Heer-G.; Jch will meine Waffenstücke in Küchen-G–e verwandeln. 7, 269 etc.; Vulkan’s Werkstätte, die mit allem möglichen Kunst-G–e angefüllt ist. Luc. 5, 224 etc.; Die Wäsche des heiligen Vaters und das Lein-G. zum Kirchengebrauch. Z. 9, 430; Das Leinwand-G–e gemustert und auch an einigen bisher vernachlässigten Hausrath gedacht. 22, 266, s. Weiß-G.; Indem er [der Maler] noch das Mal-G. | den Schülern reicht. 1, 210; Ein Weib soll nicht Manns-G–e tragen und ein Mann soll nicht Weiberkleider anthun. 5. 22, 5, aber auch (s. Haus- G. Dein Manns-G. Ar. 3, 50 = dein Gemächt. A. 3, 271 etc.; Kellen und Schaufeln, | Maser-G. [aus Maserholz]. 1, 15; Das Messing-G. auf dem Schanktisch glänzte wie Gold. Hel. 1, 185; Opfer-G. GR. 2, 318; Was soll | das Pracht- G.? 441a; Geschmückt . .. | mit jedem Prunk-G. zu Fest und Schmaus. 5, 1, 24 Verschiednes Reis’-G–e. 305b; Schiffe mit Ruder-G. Od. 4, 559; Schanz-G.; Schiffs-G. 3, 284b; Schlacht-G–e. 217a; O donnerten wider die Mauer | Männer und Schleuder-G.! Ov. 1, 186; Gefäße, gefüllt mit Schmuck-G. GR. 2, 370; Schreib-G.; Seel-G., was von der Hinterlassenschaft eines Verstorbenen zum Heil seiner Seele einer geistlichen Anstalt für Seelenmessen und dergl. vermacht (geschafft) ist. 3, 148 ff.; B. VIII; Nicht umsonst ver- ehrten die Pathen ihr Silber-G–e. 5, 20; Das Service und Tafel- G–e. SoldKr. 93; Spaden und Spannung und was sonst zum Teich-G–e [G. der Deichgräber] gehörte. Ph. 1, 328; 332; Tisch-G., s. Tafel-G.; Dies Waffen-G. Verm. 2, 21; Treten mit Weidmanns-G. in das Revier. A. 2, 101; Alles Weih-G. Sch. 1, 147 („,Opfergeschirr“. 150); Wo das Weiß-G. wohllebender Prälaten gereinigt.. wurde. 1, 543b), s. Leinen-, Leinwand- G. und Weißzeug; Tägliches Werkel-G. 2, 92; Glänzendes Zinn-G. etc.
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