Faksimile 0630 | Seite 628
Rächer rächerisch
Rä́cher, m., –s; uv.:
Einer, der (Etwas) rächt: Der Herr, der oberste R., wird’s rächen. Sir. 5, 3; Der Herr ist ein R. wider seine Widersacher. Nah. 1, 2; Ein R. über Das Alles. 1. Thess. 4, 6 etc.; Zum Ritter der Tugend, zum R. der Unschuld. Klinger F. 197; Kinkel E. 9; Kl. M. 4, 1105; Hannibal’s Ruhm, des mächtigen, eidesgeweihten, | furchtbaren R. [–s] des Vaterlands. Pyrker 71; Deine R. leben noch. Platen 1, 206; Aus unsern Knochen | wird ein R. auferstehn. 6, 16; Wenn . . | im Fieberpuls der hingelebten Sünder | ein R. sich mit seiner Rechnung stellt. Seume Gd. 75 etc.; vralt. auch = Sekundant. Zinkgräf 2, 84. Weibl.: Die Erinnyen, .. des Frevels R–innen. Sch. 386a etc. und vralt. (o. Uml.): [Die Obrigkeit] ist Gottes Dienerin, eine „Racherin“ zur Strafe über Den, der Böses thut. Röm. 13, 5; Luther 8, 251b etc. Zsstzg. z. B.: Blut-R., Vollstrecker der Blutrache (s. d.). 4. Mos. 35, 12 etc.; Mord-R.; Selbst-R. etc.
~isch, a.:
Rache übend und zu üben beflissen (rachgierig): Sogar der Haß, den die Royalisten hegten, war minder entbrannt und r. Ense Denkw. 6, 15; Das r–e Schwert. 4, 75; R–e Blitze. Heinse A. 1, 246; 2, 229; Hölderlin H. 2, 23; JGJacobi 1, 90; Kosegarten Po. 2, 195; Von ihren r–en Händen fallen. Sch. 832a etc.; vralt.: rächern. Kantzow 1, 41; Ein gerächiger Gott. Schaidenreißer 53a etc., s. Schm. 4, 10. Zsstzg. z. B.: Blut-, selbst-r. etc.