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räß Räßling
Rǟß, a.:
(vralt., mundartl.) scharfen Geschmacks: R., bitter und gesalzen. Büchsenm. 19; Fischart (Wackern. 3, 4661⁰); Forer Fischb. 62b; Der Wein reß und sauer. Ma- thesius Lthr. 155b; Muskaten, die sind süße, | die Nägelein, die sind r. Uhland V. 74; Weckherlin (WhMüller Bibl. 4, 80) etc. und übertr.: Den nächsten Sonntag war er reß [der Prediger kanzelte sie scharf ab]. HSachs G. 1, 186 etc., vgl.: Wohl ist die Wahrheit „ressig“, | hat gar ein scharfes Salz. Doman (Wackern. 2, 253³), s. nam. Schwäb. Wörterb. 425 und Schm. 3, 125, mhd. raze (,,vgl. lat. rado, rodo.“ Wackern.), bei Adelung räsch (s. rösch).
~ling, m., –(e)s; –e:
ein schmackhafter Pilz von räßem Geschmack, Agaricus prunulus.