Rain
Rāīn, m., –(e)s; –e, (–en); -:
1) ein grasbewachsner Rand oder Streifen Landes, nam. als Grenze einer Flur oder zw. Ackern (vgl. Anland 2, Anwand), dann auch verallgemeinert: Grenze (auch übertr.); Grasplatz (Anger); schmaler Pfad; Bühl, Hügelhang (s. nam. 3, 93 ff.): Die R–e, Anwände. D. 2, 478; Hätt’ er einen Menschen gehabt, der die R–en [Pfade] und Weg ein wenig gewusst. 71 (s. u.: die Bsp. von 46 — Ein gemeinschaftlicher R., der ebensowohl der Mimik als der Physiognomik gehört. 7, 133 (Grenzgebiet, s. u.: Lang jetzt ruht er unterm R. Pol. 1, 18; Zwei Bäche .. | umgrenzen einen stillen R. Garb. 148; 154; Das Haupt empor! Was suchst du auf dem R–e? [Boden] Ven. 13; Der schmale Rein, | der zw. unsern Feldern lieget. 1, 41; 40; Zw. den Äckern schritt sie hindurch, auf dem R–e, den Fußpfad. 5, 32; Über R. und Matten. 22, 10; Die von grünen R–en durchwebten Felder. (60) 1, 187; Von einem schmalen R–e. M. 1, 303; gH. 2, 216; Es gesiel mir auf diesem gemeinschaftlichen R–e der Poesie und Moral. 5, 336 (s. o.: Auf den R–en oder den dahier sogenannten Anwänden. Ph. 3, 204; Das Hüten auf den R–en oder Streifen zw. dem Korn. 205; Auf den R–en und Grasstreifen. 206; 211; Wie auf dem besonnten Rein | die muntre Grille schwirrt. Po. 3, 77; Rings die Gärten, Wiesen, die Reben — R. an R.! 86; Zieht er den Seeweg .., hinan den steilen R. 46; Rasch hinan die schräge Wand | bewegt sich Stier und Wagen; | sie werden wie von Geisterhand | r.-auf, r.-ab getragen. 202; Diese Thiere graben sich ein, sehr tief in die Erden und hohen Bühlen und Reinen. Th. 24; Hinter ein „rhein“, da man sie aus der Stadt nicht gesehen mocht. 503b; Hinter den „rein“. 504a (s. o. lichingen, vgl. etc. Vgl.: Nunmehro findet man die Hasen auf der grünen Saat in den Rehnen oder Scheidlingen gedrückt liegen. J. 374a; 148a. — Zsstzg. z. B.: Acker-, Feld-, Grenz-, Schied-R., Grasstreif zw. zwei Feldern, als Grenze, Scheide; ferner z. B.: Am grünen Blumen-R. 85; Am grünen Blüthen-R. Lied. 268; Fluß-R. (oder Bord) und nach dem Namen des Flusses z. B.: Wanderte den Lech-R. herauf von Baiern ins Tirol. Nov. 2, 137 etc.; Auf einem schönen Gras-R. 83; Rasen-R.; ufer-R. (oder -Bord); Was kollert jetzt den Weg-R. hinab? D. 4, 195; Da rinnen rothe Ströme die Wiesenrain’ entlang. 3, 310 etc. und (s. Anger) z. B.: Gemeinde-, Schieß-R. etc. —
2) s. Rahmen 22.
Anm. Mhd. rein von hrînan, berühren, vgl. Rähmel 3 und Rang, Anmerk. Dazu mundartl., veralt.: rainen, intr. (haben) und tr. = grenzen und Zsstzg., s. (ab-, an-,aus-, verrainen) undz. B.: Rainung [Grenze]. § 114; Die durchreinenden [sich als schmale Grenzscheiden durchziehnden] Landarme. M. 146 etc.
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