Rappel
rappelig
rappeln
Ráppel: 1) m., –s; uv.; -:
Anfall von Verrücktheit, Wuthausbruch, Tobsucht etc.: Du bist sonst so gescheidt, aber ich glaub’, du hast einen R. Dicht. 1, 207; Meinte, es sei wieder so ein R. des Fremden. Schmj. 266; 301; Von einem mordsüchtigen R. befallen. Th. 94 etc., seltner Rabbel (s. d.), R.- Kopf, -köpfig; rappeln 1b, Raps 2d, Raptus etc. — 2) f.; –n:
~ig, a.: a) s. Raffel. —
b) = Rassel. — 3) n., –s; uv.: in Zsstzg.: Ge-R.:
a) das Rappeln, — eine durch einander rappelnde (s. d. 1) Masse, z.B. Stein- und Schlackenbröckchen als Auswürflinge der Feuerberge: Die zu Schlacken-G. oder aschenartigem Pulver zerstobene Auswurfsmassen. EE. 341, auch „Rappler“. 484, vgl.: In zerrissenen Schlacken und rauhen, rappelnden Brocken (lapilli oder rapilli). 292. —
einen Rappel habend, verrückt, wüthend: Mach mich nicht rapplig! Sag. 1, 33 etc. —
~n: 1) intr. (haben): a) klappern, rasseln, s. rapp 1, z. B.: Dann war mir auch, als hörte ich das Geld r. beim Aufheben. Fr. 1, 42; Alles Geschirr wirft er .. hinaus, „weil ihn das R. freut.“ G. 1, 23; Nun dappelt’s und rappelt’s und klappert’s im Saal. 1, 158; So stießen die Steine in seinem Bauch an einander und rappelten. M. 28; Als sie aufstand, rappelte es um sie herum bei jedem Schritte [von den Schellen]. 128; Die Tassen rappelten in dem Kübel durch einander. Stillfr. 1, 36; Da rappelte der Wagen, so daß ich keine Silbe weiter verstand. 2, 68; Rappelte mit dem Geld in der Tasche. Schmj. 140; Dazu rappelt es, rutscht es etc. M. 2, 314; R–de Wagen. SchwM. 2, 20; EE. 292, s. Rappel 3b und Zsstzg., z. B.: Eine alte Hexe, der . die Beine zusammen-r., wenn du sie aurührst [vrsch. 2]. LeidW. 53 etc. —
b) (s. a) Es rappelt bei Einem H. 2, 1, 58; M. 3, 92; N. 5, 287 etc.) — im Oberstübchen. Schmj. 33; 1, 118 etc.) = er ist verrückt, s. Rappel 1; Rappelt’s Ihnen im Kopfe? Ausgw. 7, 320; Rappelt’s der Majestät? 600a; Ar. 1, 262 etc. und persönl.: Obgleich sie sämmtlich (sie prickelt sich auf die Stirn) hier r. 3, 23; 77 etc.; Der r–de Gaul. H. 2, 61; Die Thurmuhren r. alle [sind alle verrückt, verdreht]; Keiner weiß, was es genau an der Zeit. Parn. 2, 115 etc. — 2)refl.: sich zusammennehmend, rasch sich bewegen, sich sputen (s. raffen 3 und Anm., vgl. rippeln): Nun rapple dich, altes Boot! Leb. 175; Man hatte sich wieder zu r. 6, 134; Sich in die Höhe r. etc., bes. in Zsstzg., z. B.: Der Baier hatte gar nicht Zeit, sich aufzu-r. H. 2, 3, 110; Alles lag schlaftrunken da, Einer rappelte sich auf. E. 104; Da rappelte der Rath | vom Mittagsschlaf sich auf aus seinem Bette. 2, 201; Hausbl. (58) 2, 419; Kr. 76; gL. 2, 112 etc., seltner tr.: Einen aúf-r. = ihn sich a. machen, z. B.: Jetzt bin ich hier und will dich ein wenig auf-r. Nobl. 2, 5. — Ehe ich mich wieder „eingerapelt“ im Sattel. 237. — Ich rappl’ und arbeite mich hinauf. N. 5, 173; Der dumme Kerl rappelt herauf, bald Kopf oben, bald Kopf unten. 3, 1139³²). — Als ich mich ’rausgerappelt. Mensch. 140; Im Ganzen rappelten Diejenigen sich am besten wieder heraus, welche nicht auf die Hülfe der Herren da draußen warteten, sondern sich selber halfen. M. 4, 237; Da rappelt sich auch schon das Weibel heraus aus der alten Karrete. Bank 2, 397 etc. — Arlekino, verfolgt, erschossen, geköpft, rappelt sich immer wieder zusammen [vgl. 1a]. 6, 242, vgl.: Doch rappt er sich zusammen. 10, 188.
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